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Verbitterung? [Gleichbehandlung für Väter ... nur auf dem Papier!]

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(@speciald)
Rege dabei Registriert

Ich empfinde es als sehr unglücklich, dass ein schicksals gebeutelter Vater so einen Verdruss verbreitet.

Nachdem ich über 10 Jahre lang selber auf die *** bekommen habe, hab ich mich dementsprechend ausbilden lassen. Ich bin mittlerweile in über 13 Gerichtsbezirken tätig, das Sorgerecht liegt bei mir. Ich wollte zunächst den Vätern helfen, aber es hat nicht lange gedauert, um zu erkennen, dass leider viele Väter das Ansehen der Superväter verunglimpfen.

Ich bin bei über 100 Kindern Verfahrensbeistand, Vormund, Ergänzungspfleger, Umgangspfleger oder Betreungshelfer gewesen. Ich liefere keine Wunschergenisse. Sonst wären es bestimmt über 1000 Kinder in 2 Jahren gewesen.

Seit Jahren beobachte ich die Dynamik hier im Forum. Es tut mir weh, wie verbittert die Menschen sind und dies hier zum Ausdruck bringen. Vielleicht kann ich helfen!?

LG D

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 06.01.2023 23:36
(@malachit)
Nicht wegzudenken Moderator

Moin,

ich habe obigen Beitrag abgetrennt von https://www.vatersein.de/forum/deine-geschichte/gleichbehandlung-fuer-vaeter-nur-auf-dem-papier/ und als neues Thema in ein allgemeines Unterforum anstelle von "Deine Geschichte" verschoben.

Während es im ursprünglichen Thema nämlich um einen konkreten Fall geht, wirft die obige Antwort ein grundsätzliches Thema auf, dürfte aber für die konkreten Probleme von @Roan kaum hilfreich sein.

Viele liebe Grüße,

Malachit

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 07.01.2023 09:33
(@luc-reif)
Zeigt sich öfters Registriert
Geschrieben von: @speciald

Seit Jahren beobachte ich die Dynamik hier im Forum. Es tut mir weh, wie verbittert die Menschen sind und dies hier zum Ausdruck bringen. Vielleicht kann ich helfen!?

Welche Dynamik genau?

Und: dein Erfahrungsschatz kann sicher helfen.

Nur: wie genau?

Willst du Mut machen? Konkrete Tipps geben? Worum geht es genau bei deinem Hilfsangebot?

AntwortZitat
Geschrieben : 07.01.2023 09:42
(@malachit)
Nicht wegzudenken Moderator

Hallo zusammen,

Geschrieben von: @speciald

Seit Jahren beobachte ich die Dynamik hier im Forum.

Nach meinem persönlichen Empfinden ist hier keine nennenswerte Dynamik erkennbar, jedenfalls nicht im Sinne von "immer mehr, immer schlimmer" - im Gegenteil:

Wenn ich mich daran erinnere, wie viel hier vor ca. zehn Jahren los war und wie es dabei zur Sache ging, dann betrachte ich das, was seit ein paar Jahren hier im Forum an neuen Fällen aufschlägt, als eine ziemlich ruhige und übersichtliche Angelegenheit.

Viele liebe Grüße,

Malachit

P.S. nur mal so nebenbei bemerkt: Wenn es anders wäre, d.h. wenn es schlimmer geworden wäre, wenn hier mehr los wäre als in der Vergangenheit, oder wenn wir hier auch nur genau das gleiche Aufkommen hätten wie vor zehn oder zwölf Jahren - dann wäre all dieses für das verbliebene kleine Häuflein aktiver Moderatoren des Forums auch gar nicht mehr zu stemmen.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 07.01.2023 09:50
Randolph gefällt
(@malachit)
Nicht wegzudenken Moderator

Hallo zusammen,

eine Anmerkung zu diesem hier:

Geschrieben von: @speciald

Es tut mir weh, wie verbittert die Menschen sind und dies hier zum Ausdruck bringen.

