hallo Beppo,
auch wenn ich deinen ersten Satz nicht verstanden habe.
Ich kann darauf auch nicht reagieren. Ich ärgere mich auch nicht. Ich kann das einfach nicht fassen. Das Verhalten im Theater und den netten Text auch nicht. Ganz ehrlich, wenn mich seine Tochter (5) wieder aml fragt, ob ich ihr beim basteln oder anziehen helfen kann, werde ich das wieder tun, soll ich sagen, nein ich darf nicht anfassen... :exclam:
Sohni fragt schon immer weniger nach dem KV, aber wie gesagt, ich glaube, es verwirrt ihn schon. Und heute das auch.
Nun gut.
Luca
Ein Hallo zum Wochenbeginn,
ich habe letzte Nacht kaum geschlafen und mir viele Gedanken gemacht.
Natürlich gehts um meinen Sohn (fast 5), somit dürfte das hier reinpassen.
Sohni weiß ziemlich klar, wer sein Papa ist. Kennt seinen Namen und erkennt ihn auch auf der Strasse.
In den letzten Wochen hatte ich Herrenbesuch und wir haben viel zeit zu dritt verbracht. Wir verstehen uns gut, aber keiner weiß, wohin der Weg führen wird, da gibt es einfach zu viele Baustellen. Ich für mich habe mit der Situation keine Probleme.
Nun gestern früh: Sohni zu xy "Ich hab dich lieb" Später: "xy, du bist nicht mein Papa, stimmts?" Daraufhin ich: "Nein, du weißt doch werd dein Papa ist, oder?" Sohni: "Ja,KV. Aber der war ja mal mein Papa und ist jetzt bei einer anderen Familie. Habe ich denn auch einen Vater?"
Ich habe Angst, in Sohni Hoffnungen zu wecken, die ich vielleicht nicht erfüllen kann oder die sich nicht erfüllen werden. KV war schon ewig kein Thema mehr, jetzt kommt wieder das Thema Papa. Mache ich wieder meinen Film zu dem meines Sohnes? Oder ist das kein Problem für Kinder?
Ich weiß nicht, wielange xy in "unserem" Leben sein wird. Kann ich für Sohni etwas tun? Mit ihm Reden? Oder ist das mal wieder nur ein Problem für die Erwachsenen, sprich für mich?
Für ein paar Denkanstösse wäre ich echt dankbar.
LG Luca
Hallo LBM,
Deinen Thread habe ich nun von Anfang an durchgelesen. Ganz schön harter Tobak, insbesondere, was der KV so aufbietet, muß ich sagen.
Vielem von dem, was andere schon geschrieben haben, kann ich mich nur anschließen.
Ich möchte allerdings auch einiges ergänzen und es Dir zu einem aus der Sicht einer alleinerziehenden Mutter (mit einer ganz anderen Problemsituation als Deiner aber ich denke, Du kennst sie ja im Groben) zum anderen aus einer systemischen Psychologensicht schildern.
- Ich denke, Deine Sohnemann hat eine gute inituitive Wahrnehmung, was seinen Vater und was Deine Gefühlslage angeht. Der spürt und weiß mehr als Du denkst. Was er nicht weiß oder einordnen kann, hat er Dich schon gefragt und wird Dich weiterhin fragen. Gib ihm jeweils Antworten, die der Wahrheit entsprechen und die er auch versteht - eben kindgerecht. Keine Aktionen wie z.B. Fotoalbum anschauen, wenn er nicht danach fragt.
- Du wirkst nach dem was Du schreibst sehr selbständig und bist sicher keine Frau, die sich über einen Partner definiert. Dennoch habe ich auch die Vermutung, das das nicht das komplette Bild von LBM ist. Es gibt sicher auch eine Seite, die sich Unterstützung wünscht, die Sehnsucht nach Partnerschaft und Gemeinsamkeit hat u.v.a. ganz normalen Dinge im Leben. Bei dem, was der KV Dir und Deinem Sohn nach wie vor vorsetzt, würde ich Dir raten, professionnelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (Erziehungsberatung, aber nur wenn da jemand richtig gut ist; therapeutische Hilfe bei einem guten und erfahrenen Familientherapeuten, vielleicht auch ein guter Coach - je nachdem, was Dir mehr liegt und auch noch bezahlbar ist). Ich bin mit Sicherheit keine, die sofort zu professionellen Helfern rät, im Gegenteil, aber warum es sich schwerer machen als es sein muß. Und daß es Dich sehr belastet, zeigt ja u.a. die letzte schlaflose Nacht.
- Thema: Umziehen. Nicht weil der KV es sagt. Aber vielleicht ist für Deinen Sohn (und vielleicht auch für Dich?) an einem anderen Ort (muß ja nicht ewig weit weg sein, aber zumindest nicht die gleiche Schule u.ä.) einfacher, Abstand - im wahrsten Sinn des Wortes . zu bekommen, um dann einen neuen Anfang zu machen.
Ich wünsch' Dir was ...
LG, Sabine
Hi Luca,
Du hattest ja beim Treffen schon ein wenig erzählt.
Generell denke ich, dass man mit der "kindgerechten" Wahrheit am weitesten kommt. Meine Erfahrung ist, dass Kinder viel mehr verstehen und verkraften, als man ihnen zutraut, solange sie nicht das Geefühl bekommen, verantwortlich zu sein.
So, wie Du es damals erzählt hast, klang es für mich so, dass sowohl Du den richtigen Draht zu ihm zu haben scheinst , als auch Dein Sohn das (kindliche) Verständnis für Deine Erkärungen aufbringt.
