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spiegel.de: "Eltern-Studien: Vaterleid und Väterglück"

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(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Zeitmathematisch hast Du Recht

War das Thema nicht Anteil der Väter an der Kinderbetreuung und Abwägung gegen Erwerbsarbeit?
Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 15:38
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

@Martin:
Jetzt wird es lächerlich ...

[...] an anderer Stelle im Forum bekommt man ja gerade den Eindruck, als würden sich sämtliche Trennungsväter danach verzehren, nach einer Trennung ihre Kinder hälftig betreuen zu dürfen [...]

Das gilt für sämtliche Trennungsväter eben so wenig wie der Satz das sämtliche Jugendämter immer mütterfreundlich sind.

Wenn einem Trennungsvater gesagt wird "ab sofort bringst Du Deine Kinder nicht mehr jeden Abend ins Bett", dann gehört das gemäß Deinen Ausführungen zum Fortschreiben des ehelich gelebten Rollenmodells.
Würde man daran festhalten und ihm das zumindest hälftig weiterhin ermöglichen, wäre das eine 180°-Wendung.

Nein, jeder Trennungsvater will das nicht.
Ein ganzer Schwung "moderner Väter" würde das aber gerne.
Weil sie aber "unmodern" alleine verdienen, dürfen sie nicht.

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 16:58
(@Brainstormer)

Moin,

Nein, jeder Trennungsvater will das nicht.
Ein ganzer Schwung "moderner Väter" würde das aber gerne.
Weil sie aber "unmodern" alleine verdienen, dürfen sie nicht.

That's the Point.

Wie sollte eine gerechte Aufteilung aussehen, ohne die Allgemeinheit zu belasten?

Da ist es eben dann doch optimal, wenn sie, nun alleine betreut, da sie ja kaum Erwerbseinkommen haben wird, das über dem Selbstbehalt liegt, und er zahlt, weil er mit Sicherheit das höhere Einkommen hat.

Wenn man die Themen Betreuung und Unterhalt sauber trennt, spricht trotzdem nichts gegen ein Wechselmodell.

Wechselmodell heiß ja nicht, dass automatisch kein KU mehr fließt, denn die Höhe des Barunterhalts wird dann anteilig nach den Einkommensverhältnissen beider Elternteile berechnet. Zusätzlich wird bei der Ermittlung der Verteilungsquote jeweils ein erhöhter Selbstbehalt vorab abgezogen, was dazu führen kann, dass trotzdem der volle KU von KV zu KM fließt (oder umgekehrt).

--
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 17:20
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter.

Ich persönlich habe gar kein so großes Problem mit dem Ehegatttenunterhalt.

Meine Ex hat auch ihren Job aufgegeben und ich dann auch noch 400 Km entfernt gearbeitet.
Mit 3 kleinen Kindern konnte sie lange Zeit nicht mehr arbeiten.

Ich sehe es durchaus ein, dass dann auch, zumindest eine bestimmte Zeit, EU bezahlt oder auch Aufstockungsunterhalt bezahlt werden muss.

Ich lehne den KU ab.
Ich kann und will meine Kinder mit betreuen und für die bestehenden Kosten auch zur Hälfte aufkommen.

Der Ausgleich der "ehebedingten Nachteile", die meine Ex durchaus hatte, hat nur nichts mit der Betreuung der Kinder zu tun.

Anders als die meisten habe ich daher nichts gegen EU sondern etwas gegen den KU.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 17:41
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Und ich bin dafür, das es keinen EU und keinen KU gibt, wenn Mutti in Kooperation des Next die Kinder manipuliert, sie gegen den Vater aufhetzt und das so dermaßen, das sie nach 8 oder 10 Jahren den Vater so vehement beschimpfen und ablehnen, das dem Vater dabei auch noch nachweislich gesundheitlich geschadet wird.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 19:30
(@punklala)
Schon was gesagt Registriert

manche hier sollten unbedingt einmal das drama, der kaukasische kreidekreis von brecht lesen 😉
vor lauter kampf um das kind, wird das kind oft vergessen. schade

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 21:35
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

ich stimme LBM zu, und auch Martin schreibt mir teilweise aus der Seele.