Es ist zumindest nach meinem persönlichen Verständnis durchaus eine Nebenabsicht dieses Forums, dass jemand, der von dem ganzen Mist betroffen ist, sich hier bei Bedarf auch mal gründlich ausk*tzen kann - hier im Forum ist dies nämlich deutlich unschädlicher, als wenn man das gleiche in Gegenwart der Ex, des Jugendamtes oder gar des Kindes täte ...

Viele liebe Grüße,

Malachit

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

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Geschrieben : 07.01.2023 10:00
Randolph gefällt
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
Gehört zum Inventar Moderator

Ich stimme Malachit voll zu. Als ich 2004 hier zugestoßen bin, konnte man keine fünf Stunden offline sein, ohne sich die Finger blutig zu scrollen. Heute ist es in Summe verhältnismäßig harmlos, was natürlich Einzelschicksale nicht schmälern soll. 

Das mit den Supervätern verstehe ich nicht ganz. Wenn du meinst, dass es unter den Vätern auch viele Schlümpfe gibt, na klar. Ich glaube aber nicht, dass man gegen den Frust viel helfen kann. Sich eigene Perspektiven zu schaffen ist sicher nicht immer leicht, aber die einzige Chance auch mit der persönlichen Geschichte wieder nach vorn zu schauen, Stichwort Resilienz.

Den ein oder anderen liebevollen Tritt in dem Allerwertesten braucht man aber sicher dennoch.

LG LBM 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 07.01.2023 13:22
 SLAM
(@slam)
Zeigt sich öfters Registriert

Vielleicht sind ja auch endlich die Frauen insgesamt, vor allem die KMer vernünftig geworden und es gibt weniger Probleme…ok schlechter Scherz.

Oder die Justiz ? Vielleicht sind da ein paar aufgewacht und so Dinge wie im Buch „Bis zur letzten Instanz“ (Bernd Herbort) sind heute so einfach nicht mehr möglich, weil Gutachter, Richter und Staatsanwälte realisiert haben, dass sie reihenweise von KMern verarscxt wurden ?

Wenn ich meinen Fall mit dem von Bernd Herbort vergleiche, fällt doch auf, dass der mit meinem Fall betraute Staatsanwalt ganz anders agiert hat. Der hat die KM vernommen und das betroffene Kind von einer auf Kinder spezialisierten Aussagepsychologin befragen lassen. Danach wurde das Verfahren eingestellt, nicht ohne am Schluss zu schreiben, dass die Vorwürfe von der KM wohl erhoben wurden, um sich im anhängigen Scheidungs- und Sorgerechtsverfahren Vorteile zu verschaffen. Ein Satz, der meine Anwältin fast zu Tränen gerührt hat, als sie das gelesen hatte. „Dass ich sowas noch erlebe“, hat sie freudig ausgerufen….

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von SLAM

Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2023 13:03
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
Gehört zum Inventar Moderator

@slam ich denke, es ist wie bei den meisten Dingen im Leben ein Veränderungsprozess.

Es fängt damit an, dass Väter aktiver ihre Rolle leben, dass Arbeitgeber auch Vätern ihre Elternzeit zugestehen, dass mehr Väter auch zugunsten der Familie Kompromisse eingehen. Sicher auch, dass in Entscheidungsprozesse eingebundene Personen Eltern sind (Richter/Anwälte/Verfahrensbeistände/JA-MA usw.) und es so auch mehr Präzedenzfälle und Änderungen in der Rechtsprechung gibt, die nicht ignoriert werden können. Und auch nicht zuletzt Forschungen, die sich mit den Folgen von Trennung und Scheidung für Kinder auseinandersetzen. 

Wie bei allen gesellschaftlichen Problemen kann man ein Umdenken m. E. nicht mit der Brechstange erreichen. Siehst man heute einen Papa mit Kind in der Bauchtrage, zuckt niemand mehr. Vor 20 Jahren wurde der noch anders angeschaut.

LG LBM 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2023 06:45
82Marco gefällt
(@samson1978)
Zeigt sich öfters Registriert
Geschrieben von: @speciald

Seit Jahren beobachte ich die Dynamik hier im Forum. Es tut mir weh, wie verbittert die Menschen sind und dies hier zum Ausdruck bringen. Vielleicht kann ich helfen!?

 

Erstmal vielen Dank für dein Engagement in diesem sozialen Bereich, der selten konfliktfrei abläuft.

Man muss vermutlich ein bisschen unterscheiden was die Ausgangslage vieler Väter ist. Je nach Streitsituation, je nach örtlicher Lage (FamG, JuA, OLG) fallen die jeweiligen Ergebnisse unterschiedlich aus.

Ich sehe es noch immer so, dass bei der Rechtssprechung mit zweierlei Maß gemessen wird bzw. unterschiedliche Messlatten bei KM und KV angelegt werden. Umgang und Unterhalt sind zwar zwei verschiedene Dinge, aber der jeweilige Part hat da eine Verantwortung. Und während beim Unterhalt sehr strenge Maßstäbe sitzen, wird beim Umgang sehr viel Spielraum gelassen. Auch bei der Ahndung.

Dazu kommt noch das PAS welches viele Väter verzweifeln lässt. Es ist der jahrelange Kampf auf verlorenem Posten, die Zermürbung und emotionale Ausgrenzung. Zusammen mit der oft zweifelhaften Rechtssprechung deutscher Familienrichter kann man da als Vater (der das Wohl seiner Kinder im Blick hat) gut verzweifeln.

Ich war auch schon an dem Punkt und wollte aufgeben.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2023 18:06
ChrisKa gefällt
(@speciald)
Rege dabei Registriert

Guten Abend, ihr Lieben,

erst einmal bin ich überrascht, dass der Thread abgetrennt wurde. Habe ich so noch nicht erlebt, da ich unmittelbar auf eine Hasstirade reagiert habe. Aber gut.

Mit Dynamik meine ich nicht die Quantität der Beteiligung in diesem Forum, sondern dass immer mehr User nicht mehr auf die Problematik eingehen, sondern aufgrund deren eigenen Erfahrungen die Niederlage anderer proklamieren.

Dass gerade Verbitterung als Überschrift von der Moderation gewählt wurde, stigmatisiert mich leider, das ist sehr unglücklich gewählt. Das finde ich nicht gut.

Was meine ich mit Superväter? Das sind in meinen Augen Väter, die von Anfang an dabei waren und nicht erst ihre Vaterschaft nach Trennung entdecken.

Und nun zum Kern: da man sich bekanntlich an die eigene Nase fassen soll, fange ich auch bei mir an. Die Mutter unseres gemeinsam Kindes hat alles, was das deutsche Familienrecht zu bieten hat, inklusive der krassesten Strafanzeigen (>10 Stück), angewandt. So naiv und unerfahren ich war, habe ich mir alles zu Herzen genommen und bin über jeden Stock gesprungen, der mir hingehalten wurde. Leider kam die Mutter mit allem durch. Außer strafrechtlich. Es hat 7,5 Jahre gedauert, bis ich das alleinige Sogerecht bekam.

Das zur Vorgeschichte. Ich verstehe sehr gut, wenn manche nachdenklich wegen meiner Nachricht geworden sind. Aufgrund meiner eigenen Geschichte kann ich sehr vieles nachvollziehen und habe aufgrund meiner Profession einen ganz anderen Einblick in das FamFG.

Leider muss(te) ich erkennen, dass Anwälte, Jugendamt und teilweise Richter die aktuelle Rechtsprechung nicht auf dem Schirm haben. Anfänglich tat ich dies mitten in der Verhandlung kund. Folgeaufträge waren trotz "Sieg" nicht gegeben. Nun telefoniere ich mit allen Beteiligten und erkläre Ihnen die Sicht der Kinder. Auch den betroffenen Eltern. Meine Erfolgsquote ist 98%, ohne Wunschergebnisse zu liefern. Man erinnere sich, ich habe den ganzen Quatsch hinter mir. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Elternteil lässtert oder sich zurückhält. Klar, es ist immer besser, sich auf das Kind zu konzentrieren (wie hier empfohlen), allerdings ignoriere ich das und stelle gezielt Fragen. Wie meine Kollegen agieren, weiß ich nicht. Ich weiß nur, selbst die Elternteile, die vermeintlich unterliegen, sprechen noch heute mit mir.