Er hat diesen leiblichen Vater und muss sich über kurz oder lang mit dessen Charakter auseinandersetzen. Ich bin sicher, dass Du die richtigen Worte findest! Auch wenn Du momentan nicht weißt, was aus dem "Herrenbesuch" wird, so tut er Dir/Euch momentan doch gut, oder? Aber auch hier kannst Du Deinem Sohn schon erklären, dass es keine Sicherheiten gibt. So wie es auch keine Sicherheit für einen liebevollen Vater gibt. Dass es aber wichtig und schön sei, dass auf die eine oder andere Art immer wieder Menschen auftauchen, die einen liebhaben und mögen.
Es gibt einen Punkt, den ich anders sehe als xyz: durch einen Umzug würde konkret nichts gelöst; es wäre aufgeschoben.
Ach Luca, ich habe leider kein perfektes Drehbuch, doch vertrau Dir! Bisher hast Du ihm doch alles verständlich gemacht.
Abgesehen davon, dass über die geistig tiefe sms gar nicht gesprochen werden muss; beschränkt er seine überflüssige Kommunikation auf Dich oder trägt er es weiter, sprich an seine Tochter oder andere Einwohner?
Ich wünsche Dir dir richtigen Worte und für die nächste Zeit erst einmal Unterstützung und Kuscheleinheiten vom "Herrenbesuch". Wer weiß, es kann ja auch in die positive Richtung gehen. Bis sich das herausstellt -> ein wenig genießen.
Liebe Grüße
Adelante
Hi Luca,
eigentlich geht es doch beim heutigen Thema nur darum, ihm klar zu machen, dass
Netter Mann, Freund von Mama und Papa nicht unbedingt zwingend dasselbe sein muss, sondern dass es schlicht völlig unabhängige Dinge sind.
Nette Männer können viele sein.
Freund von Mama auch auch 1 bis n.
Papa nur einer aber der muss nicht zwingend nett sein und auch nicht Freund von Mama.
Grus Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo,
jetzt der 3. Versuch einer Antwort (Danke Technik)
Der KV ist tatsächlich in keinster Weise Thema. Für mich ist das Thema endgültig nach neuerlichem Zwischenfall im Januar erledigt. Und wenn es noch jemals etwas zu klären gibt, kann er sich gern an das JA oder auch ich wenden. ZU Kommunikation bin ich nicht mehr bereit und lebe sehr gut damit.
Sohni weiß wer sein Vater ist und das wird auch so bleiben. Er kann auch Bilder ansehen wenn er mag. Da bin ich offen und kann abschließen. Es gab 2 schöne Jahre mit dem KV, die gehören auch dazu- und er ist sein Vater, dafür kann mein Sohn ja nichts. Das trenne ich strikt.
Beppo hats getroffen, was mein (kleines) Problem ist. Und hat Recht: Sohni ist sehr clever und hat ein enormes Vertrauen in meine Person. Ich sollte ihm das so erklären, und ihm einfach Sicherheit geben. Der nette Mann ist da. Er hat ja auch verstanden, dass dieser in Mamas Bett schläft und die Mama küsst. Und das das mit ihm gar nichts zu tun hatte und er auf keinerlei kkuscheleinheiten mit Mama verzichten muss.
Am Rande: Sohni und seine Halbschwester werden auf die gleiche Grundschule eingeschult. Das finde ich nicht toll- für Sohni. Er würde dann öfters seinen Vater mit einem anderen Kind sehen. Ich glaube, das ist etwas, was ich ihm ersparen sollte. Deshalb versuche ich, das zu umgehen und bei der entsprechenden Behörde den Weg zu ebnen. Ein Umzug kommt aus jetziger Sicht nicht in Frage. Warum auch.
Danke.
LG Luca
Hi Luca,
das Problem kommt mir schon bekannt vor. Tatsache ist, dass auch mein Sohn schon den Unterschied checkt, ob man jetzt einen "Freund" oder eine "Freundin" zu Besuch hat. Keine Ahnung warum, vielleicht intuitiv. Klar wurde es mir in einem Moment, als er fragte, warum ein Freund und ich in einem Bett schlafen können, Papa und ich aber nicht. Tja, da gerät man schon mal in Erklärungsnot, auch wenn da in der Frage ja nichts S.exuelles mitspielt. In meinem Fall habe ich festgestellt, dass Lausebacke versucht herauszufinden, welcher Stand eigentlich zwischen Mama und Papa herrscht. Er versucht auch genauso einzuordnen, wie meine Freunde zu ihm stehen. Er fragt konkret, ob die ihn liebhaben und ich habe das so wie auch Beppo Dir oben vorschlug so geregelt ihm zu sagen, dass Erwachsene ihre eigenen Kinder lieb haben und andere - in dem Fall ihn - sehr mögen. Reaktion: "Prima, ich möge den auch!" 😀
Ich meine zu wissen, dass Du vermeiden willst, dass sich Dein Sohn an den Menschen, der Dir vielleicht selbst am nächsten in der Gefühlswelt ist, zu sehr gewöhnt und wieder einen Abschied nehmen muss, wenn es schiefgeht. Ich denke, das kann man nicht verhindern. Du kannst die Distanz insofern halten, als dass ein neuer Freund nicht sofort zum Mitglied der Familie wird, aber wenn es schief geht, dann sollte einfach nur die Ehrlichkeit da sein, dass man sich doch nicht so gut versteht und sich von daher nicht mehr / nur noch selten sehen wird. Man kann ja auch u. U. gemeinsam traurig drüber sein.
Insgesamt finde ich das eigentlich wichtig, dass Kinder lernen, Abschiede zu nehmen und auch auszuhalten. Das wird ihnen ja im Leben immer wieder geschehen, auch persönlich, da kann die Erfahrung "Tut weh, hört aber auch wieder auf und ich kann mich trösten lassen" ja nicht schaden.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."