Hallo zusammen!
Kurz vorab zur Info: Ich bin geschieden, habe 3 Kinder, eins lebt bei mir, zwei bei meiner Ex. Es besteht für alle Kinder GSR
Gestern in der Stadt: Ich treffe zufällig meine bei meiner Ex lebende 16j. Tochter, sie fragte:"Hey Papa, schön dass ich dich sehe, du hast doch auch Sorgerecht für mich, oder?" Davon habe ich zwar bisher wenig bemerkt :mad:, denn meine Ex versucht mich aus allem raus zu halten, aber ich antwortete natürlich trotzdem:"Ja, dass stimmt" Darauf meine Tochter:"Schön, dann kannst du ja mal eben die Anmeldung für die XY Schule unterschreiben"
Hätte ich das einfach so getan, wäre das zwar mal eine tolle Gelegenheit meine EX zu ärgern, aber die Zeit das zu wollen, liegt lange hinter mir. Rachegedanken hatte ich nach der Trennung reichlich... aber inzwischen eher nicht mehr. Meine Ex hat ihr Fett schon vom Richter gekriegt :rofl2: Auch sowas gibts...
Deshalb hab ich mich erstmal mit meiner Tochter in eine Pizzaria verzogen und mal festgestellt, wo denn der Schuh drückt. Das Ergebnis: Sie will unbedingt von der Schule weg, wo sie jetzt ist. Das ist ein Gymnasium mit etwas elitärem Ruf. Das sie sich da nicht wohl fühlt, war mir schon länger bekannt. (Ich wollte auch damals nicht dass sie auf DIESES Gymnasium geht, das hat aber trotz GSR niemanden interessiert :gunman:) Es herscht dort ziemliche Ellbogenmentalität, wer nicht zur Spitze in der Klasse gehört hat es schwer. Allerdings will meine EX unbedingt dass unsere Tochter auf dieser Schule bleibt.
Da im Sommer der Wechsel in die Oberstufe ansteht, wäre ein Schulwechsel problemlos möglich. Die Schule die sie sich ausgesucht hat, ist eine kleinere Gesamtschule. Dort zählt nicht NUR Leistung, sondern auch soziales Miteinander. Das Abitur kann sie dort genauso machen wie auf dem Gymnasium.
Ich finde diesen Wechsel gut, und möchte sie gerne unterstützen. Allerdings heisst GSR ja gemeinsames Sorgerecht, also kann ich nicht alleine entscheiden und meine EX wird von diesem Wechsel nicht zu überzeugen sein. Wenn sie sich einmal eine Meinung gebildet hat, geht sie NIEMALS davon runter. Selbst der Klassenlehrer unterstützt den Wechsel. Er sagte zu meiner Tochter: "Du kannst auch hier bei uns das Abi schaffen, aber die XY Schule passt besser zu dir." Er hat auch wohl mit meiner Ex darüber geredet, sie sagte zu ihm, darüber nachdenken zu wollen (das sagt sie immer, wenn sie ein Gespräch beenden will), zu meiner Tochter sagte sie allerdings: Was Herr ABC sagt, interessiert mich nicht, du bleibst auf der Schule.
Tja, wie helfe ich meinem Kinde? Besonders schwierig, weil sie ja bei meiner EX lebt....
Meine bisherige Idee: Anmeldung unterschreiben, an die neue Schule schicken, dazuschreiben das GSR besteht und die Mutter auch noch zu beteiligen ist. Dann Brief an Ex: Liebe Ex, ich teile dir mit, dass ich die Schulanmeldung für XY Schule unserer Tochter unterschrieben habe, da ich der Meinung bin, dass diese Schule für unsere Tochter optimal geeignet ist. Ausserdem ist in ihrem Alter auch ihr eigener Wunsch angemessen zu berücksichtigen. Da sie sich auf der neuen Schule wahrscheinlich wohl fühlen wird und ausserdem die gleichen Abschlüsse erreichbar sind, sehe ich keinen Grund, ihr den Wechsel zu verweigern. Solltest du damit nicht einverstanden sein, erwarte ich deine ausführliche Begründung. Wenn ich bis zum... nichts von dir höre, gehe ich von deinem Einverständnis aus. Gruß vom Krümelmonster
Ich freue mich auf eure Ideen und Kommentare
Lieben Gruß vom Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
doch noch Rachegedanken der Ex gegenüber?
Schulwechsel ist von großer Bedeutung für das Kind! Deshalb ist bei GSR dieses Thema von beiden Sorgerechtsinhabern zu klären. Und meiner Meinung nach Zusammen und nicht getrennt voneinander!
Kläre das mit Deiner Ex im direkten Gespräch und macht euch klar, dass es zum Wohle eures Kindes und nicht um eure Vorstellungen geht.
Die junge Dame ist 16 Jahre alt. Ihre Bedürfnisse kann sie sicherlich bereits deutlich formulieren. Dass würde ich schon maßgeblich in die Entscheidungsfindung mit einfließen lassen.
Viel Erfolg, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Richtig!
Solche Alleingänge werden vielleicht von Müttern toleriert, oder evtl. noch von AE-Vätern aber nicht von Besuchsvätern.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo,
du musst das Gespräch gemeinsam mit der Tochter und der Mutter suchen.
Wichtig: die Tochter muss der Mutter erklären, warum sie jetzt gerade auf diese Schule wechseln will und nicht auf ihrer alten bleiben will.
Glaub mir, dass kann sie.