Dann habe ich nach der harten Schule in eigener Sache und der sehr guten Unterstützug hier im Forum einen Perspektivenwechsel erfahren. Hier im Forum schlagen Elternteile auf, die erzählen eine Geschichte. Wir kennen die andere Seite nicht. Selbstredend wird Glauben geschenkt.

Dann habe ich mich in diesem Bereich selbständig gemacht und wollte für zumindest etwas Gerechtigkeit "sorgen". Was ich dann vortraf hat mich erschüttert. In den meisten Fällen waren die Väter gewalttätig, suchtabhängig oder sonstiges. Mütter waren schlagartig nicht mehr so "böse" wie ich sie all die Jahre empfunden habe. Sich hier auszukotzen ist sicherlich gut und absolut legitim, aber ich glaube seitdem erst, wenn ich beide Seiten gehört habe. Die Pauschale eines Verfahrensbeistandes liegt bei 550,-€ pro Kind, mein Stundenlohn liegt unter 10,-€. Ich besuche Kinder auch mehrmals, wenn es sein muss und reise auch über 10 Stunden durch Deutschland, um den Vater, die Mutter zu besuchen.

Eine nette Reaktion gibt es ja schon auf meine "provokante" Eingabe. Wer wirklich Hilfe erwartet, der soll bitteschön auch seine Verfehlungen hier platzieren und dann kann man passgenaue Hilfe anbieten.

Abschießend kann ich aufgrund meiner Erfahrung sagen, dass die deutschen Gesetze sehr gut sind. Es mangelt manchmal an deren Umsetzung. Das liegt aber einzig allein an den Menschen!

LG D

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.01.2023 23:41
(@malachit)
Nicht wegzudenken Moderator

Hallo SpecialD,

Geschrieben von: @speciald

erst einmal bin ich überrascht, dass der Thread abgetrennt wurde. Habe ich so noch nicht erlebt, da ich unmittelbar auf eine Hasstirade reagiert habe (...)

Dein abgetrennter Beitrag stammt vom 06.01.2023. Der unmittelbar vorangehende Beitrag im Original-Thema war also offenbar der Beitrag von MaxMustermann1234 am 03.01.2023, also https://www.vatersein.de/forum/beitragsnummer/405853/ - und es möge ein jeder selbst beurteilen, ob dort irgendwas von "Hasstirade" zu finden ist. Ich jedenfalls sehe nichts dergleichen.

Den Grund für die Abtrennung hatte ich bereits in meiner Antwort vom 07.01.2023 genannt: fehlender Bezug zum konkreten Thema - und auch wenn dir so etwas vorher vielleicht niemals aufgefallen ist, ist dies ganz bestimmt nicht die erste Grundsatzdiskussion gewesen, die ich von irgendwelchen konkreten Fällen abgetrennt habe.

Geschrieben von: @speciald

Dass gerade Verbitterung als Überschrift von der Moderation gewählt wurde, stigmatisiert mich leider, das ist sehr unglücklich gewählt.

Dann mach bitte einen Vorschlag, wie diese Grundsatzdiskussion stattdessen benannt werden soll. Eine Überschrift lässt sich ändern.

Viele liebe Grüße,

Malachit

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2023 13:54
(@rohat)
Schon was gesagt Registriert

Ich finde es verwunderlich, dass wenn man selbst "10 Jahre auf die ***" bekommen hat, die Frustration nicht nachvollziehen kann, von hier gestrandeten Vätern oder Müttern, die anscheinend gerade ähnliche Erfahrungen am FamG sammeln durften und wie man nach so einer Odyssee noch ernsthaft behaupten kann, dass die deutschen Gesetze "sehr gut" sind.

Edit Mod: Leerzeilen entfernt 

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2023 16:58
ChrisKa gefällt
 SLAM
(@slam)
Zeigt sich öfters Registriert
Geschrieben von: @rohat

Ich finde es verwunderlich, dass wenn man selbst "10 Jahre auf die ***" bekommen hat, die Frustration nicht nachvollziehen kann, von hier gestrandeten Vätern oder Müttern, die anscheinend gerade ähnliche Erfahrungen am FamG sammeln durften und wie man nach so einer Odyssee noch ernsthaft behaupten kann, dass die deutschen Gesetze "sehr gut" sind.

