Hallo zusammen,
ich könnte ein paar Ideen brauchen. Und bitte nicht wundern, wenn es am Anfang dieses Beitrags erst mal überhaupt nicht um die Kinder geht, sondern um das liebe Geld. Ich habe im Moment keine Frage zum finanziellen Teil der Geschichte, aber eine brennende Frage, wie ich es meinem großen Sohn beibringen soll, was hier gelaufen ist. Aber erst mal zur Vorgeschichte: Wie es gelegentlich vorkommt, streiten meine Verflossene und ich über die Höhe des Unterhalts. Sie hat mich vorige Woche per Anwaltsschreiben unter Zugzwang gesetzt, am vergangenem Wochenende haben wir aber mündlich eine Regelung bis Jahresende getroffen, auf die wir uns ohne weitere Bemühung von Anwälten einigen können. Dachte ich jedenfalls ...
Traditionell ist es meine Aufgabe, unsere mündlichen Vereinbarungen zwecks beidseitiger Unterschrift in Schriftform zu gießen (was mir durchaus recht sein soll). Nun denn, die Angaben zu Geldbeträgen und Zahlungsterminen und was sich ab Januar alles ändern wird, die waren schnell geschrieben. Aber es gibt da eine Sache, die mir in dieser Unterhaltsgeschichte wichtig ist: Zu der Regelung gehört wie bislang auch, dass ich allein die Hypothek zahle für die Wohnung, in der sie mit den Kindern lebt. Nun, im Moment ist das unkritisch, weil wir die Hypothek bei sehr niedrigen Zinsen abgeschlossen haben, aber das ändert sich nach Ablauf der Zinsbindung mutmaßlich deutlich (und das ist nicht mehr gar so lange hin, ca. anderthalb Jahre). Ich weiß also, dass wir ein Problem bekommen. Ich möchte, dass sie ebenfalls weiß, dass wir ein Problem bekommen. Und ich möchte es bei der Unterhaltsvereinbarung schriftlich haben, dass sie weiß, dass wir ein Problem bekommen. Oder, besser gesagt: dass sie ein Problem bekommt.
Ich hatte also in etwa den folgenden Text mit aufgenommen: „Vorsorglich weist Herr Malachit darauf hin, dass seiner Meinung nach die Wohnung am Gänseblümchenweg mittelfristig nicht zu halten ist. Frau Malachit ist daher aufgefordert, ihre finanzielle Lage selbst einzuschätzen, ihre Wohnsituation zu überdenken, und sich wenn nötig bereits jetzt für die Zeit nach Ablauf des Trennungsjahres nach einer angemessenen Wohnung umzusehen.“
Na gut – hab' ich schlampig formuliert. Das „bereits jetzt ...“ hätte ich durch „zu gegebener Zeit“ oder so ähnlich ersetzen sollen. Meine Ex ist schwer verärgert: Ich würde sie damit gewaltig unter Druck setzen, das klinge so, als müsse sie morgen aus der Wohnung raus, und so weiter. Zur Erinnerung: Seit Ende letzter Woche liegt bei mir ein Schreiben ihrer Anwältin samt Fristsetzung, soviel zum Thema „unter Druck setzen“. Und wohlgemerkt: Was ich geschrieben habe, enthält keine Fristsetzung, keine Aufforderung die Wohnung zu räumen, nichts dergleichen - nur die Aufforderung, das Gehirn (oder wenigstens den Taschenrechner) einzuschalten. Sagt es mir bitte, wenn ihr es anders versteht, aber gemeint war es als: „Hallo Schnuckiputzi, nimm bitte Bleistift und Papier und rechne dir aus, ob du dir die Wohnung nach Tag X immer noch leisten kannst. Denn wenn ich es dir vorrechne, glaubst du mir eh' nicht. Und denke bitte daran: Wenn und soweit dir Unterhalt von mir zusteht, wirst du den bekommen, aber erwarte keine Geschenke mehr von mir.“
Und jetzt kommt's: Ihre Vorwürfe an mich heute Nachmittag endeten (mit einem Fingerzeig auf unseren großen Sohn, der in der Nähe, aber vermutlich außer Hörweite war): „Und ich habe ihm erzählt, dass du uns aus der Wohnung werfen willst. Da hättest du mal sein Gesicht sehen müssen!“
Autsch. Ja, sein Gesicht kann ich mir durchaus vorstellen. Vielleicht ein ähnliches Gesicht, wie wenn ich ausplaudern täte, dass sich die Dame meines Herzens damals hinter meinem Rücken per Internet-Partnersuchportal einen Neuen geangelt hat, und mir ihren Trennungswunsch erst unter die Nase gehalten hat, als sie hinreichend sicher war, einen abzubekommen? Und nein, das habe ich meinem Großen nicht erzählt, und ich hoffe, dass ich es durchhalte, diesen Teil der Geschichte niemals meinen Kindern zu erzählen, egal wie wütend und traurig SIE mich noch macht. Zwanzig Wünsche von Scheidungskindern, Nummer 11: "Erzählt mir nichts von Dingen, die ich noch nicht verstehen kann. Sprecht darüber mit anderen Erwachsenen, aber nicht mit mir." Damit ist meiner Meinung nach alles gesagt; offenbar sieht die Frau, die ich früher einmal geliebt habe, das etwas anders.
