Buch: "Die Rec...
 
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Buch: "Die Rechte der Frauen"

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 Uli
(@Uli)

Ich habe es noch nicht gelesen.

Das Buch ist im Selbstverlag erschienen und leider vergriffen.
Leiten Sie deshalb bitte diese eMail an Interessierte weiter.

Georg Friedenberger
Die Rechte der Frauen
Narrenfreiheit für das weibliche Geschlecht
ISBN: 3-00-004970-3

PDF-Dokument herunterladen:
http://www.dfuiz.net/nachweise/pdf/3-00-004970-3.pdf
Zitat
Geschrieben : 22.06.2010 21:54
(@weisnich)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Uli,

Quergelesen. Extrem gut. Leider etwas veraltet. Es zeigt nicht die neuen Verschlimmerungen, wie Unterhaltsreform, Reform Altersunterhalt, ...

Hochinteressant finde ich die geschichtliche Entwicklung des FamG über die Zeit und die grundsätzlichen Überlegungen zum Zerrüttungsprinzip.

Ich denke, ein Muss. Danke für den Link.

Gruß,
Michael

AntwortZitat
Geschrieben : 23.06.2010 00:38
(@lotzejong)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo,

dort ist auch noch ein zweites Werk zu finden: Die Familie und ihre Zerstörer.
<a href="" http://www.dfuiz.net/start.html#new&quot ;" target="_blank">>>hier<<</a>

Oben rechts in der Ecke kann man es downloaden (pdf). Es hat 594 Seiten.

Zìtat am Anfang:

„Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist
peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.“ Wolfgang Borchert

Okay, das **tsts - ID 3** gehört hier nicht hin.  :redhead:
Der Begriff der der Zensur zum Opfer fiel ist eine abfällige Bezeichnung für eine DienstleisterIn der käuflichen Liebe. (Danke für den Hinweis !) 

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 02:06
(@Wolkenhimmel)

Ich habe auch einmal quergelesen, werde den Rest im Sommerurlaub nachholen.

Das Kapitel über Abtreibung ist für mich deutlich zu konservativ geprägt.
Ich würde Hr. Friedenberger eine ehrenamtliche Tätigkeit in einer Beratungstelle ans Herz legen, damit er mal die andere "böse feminstische" Seite von Familien (und ich schreibe hier explizit Familien, nicht Frauen!) kennenlernt. In den 80er Jahren habe ich einige Zeit für proFamilia gearbeitet, aber ich bin keiner Frau / keinem Paar begegnet, die sich ihre Entscheidung gegen ein Kind leicht gemacht hätten... und dann muss man solche Sätze z.B. lesen?

Offenbar können die Minderwertigkeitskomplexe vieler
Extremfeministinnen am besten dadurch geheilt werden, daß sie ein
freies Verfügungsrecht über ungeborenes Leben eingeräumt bekommen.

😡 WH

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 12:24
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Wolkenhimmel

Ich habe das auch gerade am Wickel und den Teil mit dem Schwangerschaftsabbruch auch schon gelesen.
Mir ist zwar manche Formulierung auch sauer aufgestoßen und kann dem Autor da auch nicht so richtig folgen.

Dennoch empfinde ich auch in dem Bereich einen großen Missstand.

Ich will gar nicht die Diskussion darüber vom Zaun brechen, ab wann es sich um menschliches Leben handelt.
Ab Zeugung, ab Geburt, oder mehr oder weniger willkürlich irgendwo dazwischen.

Aber auch in diesem Bereich hat die Frau das Alleinverfügungsrecht über Leben und Tot.
Und das mit dem ebenso feministischen wie unsäglichen Argument: "Mein Bauch gehört mir!"
Und genau das ist es, mit dem dieses "Recht" durchgesetzt wurde.

Die Besitzverhältnisse am, den Fötus für 9 Monate umgebenden Körpergewebe sind mit Sicherheit das Letzte, worauf es in dieser Frage ankommt.
Aber auch hier hat der Vater, für den das Ganze auch nicht unerhebliche Konsequenz hat, nicht den Hauch eines Mitspracherechts. Weder positiv noch negativ.

Weder hat er das Recht, die Folgen zurück zu weisen, wenn das Kind gegen seinen Willen geboren wird, noch hat er das Recht, das Kind bekommen und betreuen zu dürfen, wenn die Mutter es nicht will.
Sie entscheidet alleine und aus alleinigem Gutdünken. das können gute oder schlechte Motive sein, nachvollziehbar oder nicht aber auf jeden Fall ganz alleine.

Und auch das Argument, er hätte ja auch verhüten können, zieht nicht.
Das kann eine Frau auch. Und anders als der Mann, bei dem das Verhüten oder nicht verhüten doch (meistens) ziemlich offensichtlich ist, kann eine Frau jederzeit die Unwahrheit über ihre Verhütung sagen. Positiv oder negativ.
Und auch hier mal wieder absolut Folgenlos.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 13:05
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Beppo und Wolkenhimmel,

das ist ein heißes Thema. Um genau damit nicht persönlich konfrontiert zu werden, habe ich immer beim Verhüten aufgepasst wie ein Schießhund. Auch hier könnte ein Mann sagen: "Wenn eine Frau kein Kind will und einfach die Pille nimmt, habe ich als Mann kein Mitspracherecht". Und ja, genau so ist das. Die Folgen einer Schwangerschaft, einer Geburt trägt Frau ganz allein. Niemand nimmt ihr ab, was das in ihr auslöst und verändert, physisch wie psychisch. Das ist eine Sache, die die jeweilige Frau ihr Leben lang allein trägt.

Das einzige, was ich korrekt empfinde ist, mit dem betroffenen Mann das Gespräch zu suchen und Lösungen zu finden. Den Dialog halte ich für wichtig. Aber die letztliche Instanz, wenn ich schwanger werden würde, bin ich selbst: Ich selbst baue, ob ich will oder nicht, eine wie auch immer geartete Bindung auf in der Schwangerschaft. Ich muss die guten wie die schlechten Hormone aushalten, die mit mir Dinge machen, die ich nicht beeinflussen kann. Ich scheide für eine gewisse Zeit aus dem Beruf aus. Mindestens 8 Wochen, eventuell mehr. Ich trage die Risiken, was mir selbst unter einer Geburt passiert und mein Leben verändern kann. Selbst wenn Mann der Meinung wäre, dass er das Kind nach der Geburt bei sich behält, trage ich das Risiko, dass er es sich anders überlegt und sagt: Och nee, doch nicht. Und dann bin ICH diejenige, die die nächsten 18-25 Jahre die Verantwortung trägt. Das Kind dann ins Heim abzuschieben, wäre unvorstellbar und in meinen Augen grausamer, als einen Zellhaufen von 5-6 Wochen aus meinem Körper entfernen zu lassen.

Ich habe früher vehement gegen Abtreibung gesprochen. Nachdem ich sehe, wie schwierig es ist, allein ein Kind durchzubringen, würde ich - wäre ich trotz Verhütung jetzt noch mal schwanger - mich wohl gegen das Kind entscheiden. Einfach, weil ich nicht die Mutter sein könnte, von der ich meine, wie ein Kind sie verdient. Gut, es gäbe die minimale Chance, dass das Kind in einer stabilen, guten Partnerschaft entsteht. Das könnte meine Meinung ev. umstoßen. Aber selbst die - so wissen wir hier alle besser als alle anderen, kann scheitern. Der ganze Stress um Elternebne usw. wieder von vorn.

Abtreibung wird wohl von den wenigsten Frauen als Verhütungsmittel eingesetzt, es ist ja nun mal auch ein nicht unerheblicher Eingriff. Es kann aber unter Umständen eine auch verantwortungsbewusste und gut durchdachte Entscheidung sein.

Und nicht zuletzt: Würden Männer Kinder austragen, da bin ich 100%ig sicher, würde sich wohl KEINER diese Entscheidung von einer Frau abnehmen lassen. Die meisten Männer, mit denen ich mich über das Thema unterhalten habe, empfinden Schwangerschaften, insb. im Frühstadium, wo man nichts sieht und fühlt, sondern nur weiß, DASS, als äußerst abstrakt. Der Großteil dieser hat auch gesagt, dass selbst wenn sie an den Schwangerschaften teilhatten, die Beziehung zum Kind erst begonnen hat, als es da war, bei einigen auch erst später, wenn "man mit dem Kind was anfangen konnte". Es fällt mir daher sehr schwer mir vorzustellen, dass ein Mann ernsthaft tiefgehende Probleme mit der Abtreibung hat, die die Frau vornehmen will. Ich will mal provokant behaupten, dass es eher die Ohnmacht ist, dass es Dinge gibt, die durch die Natur vorgegeben und nicht zu ändern sind (oder hat Frau eine Möglichkeit gegen konsequente Kondombenutzung oder eine Vasektomie einzuschreiten??).

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 13:34
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Sicher, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mann eine Frau zwingen kann, schwanger zu werden.

Aber wenn sie Schwanger ist, ist es nicht mehr alleine ihre Entscheidung was mit dem Kind passiert.
Die Konsequenzen durch die, alleine von der Mutter zu tragenden, 9 Monate Schwangerschaft, treten weit zurück gegenüber den Konsequenzen eines, vermutlich 90 Jahre dauernden Lebens.

Und ob eine Frau Schwanger wird, kann und soll sie, auch alleine entscheiden. Von Vergewaltigung mal abgesehen.

Wenn sie nicht schwanger werden möchte, kann sie ja vorher was dagegen tun. So wie es ungewollten Vätern ja auch immer vorgehalten wird, und womit ihnen jegliches Mitspracherecht nach der Zeugung verweigert wird.

Und vor den Konsequenzen nach der Geburt kann sich eine Mutter genauso drücken, wie der Vater, nämlich durch Adoption, Kinderklappe, etc. Und anders als bei Vätern ist das sogar legal und "honorig".

Es gibt aber keinen Grund (außer medizinischen und absurden juristischen) ein Kind abzutreiben, was der Vater gerne hätte.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 13:57
(@Wolkenhimmel)

Ich möchte hier überhaupt nicht über das Thema Abtreibung pro/contra diskutieren, und werde mich deswegen jetzt auch rausziehen, aber:

Was mich an dem Kapitel einfach kolossal stört, ist diese Verknüpfung Abtreibung = Steinzeitfeminismus.

Der Slogan "Mein Bauch gehört mir" stammt aus einer Zeit, als Frauen die Genehmigung ihres Ehemannes dafür brauchten um Arbeitsverträge unterschreiben zu können... und genauso, wie in funktionierenden Partnerschaften - damals wie heute - Absprachen über Rollenverteilungen, Berufstätigkeit und Kinder getroffen wurden und werden, so wenig funktioniert es in den anderen Fällen, sehen wir ja jeden Tag hier.

Ich bin ja mal gespannt, was dieses Buch noch für Überraschungen bereit hält.

LG WH

P.S.: Den geschichtlichen Abriss über die Entstehung der Frauenbewegung fand ich schon mal interessant.  😉

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 14:00
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich hake trotzdem nochmal ein.
Die Zeiten, in denen Frauen ihre Männer um Erlaubnis bitten mussten, arbeiten zu dürfen sind, zum Glück, noch etwas länger vorbei (50er), als der Geburtstag des Slogans (70er).

Und anders als bei Ersterem, gilt das "Recht", das aus diesem Slogan entstand bis heute fort.
Es wird also mit Missständen argumentiert, die es schon lange nicht mehr gibt.

Ich halte "Mein Bauch gehört mir" für genauso einen Müll, wie die früher existierende Unterwerfung der Frau unter den Willen des Mannes.

Ich halte die Analogie "Abtreibung = Steinzeitfeminismus" auch für falsch.

Die Analogie "Mein Bauch gehört mir = Steinzeitfeminismus" aber für richtig.

Schön, mal wieder was kontrovers zu diskutieren  Gerade unter Freunden! 🙂 :blumen:

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 14:13
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Schön, mal wieder was kontrovers zu diskutieren  Gerade unter Freunden! 🙂 :blumen:

Das finde ich auch!

Es gibt aber keinen Grund (außer medizinischen und absurden juristischen) ein Kind abzutreiben, was der Vater gerne hätte.

Doch! Du musst es auch aushalten können, dass Du ein Kind auf die Welt bringst, Dich davon trennst und weißt, dass es irgendwo durch die Weltgeschichte rennt. Ich könnte das nicht! Also gäbe es für mich nur die Möglichkeit: Kind bekommen und es im Leben begleiten oder aber es nicht bekommen. Adoption, Babyklappe, etc. käme für mich nicht in Frage.

Wenn sie nicht schwanger werden möchte, kann sie ja vorher was dagegen tun.

Zustimmung. Aber es gibt ein Restrisiko auch bei noch so ordentlicher Verhütung.

Im Übrigen finde ich Steinzeitfeminismus genauso bescheuert wie patriarchaische Strukturen. Der Weg liegt (für mich!) in der Mitte.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 14:42




(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Doch! Du musst es auch aushalten können, dass Du ein Kind auf die Welt bringst, Dich davon trennst und weißt, dass es irgendwo durch die Weltgeschichte rennt. Ich könnte das nicht! Also gäbe es für mich nur die Möglichkeit: Kind bekommen und es im Leben begleiten oder aber es nicht bekommen. Adoption, Babyklappe, etc. käme für mich nicht in Frage.

Leitest du daraus das Recht ab, einem Vater, der genauso denkt, das Kind nicht nur zu entziehen, sondern es sogar (bewusst überspitzt) umzubringen?

Wenn ich nicht genau wüsste, dass du keinem Vater sein Kind vorenthältst, würde ich das für einen sehr arroganten und femizentrischen Standpunkt halten.

Ich bekräftige nochmal meinen Standpunkt:
Wer kein Kind, oder keine Schwangerschaft will, soll verhüten. Egal ob Mann oder Frau.

Wenn beide abtreiben wollen, können sie das tun, wenn nur einer das Kind will, soll der das Kind bekommen.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 14:53
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Leitest du daraus das Recht ab, einem Vater, der genauso denkt, das Kind nicht nur zu entziehen, sondern es sogar (bewusst überspitzt) umzubringen?

Ich sehe Unterschiede zwischen einem Haufen Zellen in der 5.-6. Schwangerschaftswoche und einem lebenden Kind. Was ist denn mit der Einnahme der Pille danach, wenn noch nicht mal die Sicherheit besteht, OB eine Schwangerschaft besteht? Muss Frau die Einnahme auch mit dem potentiellen Vater besprechen? Oder darf sie die Krämpfe allein aushalten?

Wenn ich nicht genau wüsste, dass du keinem Vater sein Kind vorenthältst, würde ich das für einen sehr arroganten und femizentrischen Standpunkt halten.

Ich bekräftige nochmal meinen Standpunkt:
Wer kein Kind, oder keine Schwangerschaft will, soll verhüten. Egal ob Mann oder Frau.

Ja ich weiß, wenn man (Du) mich nicht kennen würde(st), klänge das total arrogant und von mir aus auch femizentrisch. Ich sehe das aber nicht aus der pauschalen feministischen Sicht, sondern der einzigen, der ich mich in so einem Fall verpflichtet sehen würde: Meiner eigenen. Das ist egoistisch, aber ICH bin auch die, die körperlich und seelisch "da durch" muss. Hattest Du nach Deinem ONS und in der Frühschwangerschaft bei Deinem ersten Kind WIRKLICH eine Bindung? Waren da schon Gefühle zu dem KIND?

Ich sehe Unterschiede darin, ein Kind nicht zu bekommen oder ein fertiges Menschlein nicht sehen zu dürfen.

Und klar: Verhütung. Keine Frage. Aber es kann auch schiefgehen. Und Du blendest den nicht unwichtigen subjektiven/emotionellen Teil aus, den ein Mann nun mal nicht erleben KANN. Ich weiß, wie sich eine Schwangerschaft, eine Fehlgeburt, eine Geburt reell anFÜHLT. Und ich weiß, wenn ich das alles nicht noch mal so fühlen kann oder will, dann wird mich kein Mann dazu bringen, Brutkasten zu spielen. Dass ich als Frau nun mal das Geschlecht habe, das Kinder austragen KANN, habe ich mir ja nicht ausgesucht.

Wenn beide abtreiben wollen, können sie das tun, wenn nur einer das Kind will, soll der das Kind bekommen.

BEKOMMEN, genau da habe ich das Problem: BEKOMMEN kann es nur die Frau. Dass Männer genauso gut Kinder aufziehen können, ist ja nicht das Thema.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 15:04
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich sehe Unterschiede zwischen einem Haufen Zellen in der 5.-6. Schwangerschaftswoche und einem lebenden Kind. Was ist denn mit der Einnahme der Pille danach, wenn noch nicht mal die Sicherheit besteht, OB eine Schwangerschaft besteht? Muss Frau die Einnahme auch mit dem potentiellen Vater besprechen? Oder darf sie die Krämpfe allein aushalten?

Ich auch!
Aber genau wie WH möchte ich eigentlich nicht darüber diskutieren, ob eine Abtreibung in der 1. 5. 12. 30. 39. Woche oder überhaupt akzeptabel ist, sondern darüber wer was (mit)entscheiden darf.

Ja ich weiß, wenn man (Du) mich nicht kennen würde(st), klänge das total arrogant und von mir aus auch femizentrisch. Ich sehe das aber nicht aus der pauschalen feministischen Sicht, sondern der einzigen, der ich mich in so einem Fall verpflichtet sehen würde: Meiner eigenen. Das ist egoistisch, aber ICH bin auch die, die körperlich und seelisch "da durch" muss. Hattest Du nach Deinem ONS und in der Frühschwangerschaft bei Deinem ersten Kind WIRKLICH eine Bindung? Waren da schon Gefühle zu dem KIND?

Nein. Sie aber auch nicht.
Und auch nicht wenn eine Mutter sicher früher eine Bindung zu ihrem "Zellbündel" entwickelt, kann dieser Vorsprung von wenigen Wochen nicht den alleinigen Ausschlag geben

Ich sehe Unterschiede darin, ein Kind nicht zu bekommen oder ein fertiges Menschlein nicht sehen zu dürfen.

Ich auch!
Das mag aber bei anderen, z.B. sehr religiösen Menschen, durchaus anders sein.
Und auch hier, sowohl die negative, als auch, die positive alleine vom Umstand der Schwangerschaft abhängig zu machen finde ich maßlos.

Und klar: Verhütung. Keine Frage. Aber es kann auch schiefgehen.

Klar, kann es.
Vor allem dann, wenn einer es vielleicht gar nicht unbedingt möchte.
Zumal die Justiz sehr bemüht ist die Frau von den negativen Folgen ihres Tuns so weit wie möglich frei zu halten und auf dem Mann abzuladen. Und ihn dafür soweit wie möglich von den positiven Folgen zu befreien.

Und Du blendest den nicht unwichtigen subjektiven/emotionellen Teil aus, den ein Mann nun mal nicht erleben KANN. Ich weiß, wie sich eine Schwangerschaft, eine Fehlgeburt, eine Geburt reell anFÜHLT. Und ich weiß, wenn ich das alles nicht noch mal so fühlen kann oder will, dann wird mich kein Mann dazu bringen, Brutkasten zu spielen. Dass ich als Frau nun mal das Geschlecht habe, das Kinder austragen KANN, habe ich mir ja nicht ausgesucht.

Wer sagt denn, dass Bindungen und Emotionen nur aus dem Umstand der Schwangerschaft entstehen?

BEKOMMEN, genau da habe ich das Problem: BEKOMMEN kann es nur die Frau. Dass Männer genauso gut Kinder aufziehen können, ist ja nicht das Thema.

Gut. Sagen wir eben ERHALTEN, wenn das für dich einen Unterschied macht.
Klötenschieter!

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.06.2010 15:32
(@weisnich)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Leute,

die Diskussion ist ja recht gruselig.

Zahlemäßig wird jedes Jahr eine Stadt wie Gelsenkirchen abgetrieben und ihr sprecht hier von technischen Verhütungsunfällen.

Ich schätze den Autor auch relativ extrem ein, kann seine Haltung aber gut nachvollziehen.

Ich bin froh, dass ich mich nie persönlich mit dem Thema beschäfigen musste, weil meine Ethik sehr enge Grenzen setzt.

Meines Erachtens sind die gesetzlichen Regelungen deutlich zu lasch und wälzen die Entscheidungsgewalt und Verantwortung allein bei der Mutter ab, die wahrscheinlich oft die Tragweite nicht überblicken kann.

Gruß,
Michael

AntwortZitat
Geschrieben : 26.06.2010 07:07
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

..wälzen die Entscheidungsgewalt und Verantwortung allein bei der Mutter ab, die wahrscheinlich oft die Tragweite nicht überblicken kann.

Das ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder?

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 26.06.2010 11:56
(@weisnich)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Conny,

wieso sollte es nicht mein Ernst sein?

Gehst Du davon aus, dass es sich bei den Abbrechlerinnen nur um Frauen handelt, die sicher mit beiden Beinen im Leben stehen und in einer Extremsituation sorgfältig ethisch-moralisch sauber und verantwortungsvoll entscheiden können?

Doch wohl eher mitnichten! Denen passieren maximal technische Unfälle, wodurch die hohen Fallzahlen nicht erklärt werden können.

Kleine Überschlagsrechnung:
D hat 82 Mio Einwohner, Frauen sind ca zu 50% (=41Mio) vertreten und werden 80 Jahre alt. In jedem Jahrgang befinden sich also bei einer Gleichverteilung etwa 500.000 Frauen.

Gebährfähig sind diese irgendwo zwischen 15 und 40, also 25 Jahre =  12,5Mio mögliche Mütter. Davon brechen 200.000-300.000 die Schwangerschaft ab, also 1,6(!)%. Nicht jede der 12,5 Mio Frauen wird üerhaupt schwanger.

Besteht bei jeder Frau jährlich eine 1,6% Chance, dass sie ein Kind abtreibt, sind es in den 25 gebärfähigen Jahren 40% der Frauen. Schließt man Mehrfachabtreibungen aus, so kann man davon ausgehen, dass ca 2 von 5 Frauen Kinderleben getötet haben.

Ich finde das schockierend.

Noch ne Zahl: In Deutschland wurden 2009 ca 500-600.000 Kinder gezeugt. 312.000 von denen erblickte dann auch das Licht der Welt.

Ein deutscher Embryo hat also eine Chance von 50-60% nicht dem Mein-Bauch-gehört-mir geopfert zu werden.

Ist also deine Frage wirklich ernst gemeint?

Gruß,
Michael

AntwortZitat
Geschrieben : 27.06.2010 02:01
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Michael,

was deine Zahlen betrifft - ich habe keine Ahnung, wo du die hernimmst:

In Deutschland wurden 2009 ca 500-600.000 Kinder gezeugt. 312.000 von denen erblickte dann auch das Licht der Welt.

Das Statistische Bundesamt ist jedenfalls anderer Meinung und ermittelt für 2009 eine Anzahl von 651.000 Geburten, d.h. mehr als doppelt so viel wie von dir angegeben. Guckst du z.B. hier: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2010/05/PD10__176__126.psml

Davon brechen 200.000-300.000 die Schwangerschaft ab, also 1,6(!)%.

Auch hier: Das Statistische Bundesamt nennt für 2009 eine Zahl von 110.700 Schwangerschaftsabbrüchen. Also die Hälfte von dem, was du behauptest. Guckst du hier: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2010/03/PD10__096__233.psml

Wenn man von diesen Zahlen ausgeht, dann relativiert sich selbstverständlich auch diese Behauptung:

Ein deutscher Embryo hat also eine Chance von 50-60% nicht dem Mein-Bauch-gehört-mir geopfert zu werden.

Die Zahlen der offiziellen Statistik zugrundegelegt, sind es knapp 15% "Mein-Bauch-gehört-mir"-Risiko. Jetzt können wir gerne darüber reden, ob diese 15% nicht trotzdem zu viel sind und was man sinnvollerweise dagegen machen könnte - aber wenn du mir nicht 'ne Quelle für deine Zahlen nachliefern kannst, dann betrachte ich deinen vorangehenden Beitrag als gegenstandslos, da ihm meines Erachtens nur Fantasiezahlen zugrundeliegen.

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.06.2010 02:49
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Michael,

und jetzt noch inhaltlich eins hinterher:

Meines Erachtens sind die gesetzlichen Regelungen deutlich zu lasch und wälzen die Entscheidungsgewalt und Verantwortung allein bei der Mutter ab, die wahrscheinlich oft die Tragweite nicht überblicken kann.

Ich habe wirklich die Seuche daran, wenn der Gesetzgeber sich für kompetenter als seine Bürger hält - und zwar auch und gerade dann, wenn es um moralisch-ethische Themen geht. Daher von mir: Glasklares Veto gegen jegliche Ideen, hier den Gesetzgeber noch mehr reinpfuschen zu lassen als es eh' schon der Fall ist. Man stelle sich mal eben vor, dass unsere lieben Rechtsverdreher dieses heikle Thema genau so "kompetent" abhandeln wie das allseits geliebte Familienrecht ... d.h. nee, das stelle man sich lieber nicht vor. Gibt sonst bloß Albträume vom Feinsten ... ;-(

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.06.2010 03:01
 Uli
(@Uli)

... und zwar auch und gerade dann, wenn es um moralisch-ethische Themen geht ...

Zumal es über diese Moral ja noch nicht mal einen Konses in der Gesellschaft gibt. Viele leisten sich aber auch eine Moral, wohl wissend, dass sie selbst weit davon entfernt sind, die Kosequenzen hieraus selbst tragen zu müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.06.2010 10:47
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich halte diese ganze Diskussion für einen Kampf gegen die Ohnmacht, in gewissen (biologisch bedingten Prozessen) keinen Einfluss zu haben.

Wir haben auch gerade hier im Forum Männer erlebt, die wütend ohne Ende waren, weil irgend eine Affäre schwanger war und das Kind nicht abtreiben wollte (Das Kind hat sie ihm dann gern aus finanziellen Gründen untergeschoben!).

Wir haben hier Männer gehabt, die ein Kind gern wollten, die Frau aber nicht. Da ist es dann eine Unverschämtheit, dass SIE über die Abtreibung entscheidet. (Nebenbei bemerkt fällt mir da nur ein Fall ein, der ist Jahre her und der Username liegt mir auch nicht mal auf der Zunge).

Man merkt hier, dass das keine Frage der Moral ist, sondern eine Frage der Macht. Und dummerweise haben in diesem Fall die Frauen die Macht, denn solange diese Dinge in ihrem Körper passieren, kann und darf da kein anderer Mensch die Macht über die Vorgänge haben. Es mag einen Prozentsatz Frauen geben, den ich allerdings für mikroskopisch klein halte, der Abtreibung als eine Form der Verhütung betreibt. Das finde ich auch nicht in Ordnung.

Die anderen Frauen machen sich das nicht leicht, sie können auch nicht einfach zum Arzt gehen und sagen: "Mach weg!" sondern sie müssen den Weg über die Konfliktberatung gehen. Für Frauen in Not, die von Vätern wie im ersten Beispiel beschrieben unter Druck gesetzt werden, finde ich das eine gute Lösung, weil man ihnen aufzeigen kann, dass sie nicht allein gelassen werden, wenn der Vater des Kindes sie nicht unterstützen will. Für die Frauen, die einen persönlichen Grund für einen Abbruch haben, finde ich das schon eher ein bißchen entwürdigend.

Der Gesetzgeber hat sich mit der Befristung auf die 12. Woche und die Konfliktberatung ausreichend eingemischt.

Und ja Weisnich, meine Frage war ernstgemeint. Die von Dir formulierte Frage ist respektlos und stellt die abbruchwilligen Frauen als Trottel dar. Ich vermute mal, dass jeder einzelnen Frau in diesem Moment völlig latte ist, was das für ein "gesamtgesellschaftliches Problem" ist, das Thema Abtreibung. Es betrifft ihr eigenes Leben, dass durch die Entscheidung für oder gegen das Kind in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Du kannst glauben, dass jede Frau da verdammt gut nachdenkt, bis sie die Beine breit macht und sich mit einem Messer von innen auskratzen lässt.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 27.06.2010 12:13




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