Guten Morgen zusammen,
da der Thread von Soulsister aus gegebenem Anlass geschlossen wurde, während ich meine Antwort verfasst habe.
Und weil mir gleichwohl wichtig ist, eine differenzierte Sicht auf das Thema "In wessen Angelegenheiten befinde ich mich?" hier ins Forum zustellen, stelle ich meine Sicht dieser wiederkehrenden Frage in einem neuen Faden zur Diskussion.
Weil ich es sehr schade finde, als kaltschnäuzig und verantwortungslos angesehen zu werden, wenn ich freundlich darauf hinweise, dass es wenig hilfreich ist, sich den Kopf anderer Menschen zu zerbrechen.
Guten Morgen, Soulsister,
schade, dass du dich abgemeldet hast. Ich hoffe, du guckst trotzdem noch manchmal hier hinein.
Wenn mir das Verhalten eines Nachbarkindes Sorgen macht, d.h. wenn ich selbst mich dadurch gestört fühle oder wenn ich Angst habe, das Kind könne zu Schaden kommen, dann spreche ich das Kind und ggf. auch dessen Eltern an und teile meine Beobachtungen und Sorgen mit.
Mehr kann ich nicht tun. Weil ich kein Sorgerecht habe.
Weniger darf ich nicht tun - weil ich Werte habe, die ich mit Rücksicht auf meine Selbstachtung respektiere.Wenn das Verhalten dieses Kindes oder Jugendlichen delinquent ist, kann ich - falls meine nachbarliche Intervention keine Wirkung zeigt - die Behörden einschalten. Im vollen Bewusstsein, dass meine Anzeige tiefgreifende Auswirkungen auf die nachbarschaftlichen Beziehungen haben wird.
Das Verhalten eines Menschen, für den ich nicht sorgeberechtigt bin, geht mich insoweit etwas an, als ich dessen Sorgeberechtigten und auch den zuständigen Behörden (Jugendamt, Schulbehörde, Polizei, Staatsanwaltschaft ...) jederzeit meine Beobachtungen und Sorgen mitteilen darf.
Würde ich den 10-Jährigen Sohn meiner berufstätigen Nachbarn während deren Arbeitszeit und während seiner Schulzeit im Park treffen, wo er mit älteren Jugendlichen Zigaretten raucht und offenbar den Unterricht schwänzt, würde ich mich verpflichtet fühlen
a) dem Jungen mitzuteilen, dass ich ihn gesehen habe und seine Eltern informieren werde
b) die Eltern zu informieren.Sollte ich ihn ein halbes Jahr später immer noch so sehen und die Eltern würden mich wegen meiner Sorgen auslachen, würde ich mich auch ans Jugendamt und an die Schulbehörde wenden.
In derselben Lage wie ich als Nachbarin bin, sind Zieheltern und Stiefeltern, die mit dem leiblichen Elternteil eines Kindes nicht den Gartenzaun, sondern die Hausklingel und das Schlafzimmer teilen.
Ich finde es sinnvoll, dass du in Sorge um das Kind bist und habe dir gesagt wer in der Pflicht ist, etwas zu tun:
1. Die Mutter (wo der Knabe lebt)
2. der Vater (mit dem der Knabe Umgang hat)
3. Der Bäcker (falls du bereit bist, den Preis deiner Einmischung zu tragen)
4. Die Behörden (falls du bereit bist, einen hohen Preis für deine Einmischung zu tragen)Du hast keinerlei Pflichten gegenüber dem Kind - nur gegenüber deiner Selbstachtung und deinen Werten.
Meine Sorge beim Anblick eines 10-jährigen, rauchenden Schulschwänzers ist meine Angelegenheit.
Deine Sorge bei der Vorstellung eines unversicherten, 14-jährigen Schwarzarbeiters ist deine Angelegenheit.Es ist unser gutes Recht, unsere Meinung gegenüber
1. dem Kind,
2. dessen Eltern und ggf.
3. den Behörden zu äußern.Allerdings tragen wir keine Verantwortung für das Kind anderer Eltern.
