Hallo liebe Leute!
Erstmal ist es schön, ein so tolles Forum gefunden haben.
Ich hoffe, ich bekomme hier einige tipps dir mir/uns weiterhelfen können.
Und zwar folgendes:
Mein Freund war 7 Jahre mit seiner Exfreundin zusammen.
Diese brachte eine kleine Tochter mit in die Beziehung.
Die Kleine war damals 2 Jahre alt, heute ist sie 10.
In den 7 Jahren hat er sie groß gezogen und er fühlt sich wie der leibliche Vater. (der übrigens seine Tochter
gar nicht kennt und im Ausland lebt!).
Nach 7 Jahren hat die Ex meinen Freund wegen einem Anderen verlassen.
Die Tochter hat sie nicht mitgenommen, die lebt zur Zeit bei ihrem Bruder.
Nun hat die Ex vor, die Kleine zu sich zu nehmen. Dagegen spricht in der Regel nichts, es ist nur
so, dass beide weder einen Job haben, zur Zeit noch nicht mal Strom (weil er abgestellt worden ist) und
wir wissen von Freunden und der Familie der Ex, dass sie noch nicht mal genug zu essen haben.
Nun ist meine Frage, was kann er tun, um das Sorgerecht zu bekommen?
Er liebt die Kleine über alles und er ist total fertig, in was für Verhältnissen die Kleine leben soll.
Für Eure Hilfe danke ich Euch schon mal sehr!!!
Servus Sweetiee,
Dein Freund ist weder der leibliche Vater des Kindes, noch war er mit der KM verheiratet oder hat das Kind adoptiert.
Ich fürchte, er hat keinerlei realistische Chancen, das Sorgerecht zu erhalten.
Lässt sich den außerhalb einer Sorgerechtsregelung mit der Mutter des Kindes was besprechen?
Kann er sie anderweitig unterstützen um dem Kind damit etwas Gutes zu tun?
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Danke Michael erstmal für Deine Antwort.
Also es ist ganz unterschiedlich.
Erst hatte sie ihm den Kontakt verboten, zur Zeit lässt sie den Kontakt zu, weil sie sich erstens nicht um
das Kind kümmern kann (finanziell).
Kann es wirklich möglich sein in Deutschland, dass Kinder in solchen Verhältnissen gelassen werden,
obwohl sicher nachgewiesen werden kann, dass sie sich nicht richtig um das Kind kümmert?
Der Typ von ihr ist ein Ex-Knacki, der ständig Probleme mit dem Gesetz hat.
Und mein Freund ist sozial super abgesichert und würde sich um das Kind kümmern.
Was wäre denn, wenn er das dem Jugendamt meldet? Er möchte natürlich auch nicht, dass sie in ein Heim oder sonstwas
käme...würde man das nicht dann in Betracht ziehen, ihm das Sorgerecht zu übertragen?
Hi Sweetiee,
Kann es wirklich möglich sein in Deutschland, dass Kinder in solchen Verhältnissen gelassen werden,
obwohl sicher nachgewiesen werden kann, dass sie sich nicht richtig um das Kind kümmert?
Leider ist im Familienunrechtsstaat Deutschland noch viel viel viel Schlimmeres möglich, was die Lebensverhältnisse von Kindern betrifft...
Muss Michael zustimmen - Dein Freund wird kaum eine Chance auf SR haben, er kann nur versuchen, das Kind anderweitig zu unterstützen.
Ev. tatsächlich mal das Gespräch mit dem JA suchen, mit den Eltern der KM sprechen, den Kontakt zur Schule halten (sofern diese gesprächsbereit sind) usw...
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Das find ich so hammerhart.
Hatte bisher keine Ahnung, weil ich so eine Problematik einfach nicht kannte.
Und was wäre, wenn die Mutter dem zustimmen würde? Würde es dann gehen?
Es müsste ja auch in ihrem Interesse sein, dass das Kind versorgt ist. Sie kann es ja offensichtlich nicht....
Hi,
Wenn die Mutter zustimmt, könnte er das Kind ev. als Pflegekind annehmen, soweit ich weiß.
Aber auch hier kann das JA sicher Auskunft geben - würde erst mal anonym und allgemein nachfragen.
Und ja - es ist hammerhart und in vielen Fällen noch viel härter.
Die Wahrheit ist, dass man die Personen, die tatsächlich am Kindeswohl interessiert sind, mit der Lupe suchen muss.
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Hallo sweetiee,
wie @staengler schon schrieb.
Sollten die beiden nicht verheiratet gewesen sein oder es eine Adoption gegeben haben, dann wird`s nichts mit dem Sorgerecht im Hinblick auf das Kind.
Im Übrigen empfiehlt es sich, wenn die Betroffenen hier selbst schreiben.
Und wenn sich ein Elternteil nicht "finanziell" um sein Kind kümmern kann, heisst dies nicht unbedingt, dass er nicht sonst fürsorglich für sein Kind da ist. In diesem Fall gibt`s nämlich finanzielle staatliche Hilfe, um die man sich jedoch kümmern muss.