Diejenigen, die sagen, während der Ehe geht aber Rollenteilung nicht, weil die Arbeitgeber da nicht mitspielen, und alles andere sei weltfremd, die sollen dann aber auch nicht ein WM nach Trennung wollen. Ganz einfach mit demselben Argument, wieso soll denn der Arbeitgeber plötzlich nach der Trennung kinderfreundlicher werden und eine flexible 14tägige Zeiteinteilung unterstützen (oder einen Anruf "Kind krank", in der Zeit wo das Kind beim Vater ist).

Natürlich gibt es auch Berufe, bei denen es nicht möglich ist, Beruf und Kind sinnvoll zu verbinden. Natürlich gibt es auch Chefs, die es nicht dulden, wenn einer seiner Mitarbeiter oder -innen flexibel sein muss. Es gibt auch Chefs, die der weiblichen Angestellten weniger Prämie zahlen, und es damit begründen, dass sie ja einen Mann hat, der zum Geldverdienen da sei. Wohlgemerkt, männlicher Chef!!

Und natürlich gibt es auch Mütter oder Väter, die sich darauf ausruhen, ein Kind zu haben, und lieber öfter gelbe Scheine bringen statt flexibel zu sein (und Plusstunden zu machen, wenn es möglich ist und diese dann auch für Kinderbetreuung oder Arztbesuche mit einzusetzen).

Aber es gibt auch Chefs, die ein krankes Kind bekommen haben, das seit Geburt Unterstützung brauchte, und die sich dann Zeit für die Familie (und das ältere Kind) nehmen. Und sich wehren müssen gegen weibliche Mitarbeiterinnen, die das nicht verstehen, statt es zu unterstützen.

All das habe ich schon erlebt.

Aber jede Veränderung beginnt mit kleinen Schritten.

Und Veränderungen für die gesellschaftliche Wahrnehmung einer Familie beginnen nicht erst mit einer Trennung. Schon lange vorher, im Freundeskreis, wenn es um die Rolle von Mann und Frau geht. Ich sage mal als Beispiel mein Umkreis: wir haben alle gar nicht gewusst, dass eine Frau sich vom Mann aushalten lassen könnte, es ist selbstverständlich zu arbeiten. Und es geht dabei nicht darum, MITarbeiten zu MÜSSEN. Nein, der Beruf ist doch auch eine Herausforderung, und macht selbstbewusst und man hat Erfolge... Allerdings hat mein Exmann mich auf die Palme gebracht, wenn ich eine Beteiligung am Haushalt gefordert habe, er hat dann immer gesagt ich helfe DIR doch dabei. Hey geht's noch?? Ist doch nicht MEIN Haushalt, sondern UNSER gemeinsamer!!!

Und natürlich gibt es völlige Extreme bei Trennungen mit absoluten Verlierern. Die einen wütend werden lassen ob der völligen Ignoranz und Ungerechtigkeit. Aber es gibt auch die leisen Trennungen und immer noch mehr als genug gibt es Frauen, die tatsächlich ohne KU geschweige denn EU, und erst recht ohne Unterstützung in Form von Betreuung durch den KV über die Runden kommen müssen, und die nicht die Kraft haben, darum zu kämpfen, oder die wissen, dass es aussichtslos ist. Nur, deren Ex-Männer sind garantiert nicht hier im Forum. Jedenfalls nie lange.

das sind mal meine Gedanken zu dem Thema.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 00:09
(@Brainstormer)

Moin Ginnie,

Diejenigen, die sagen, während der Ehe geht aber Rollenteilung nicht, weil die Arbeitgeber da nicht mitspielen, und alles andere sei weltfremd, die sollen dann aber auch nicht ein WM nach Trennung wollen.