Ja, da wundert man sich. Ich wusste auch nicht, dass er Teil der Scheidungsindustrie ist, also zu den Leuten gehört, die mit dem Elend der Familien und insbesondere der Kinder Geld verdient.

Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2023 22:33
(@malachit)
Nicht wegzudenken Moderator

'n Abend,

Geschrieben von: @slam

Ich wusste auch nicht, dass er Teil der Scheidungsindustrie ist, (...)

Ich hege die Vermutung, dass die Scheidungsindustrie alles in allem ein wenig anders und zwar menschlicher aussehen würde, wenn es dort mehr Leute gäbe, die, so wie er, vorher selber durch eben dieses Feuer hindurch mussten.

Im übrigen: Wir können hier im Forum gerne völlig unterschiedlicher Meinung sein, aber lasst uns bitte bei allen Unterschieden anständig bleiben. Eine absolute Wahrheit gibt es dabei sowieso nicht - denn was der eine als Hasstirade bezeichnet, ist womöglich der berechtigte Zorn über erlittenes Unrecht; und wo der andere "Geld mit dem Elend der Familien verdienen" vermutet, geht es vielleicht eher darum, Auswege zu finden für Menschen, die wie auch immer in diese Mühlen hineingeraten sind.

Viele liebe Grüße,

Malachit

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2023 23:49
ChrisKa gefällt
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
Gehört zum Inventar Moderator

Und man sollte keine Schuld umkehren. So wie die Frau mit dem kurzen Rock niemals schuldig an ihrer eigenen Vergew*ltigung ist, ist der, der sich für das Wohl des Scheidungskindes ernsthaft einsetzt, nucht als Teil der Scheidungsindustrie anzusehen. 

Ich würde wetten, SpecialD wäre der Erste, der froh wäre, wenn sein Job in diesem Land überflüssig würde.

LG LBM 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2023 06:33
 SLAM
(@slam)
Zeigt sich öfters Registriert

Hast recht Malachit. Was ich eigentlich schreiben wollte, habe ich sein lassen. Bringt nichts außer böses Blut.

 

Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2023 13:03
(@speciald)
Rege dabei Registriert

Guten Abend,

ich möchte gar nicht auf alles hier eingehen, denn so wie jeder ein Recht auf "Auskotzen" hat, so habe ich meine Ansichten hier kundgetan.

Ich möchte mich auf das Wesentliche beschränken.

Wie kann jemand, der ein Jahrzehnt auf die Fr***e bekommen hat, behaupten, die Gesetze seien sehr gut. Schade, dass das in meinem Post nicht rüber kam. In meinem Fall lief alles schief, was nur schief laufen konnte. Der Mutter wurde immer wieder etwas angedroht, aber an der Umsetzung haperte es. Es lag aber nicht an den Gesetzen, sondern an den Beteiligten. Alle Gutachter erkannten das böse Spiel der Mutter, aber der Kontakt zur Mutter dürfe laut Gericht nicht abbrechen, auch wenn das Verhältnis zum Vater damit zerstört werden würde. Steht so im Gutachten Nr. 3, die beiden davor sagten genau das Gegenteil. Man müsse den Kontakt zur Mutter kappen. Aber das waren nicht die Gesetze, sondern die Beteiligten! Also die Richter und die Verfahrensbeistände, die meinen Jugendamt, Richter und Gutachter in einer Person zu sein.

Die meisten Richter, die ich kenne, orientieren sich an Erfahrung und an die Empfehlung des Verfahrensbeistands. Die Richterinnen sind da etwas anders. Von denen möchte ich weniger bestellt werden, da diese Wunschergebnisse haben möchten. Diese liefere ich aber nicht. Erst diese Woche wieder hat eine Richterin nach einer vierstündigen Verhandlung auf begleitete Umgänge mit dem Vater bestanden. Warum soll aber ein Kind bitteschön Umgang mit dem Vater haben, wenn dieser die Mutter verprügelt, während diese das Kind auf dem Arm hat?