Jedenfalls, da steht jetzt ein Vorwurf im Raum, und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die Sache spätestens am Wochenende mit meinem Großen klären muss (die beiden Jungs sind übers Wochenende bei mir). Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll. Auf der einen Seite möchte ich mich rechtfertigen, denn ich finde, sie hat mir da etwas in den Mund gelegt, was ich so nicht gesagt habe. Viel wichtiger ist mir aber, ihm die Angst zu nehmen, die er jetzt vermutlich hat, nämlich dass er dann schon ganz, ganz bald umziehen muss und dadurch seine Freunde aus der Nachbarschaft verliert und so weiter. Jedenfalls sollte er wissen, es ist kein kurzfristiges Problem; die nächsten anderthalb Jahre können wir stemmen, wenn mein Ex-Schatz halbwegs kooperativ ist, und vielleicht auch noch eine gewisse Zeit darüber hinaus. Allerdings mag ich meinem Großen auch keine heile Welt vorgaukeln, dann wie schon gesagt: Auf mittlere Sicht sieht es meiner Meinung nach eher düster aus.
Mag mir vielleicht jemand den ein oder anderen Rat geben, wie ich die Sache meinem Großen (11 Jahre) erkläre – bzw. ob ich die Sache überhaupt ansprechen soll, wenn er nicht selbst damit kommt?
Danke im Voraus, und viele liebe Grüße,
Malachit,
der heute Abend ziemlich weit unten ist.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
hallo,
ich denke, wenn dein sohn das mitgekriegt hat, wird er das auch ansprechen, sofern das nicht an der tagesortnung ist
11 jährige sind nicht doof. ich würde ihm erklären, das eure, deine finanziellen mittel einfach nicht ausreichen, das vorhandene aufrecht zu erhalten. das ist nun mal nicht drin. das ist weit von rauswerfen entfernt..
ich habe festgestellt, das kinder sehr empfänglich sind, wenn man ihnen das problem erklärt. natürlich kannst du ihnen nicht den leidigen kreditvertrag vorlesen. deine ex hat dir die steilvorlage geliefert, sie behaupet und du erklärst.
mit freundlichen grüssen
gaya :yltype:
Servus malachit!
"gaya" hat Recht, mit einem 11-jährigen Kind kannst Du schon relativ vernünfitg reden.
Ich habe erst vor ein paar Monaten dies erfahren dürfen, als mein Großer als Mamis Sprachrohr versuchte, mir schlechtes Gewissen einzureden, weil ohne zusätlichen finanziellen Aufwendungen meinerseits das Reihenhaus, in dem sie leben, angeblich nicht zu halten sei...
Da KM in Teilzeit arbeitet, dies aber ohne Weiteres ausbauen könnte (auch mit meiner Hilfe, in dem die Jungs z.B. Nachmittags zu mir zur Betreuung kommen könnten) habe ich es ihm genau so erklärt. Ich habe ihm dabei versprochen, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, dass es ihm un seinen Bruder gut geht; dazu gehört aber definitv nicht, ein Haus mitzufinanzieren, welches ich lebtags nur von außen sehen werde. Wenn KM glaubt, sie will darin mit den Buben leben, muß sie es sich leisten können...
