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Erfahrungsaustausch - Kind wird umgetopft

 
(@speciald)
Rege dabei Registriert

Liebe LeserInnen, auch stille MitleserInnen,

ich suche Elternteile, die das gleiche Resultat hinter sich haben wie ich. Bitte erzähl mir davon, wie es nach dem Wechsel deines Kindes weiter ging.
Mich interessiert brennend, wie ihr damit zurecht kamt.

Kurz zum Sachverhalt:
Meine liebe Ex, mit Auslandsbezug, hatte es sich zum Ziel gemacht,  mich aus dem Leben des Kindes (Sohn) zu verbannen. Dies tat sie auch offen kund.
Als das Kind etwa 1,5 Jahre alt war, zog ich aus der "Hölle" aus, sie stellte einen Antrag auf alleiniges Sorgerecht und wollte 10.000km weit weg verziehen.
Erstes Gutachten ging pro Mutter aus, erst in der mündlichen, finalen Verhandlung änderte der Gutachter seine Meinung, es blieb beim gemeinsamen Sorgerecht, Kind verblieb jedoch bei ihr.

Es folgten viele Umgangs- und Ordnungsgeldanträge meinerseits, weil Madam, was Vereitelungen anging, sehr kreativ war.

Auch das OLG wies ihre Beschwerde ab, so fing sie an, das Kind zu manipulieren und mich vor dem Kind (und alles was mit mir zu tun hatte) abzuwerten.
Mit dieser Abwertung wurde auch der Junge zu 50% abgewertet.

Denkt euch eine Strafanzeige aus, ich hatte sie.

Egal wie sie sich benahm, bei diesem Gericht hatte sie Narrenfreiheit, niemand zeigte ihr Grenzen auf.
Mein Sohn lernte schnell, Regeln gelten für alle anderen nur nicht für sie. Den Vater kann man ruhig beleidigen, denn mit jedem Gerichtsurteil, welches sie bestärkte, erfuhr gleichzeitig auch der Sohn, dass Mama ja nur recht haben kann. Sie ließ es ihn auch wissen.

Ich hatte Glück und verlor niemals den Kontakt zu ihm. Er wurde älter, verstand mehr und mehr und hinterfragte den Perfektionismus der Mutter und kam ab 6 selbst hinter ihrer verlogenen Fassade. Jahre später erfuhr ich, dass er von der Mutter körperlich gezüchtigt und erniedrigt wurde. Sich zu öffnen fiel ihm schwer.

Nach über 7 Jahren Streit, 5 Jahre davon vor Gericht, führte ich etwa 30 Verfahren, Sohnemann wurde mehr als ein dutzend mal gehört.

Nun hat das Oberlandesgericht mir vor wenigen Monaten das alleinige Sorgerecht übertragen.

Ich war so naiv zu glauben, dass nun alles besser wird. Der sogenannte Sieg bedeutet mir recht wenig, ich sehe nur, dass Entscheidungen treffen vereinfacht wurde.
Als Gewinner fühle ich mich überhaupt nicht. Da ich meinen Sohn alle 14 Tage sah, hatte ich immer den Eindruck, ich konnte seinen leeren Rücksack füllen und ihn gestärkt zur Mutter zurück schicken. Nun haben wir den Alltag gemeinsam und er jammert der ihn quälenden Mutter hinterher. Bis hin zum körperlichen Gewalt mir gegenüber. Das hat zwar aufgehört, aber die Idealisierung der Mutter hört und hört nicht auf, weil er bei den Umgängen nach wie vor indoktriniert wird.