Weder für die, die in unserem Haushalt ein- und ausgehen, noch für die die eine andere Meldeanschrift haben.Das ist ein wichtiger Unterschied, der gern übersehen wird, wenn der Einwand kommt: "Kümmere dich um deine Angelegenheiten."
Und damit verabschiede ich mich aus diesem Forum.
Das ist deine Entscheidung.
Ich befürchte, dass mein Mann wieder mal beide Augen zumacht und darauf hofft dass nichts passiert. Er will halt nicht immer Probleme in die sowieso angespannte Lage bringen.
Und das ist seine Entscheidung.
Alles Gute wünscht deiner Familie und dir
🙂 Biggi
Falls die Mods / Admins der Meinung sein sollten, dass das Thema "In wessen Angelegenheiten befinde ich mich?" im Café oder unter Allgemeines besser aufgehoben ist, würde ich mich freuen, auch woanders Antworten / Stellungnahmen zu meiner Darstellung zu finden.
GlG 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
Hallo Biggi,
Eigentlich wollte ich mich im alten Thread von Soulsister nicht einmischen, aber jetzt tue ich es doch wohlwissend, dass es wieder zu unschönen Kommentaren einer Person kommen wird, aber so is das Lebbe....
Ich glaube, dass die hier vertretene Meinung, geht dich nichts an, halt dich da raus, etc völlig fehl am Platz ist. Wenn ich schon patchworke, dann gehören eben alle Themen des neuen und alten Partner dazu.
Aber wie Du sagst, es ist die Entscheidung des Betroffenen und aus meiner Sicht sollte hierzu nicht mit allzu großer Arroganz geantwortet werden.
Vielleicht müssten sich einige hier auch mal an die eigene Nase fassen und nicht immer versuchen ihre Welt als das alleinig glückselig machende anzupreisen.
Mein Respekt für soulsister, die sich wirklich um Kindswohl Gedanken macht und nicht nur davon redet wie einige hier. Bitte auch künftig wegschauen, wenn Verbrechen passieren, da einem das ja auch nichts angeht.
CU Bitumen
Beim Umgang mit PLS-Patienten gilt es immer zu berücksichtigen, dass Realität, Fakten und Logik in der Welt des Betroffenen keinerlei Bedeutung haben. Auch können die meisten PLS-Patienten nicht mit Kritik umgehen, das gilt für jede Form der Kritik, also gerade auch positive oder konstruktive Kritik
Hi,
ich denke es gibt Angelegenheiten in die ich mich "einmischen" darf/kann/muss und solche die ich den Eltern zu überlassen habe.
Wenn z.B. die große Tochter meines Mannes derzeit der Meinung ist, dass sie ihrem Vaterweder Zeugnis, noch Schulbescheinigung zu geben hat und das zur Folge hat, dass somit nicht nur das KG für sie gestrichen wurde, sondern auch gleich das für meine Kinder eingestellt wurde, dann mische ich mich ein und forder Konsequenzen.
Wenn die Ex meines Mannes ihm in der erstenFerienwoche lapidar mitteilt, dass sie nun 6 Wochen in Kur ist und die kleiner Tochter (für die GSR und gABR besteht) bei x,y und z untergebracht ist und von ihm nicht kontaktiert werden möchte, dann teile ich ihm auf Nachfrage meine Meinung dazu mit. Ob und was er dann tut oder nicht tut, ist seine Verantwortung und Entscheidung. Das geht mich nichts an.
Wenn wir mal die Personen austauschen und statt Next Opa, Oma, Onkel oder Tante einsetzten. Wie weit würden wir diesem Personenkreis das Recht einräumen mitbestimmen zu wollen?