Und warum nicht? Es gibt keine einheitliche starre Rollenverteilung mehr, bei der alle Väter nur die Kohle ranschaffen und sich Muttern ausschließlich um Kinder und Haushalt kümmert. Bei durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau und einem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab 3 Jahren, ist diese Annahme einfach weltfremd.

Ganz ehrlich, ich habe NULL Verständnis für diese Schwarz/Weiß Denkweise. Was soll so falsch daran sein, das Wechselmodell als Option im Gesetz zu verankern?
@United hat's doch wirklich sehr gut beschrieben. Selbst wenn es zu Ehezeiten aus diversen Gründen in finanzieller Hinsicht kein Wechselmodell war, so  kann es doch trotzdem ein Wechselmodell hinsichtlich der "Betreuung" der Kinder gewesen sein. Warum soll man nicht die Finanzen (Unterhalt) und den Umgang (Betreuung) nach einer Trennung (auch gesetzlich) genau so weiterlaufen lassen können wie während der Ehe?

--
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 01:47
 Maxo
(@maxo)
Rege dabei Registriert

Zitat von: Lausebackesmama am 15. Januar 2014, 17:52:38
Warum nimmt der Großteil der Väter nur 2 Monate Elternzeit?

Das kann ich auch nicht mehr hören. Also nach 7 Monaten Elternzeit (in den 90ern wohlgemerkt) und sehr paritätischen Verhältnissen (hatten beide recht flexible Teilzeitjobs) wurde ich genauso abserviert, wie die Mehrzahl Väter heute noch. Das lag weder an der "praktizierten Rollenverteilung" noch an meiner Bereitschaft, sondern lediglich am Familienrecht, dass von der Frau ausgenutzt werden konnte. Von dieser "beziehungsprägenden" Rollenverteilung durfte also nach Belieben der Frau abgewichen werden.

Hier bin ich ganz bei Beppo: "Man muss aufhören Destruktion zu belohnen".

Es ist nebenbei ätzend, immer zu hören, Männer sollten Rollenveränderungen "halt selbst durchkämpfen", während bei Frauen massiver gesetzlicher Druck (z.B. Frauenquoten) ein richtiges Mittel sei. Aber klar, an der Wertschöpfung der Männer hängt ja auch noch der ganze andere Umverteilungsapparat und der soll so längstmöglich weiter funktionieren.

Zitat von: brille007 am 15. Januar 2014, 15:09:43
Wenn ich Gesetzgeber wäre, würden Ex-Partner so lange gemeinsam in einen  Raum gesperrt, bis sie mit einer von beiden unterschriebenen Lösung wieder rauskommen - oder sich meinetwegen gegenseitig umgebracht haben.

Hey, das würde ich auch unterschreiben. Allerdings widersprichst du dir hier deutlich. Mußt schon zugeben dass das mit deiner absolutistischen Vorstellung von "Freizügigkeit nach Art 11 GG" nicht konform geht.

Deine Überzeichnung der Freizügigkeit teile ich übrigens nicht. Denn erstens hat der Artikel einen Gesetzesvorbehalt und zweitens wird diese Freizügigkeit in vielen Fällen eingeschränkt. Weshalb das nun speziell bei Frauen/Männern mit Kindern nicht möglich sein sollte erschließt sich mir nicht.

Du meinst z.B. Einschränkungen dürfen einem Wehrpflichtigen zugemutet werden oder einem Grundsicherungsbedürftigen (Ortsanwesenheitspflicht), einem Asylbewerber (Residenzpflicht), aber keinesfalls einer "karrieresuchenden Frau". Gut das mag der Zeitgeist sein, aber höchstrichterliche Klärungen, die vergleichbar sind mit der Familienproblematik bei einem Wechselmodell, wirst du mir nicht zeigen können. Welche hat dir denn der Verfassungsrechtler deines Vertrauens genannt?