Schlußbemerkung von ihm:" Ich verstehe nicht, warum die Mama solche unsinnige Sachen sagt!".
Grüße aus der westlichen Nachbarschaft
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hi,
die Antworten auf Deine eigentliche Frage würde ich so unterstützen wollen.
Was ich so nicht nachvollziehen kann:
Die Zinsen sind doch jetzt auch wieder rel. niedrig. Selbst wenn ihr so 1999 ideal abgeschlossen habt, dann liegt ihr doch heute nahe dran (schließlich ist ja von den Schulden auch was abbezahlt) und man kann das mit nem Forward-Darlehen doch auch jetzt schon absichern.
An der Stelle grübel ich nämlich auch rum, wobei unser Vertrag noch ein wenig länger läuft.
Vielleicht siehst Du (finanziell) zu schwarz?
Oder hab ich was übersehen?
neuezeit
So ist das Leben
Hallo gaya, hallo Marco,
danke für eure Antworten, da geht es mir wenigstens schon wieder etwas besser. Ja, ich denke auch, dass mein Großer und ich darüber vernünftig reden können. Und doof ist er definitiv nicht, im Gegenteil, er ist ein ziemlich helles Köpfchen. Ich war mir halt nicht sicher, ob ich von mir aus mit ihm reden sollte, oder ob ich warte, bis er selber mit Fragen kommt (und es ist gar nicht sicher, dass er das tun wird; er gehört, ähnlich wie ich selbst, zu den Menschen, die Probleme häufig erst einmal in sich hineinfressen). Ich hatte ja gestern Abend schon das Gefühl, dass ich die Sache mit ihm klären muss, gleich jetzt am Wochenende; und nach euren Antworten bin ich mir sicher, dass es so ist. @gaya: "Steilvorlage meiner Ex" trifft es wirklich haargenau, so hatte ich das noch gar nicht betrachtet 😉
Und @Marco: Das scheint ja bei dir recht ähnlich gelaufen zu sein. Anders als deine Ex benutzt meine Ex zwar nicht das Kind als Boten, aber das mit dem Versuch, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, oh ja, das kenne ich praktisch von Stunde Null an.
Gemein ist nur, dass die Sache mit dem schlechten Gewissen zu einem gewissen Grad sogar "erfolgreich" ist - für mich selbst nenne ich das, was sie da macht, emotionale Erpressung: Sie nutzt die Tatsache aus, dass ich meine Kinder liebe. Ich verstehe im Kopf zwar durchaus, auf welcher Klaviatur sie da spielt; aber ich kann es nur begrenzt abblocken, weil es an einen Teil von mir rührt, der tiefer liegt als der Verstand.
Nochmal: Danke! Und viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Moin,
Ich finde alles bisher Gesagte auch richtig, vermisse aber noch etwas die Eigenverantwortung.
Ihr seid getrennte Leute und führt ein getrenntes Leben.
Ihr soltet eure Finanzen möglichst bald, so sauber wie möglich entflechten.
Jeder zahlt seinen Teil.
Und jeder lebt so, wie sein Geld das zulässt.
Dann sind Diskussionen wie: " Weil Papa unsere Wohnung nicht mehr bezahlen will, müssen wir hier ausziehen!" sofort hinfällig.
Es ist schlicht nicht deine Verantwortung wie und wo Madame lebt.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo neuezeit,
nein, übersehen hast du nichts, denn ich habe keine Details der Finanzierung erwähnt, weil ich es für meine eigentliche Frage nicht für wichtig hielt, und weil mein Beitrag eh' schon viel zu lang geworden war.