Diese Richterin hat alle Handlungsempfehlungen aus der Psychologie ignoriert und die aktuellen Beschlüsse verschiedener OLGs allesammt nichtig geredet. Als VB konnte ich wenigstens durchsetzen, dass Zeugen gehört werden. Während der Vernehmung hat sie wichtige Aussagen ausgelassen. Ohne meine Hinweise oder erneute Fragenstellungen wären diese komplett untergegangen. Was da teilweise im Familienrecht passiert ist eine Katastrophe. ABER: das sind nicht die Gesetze, sondern die Menschen. Jetzt verständlich was ich mit Gesetze und der Rechtsprechung meine? Gleiche Situation mit anderer Besetzung = anderes Ergebnis.

Dann noch etwas. Ich sehe mich nicht als Teil der Scheidungsindustrie. Nicht selten ist in meinen Schriftsätzen zu lesen, dass ich zur Vermeidung weiterer Verfahren, die zur Belastung des Kindes führen, gleich andere Bereiche abdecke. Ein Beispiel: in einem HK-Verfahren (Herausgabe Kind) hat sich Herausgestellt, dass der Antrag eigentlich hätte abgewiesen werden müssen, da die Voraussetzung fehlte. Dieses Verfahren hatte Auslandsbezug und ich habe mit entsprechenden (internationalen) Gesetzen darauf hingewiesen. Dieses Verfahren wurde dann auf mein Anraten hin dazu genutzt, die gemeinsame elterliche Sorge festzustellen, den Lebensmittelpunkt des Kindes festzustellen und den Umgang zu klären. Also 3 Verfahren in einem (HK, UG, SO). Das Gericht hat den Streitwert demnach verdreifacht, ich als VB ging sozusagen "leer" aus. So viel zu einer möglichen Bereicherung am Leid anderer. Dem Kind blieb aber zwei weitere Vefahren erspart. So verstehe ich meinen Job.

Weiteres Beispiel: Mich kontaktieren teilweise Richter in meinem angekündigten Urlaub und sagten, nur ich hätte unter den bekannten VBs (und davon gibt es viele) die Gabe, hier Einvernehmen zu erwirken. Das tue ich auch und bitte das Gericht oftmals, von Verfahren von Amts wegen erst einmal abzusehen. Warum schreibe ich das? Weil Lausebackesmama es treffend formuliert: ich wäre der Erste, der froh wäre, wenn es Leute wie mich nicht mehr geben müsste.

Mich motiviert nicht das Geld, sondern die Kinder. Erst gestern sagte mir eine Mutter: "Herr SpecialD, ich habe gesehen wie Sie im Gericht für meine Tochter (mit)gelitten haben". Genauso ist es. Darum ärgert es mich, wenn User mit Hasstiraden antworten, wie schlecht das System sei und als Rat haben, man könne gleich aufgeben, man habe sowieso keine Chance.

Auch wenn ich mich wiederhole, es liegt nicht an den Gesetzen, sondern an den Menschen!

LG D

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.01.2023 00:48
(@luc-reif)
Zeigt sich öfters Registriert

Eine Gegenfrage:

Jedes System ist ja am Ende nur so gut wie die Akteure darin.

Wenn ein System aber ermöglicht, dass seine Akteure unter gleichen Voraussetzungen regelmäßig unterschiedlichste Ergebnisse produzieren, dass ein (!) Verfahrensbeistand z.B. die Macht hat, entgegen der Meinung der anderen Beteiligten, ganze Prozesse zu lenken, dass VBs nicht abberufen werden können, mit der Fallpauschale von €550,- wahrscheinlich viel zu wenig verdienen, dass zwar eine Beistandschaft (für Geld) beim JA existiert aber keine für Umgang - und ich könnte jetzt noch 1000 Beispiele nennen - hakt's dann wirklich daran, dass es halt ein paar schwarze Schafe gibt, wie überall oder hakt's daran, dass dieses System schwarze Schafe geradezu anzieht, weil es selbst ziemlich marode und schlecht durchdacht und schlecht gemacht ist?

 

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2023 08:20
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrechte Moderator
Geschrieben von: @speciald

Auch wenn ich mich wiederhole, es liegt nicht an den Gesetzen, sondern an den Menschen!