Konkret handelt es sich hier natürlich um eine Grundrechtskollision. Nämlich a) der Würde(Art 1) und Persönlichkeitsentwicklung (Art 2) des Kindes auf der einen Seite und b) der Freizügigkeit (Art 11) des (unter Kindesmitnahme) wegzugsbegehrenden Elternteils auf der anderen Seite sowie c) dem Recht auf Familienleben (Art 6) des anderen Elternteils. Mangels einer gesetzlichen Regelung kann hier jedoch diese Grundrechtskollision überhaupt nicht ausgehandelt werden, weil sie stets vorab zugunsten des wegzugsbegehrenden Elternteils entschieden ist. Durch die Veränderung mancher Normen (z.B. massiv verzögerte Ratifizierung der Kinderrechtekonvention) spricht einiges dafür, dass es dazu auch bald Rechtsprechung geben wird und es nicht immer hingenommen wird, dass diese Grundrechtsfrage per Faustrecht entschieden wird.
Deine vollmundige Unterstellung, dass hier in jedem Falle die Freizügigkeit obsiegt, wage ich schon in Frage zu stellen und teile sie nicht. Immerhin könnte sich z.B. eine moderate Residenzpflicht aus dem Schutzbedürfnis des Kindes ergeben. Die hätte ja auch jeder freiwillig gewählt, in dem er mit jemand an einem konkreten Ort freiwillig ein Kind bekommt.

Aber klar: Männer sollen die (finanzielle) Rollenverteilung aus der Beziehung ohne weiteres "fortwährend" weiterfühern. Aber von Frauen kann nicht verlangt werden, den "Ort der Familie" aus Gründen des Kindeswohls weiterzuführen? D.h. Kontinuität (der Erziehung/der Erwerbsarbeit) gilt nur, wenn sie Pflichten/Obliegenheiten dem Vater abverlangt, aber niemals nicht für Pflichten/Obliegenheiten der Mutter?

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 01:59
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

hi Brainstormer,

ich bin persönlich ja voll DAFÜR, dass sich während, und nach der Ehe/Trennung sowohl Berufstätigkeit als auch Kinderbetreuung und Haushalt geteilt wird.

Aber hier hatten einige die Meinung, dass die Arbeitgeber während der Ehe den Männern nicht die Chance dazu geben würden, weil sie keine flexiblen Arbeitszeiten zulassen würden. Das bedeutet, alle Termine die zwangsläufig während der Arbeitszeiten stattfinden (Beispiel akuter Arztbesuch) werden allein der Mutter aufgelastet. Meine Gedanken zielten nun darauf ab, dass dieselben Arbeitgeber ja wohl kaum plötzlich nach einer Trennung seines Arbeitnehmers um 180 Grad wenden und den Männern nun auf einmal die Flexibilität einräumen, in der Zeit in der der getrennte Mann das Kind betreut. Oder stellst du dir ein WM so vor, dass der Mann zwar hälftig das Kind betreut, aber wenn in seiner Zeit Termine anfallen, die sich nicht mit den unflexiblen Arbeitgeber-Ansprüchen vereinbaren, Mama das "Unangenehme" zu übernehmen hat?

Oft ist es ja so, wie es bei mir war, dass der Ehemann und Vater sich zwar gern einbringt, aber die organisatorische Verantwortung hat gefälligst die Mutter (trotz Vollzeitjob). Sie fragt ihn und bittet um Mithilfe, aber die Verantwortung, dass z.B. bei Kind-Krank jemand beim Kind ist, hat SIE. Ob sie ihn fragt, ob sie Oma/Opa einspannt, oder ein Netzwerk an Freunden hat, ihre Sache. ER muss ja vorrangig arbeiten, weil der Arbeitgeber so unflexibel ist. Und genau diese Verantwortung sollte ER halt schon während der Ehe (mit)übernehmen. Ok mein Ex hat sich nicht hinter den Arbeitszeiten verstecken können/versteckt, aber er hat es sich halt einfach gemacht. Bis ich den Schluss-Strich gezogen habe.