Ich gebe jetzt mal Butter bei die Fische und liefere ein paar Daten: Der Nominalzins liegt bei ungefähr 3,3%. Das Darlehen ist nämlich nicht aus 1999, sondern von Anfang 2005. Wir hatten uns bewusst für eine nur fünfjährige Zinsbindung bei einer relativ hohen Regeltilgung von 3% entschieden (die Gründe dafür zu erklären führt hier mutmaßlich zu weit), und nach dem ursprünglichen Plan hätten wir bei Ablauf der Zinsbindung einen relativ großen Teil der Schulden zurückzahlen können; aber in diesem Plan kam keine Scheidung vor. Man könnte auch sagen: Das Geld, das ursprünglich für die Rückführung von Schulden gedacht war, geht jetzt in der ein oder anderen Form für die Scheidung drauf. Soweit die etwas ausführlichere Beschreibung meiner gestrigen Bemerkung: "Ich weiß, dass wir ein Problem haben".
Was du über Forward-Darlehen sagst, stimmt natürlich. Ich könnte ab 2010 auch mit der Tilgung runter gehen, damit die monatliche Belastung runter geht. Das heißt, es ist nicht ganz ausgeschlossen, die Wohnung zu halten. Die Frage ist aber: Warum sollte ich, wenn meine Ex hier keine Spur von Kooperation zeigt? Überspitzt formuliert: Sie glaubt, wegen der Kinder hat sie ein gottgegebenes Recht, für ewig und alle Zeiten in der Wohnung zu bleiben. Sie glaubt, ich habe die Pflicht, ihr genau das zu ermöglichen, ohne dass sie sich selbst groß kümmern muss. Und es ist ihr schnurzegal, wie ich das schaffe. Wenn sie bereit wäre, mir dafür auf anderen Baustellen entgegen zu kommen - na gut, darüber lässt sich reden. Aber sie will es für umsonst. Sie will Geschenke von mir. Und da mach' ich nicht mit.
Ich habe es in meinem vorigen Beitrag schon geschrieben, ich wiederhole es hier: Sie treibt emotionale Erpressung. Und sogar wenn ich darauf einginge: Was passiert, wenn man einem Erpresser nachgibt? Meiner Meinung nach: Man macht sich erst recht erpressbar.
Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Kinder ein Dach über dem Kopf haben, glasklar. Aber ich bin nicht dafür verantwortlich, dass dieses Dach unbedingt und für alle Zeiten am Gänseblümchenweg Nummer 13a steht.
@Beppo: Gerade ist dein Beitrag reingekommen, und ja: Genau so sehe ich das auch. Leider sieht Madame es etwas anders; siehe oben.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Die Sicht von Madame ist in dieser Frage zum Glück relativ irrelevant.
Deinem Sohn müsstest du das aber eigentlich schon erklären können.
Das mit den Zinsen verstehe ich übrigens. Habe ich damals genauso gemacht.
Die Zinsen für 5 Jahre oder noch weniger sind eben in der Niedrigzinsphase deutlich niedriger als für 10 Jahre.
Nur damit kann man die niedrigen Zinsen auch wirklich ausnutzen und durch hohe Tilgung das Zinsrisiko minimieren.
Hatte ich damals aber auch immer Mühe das den Anderen zu erklären, halte es aber dennoch für richtig. Zumindest wenn man hoch tilgen kann.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin Malachit,
ich gebe Dir recht. Das erste was Ex'en lernen sollten, ist das sie ab sofort für sich alleine verantwortlich sind. Leider meinen viele ein Sonderrecht zu haben, weil sie ja Kinder betreuen und nicht aus dem Quack kommen müssen. Das Problem ist einfach, wenn Du immer wieder nachgibst, wo soll es enden?
Deine Gesundheit, Dein Leben geht den Bach runter, damit Ex und Kinder ein schönes Leben habe? Schwer verständlich und die Selbstaufgabe sollte hier seine Grenzen finden.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
hallo malachit,
ich hätte da mal zwei fragen ,wer steht bei dem haus im grundbuch und wer hat die kreditverträge unterschrieben?
zweitens hab ihr irgendwo möglichst noteriell geregelt was mit dem haus passiert ,wenn es nicht zu halten ist ß bzw ,wieso zahlst du für ein haus ,von dem du nix hast?
ich selbst lebe auch in unserem emaligen gemeinsam gekauften haus,aber mit trennung hab ich die raten allein bezahlt ,weil ich nutze es ja auch.