Short and sweet:
Es gibt keine Gewinner in dem Sinne, sondern nun habe ich einen "kaputten" Sohn, für den ich aus Gottes Gnade heraus das alleinige Sorgerecht (es stand auch Heim zur Debatte) und Sofortmaßnahmen (Tagesgruppe, Diagnostik in der KJP) bekommen habe. Ich darf nun 7,5 Jahre Fehlerziehung ausbaden. Bei der Mutter gab es keine Regeln, Spielekonsolen und Fernsehen ohne Ende, Zuckerpartys, und und und. Bei mir nicht. Da gibt es eine feste Struktur und klare Regeln. Er wurde in allen Entscheidungen einbezogen, von mir und meiner neuen Frau wird er es nicht. Er wurde quasi vom Thron gestoßen. Er ist nun über ein Jahr bei mir, wobei wir knapp ein Jahr im rechtlichen Sorgerechts-Schwebezustand waren. Diese Zeit hat uns schwer zugesetzt.

Nun zurück zu meiner Ausgangsfrage: wer von euch darf nun auch Scherben aufkehren?

Berichtet mir doch davon, gerne auch privat. Dann bitte per PN an mich.

Danke und viel Kraft.

LG D

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 19.09.2020 03:51
(@maria22)
Schon was gesagt Registriert

Ich habe zum Glück keinerlei Erfahrungen mit so einer Situation, möchte aber sagen, wie beeindruckt ich bin. Dass du so lange und schwer für dein Kind gekämpft hast, wo andere längst aufgegeben hätten. Mag mir nicht vorstellen, wie es dir zeitweise dabei ging. Dein Sohn hat wirklich Glück und irgendwann wird er es zu schätzen wissen, was sein Vater für ihn getan hat, ganz sicher.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.09.2020 13:35
(@brave)
Zeigt sich öfters Registriert

Es ist schön auch von den Usern zu hören, die hier immer sehr hilfreich unterwegs sind, was sie bewegt. Ich kenne deine Geschichte nicht, deswegen schreibe ich dies.

Glaub mir, du wirst die Früchte deiner Kämpfe ernten. Vielleicht nicht jetzt oderauch nicht in 1 - 2 Jahren, aber am Ende, wenn dein Sohn ein erwachsener Mann ist, dann bin ich mir sicher, dass er alles verstehen wird. Dann wirst du sehen, dass du alles richtig gemacht hast. Es ist bestimmt gerade nicht leicht für Dich, die Trümmer aufzuräumen, aber ich wünsche dir viel Kraft, Geduld und Klarblick.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.09.2020 13:53
(@speciald)
Rege dabei Registriert

Dankeschön, euch beiden!

Vielleicht findet sich ja noch ein User, der Ähnliches durchmacht bzw. -gemacht hat.

Mag mir nicht vorstellen, wie es dir zeitweise dabei ging.

Am schlimmsten ist (bzw. war) die Ohnmacht.

Es ist schön auch von den Usern zu hören, die hier immer sehr hilfreich unterwegs sind, was sie bewegt. Ich kenne deine Geschichte nicht, deswegen schreibe ich dies.

Das ist sehr wertschätzend! Danke.

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.09.2020 23:28
(@craertus)
Zeigt sich öfters Registriert

Mitten drin statt nur dabei 🙁

Ich gratuliere zu Jahren der Ohnmacht die von euch überstanden worden sind.

Nun sollen die Wunden heilen, es wird Jahre dauern. Dafür alles Gute und viel Erfolg.

Eine Geschichte in der ein Vater nicht aufgegeben hat und alle Widerstände in diesem Rechts(s)aat überwinden konnte.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2020 20:52
(@mj1977)
Zeigt sich öfters Registriert

PN geschickt

AntwortZitat
Geschrieben : 23.09.2020 22:17
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrechte Registriert

Hi SpecialD

Bei Deiner Beschreibung kommen Dejavu's in mir hoch. Und das nach teilweise mehr als 30 Jahren. Ich verstehe Deine Einstellung, auch mir waren Begriffe wie dominieren, gewinnen, besiegen oder in dieser Art so völlig egal weil uninteressant. Ich wollte etwas anderes. Nur gehören immer zwei Menschen bei Kindern dazu. Und wenn einer den anderen entfernen möchte, hat er vielfältige Möglichkeiten und Varianten. Die subtile Art ist dabei weder belangbar, noch wird sie von vielen Menschen kritisiert und so gesehen, wie sie wirkt: auf den Ausgegrenzten, auf das Kind. Nach, meiner eigenen Erfahrung spielen da auch die Ämter mit.