Jain, die Gesetzte liefern trotzdem die Munition für Streitigkeiten, weil stellenweise einfach nicht klar und gerecht genug verankert/formuliert.
Z.B. würden Sorgerechtsstreite bei unverheirateten Eltern erst gar nicht entstehen, wenn biologische Eltern automatisch das SR erhalten würden oder
das WM als Standardumgang festgeschrieben wäre.

Mir ist schon klar, dass insbesondere beim Umgang sich das nicht immer umsetzen lässt, aber der Standard "Kind zur KM (oder zum KV)" wäre erst mal vom Tisch (=weniger Streitpotential). Heraus ließe sich dann auch eine "gerechtere" KU-Regelung á la "jeder ET trägt seine Betreuungskosten selbst" ableiten.

Aus meiner Sicht ist hier Luft nach oben mit der Vorgabe, Streitpotential zu minimieren. 

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2023 09:10
(@maxmustermann1234)
Rege dabei Registriert
Geschrieben von: @82marco

Z.B. würden Sorgerechtsstreite bei unverheirateten Eltern erst gar nicht entstehen, wenn biologische Eltern automatisch das SR erhalten würden oder
das WM als Standardumgang festgeschrieben wäre.

Ich bin mir bei allem nicht so sicher. Vielleicht würde es einfach mehr Klagen aufs alleinige Sorgerecht oder Ausschluss des WM geben. 

Ich sehe auch, dass das Problem die Gesellschaft ist. Viele Verfahrensbeteiligte sind von ihrer Meinung überzeugt und lassen da keine andere Meinung zu. Viele versuchen als Verfahrensbeistand Geld zu verdienen, oder schlimmer: sie setzen ihre Agenda durch (wahrscheinlich gibt es in jedem Gerichtsbezirk die Feministin, die denkt ein Kind gehört zur Mutter, egal was da abgeht). 

Aber das Problem ist auch die Gesellschaft: Ich denke langfristig wird sich nur was ändern, wenn sich das Bild der Mutter und des Vaters in der Gesellschaft ändert. Mütter bestärken sich ja gerne gegenseitig in ihrer Sichtweise, dass die Mutter der bessere und wichtigere Elternteil ist.

 

Aber klar, auch der Staat muss eigentlich Gesetze anpassen.

@SpecialID: du vergisst, dass es nicht nur das Familienrecht gibt, sondern auch weitere Gesetze, die eine Trennung tangieren. Und momentan werden Alleinerziehende finanziell echt gepimmpert bis zum geht nicht mehr. Nimm mal eine Lehrerin und einen Lehrer nach Trennung nach Trennung. Behält sie die Kinder, winken 2x Familienzuschlag, 2x Kindergeld und 2x Unterhalt. Im Wechselmodell gibt es beides nur 1x. Unterschied ist monatlich ein 4-stelliger Betrag.

Und ich denke, dass der finanzielle Faktor echt wesentlich ist. Als meine Tochter zu mir ziehen wollte, gab es Terror bis zum geht nicht mehr. Als ich formulierte, dass ich keinen Unterhalt will, wir uns die PKV weiter 50/50 teilen können, ich lediglich auch die zweite Hälfte des Kindergeldes beantrag werde, war Ruhe, denn der Mutter war klar, dass sie einen finanziellen Gewinn macht, wenn sie dem Kind kein Essen und keine Kleidung mehr kaufen muss.

Geschrieben von: @82marco

Heraus ließe sich dann auch eine "gerechtere" KU-Regelung á la "jeder ET trägt seine Betreuungskosten selbst" ableiten.

Ich denke auch, dass das die bessere Lösung wäre. Momentan ist in zu vielen Frauenköpfen drin, dass nach der Trennung Unterhalt winkt. Das muss da raus. Unterhalt muss eigentlich abgeschafft werden, am besten komplett mit Übergangsregelung für die Altfälle in Teilzeit oder Hausfrauen. Aber sagt den jungen Frauen von heute: wählt ihr Abhängigkeit, ist das eure private Entscheidung. Der Staat unterstützt das nicht.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2023 11:42
Seite 1 / 2