Ok, bei mir gab es einen großen Bonus, der mir trotz der Verantwortung fürs Kind einen Vollzeitjob möglich machte. Mein ex arbeitete im Schichtdienst und ich habe schon lange ein flexibles Gleitzeitkonto, und schon lassen sich Betreuungszeiten unter der Woche viel problemloser organisieren.

Also, noch mal zu deiner Frage - Ich finde halt, dass sich die Rufe nach einem WM nach der Trennung mit einer gleichzeitigen "aber der Mann kann doch während der Ehe keine Arbeitszeiten anpassen weil die Arbeitgeber dies nicht wollen" beißen. Die gesellschaftliche Veränderung, dass Männer sich in die Kindererziehung aktiv einbringen wollen, begrüße ich ausdrücklich! Ich habe nur ausdrücken wollen, dass dies nicht erst nach der Ehe ansetzen sollte, sondern schon während. Und zwar indem z.B. die Gesellschaft besser akzeptiert, dass auch Männer "Kind krank" sein können.

Da, wo diese gegenseitige Absprache und die Verantwortungsübernahme funktioniert, bedarf es für ein WM keinerlei gesetzlicher Regelungen. 
Und wenn schon nach dem Gesetzgeber gerufen wird, so sollte vielleicht eher eine Belohnung des WM stattfinden statt einer "Verpflichtung" zum WM. Eine Belohnung, bei der beide Elternteile sowohl Vorteile haben, wenn sie WM durchführen, als auch Nachteile, wenn sie es nicht durchführen. Aber auch hier stellt sich die Frage, warum erst nach einer Trennung? 

Bei diesen Überlegungen komme ich glatt dazu, die 32 Stunden Woche für Eltern nicht allzu blöd zu finden - als eine Art subventionierte Familienarbeitszeit (sprich dies kommt nur zum Tragen wenn beide Eltern Vollzeit sind, und diese Arbeitszeit beide familienbedingt reduzieren). Das könnte dann ja auch für getrennte Eltern gelten, die so weiter gemeinsam fürs Kind da sein können. Aber "das kann ja keiner von seinen Steuern bezahlen" (=Aufschrei der Gesellschaft).

Und zugebenermaßen steht und fällt so eine Idee mit den Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Ich jedenfalls fände dieses Konzept (incl. Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten) besser, als eine Familie mit wenig verdienender Ehefrau mit Stkl. 3/5 zu "belohnen". Die Gesellschaft könnte so sogar geschickt sowohl für den dringend benötigten Nachwuchs sorgen, als auch den angeblichen Fachkräftemangel beseitigen und ganz nebenbei noch einen Wohlstandsfaktor schaffen, der einer entwickelten Gesellschaft würdig wäre. Aber das Bewusstsein für ein solches Modell fängt nicht beim Gesetzgeber an, sondern bei der Gesellschaft selbst.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 13:30




(@Brainstormer)

@ginnie:  :thumbup: 

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 14:35
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin ginnie,

Du sprichst mir aus der Seele  :thumbup: :thumbup: :thumbup: Auch ich warte noch immer auf eine Antwort auf die Frage, warum Vätern nach einer Trennung zeitlich und organisatorisch plötzlich eine hälftige Kinderbetreuung möglich sein sollte, denen sie zu Ehezeiten auf keinen Fall möglich war. Am Arbeitsplatz ändert sich ja nicht das Geringste, wenn man zuhause Knatsch hat.

Ich stelle mir gerade vor, es gäbe tatsächlich einen Familienrechtsparagraphen, nach dem nach einer Trennung - ganz egal, was die Ehepartner zuvor vereinbart und praktiziert hatten - das Wechselmodell plötzlich gesetzlicher Standard wäre. Und bin ziemlich sicher, dass Internet-Foren wie Pilze aus dem Boden schiessen würden, in denen auf diesen "Drecksstaat" geschimpft wird, der Frauen auf dumme Ideen bringt und einseitig bevorzugt, weil Väter plötzlich per Gesetz dazu gezwungen werden, sich hälftig um ihre Kinder zu kümmern, während sie sich früher für wenige hundert Euro dauerhaft davon freikaufen und die Beschäftigung mit ihrem Nachwuchs auch nachehelich auf ein paar Wochenenden und Ferienwochen beschränken konnten - wie vorher eben auch.