Was soulsister angeht finde ich es schade ,dass sie gegangen ist. Sie möchte aberdenkeich auch nicht über ihre eigene Rolle nachdenken und sie reflektieren. Die letzten Jahre waren davon geprägt, dass der KV am sich in ihren Augen immer zu wenig gekümmert hat, ihm Dinge egal waren oder eben nicht so wichtig für ihn und soul das Gefühl hatte das besser zu machen, was Vater und Mutter in ihren Augen verkehrt machen. Dabei wirdsie sich irgendwann zwischen den Froten aufreiben und das ist schade. Sie kann nicht den Kampf ihren Mannes führen und trotzdem versucht sie das immer wieder.
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Ich lebte ja auch in einer Patchworkfamilie, neben meinen beiden "eigenen" Kindern lebte auch die Tochter aus erster Ehe meiner DEF bei uns. Das Verhältnis zum KV und sein Umgang mit ihr waren absolut unproblematisch, aber den Alltag seiner Tochter habe ich nun mal erlebt. Dadurch ergaben sich immer wieder Situationen, in denen ich mich einmischen musste, auch wichtige Entscheidungen habe ich beeinflusst. Bestimmen konnte ich natürlich nicht, aber einmischen und beeinflussen? Selbstverständlich! Wäre es zu einer Frage wie bei soulsister gekommen wäre, hätte ich dazu auch klar Stellung bezogen, was die "Verantwortlichen" daraus machen ist dann eine andere Sache. Sich nicht einzumischen würde mMn dem Stiefkind gegenüber ein unglaubliche Gleichgültigkeit zeigen.
Hi Bitumen,
Bitte auch künftig wegschauen, wenn Verbrechen passieren, da einem das ja auch nichts angeht.
von "Wegschauen" habe ich nur bei soulsister gelesen.
Sie sorgt sich, dass ihr Mann wegschaut wenn es um seinen Sohn geht.
Das scheint laut Tina ein altes Thema in soulsisters Ehe zu sein.
Ich würde es so halten:
Zuerst mit dem Jungen sprechen weil ich mir Sorgen mache.
Um ihn selbst von wegen Unfallversicheruung und so.
Und um den Vater von wegen Arbeitsplatz und so.
Als Stiefvater habe ich so mehr als einmal mit dem Sohn meiner Ex gesprochen.
Weil der Jungen weis das er mir wichtig ist hat er oft ernst genommen was ich gesagt habe.
Wenn er nicht einsichtig war habe ich mit der KM gesprochen.
Wenn er auch bei ihr nicht einsichtig war hat sie Konsequenzen gezogen.
Dabei hab ich sie selbstverständlich unterstützt.
Auch noch nachdem ich ausgezogen war.
Bestimmen konnte ich natürlich nicht, aber einmischen und beeinflussen? Selbstverständlich! Wäre es zu einer Frage wie bei soulsister gekommen wäre, hätte ich dazu auch klar Stellung bezogen, was die "Verantwortlichen" daraus machen ist dann eine andere Sache.
So finde ich es richtig.
So macht meine Next das auch.
Sie hat unsere Prinzessin wirklich gern.
Und sie respektiert 100% das ich und KM die Verantwortung für das Kind haben.
Weggucken tun wir nicht.
Gruss Horst
Hi Monty,
ich denke es ist immer noch ein Unterschied zwischem einem Kind das bei einem lebt und einem das eben nicht im Haushalt lebt. Bei soul geht es um ein Kind, dass bei der KM lebt.
Ich habe es umgekehrt erlebt. Die Große meines Mannes zog zu uns. Die KM hat sich immer wieder in unser Familienleben eingemischt. Z.B. dadurch, dass sie dem Kind Lebensmittel gegebenhat, weil es bei uns ja nichts Gesundes zu essen gibt. Die Folge war, dass dieses Kind kaum noch bei uns etwas gegessen hat und zum Schluß auch nicht mehr am Tisch mitsitzen wollte und heimlich Mamas Sachen in ihrem Zimemr gegessen hat. So eine Art der Einmischeung geht einfach nicht. Es zerstört nämlich ein Familienleben. Das Kind war übrigens volljährig und hätte sich durchaus äußern können ,wenn esetwas anderes zu essen hätte haben wollen.