Ehrlich gesagt, bei Deinem Exemplar fällt mir auch keine Hilfestellung ein. Eher - aber das höchstens als PN.

LG oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2020 15:42
(@michazuhaus)
Schon was gesagt Registriert
Geschrieben von: @speciald

Liebe LeserInnen, auch stille MitleserInnen,

ich suche Elternteile, die das gleiche Resultat hinter sich haben wie ich. Bitte erzähl mir davon, wie es nach dem Wechsel deines Kindes weiter ging.
Mich interessiert brennend, wie ihr damit zurecht kamt.

Kurz zum Sachverhalt:
Meine liebe Ex, mit Auslandsbezug, hatte es sich zum Ziel gemacht,  mich aus dem Leben des Kindes (Sohn) zu verbannen. Dies tat sie auch offen kund.
Als das Kind etwa 1,5 Jahre alt war, zog ich aus der "Hölle" aus, sie stellte einen Antrag auf alleiniges Sorgerecht und wollte 10.000km weit weg verziehen.
Erstes Gutachten ging pro Mutter aus, erst in der mündlichen, finalen Verhandlung änderte der Gutachter seine Meinung, es blieb beim gemeinsamen Sorgerecht, Kind verblieb jedoch bei ihr.

Es folgten viele Umgangs- und Ordnungsgeldanträge meinerseits, weil Madam, was Vereitelungen anging, sehr kreativ war.

Auch das OLG wies ihre Beschwerde ab, so fing sie an, das Kind zu manipulieren und mich vor dem Kind (und alles was mit mir zu tun hatte) abzuwerten.
Mit dieser Abwertung wurde auch der Junge zu 50% abgewertet.

Denkt euch eine Strafanzeige aus, ich hatte sie.

Egal wie sie sich benahm, bei diesem Gericht hatte sie Narrenfreiheit, niemand zeigte ihr Grenzen auf.
Mein Sohn lernte schnell, Regeln gelten für alle anderen nur nicht für sie. Den Vater kann man ruhig beleidigen, denn mit jedem Gerichtsurteil, welches sie bestärkte, erfuhr gleichzeitig auch der Sohn, dass Mama ja nur recht haben kann. Sie ließ es ihn auch wissen.

Ich hatte Glück und verlor niemals den Kontakt zu ihm. Er wurde älter, verstand mehr und mehr und hinterfragte den Perfektionismus der Mutter und kam ab 6 selbst hinter ihrer verlogenen Fassade. Jahre später erfuhr ich, dass er von der Mutter körperlich gezüchtigt und erniedrigt wurde. Sich zu öffnen fiel ihm schwer.

Nach über 7 Jahren Streit, 5 Jahre davon vor Gericht, führte ich etwa 30 Verfahren, Sohnemann wurde mehr als ein dutzend mal gehört.

Nun hat das Oberlandesgericht mir vor wenigen Monaten das alleinige Sorgerecht übertragen.

Ich war so naiv zu glauben, dass nun alles besser wird. Der sogenannte Sieg bedeutet mir recht wenig, ich sehe nur, dass Entscheidungen treffen vereinfacht wurde.
Als Gewinner fühle ich mich überhaupt nicht. Da ich meinen Sohn alle 14 Tage sah, hatte ich immer den Eindruck, ich konnte seinen leeren Rücksack füllen und ihn gestärkt zur Mutter zurück schicken. Nun haben wir den Alltag gemeinsam und er jammert der ihn quälenden Mutter hinterher. Bis hin zum körperlichen Gewalt mir gegenüber. Das hat zwar aufgehört, aber die Idealisierung der Mutter hört und hört nicht auf, weil er bei den Umgängen nach wie vor indoktriniert wird.