Viele Grüsse
Rein rechtlich betrachtet hat Dein Freund an diesem Kind so viele Rechte wie der Briefträger, der Müllmann oder Herr Müller aus S.
Eine Meldung beim JA würde vielleicht noch dazu führen, dass es dort mal zu einem Hausbesuch kommt und evtl. sich die Mutter damit einverstanden zeigt, sich mit einer "Maßnahme" helfen zu lassen. Das wäre wohl schon das Höchste der Gefühle.
Und tatsächlich: Bevor es zu ihm käme, würde es in einer Pflegefamilie bzw. einem Heim untergebracht.
Aber sicherlich wird dort kein Sonderkommando der Polizei einreiten, das Kind dort rausholen und Deinem Freund in die Arme legen.
Und am nächsten Tag ist er als großer Held auf dem Titelblatt der Blöd-Zeitung.
So leicht geht das nicht.
Überlege mal, wieviele Kinder in diesem Land aufwachsen, deren Umfeld und Erziehung nicht so sind, wie Dein Freund es sich vorstellt. Entziehen wir all diesen Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder?
Der Staat hat hier sehr hohe Hürden gesetzt.
Dein Freund sollte wirklich versuchen, auf andere Art und Weise zu helfen.
Er kann anbieten, dass das Kind jederzeit zu Euch darf. Kann ihm Anziehsachen und Schulsachen besorgen oder auch mit ihm Lernen.
Da gibt es viele Möglichkeiten auch außerhalb von Sorgerecht etwas Gutes für das Kind zu tun.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Ok die Antworten waren nicht unbedingt das, was ich erhofft habe, aber ich danke Euch allen sehr!!!!!
😉
Ok die Antworten waren nicht unbedingt das, was ich erhofft habe, aber ich danke Euch allen sehr!!!!!
😉
Dieses Ergebnis kommt hier öfters vor. Fragen kostet ja nix...
Hi Sweetie,
auch wenn die rechtlichen Hinweise, die gegeben wurden, sicherlich richtig sind,
würde ich Deinem Freund raten, in ein Beratungsgespräch beim Rechtsanwalt zu investieren,
welche (beschränkte) Möglichkeiten er hat und wie vor allem vorgehen.
Im Familienrecht ist jeder Fall genau bzgl. der besonderen Einzelheiten zu betrachten und
von da aus kann sich manchmal etwas anderes ergeben, als man aufgrund der reinen Fakten
vermuten würde.
Was ich damit sagen will: Dein Freund soll nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Zum einen ist er eine wichtige Bezugsperson für das Kind und hat somit auch
die Möglichkeit über den Umgang einiges zu machen.
Er sollte wirklich auch den Kontakt zum Jugendamt suchen, und versuchen, die
Verantwortlichen auf seine Seite zu ziehen.
In meinem Verwandtenkreis kümmert sich auch jemand um eine nichtleibliches Kind
und zwar ohne Sorgerecht. Das Kind wohnt bei ihm mit Billigung des Jugendamtes,
da sich die Eltern nicht kümmern konnten und wollten. Dafür waren viele Gespräche
notwendig.
Da das Kind bereits 10 Jahre ist, kann es sich auch äußern, was es selbst will. Beim
Sorgerecht wird das nichts bringen, aber ich kann mir vorstellen, dass es bei der
Frage des Wohnortes zumindest Einfluss haben könnte.
Dein Freund muss sehr genau seine Optionen ausloten...toll sind die allerdings nicht!
LG,
Mux
Moin
Was ich bisher noch nicht herauslesen konnte: was sagt denn die 10-Jährige dazu? Weiß sie bisher von nichts und falls doch, wie äußert sie sich? Wie lange lebt die Tochter denn beim KV allein?
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
4 Monate lebt sie dort....ja die Kleine würde sofort zu ihm wollen!
4 Monate lebt sie dort
So wie ich es verstehe, lebt sie ja derzeit beim Bruder der Mutter, oder?
Kontakt zum leiblichen KV besteht in keinster Weise.
ja die Kleine würde sofort zu ihm wollen!
Die Frage ist, wie sich die KM dazu stellen würde?
Wäre sie mit einem Umzug einverstanden?
Hier wäre wohl überhaupt die einzige denkbare Variante.
KM erklärt beim JA, mit der Sorge für das Kind überfordert zu sein.
Dein Freund bietet sich als "väterlicher Freund" an und springt sozusagen als Pflegefamilie ein.
KM und JA sind natürlich nicht planbare Größen in dieser Rechnung. Man müsste halt mal das Gespräch (zunächst mit der KM) suchen....
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Tja,
so ist das halt in unserem Unrechtssystem: Du hast gegenüber dem Kind keinerlei Rechte, aber u.U. Pflichten, nämlich zu zahlen.
Wollte die Mutter H4 oder ähnliches beantragen spielt es bei der Berechnung keine Rolle ob du der leibliche Vater bist oder nicht - solange du zahlen kannst.