Wir haben das auch durch. Unsere große Tochter wollte unbedingt auf eine Sportschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe), von ihrem Gymnasium aus wechseln. Der Vater war erst dagegen. Aber sie hat ihn überzeugt, indem sie ihm einen Brief geschrieben hat, warum ihr der Schulwechsel so wichtig ist. Sie war damals knapp 13. Und schlußendlich hat er eingesehen, wie wichtig ihr dieser Wechsel ist und hat zugestimmt.
Also, deine Tochter ist alt genug um mit der Mutter zu reden, gern gemeinsam mit dir irgendwo im Cafe. Aber sie muss klarstellen, dass es ihr Wunsch ist und ihr sehr wichtig ist.
Sophie
Hallo zusammen!
Erstmal Danke für eure Antworten.
An Staengler: Nee, wenn ich Rachegedanken hätte, dann hätte ich meiner Tochter die Anmeldung unterschrieben und dann hätte ich mich zurückgelehnt und gewartet auf die Dinge die da kommen. Ich schätze mal, etwa 2-3 Monate nach Ende der Sommerferien hätte meine Ex dann auch gemerkt, dass das Mädel auf ner anderen Schule ist. Dann hätte sie kaum noch was ändern können. Aber sowas ist nunmal nicht mein Stil!
Das es nicht um meine Vorstellungen geht ist doch logisch. Unsere Tochter hat sich die Schule ja selber ausgesucht, und kam auf mich zu, damit ich ihr die Anmeldung unterschreibe. Sie weiss genau was sie will, und hat sich auch gut informiert. Sie war sogar an zwei Tagen wo an ihrer Schule bewegliche Ferientage waren zum Hospitieren an ihrer Wunschschule und hat dort 2 halbe Tage am Unterricht teilgenommen. Und: Ja, sie kann ihre Bedürfnisse sehr deutlich formulieren, allerdings beisst sie bei ihrer Mutter auf Granit. Meine Ex gibt halt bei ihren Freundinnen gerne damit an, dass ihre Tochter auf einem "Elitegymnasium" ist... :thumbdown:
Ich möchte einfach meiner Tochter den Wunsch des Schulwechsels erfüllen, weil sie sehr genau weiss, warum sie dort hin will, weil ihr Wunsch sehr stark ist, und vor allem weil ich überzeugt davon bin, dass sie sich dort wesentlich wohler fühlen wird.
An Anna Sophie: Natürlich kann sie ihrer Mutter erklären, warum sie wechseln will und warum sie nicht auf der alten Schule bleiben will. Mich hat sie ja auch überzeugt. Ich habe mich dann auch noch mal über ihre Wunschschule informiert (man verlässt sich ja nicht nur auf das, was sein Kind erzählt) und ich kann nur sagen: Das passt! Die Schule ist genau richtig für sie.
Sie hat ja auch schon mehrfach versucht, ihre Mutter zu überzeugen, allerdings ohne Erfolg. Ihre Mutter ist nunmal ziemlich Stur. (Man kann mit meiner Ex über alles Reden, allerdings nur, solange man ihre Meinung bestätigt!)Aber vielleicht hast du Recht, dass ein Gespräch zu dritt helfen kann. Versuchen werde ich es auf jeden Fall.
Ich bin jetzt bis nach Neujahr nicht mehr online, danach melde ich mich mal was es Neues gibt.
Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr
Viele Grüße vom
Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
Hallo zusammen,
nun mal ein Update. Gespräch mit meiner EX lief wie erwartet. Kurz zusammengefasst sagte Sie: Krümel-Tochter bleibt auf der Schule wo sie ist. Ich unterschreibe keinen Schulwechsel. Darüber disktutiere ich mit dir auch garnicht. Auf Einwände meinerseits, dass Krümel-Tochter doch sehr vernünftig ist, sich das gut überlegt hat, und dass es ihr auf der neuen Schule sicher besser gehen wird, sagte sie wieder: Siehe Oben!
Tja, hat irgendwer noch eine Idee? Oder muss ich meiner Tochter sagen: Tut mir leid, aber wenn deine Mama nicht will, kann ichs auch nicht ändern.
Gruß vom Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
Moin,
das ist wohl wie bei allen Dingen des GSR, wenn man sich nicht einigen kann. Beratung beim JA, vor allem Deine Tochter sollte da klar machen, warum ihr das wichtig ist, welche Bedeutung für den weiteren Schulweg, die beruflichen Perspektiven, usw. Wenn KM dann nicht einlenkt, die Zustimmung auf dem Klageweg ersetzen.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin LBM!
Danke für deine Antwort. Dass man die Zustimmung vor Gericht einklagen kann, war mir bewusst. Ich denke aber nicht, dass das funktionieren kann. Meine Tochter ist zwar eine starke Persönlichkeit, sie wird aber kaum vor Gericht gegen ihre Mutter auftreten. Schliesslich lebt sie bei ihrer Mutter.
Beratung im JA wäre vielleicht ein Versuch. Allerdings hat sich meine EX im Verlauf der Trennung als ziemlich beratungsresistent erwiesen. Ich wollte damals alles friedlich, möglichst im Rahmen einer Trennungsvereinbarung lösen. Das brachte reinweg garnichts, hat mich nur eine Menge Geld gekostet, weil ich halt des Friedens willens zu lange zu viele Zugeständnisse machte.
Aber jetzt geht es ja nicht um Geld, da kann ein weiterer Beratungsversuch nicht schaden.
Gruß vom Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
Hallo,
Krümeltochter wird älter und reifer. Also warum sollte sie den Weg zum Jugendamt scheuen, wenn es ihr ausdrücklicher Wunsch ist, die Schule zu Wechseln?
Ich denke mal, der Mutter könnte es nicht schaden, wenn ihr Blick mal etwas "geradegebogen" wird.
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle