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spiegel.de: "Das Schlimmste sind die Eltern"

 
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Nicht jedes Kind darf Kind sein - auch ich habe einige dieser überehrgeizigen Eltern wiedererkannt...:

Krippenkinder sollen Englisch lernen, Eltern lauern Lehrern auf, um über Noten zu diskutieren: Wenn es um das vermeintliche Wohl ihrer Sprösslinge geht, sind Mama und Papa manchmal nicht zu stoppen. Pädagoginnen berichten vom Alltagswahnsinn an Schulen und in Kitas.

Volltext und Quelle >>>HIER<<<

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 19.10.2011 21:22
(@Wolkenhimmel)

Moin...

Ich hab' auch einige Eltern in der Beschreibung wiedergefunden, mir tun die Kinder leid.
Da kann man nur hoffen, dass die KiTa-Erzieher und die Lehrer dem Ehrgeiz etwas entgegen zu setzen haben.

LG WH

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2011 11:01
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

den habe ich a. a. O. auch in der Diskussion und staune, wieviele Eltern sagen "Aber mein Kind will das so!".

Ich bin wohl mit einem der wenigen Kinder gesegnet, das einen durchschnittlichen Ehrgeiz in der Schule mit normalen Ergebnissen hat, ein bißchen turnt und einen PC-Kurs macht und ansonsten nur eins im Sinn hat: SPIELEN!!!!

Und ich bin so überhaupt nicht ehrgeizig, ihn zu Musikschule, Kinderyoga und Teckrennweg oder einem weiteren Fremdsprachenkurs zu schleppen.

Rabenmutterige Grüße,
LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2011 22:20
(@nadda)
Registriert

Hi,

ganz im Ernst, mir reicht es auch absolut die Kinder zum Kinderturnen zu bringen. Dann hat jeder noch nen andern fixen Termin pro Woche und mein Bedarf an Taxispielen ist gedeckt.

Fördern find ich allerdings wirklich wichtig,  zumindest in soweit, dass ein Kind einfach fit ist und das kann was es in einem bestimmten Alter halt können sollte. Also sprachlich und motorisch sollten Kinder schon gut mit Gleichaltrigen mitkommen.

Aber ich hatte auch schon genug Gelegenheit solche Ballet/ Musikschul/ 4jährige ans Klavier zwingen Mütter kennenzulernen. Die machen sich selber nen irren Stress und trimmen ihre Kinder auf bestimmten Gebieten, auf anderen übersehen sie aber oft Schwächen.

Ein Wunder ist es aber nicht, dass es diese Eltern immer häufiger gibt, immerhin leben wir in einer Gesellschaft in der du überall zu hören kriegst "wer nix kann wird nix".

Wir haben einen irren Druck auf Kinder gerade im schulischen Bereich. Nur, Schule ist halt lang nicht alles und mir ist ein Kind das mit beiden Beinen im Leben steht und irgendwann super alleine zurecht kommt lieber. Dazu  muss mein Kind aber nicht unbedingt die perfekte Schullaufbahn hingelegt haben, oder?

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2011 22:51
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

ich finde man sollte sein Kind individuell fördern, und immer genau hinsehen was das Kind für ein Potenzial hat. Dieses Potenzial, diese Begabung, jetzt mal egal in welche Richtung, sollte vorsichtig ausgebaut und genutzt werden, und es gibt natürlich auch Bereiche wo ich mein Kind stärken kann, weil es da nicht so gut zurecht kommt. Darin sehe ich nichts verwerfliches, und sogar ein Stück weit Erziehungsaufgabe. Wie überall liegt auch hier die Kunst darin es nicht zu übertreiben. Einen gewissen Ehrgeiz zu wecken oder anzuerkennen, ist sicher positiv, weil Leistungsbereitschaft gefragt ist, einen Überehrgeiz herauszufordern, oder ein Kind was weint weil es eine 2 hat finde ich ebendso falsch wie Druck aufzubauen, und das Kind nur ausschließlich an seiner Leistung zu messen.

Ich versuche immer beide Komponenten unter einen Hut zu bringen: dass ich meinen Sohn liebe, einfach weil er da ist, und dann auch für das was er tut (leistet), denn diese beiden Dinge sollten eine Balance bilden für eine gesunde Entwicklung.

Wenn ein Kind ohne groß zu lernen ein Einser-Schüler sein kann, dann akzeptiere ich eine 3 schlecht, denn es nimmt sich durch Faulheit selbst die Chance später mal ziemlich frei seinen Beruf aussuchen zu können. Die Noten zählen da eben doch ne Menge ... und wenn ein Kind dem der Schulstoff "zufliegt" als Streber bezeichnet wird, finde es es total schrecklich. Wenn ein Kind sich anstrengt, und trotzdem gerade so 3 steht, weil es sagen wir mal knapp an einer "echten" Leserechtschreibschwäche vorbeigeschrammt ist, dann freue ich mich natürlich über jede 3. Wenn meinem Kind Freunde oder der Sport viel wichtiger sind, dann wäge ich ab, denn soziale Kontakte finde ich auch enorm entscheidend.

Man kann es also nicht über einen Kamm scheren. man sollte keinen Überehrgeiz an den tag legen, man sollte keinen Perfektionismus erwearten, weder von sich selbst, noch vom Kind. Für mehr als  1-2 Freizeitaktivitäten Taxi zu spielen finde ich übertrieben. Ist das Kind alt genug selbst rumzufahren, sieht es ja sowieso schon wieder anders aus.

Auf jeden Fall aber sollte man nicht jedem Kind, was Leistungsbereitschaft zeigt, intelligent ist und es leicht hat in der Schule, gleich überehrgeizige Eltern unterstellen. Wie immer - sollte man hinter die Kulissen blicken bevor man urteilt  😉

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2011 23:20
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin ginnie,

Auf jeden Fall aber sollte man nicht jedem Kind, was Leistungsbereitschaft zeigt, intelligent ist und es leicht hat in der Schule, gleich überehrgeizige Eltern unterstellen. Wie immer - sollte man hinter die Kulissen blicken bevor man urteilt 

genau das ist ja der Kern des Problems: Von den Kindern und dem, was sie von sich aus können und wollen, war in dem Beitrag ja gar nicht die Rede. Nur von den Eltern, die ihre Kinder auch bei Nicht-Eigung durch Gymnasium, Leistungssport und "musikalische Früherziehung" prügeln, sie nachmittags von Termin zu Termin kutschieren, alle Nase lang in der Schule stehen oder bei Lehrern anrufen und es als persönliche Beleidigung betrachten, wenn jemand ihre subjektive Einschätzung "mein Kind ist hochbegabt" in Zweifel zieht.

Kindgerecht wäre Spielen, Zeit mit Freunden verbringen, sich selbst entdecken und erproben - Kind sein dürfen eben. Meine Kinder durften das alles. Der Grosse hat sein Abi trotzdem gepackt und studiert bereits; die Kurze wird es (nach einer Ehrenrunde) nächstes Jahr machen. Und wenn einer oder beide gesagt hätte "ich will lieber Schreiner oder Gärtner werden", hätte ich nicht das geringste Problem damit gehabt. Es ist nicht die Aufgabe unserer Kinder, die Träume ihrer Eltern zu erfüllen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 21.10.2011 02:07
(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich habe damals die Kinder zum Mutter-Kind-Turnen gebracht, danach ist die Kleine weiter zum Vorschulturnen gegangen, die Große hat das abgelehnt. Da ich aber damals bereits vom Kinderarzt zu hören bekam, dass die Große ungelenig/steif wird habe ich einen anderen Sport für sie gesucht. Sie hat dann mit 6 mit Leichtathletik angefangen, erst einmal die Woche, später zweimal. Mit 9 hat sie dann angefangen Handball zu spielen und das war dann ihr Sport.

Die Kleine hat mit 4,5 Jahren gesagt sie möchte Kopfstand, Handstand und Spagat lernen. Nun ja, mit 5 kam sie dann zum Leistungsturnen, dass erst zweimal die Woche stattfand, später dreimal, zu Extremzeiten viermal. Wobei ich sagen muss, sie hat von sich aus alles abgesagt wann an den Turntagen lag. Das war ihr wohl wichtiger. Ich hätte sie gar nicht zum Leistungsturnen gebracht, wenn sie es nicht gefordert hätte. Inzwischen hat sie aufgehört mit Turnen und spielt im Moment noch Handball. Sie ist aber ein Bewegungsmensch und braucht das auch einfach.

Für mich war wichtig, dass die Kinder einmal die Woche Sport machen, alles andere wäre nicht notwendig gewesen. Wenn sie gesagt hat sie wollen Reiten oder ein Musikinstrument erlernen war das möglich.

Sie haben das gemacht was ihnen Spaß gemacht hat. Und das finde ich wichtig.

Und da sie beide relativ leicht lernen war es auch kein Problem dies alles neben der Schule noch zu betreiben.

Was das Leistungsturnen angeht, so habe ich im Lauf der Jahre viele Kinder gesehen die von den Eltern zum Turnen geschickt wurden oder auch als sehr begabt gesichtet wurden, die meisten davon haben aber nicht lange durchgehalten weil es nicht ihr eigener Wunsch war und das Turnen schon ein sehr harter Sport ist. Durchgehalten haben die Kinder, die von sich aus turnen wollten.

Ich denke, dass die Eltern mit Zwang eine Zeitlang das Kind dazu bringen können das zu machen was sie wollen, aber sobald das Kind für sich abwägt wird das nicht mehr funktionieren. Und im Zweifelsfall schmeißen sie dann alles inkl. Schule hin.

Ich habe immer gesagt, und sage es auch noch heute: wichtig ist mir ein Schulabschluss und ein Berufsabschluss. Und zwar möglichst der den die Kinder möchten, damit sie Spaß an der Arbeit haben. Und evtl. auch mit weniger Geld zufrieden sind, aber einen Job nicht nur des Geldes wegen machen.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2011 10:39
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo

Mir ist es eigentlich wichtig, meiner Jüngsten(fast 6) ein breites Interessenfeld zu bieten, welche Interessen sich daraus festigen, liegt an ihr.

Z.B. konnte sie mit 3 Jahren schon die ersten 1-Finger-Lieder auf dem Klavier, ohne das ich sie dazu gedrängt habe.
Im laufe der Zeit hat sie sich ein paar Lieder selber beigebracht, Intersesse hat sie aber kaum noch daran.
Sie hatte auch eine Fussballphase, nach ein paar Wochen aber dazu keine Lust mehr.
Reiten ist ihr momentanes selbstentwickeltes Talent.

Drängen oder bewusst die Interessen lenken, würde ich nie machen, denn das geht irgendwann nach hinten los.

Bei uns gibt es auch viele der Übereltern, die ihr Kind für besonders begabt wenigstens in eine Richtung halten und die Kinder werden dann in diese Richtung gedrängt.Wenn es dann nicht klappt, weil das Kind das Interesse verloren hat, sind nicht sie als Eltern, oder das Kind schuld, sondern immer die Lehrer oder Trainer.
So denken diese Übereltern, denn in ihren Augen hat der Lehrer das Talent durch Unwissenheit und Gleichgültigkeit zerstört.

Ebenso sehe ich das mit der schulischen Laufbahn.
Wenn ein Kind, das zum Gymnasium geht, nicht mehr weiss welche Farbe der Himmel hat, weil es den ganzen Tag büffeln muss um mitzukommen, ist es dort fehl am Platz.
Am besten lehrt das Leben selber. 🙂

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2011 11:20
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus,

auch ich plädiere eindeutig dazu, den Kindern das kindsein zu ermöglichen.

Schulische Laufbahn, Freizeitgestaltung...  In all diesen Bereichen sollten sich die Interessen und Fähigkeiten des Kindes widerspiegeln.

Allerdings legen meine LG und ich schon Wert darauf, dass z.B. bei den Mädels was mit Bewegung dabei ist. Ansonsten wäre die beiden nämlich reine Couchhocker und deshalb werden sie schon dazu angehalten.
In ihrer Tanzgruppe haben sie aber im Augenblick großen Spass damit.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2011 11:34
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

jeder versucht ja irgendwie alles richtgi zu machen. Dazu gehört auch dass man Fehler macht.
Besonders schlimm finde ich wenn das Kind nicht sein darf was es ist. Das ist in dem Artikel auch sicher so gemeint, das Kind wird geformt wie die Eltern es haben wollen, oder dem Kind werden Karierren aufgedrückt die die Eltern nicht geschafft haben. Sobald man etwas dauerhaft übertreibt, wird es ungesund.
Übrigens mit Sport hat mein Sohn es auch schon versucht und wirklich nur auf mein Drängen...nahc ein paar jahren Ermutigung leider abgebrochen, ich finde es wichtig aber soll ich ihn zwingen??  wären wir dann bereits auf der hier kritisierten Schiene.

Moin ginnie,
genau das ist ja der Kern des Problems: Von den Kindern und dem, was sie von sich aus können und wollen, war in dem Beitrag ja gar nicht die Rede.

ich weiß schon. Habe aber die Erfahrung gemacht dass es manchmal in einen Topf geschmissen wird. In der Wahrnehmung mancher Eltern kommt nämlich inzwischen auch vor dass ein Kind was etwas leistet ja nie von allein darauf kommen könnte, und da müssen doch die Eltern dahinterstecken.

Und dann kommt ja noch eine Erfahrung mit meinem Sohn dazu, der einfach an die Hand genommen werden musste um zu lernen wie man lernt. Er hat es locker aufs Gymnasium geschafft aber um an ein ganz bestimmtes zu kommen, musste er (hier in B in der 6. Klasse) schon ranklotzen und nicht die benötigten Zensuren versaubeuteln. Das mussten wir auch urchaus managen und mit dem Erfolg, dass er locker die Aufnahmekriterien erfüllt hat. Nun muss er was draus machen, und je älter er wird, desto mehr hat er es allein in der Hand. Wir werden immer mehr Beobachter.

Finde es übrigens gut, wenn hier so einige Erfahrungen ausgetauscht werden. Es hilft für die eigene Blickweise.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2011 19:13