Mitverantwortung tragen für Kidner im eigenen Haushalt ja, aber für Kinder in einem Haushalt geht halt nicht.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
@Tina: Das geht natürlich zu weit, ganz klar. Es ist manchmal nicht einfach, den goldenen Mittelweg zu finden... Hätte der leibliche Vater (und die Mutter) meiner Stieftochter in einem wichtigen Punkt eine andere Meinung als ich gahabt, hätte ich das natürlich akzeptieren müssen. Um bei soulsisters Beispiel zu bleiben: Hätte er diesen Job untersagt obwohl ich nichts dagegen hätte, hätte ich seine Entscheidung nicht torpediert und sicher nicht gegen ihn gehetzt.
@ Bitumen,
Ich glaube, dass die hier vertretene Meinung, geht dich nichts an, halt dich da raus, etc völlig fehl am Platz ist. Wenn ich schon patchworke, dann gehören eben alle Themen des neuen und alten Partner dazu.
ich stelle mir gerade vor, der neue Partner Deiner Ex macht sich öffentlich in einem Internet-Forum Gedanken darüber, in welcher Schule "wir" das Kind meiner Freundin (und von so 'nem Typen namens Bitumen, der sich aber kaum kümmert) anmelden und in welchem Krankenhaus "wir" eine Operation dieses Kindes durchführen lassen.
Dieses Engagement des anderen Kerls müsste ein @Bitumen ja ganz doll finden wegen:
Mein Respekt für soulsister, die sich wirklich um Kindswohl Gedanken macht und nicht nur davon redet wie einige hier.
Sorgerecht erschläft man sich neuerdings; nach ein paar Nächten mit dem Vater oder der Mutter eines Kindes hat man es...
Vielleicht müssten sich einige hier auch mal an die eigene Nase fassen und nicht immer versuchen ihre Welt als das alleinig glückselig machende anzupreisen.
dann mach das doch endlich mal und rede nicht nur immer davon...
Bitte auch künftig wegschauen, wenn Verbrechen passieren, da einem das ja auch nichts angeht.
hast Du es nicht zufällig ein paar Nummern kleiner? Vorliegend geht es nicht um ein "Verbrechen", sondern um den popeligen Ferienjob eines 14-Jährigen in einer Bäckerei - was ich persönlich übrigens pädagogisch für erheblich wertvoller halte als die ganzen Ferien vor einer Spielkonsole zu verbringen.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Servus beinander!
Ich denke es gibt viele Grautöne zwischen schwarz und weiss:
Ich habe mich vor neun Jahren als "Zweitmann" in die Familie meiner damaligen Frau eigebracht, war für die Kids da und habe viele Entscheidungen mit KM die Kinder betreffend getroffen, z.B. ob es besser ist, die Kids in diese oder jene Schule zu stecken oder welche Art der Kieferorthopädie gewählt wird, etcetarpepe.
Dem biologische KV wars egal, Hauptsache die Entscheidungen musste er nicht finanziell mittragen. Sieben Jahre später hat er mir persönlich gedankt, dass ich ungefragt die "Vaterrolle" übernommen habe...obwohl ich dem KV hie und da (ungefragt und ohne Rücksprache mit KM) auch mal ordentlich den Kopf gewaschen habe
Da KV damals zurück in seine Heimat ging, waren die Kids (und auch KM) froh, zu Hause einen "Vater" zu haben, der sich um sie kümmerte, zuhörte, Freund war und ihre Werdegang "mitgestaltete". Die väterliche Beziehung hält auch nach Trennung von KM an...
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Moin Marco,
Du beschreibst Patchwork, wie es funktionieren sollte. Im Gegensatz zum beschriebenen Fall hast Du Dich aber einfach am praktischen Leben orientiert, ohne Dich ständig über den KV und/oder Deine Frau zu erheben und alles besser wissen und können (und das auch nach aussen so darstellen) zu wollen als die biologischen Eltern. Hinzu kommt, dass das Verhältnis zwischen Dir und dem KV von einem gewissen gegenseitigen Respekt getragen zu sein schien/scheint und nicht von selbst vermuteter Besserwisserei.