Short and sweet:
Es gibt keine Gewinner in dem Sinne, sondern nun habe ich einen "kaputten" Sohn, für den ich aus Gottes Gnade heraus das alleinige Sorgerecht (es stand auch Heim zur Debatte) und Sofortmaßnahmen (Tagesgruppe, Diagnostik in der KJP) bekommen habe. Ich darf nun 7,5 Jahre Fehlerziehung ausbaden. Bei der Mutter gab es keine Regeln, Spielekonsolen und Fernsehen ohne Ende, Zuckerpartys, und und und. Bei mir nicht. Da gibt es eine feste Struktur und klare Regeln. Er wurde in allen Entscheidungen einbezogen, von mir und meiner neuen Frau wird er es nicht. Er wurde quasi vom Thron gestoßen. Er ist nun über ein Jahr bei mir, wobei wir knapp ein Jahr im rechtlichen Sorgerechts-Schwebezustand waren. Diese Zeit hat uns schwer zugesetzt.

Nun zurück zu meiner Ausgangsfrage: wer von euch darf nun auch Scherben aufkehren?

Berichtet mir doch davon, gerne auch privat. Dann bitte per PN an mich.

Danke und viel Kraft.

LG D

Ich bin noch mitten drin... habe auch Mutter mit Auslandsbezug.  Diese hat sich für Totalen Umgangsboykott entschieden. Seit September 2021 totale Verweigerung und totale heißt totale.JA Termine ignoriert. Darauf Gericht... Mediation verweigert... 2. Anlauf Mediation verweigert... Einleitung Verfahren 1666 BGB von Amtswegen. 2. Begleitete Umgänge. 1. Super u 2. war Kind übelst manipuliert.  3. Umgang erneut boykottiert. Einleitung Gutachten, Mutter boykottiert. Stellungnahme JA u Verfahrensbeiständin. Ergebnis umgehend Umgsngspfkeger. Mutter lehnt ab. Mutter zieht um. Neuen Wohnort verweigert sie anzugeben. Auch vor Gericht. Verhandlung Gericht.  Ergebnis Aussetzung Umgang. Auszug aus Protokoll: "Seitens des Gerichts wurde weiter darauf hingewiesen, dass davon ausgegangen werden könne, dass das Kind unter einen massiven Loyalitätskonflikt leide. Es liege nahe, dass das Kind bei der Kindesmutter manipuliert werde. Das Kind werde praktisch psychisch und seelisch vergewaltigt." ...Kindesmutter bei Gericht sagt, es interessiert sie nicht... weiter steht da: :"Seitens des Gerichts wurde darauf hingewiesen, dass die Anordnung von Umgangskontakten schwierig sein dürfte. Zwar würden die Umgangskontakte nach einiger Zeit gut laufen, es sei aber problematisch, wenn das Kind nach den Umgangskontakten bei der Kindesmutter beeinflusst werde. Dies könne dem Kindeswohl widersprechen, so dass Umgangskontakte auszusetzen seien. Das Verhalten der Kindesmutter stelle aber wohl eine Kindeswohlgefährdung dar. Die Situation würde sich wohl nicht ändern, wenn nicht der Aufenthalt des Kindes gewechselt würde. Diesbezüglich teilte das Gericht mit, dass über eine einstweilige Anordnung nach § 1666 BGB nachgedacht werde. Der Bevollmächtigte des Kindesvaters erklärte, dass der Kindesvater bereit sei, das Kind bei sich aufzunehmen. Ein entsprechender Antrag würde zeitnah vorbereitet. Seitens des Gerichts wurde angeregt, den hiesigen Antrag zurückzunehmen"...Das habe ich gemacht und gleichzeitig jetzt Antrag nach 1671 BGB gestellt. Unser Sohn 6 Jahre alt hatte extrem inniges Verhältnis zu mir und nun ist er seelisch ein Wrack. Ich werde sehen was dabei rauskommt... 

AntwortZitat
Geschrieben : 22.07.2022 07:30