Geschimpft würde natürlich auch auf die Ex-Frauen, die eine solche Regelung toll fänden, um sich beruflich weiterzuentwickeln und plötzlich viel Zeit für ihr neues Leben und ihren neuen Lover zu haben, obwohl das doch nie so besprochen war. Und ganz sicher würde den Müttern unterstellt, sich damit einseitig und zu Lasten der Väter zu bereichern: Sie würden schliesslich mit Freizeit und Freiheit belohnt, sobald sie destruktiverweise die Scheidung einreichen...

Ja, ich bin sehr sicher, dass das Leben nicht besser oder einfacher wird: Wenn man ein paar wenigen ihre nicht zu Ende gedachten Träume erfüllt, schimpfen die anderen, die zuvor gut damit leben konnten.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.01.2014 15:19
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Danke ihr zwei.
Ach ja und bevor jemand meinen ersten Satz zerreißt, ich möchte natürlich nicht, dass sich nach der Trennung der Haushalt weiter geteilt wird.  :redhead:

Das war unpräzise ausgedrückt; wie ich es meine, wird aber hoffentlich aus dem Kontext klar.  😉

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 15:27
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Auch ich warte noch immer auf eine Antwort auf die Frage, warum Vätern nach einer Trennung zeitlich und organisatorisch plötzlich eine hälftige Kinderbetreuung möglich sein sollte, denen sie zu Ehezeiten auf keinen Fall möglich war. Am Arbeitsplatz ändert sich ja nicht das Geringste, wenn man zuhause Knatsch hat.

1. Warum sollte sie nicht möglich sein? Dinge ändern sich. Gerade bei einer Scheidung.
2. Wer hat behauptet, dass es generell während der Ehe nicht möglich gewesen wäre? Der Wunsch, dass der Vater möglichst viel Kohle nach Hause bringen soll, ist nämlich auch nicht rein männlich.
3. Wer sagt, dass diese Entscheidung immer und alleine in der Hand des Mannes liegt?
4. Wo steht, dass eine (einvernehmliche) Vollzeittätigkeit des Mannes während der Ehe, automatisch mit Kindesentzug nach der Ehe bestraft werden muss?
5. Warte ich immer noch auf die Antwort auf die Frage nach Urteilen zum WM, wenn die Eltern dieses Rollenmodell während der Ehe gelebt haben.
6 Ebenso warte ich auf Urteile, wo das Rollenmodell, dass der Vater die Kinder jeden Abend zu Bett gebracht und während jedes Wochenendes betreut hat, auch nach der Ehe gegen den Willen der Mutter fest geschrieben wurde.
7. Warte ich immer noch auf Urteile, in dem das Rollenmodell, "Sie kocht, putzt und wäscht für ihn" gerichtlich fest geschrieben wurde.
8. Warte ich auf die Antwort, wer hier ein WM erzwingen will? Es geht nicht darum, es jedem aufzuzwingen, sondern darum, es jedem zu ermöglichen. Aussteigen darf jeder.
9. In welchem Gesetz steht das von dir postulierte Rollenmodell und für welche Bereiche der ehelichen Pflichten gilt es?
9. Warum antworte ich auf deine Fragen überhaupt noch, du antwortest auf meine ja auch nicht. Jedenfalls nicht auf die, die ich dir gestellt habe.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 15:36
(@Brainstormer)

@Martin  :thumbdown:

Da ist sie wieder - die angesprochene Schwarz/Weiß Denkweise...
Das gesetzliche Wechselmodell würde lediglich eine Option darstellen.
Alles eine Frage der Ausgestaltung.