Wie schon geschrieben: Ich möchte die Protagonisten der ungefragten Einmischung sehen, wenn neue Partner ihrer/s Ex versuchen, die Erziehung ihrer Kinder zu übernehmen und diese Kinder quasi als ihre eigenen auszugeben; am besten mit einem Totschlagargument wie "der leibliche Vater / die leibliche Mutter hat doch eh keine Ahnung!"
Grüssles
Martin
(dessen zauberhafte Ehefrau glücklicherweise nie den Drang hatte, sich als die "bessere Mutter" seiner Kinder aufzuspielen)
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi Marco,
Die väterliche Beziehung hält auch nach Trennung von KM an...
Bei uns auch.
Auch wenn der junge Mann und ich uns nicht in allen Details seiner und meiner Lebensführung einig sind.
Das gehört aber zum Vater sein auch bei leiblichen Söhnen die erwachsen werden mit dazu find ich.
Gruss Horst
:phantom:
@brille: wer so herablassend wie du sich durch die Forenwelt bewegt, sollte erstenmal vor der eigenen Türe kehren, ich nehme Dir das alles nicht ab. Du bist einfach in Deiner Zeit stehen geblieben und spielst hier den allwissenden Moralapostel.
Mehr als heiße Luft kann ich da nicht erkennen, aber Deine Frau wird dich kennen.
CU Bitumen
Beim Umgang mit PLS-Patienten gilt es immer zu berücksichtigen, dass Realität, Fakten und Logik in der Welt des Betroffenen keinerlei Bedeutung haben. Auch können die meisten PLS-Patienten nicht mit Kritik umgehen, das gilt für jede Form der Kritik, also gerade auch positive oder konstruktive Kritik
@Bitumen:
Lass das bitte sein! Jedweder weiterer persönlicher Angriff in diesem Unterforum wird kommentarlos von mir gelöscht!
Grüßung
Marco
P.S.
Wenn Du brille007 was zu sagen, benutze bitte die PN! Danke!
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hi,
ich denke, bei Patchwork ist das abhängig vom Aktivitätslevel des aushäusigen leiblichen Elternteils. Bei uns ist die Mitwirkung des KV unter 0, dadurch hat mein LG natürlich ein anders Gewicht als wäre ein aktiver, sich kümmernder Papa vorhanden. Er schaut weder aufs Geld, d. h. zahlt z. B. anteilig Urlaubskosten für meinen Sohn, weil er uns als Familie sieht. Er betreut, er kümmert sich, er tröstet auch mal, er meckert, wenn Junior Bullshit macht, er ist eben "da". Es gibt sicher Dinge, über die wir reden, aber wo ich allein entscheide, weil nun mal ich die Mutter bin und mit den Entscheidungen umgehen müsste, wenn er sich bspw. aus unserem Leben wieder verabschieden würde.
In dem hier heute diskutierten Fred war aber das Problem ein Anderes: Das Kind lebt nicht in diesem Patchworkgefüge, der Vater zeigt sich seit Jahren immer etwas lethargisch und die Sicht der Mutter kennen wir natürlicherweise nicht. Die Stiefmutter hat aber vom Prinzip sämtliche Kinder, egal von wem und wo sie leben unter ihre Fittichen gerafft und weiß eigentlich grundsätzlich was richtig oder falsch ist und schubst in eben dieser Manier den leiblichen Vater, dass er doch bitte tätig werden möge. Möglicherweise wären viele Konflikte nicht entstanden, wenn sie sich mehr im Hintergrund aufgehalten hätte. Begründung: Der Vater wird sich charakterlich nicht verändert haben, er ist wie er ist, er wird sich für die Dinge einsetzen, die ihm wichtig erscheinen oder eben nicht. So kennt ihn auch die Ex. Nun hat er die neue Frau und plötzlich legt er einen Aktivismus an den Tag, der Ex auch nicht bekannt ist. Die ist ja nicht doof, die wird auch riechen, wo das her kommt.