--
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 15:49
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Beppo,

9. Warum antworte ich auf deine Fragen überhaupt noch, du antwortest auf meine ja auch nicht. Jedenfalls nicht auf die, die ich dir gestellt habe.

um die von Dir gestellten Fragen auf eine einzige Antwort herunterzubrechen: Weil es nicht die Aufgabe des Staates ist, für jeden Pups, der seinen Bürgern quersitzen könnte, einen eigenen Paragraphen zu formulieren. Es gibt sowieso schon viel zu viele davon!

Wir leben in Deutschland in einer der freiesten Gesellschaften der Erde; in einer der wohlhabendsten sowieso. Jeder von uns kann sich hier für genau das Lebensmodell entscheiden, das ihm am besten passt (was uns von den meisten Ländern der Erde erheblich unterscheidet) - mit der kleinen Einschränkung, dass das gewählte Lebensmodell ggf. auch noch eine Weile weiterwirkt, wenn er oder sein Partner es sich morgen anders überlegt. Vor diesem Luxus-Hintergrund ist das fortlaufende Herumgejammere mancher Leute nach "mehr Staat", "mehr Fremdbestimmung", "mehr Regelung", "mehr Verboten" und "mehr Bestrafung" manchmal kaum zu ertragen!

Neben der Freiheit, sich für ein bestimmtes Lebensmodell zu entscheiden, gibt es in diesem Land auch die Meinungsfreiheit, ein Demonstrationsrecht, ein Petitionsrecht, ein passives Wahlrecht und vieles andere. Wenn jemand wirklich Veränderungen haben möchte, wird er die persönliche Komfort- und Meckerzone vor seinem Bildschirm eben gelegentlich mal verlassen und für seine persönlichen Veränderungswünsche Mitstreiter und Mehrheiten suchen müssen. Ja, das kostet Zeit, Geld und Arbeit - aber der Staat, auf den so gerne geschimpft wird, ist kein Dienstleistungsunternehmen, das gefälligst zu liefern hat, was der einzelne bestellt; der Staat sind im Wesentlichen wir alle.

Ich persönlich hätte (auch im Familienrecht) auch gerne manches anders als es ist; die Mehrheit von "wir alle" ist aber offensichtlich ganz zufrieden damit, wie es ist. Das sollten Demokraten respektieren - oder ihre vorgenannten, zahlreichen Bürgerrechte dafür einsetzen, Veränderungen zu erreichen. Wie Waldorf und Statler auf dem Balkon zu sitzen und nur zu motzen reicht nicht.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.01.2014 16:22
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin BS,

Da ist sie wieder - die angesprochene Schwarz/Weiß Denkweise...
Das gesetzliche Wechselmodell würde lediglich eine Option darstellen.
Alles eine Frage der Ausgestaltung.

wo denke ICH hier denn Schwarz-Weiss? Ich habe nicht das geringste Problem mit allen nur denkbaren Lebensmodellen; nicht einmal mit der Adoption von Kindern durch homsosexuelle Paare. Ich sehe nur nicht, dass "der Staat" in der Pflicht sei, als eine Art Super-Nanny jedem einzelnen seiner Bürger sein persönliches Lebensmodell frei Haus zu liefern.

Speziell für "Forderer" wie Dich war deshalb der Satz aus meinem vorherigen Posting gedacht:

der Staat, auf den so gerne geschimpft wird, ist kein Dienstleistungsunternehmen, das gefälligst zu liefern hat, was der einzelne bestellt; der Staat sind im Wesentlichen wir alle.

Also, Butter bei die Fische: Was genau tust Du selbst, um die gewünschten Veränderungen zu erreichen? Mehr als

Wie Waldorf und Statler auf dem Balkon zu sitzen und nur zu motzen

?

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.01.2014 16:32
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Martin, deine Antwort hat, wieder mal, überhaupt nichts mit der Fragestellung zu tun.

Es hat nämlich auch niemand hier ein einziges zusätzliches Gesetz gefordert, sondern den Abbau von unsinnigen Regelungen.

In diesem Fall die Beseitigung der Regel, dass nach einer Trennung die Kinder grundsätzlich von einem alleine zu betreuen sind, sobald einer das verlangt.

Das Famlienrecht, so wie es heute ist, ist nämlich nicht nur (mit) das schlechteste das es gibt, sondern auch das komplizierteste mit der größten Anzahl an Richtern und anderen Parasiten und den höchsten Kosten.

Eine Verbesserung ist daher nicht durch mehr Regeln oder gar mehr Richter zu erreichen, sondern durch rigorose Vereinfachung.

Z.B. ist der §1671 BGB absolut überflüssig. Die zu lösende Problematik ist im §1666 BGB völlig ausreichend und viel besser geregelt.

Ebenso sind die die DT und die OLG-Leitlinien in Gänze nicht nur überflüssig, sondern rechtswidrig.

Und ganz generell wäre eine Abschaffung der destruktiven Regelungen zum Wechselmodell eine absolute Bereicherung durch Vereinfachung.

Das Familienrecht, dass du so vehement verteidigst, wird immer fetter und schlimmer.

Dieses System ist nicht reformierbar sondern nur noch durch Abschaffung zu verbessern und ein gut Teil dieser Justizverbrecher gehört schlicht in den Knast oder in den Steinbruch.

Das  was Familienrichter und ihre Helfer den Menschen antun ist schlicht ein Justizverbrechen.

Auch diese deine Unterstellung, ich würde das Familienrecht komplizierter machen wollen ist völlig aus der Luft gegriffen und absurd.

Und wie erwartet, meine Fragen hast du auch wieder nicht beantwortet.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 16:42
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

@ Brainstormer: wie darf ich mir die Option vorstellen? Wenn ich als Frau ein WM wünsche und der zugehörige Vater sich weigert, weil er lieber arbeitet und zahlt, muss ich das dann schlucken?

Ich sehe das ganz genauso wie Ginnie und finde auch, dass sich Väter nicht die Rosinen rauspicken sollten. Das ist es zumindest dann, wenn Väter sich während der Ehe hinter der Arbeit verstecken und dann merken wie teuer so eine gescheiterte Ehe werden kann.

Ich sehe Vatersein.de als eine relativ modern orientierte Plattform. Ich bewege mich aber auch im realen Leben. Und dort tummeln sich noch viele Männer, die eben nur 2 Monate Elternzeit nehmen und es ganz normal finden, wenn die Mutter den größeren Anteil Kind übernimmt.
Gesteht uns doch bitte die Erfahrungen zu, dass nicht jeder Mann so geil auf seinen Nachwuchs ist (besonders an den "schlechten" Tagen), dass er ein WM will.

Ich würde also wirklich gerne wissen, wie Frauen, die das Wechselmodell wollen, um bspw. wieder voll zu arbeiten, etwas für ihre Rente tun wollen oder es schlicht damit das beste fürs Kind wollen, dann damit umgehen sollen, wenn Papa nur klassischen Umgang will. Denn dann müsste man auch DIESE Form der Weigerung sanktionieren.

LG LBM, deren Ex es auch seinem Arbeitgeber gegenüber unzumutbar fand, für 1x pro Woche flexibel zu sein. Bei meinem war das natürlich selbstverständlich.

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 17:47
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Ich habe auch während meiner ersten Ehe geschuftet und malocht und warum, weil ich wollte, das es der Familie gut geht und finanziell abgesichert ist.
Nach dem Eheaus wollte ich auch das WM, meine Ex aber nicht, nein nicht nur das, sie wollte das ich gar keinen Kontakt zu meinen Kindern habe um nun den gerichtlichen Umgangsbeschlüssen zu entgehen, ist sie geflüchtet und warum? Weil sie es konnte.
Ich durfte und darf immer noch nur zahlen und zwar danach berechnet, was ich während meiner Selbstständigkeit verdient habe.

Heute bei meiner zweiten Ehe ist es anders, meine Frau geht arbeiten und ich versorge meine Tochter. Das machen wir aber nicht, weil ich im falle einer Trennung die bessern Karten hätte, sondern weil es nicht anders geht.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 18.01.2014 18:10




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