Ganz ehrlich: Würde mein Ex jetzt eine neue LG haben und mit plötzlich erklären, was gut für meinen Sohn ist und sich einmischen, dann bekäme sie eins auf die Pfoten.
Ebenso würde ich meinen LG um Zurückhaltung bitten, wenn mein Ex ein aktiver Vater wäre. So wie ich ihn davon abhalte, meinen Ex zu fragen, ob er sich nicht schämt, das Kind seelisch wie finanziell im Regen stehen zu lassen. Das steht ihm nicht zu.
In Patchworkgeschichten aller Farben ist einfach ganz wichtig, die Grenzen der beteiligten Personen nicht zu verletzen. Und das ist etwas, was bei den Protagonisten des betroffenen Strangs noch nie funktioniert hat. Da gab es immer eine Person, die grundsätzlich wusste, wie die Story zu laufen HÄTTE, obwohl sie eigentlich die am wenigsten betroffene Person ist. Und das ist einfach ungünstig. Selbst wenn die Eltern nicht gerade die "besten", "aktivsten" wären, wäre es m. E. besser, Meinungen zu haben, Möglichkeiten zu zeigen, aber diese dann auch die Entscheidungen treffen zu lassen und Konsequenzen aushalten zu lassen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hi
LBM - da schließe ich mich an, weite es auf das Aktivitätslevel aller Beteiligten aus. (und es gibt da ja immer gute und schlechte Energie/ äh .. Aktivitäten...)
Beispielsweise bei uns ist es so: ich lebe in 2. Ehe mit Sohn aus 1. Ehe, der KV kümmert sich rührend um unseren Sohn, aber nur soviel wie er kann, denn aufgrund einer Erkrankung ist er eingeschränkt, und überweist regelmäßig KU, nimmt regelmäßig Umgang wahr, aber aus schwerwiegenden Entscheidungen (Beispiel: Schulwahl, OP-Entscheidungen, alles was mit Verantwortung zu tun hat) hält er sich raus, das rafft er einfach nicht, und es kümmert ihn nicht. Er hat es komplett an mich abgegeben, und toleriert es auch wenn mein jetziger Mann diese Aufgaben sozusagen als sozialen Vater mit mir gemeinsam wahrnimmt. Ehrlich, ich habe es versucht, ihn einzubeziehen, aber es führte kein weg ran, und im Grunde ist er uns sogar dankbar, dass wir solche grundlegenden Dinge fernhalten von ihm.
Bei den Kindern meines Mannes aus 1. Ehe ist es kein gutes Miteinander der Patchwork-ET geworden. Ich bin wahrlich nicht der Ersatzmuttertyp, wir sahen uns jedoch mit einer KM vom Typ Kinderbesitzerin konfrontiert, die eifersüchtig darüber wachte, dass ich bitteschön gehasst, oder wenigstens verachtet werde von denen, und mein Mann hat da nie gegengehalten. Zuerst wollte sie auch gern, dass mein Mann ab sofort finanziell ausgeblutet wird und unter einer Brücke schläft, aber ich habe ihn aufgefangen, und so ist es ihr nicht gelungen. Dann ging es ihr halt darum, dass ihre Kinder mich auf keinen Fall gern haben, oder wichtig finden sollen.
Was diese Person denkt, und den Kindern einimpft, geht mich sehr wohl etwas an, sofern mein Mann diese Kinder gerne in meiner Gegenwart bei sich haben will, zum Umgang. Denn dann besteht der "Wirkungskreis" aus unseren vier Wänden, da sollten wir als Paar die Regeln machen, und da sollen sich seine Kinder bitte auch daran halten. Mein Mann hat das leider anders gesehen, und bei den Umgängen immer so eine Art Parallelwelt geschaffen, wo aus lauter Angst, die Kinder könnten ihn nicht mehr besuchen, eigentlich immer nur die Regeln seiner Ex gegolten haben. Ich hätte mir gewünscht, dass er da auch Kritik zulässt, und auch seinen Kindern gegenüber mehr A* in der Hose gezeigt hätte, um ihnen einfach diesen Konflikt zu erklären, und um Respekt mir und sich selbst gegenüber zu verlangen. Da er das nicht gemacht hat, war es irgendwann so, dass sie IHN besucht haben, und ich war (leider auch in der Umgangszeit in seinen Augen) so eine Art notwendiges Übel, was notgedrungen gleichzeitig vorhanden ist. Das ging aber nicht lange gut, und jetzt, zum Glück sind alle schon volljährig, boykottiere ich jeden Besuch von denen (dh er kann machen was er will, aber ich bin nicht dabei).
Übrigens, finanziell sind mein Mann und ich jeder für sich. Ich helfe ihm nicht mehr mit seinen Kindern, er hat mir noch nie mit meinem Kind geholfen. Das trennen wir sehr genau. Und das ist auch gut so, denn er würde zu viel von "meinem Geld" zu denen transferieren. Diese Erfahrung habe ich am Anfang leider gemacht, und die Notbremse gezogen...die klare Trennung der Finanzen hat bewirkt, dass wir trotzdem ein friedliches Leben miteinander führen können.
Aus diesen Erfahrungen heraus sehe ich es so:
Patchwork funktioniert nur, wenn alle Beteiligten gelassen genug sind, den jeweils anderen, Next/Nextin/Ex/Exin zu tolerieren.
Patchwork funktioniert, wenn sich jeder auf seinen Wirkungskreis beschränkt. Und wenn die Erwachsenen persönliche Befindlichkeiten, Verletzungen usw. in den Hintergrund stellen lernen, wenn es um das Wohl des Kindes geht.
Als Patchworkelternteil wünsche ich mit von dem mit mir lebenden Partner, dass er sich in den Alltag einbringt, genauso wie ich seinen Alltag, oder den Umgang, gern unterstütze, und mich da einmische, wo es mich unmittelbar etwas angeht. Dann treten wir als Gemeinschaft auf, natürlich ohne den leiblichen Elternteil außen vor zu lassen. (in meinem Fall: versucht habe zu unterstützen, und aufgegeben habe...)In den Alltag der Kinder, wenn sie beim jeweils anderen Elternteil sind, würde ich mich nie von selbst einmischen. Nur auf Nachfrage, also wenn es gewünscht wird.
(keine Aussage ohne Ausnahme: bei echter Gefahr für das Kindeswohl würde ich nicht viel fragen, wenn es mein Kind ist, und meinem Partner klare Worte sagen, ginge es um seine Kinder...)
In der Realität setzt das alles schon sehr viel Reife, und auch Selbstkritik von allen Beteiligten voraus, wahrscheinlich kaum zu finden...Aber wie wir auch hier im Forum immer so schön sagen, Einfluss habe ich nur auf mein eigenes Leben, nur das kann ich ändern 😉
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Sehr einseitige Sichtweise, wo habe ich denn persönliche Angriffe gemacht. Wenn Es Dir nicht passt, dass Sperre mich halt, solltest aber zuvor mal die Beitrage von brille007 lesen.
CU Bitumen
Beim Umgang mit PLS-Patienten gilt es immer zu berücksichtigen, dass Realität, Fakten und Logik in der Welt des Betroffenen keinerlei Bedeutung haben. Auch können die meisten PLS-Patienten nicht mit Kritik umgehen, das gilt für jede Form der Kritik, also gerade auch positive oder konstruktive Kritik
Ich habe überhaupt ke8n Probkem damit, wenn sich auch Nichtverwandte einmischen und hier Rat suchen.
Wir hier maßen uns ja auch an, einen Rat zu geben und mischen uns damit ein in Verhältnisse, die wir meistens noch viel weniger kennen.
Wenn der Ratsuchende damit etwas anfangen kann, ist es gut und wenn nicht ist es auch nicht schlimm.
Soll jeder selbst entscheiden ob er daraus was machen will oder nicht.
Jedenfalls kommen die meisten vermutlich auch ohne oberlehrerhafte Bevormundungen aus.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.