inzwischen lebt mein lg mit seiner tochter hier und hat mir zuzusagen miete gezahlt und wir so die raten gemeinsam getragen.
bis jetzt sztand mein ex immer noch in den verträgen und im grundbuch ,das haben wir jetzt geändert,mein lg rein mein ex raus.
ohne abfindung an den ex ,wir tragen nur die kosten fürs umschreiben ,denn wenn wir damals verkauft hätte und halbiert hätten ,hätten wir beide schulden gehabt und keinen gewinn.
ich denke sowas in der art müstest du mal mit deiner ex besprechen.
ich kann verstehen ,das du den kids ihr heim erhalten willst ,war bei mir auch so ,aber so bindest du dich langezeit an die ex und sie hat den nutzen.
nix für ungut
lg lupina
[blau] vertrauen ist wie ein kartenhaus,mühsam aufzubauen,aber in sekundenschnelle zu zerstören[/blau]
Hallo lupina,
im Grundbuch sind wir beide zu 50% als Wohnungseigentümer eingetragen, auch den Kreditvertrag und die Grundschuld haben wir beide unterschrieben, d.h. für die Hypothek haften wir gesamtschuldnerisch.
Warum ich derzeit für die Schulden allein zahle ist ganz einfach: Wir sind im Trennungsjahr und müssen eine Regelung für die Zukunft erst noch finden. Für den Augenblick ist es eine Regelung, bei der wir beide gewinnen: Sie kann mit den Kindern erst mal dort bleiben, ich kann mein Netto um die Raten bereinigen und zahle entsprechend weniger Unterhalt (es würde mich derzeit sogar etwas teurer kommen, wenn sie aus der Wohnung ausziehen würde). Nur ändert sich das für mich dramatisch, wenn sich in nicht all zu ferner Zukunft die Raten erhöhen, und ich möchte ihr gegenüber auf alle Fälle klarstellen, dass das jetzt voraussichtlich keine Lösung für die nächsten fünfzehn Jahre ist, auch wenn sie das gerne so hätte. Ich habe mit unserer derzeitigen Regelung nicht jetzt ein Problem, ich weiß nur, dass ich damit in anderthalb Jahren ein Problem bekommen werde. Und da möchte ich rechtzeitig die Fronten klären, sonst laufe ich da in eine Falle rein.
Insofern will ich genau das vermeiden, was du geschrieben hast: Dass ich mich lange Zeit an meine Ex binde, und nur sie den Nutzen davon hat.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
hi du ,kann ich gut nachvollziehen.
so ähnlich haben mein ex und ich uns im trennungsjahr auch ge einigt,will heißen ich habe sozusagen für mich keinen unterhalt bekommen ,er dafür aber die halben ratenzahlungen übwernommen. nach der scheidung konnte er sowieso nix mehr für mich bzw haus zahlen ,da er ein neues kind hat und da mit für 3 kinder unterhaltspflichtig und damals noch steuerklasse 1 und damit für mich nix mehr übrig blieb ,da er ja teoretisch noch betreuungsunterhalt für seine jetztige frau bezahlen mußte.
außerdem steh ich auf dem standpunkt ,für eine übergangszeit ist es okay wenn der ex für die frau bzw umgegehrt falls fru mehr verdient zahlen muß ,aber grundsätzlich ist jeder für sich selbst verantwortlich ,nur bei KU finde ich gibt es keine disskusionen.
lg lupina
[blau] vertrauen ist wie ein kartenhaus,mühsam aufzubauen,aber in sekundenschnelle zu zerstören[/blau]
Hi malachit,
zwar machen dir die meisten Mut, dass die Kinder das Thema schon verstehen wenn man es ihnen nur vernünftig und aus der anderen Perspektive und altersgerecht erklärt. Leider machen wir bei den Kindern meines Lg auch andere Erfahrungen.
Dies liegt aus meiner Sicht daran, wie die Mutter mit den Kindern kommuniziert. Und ob die KM die Kinder zB emotional bestraft, wenn sie eine andere Meinung haben. Die Kinder sind ja die meiste Zeit bei ihr, so dass sie direkt oder - schlimmer noch - subtil, die Meinung der Kinder beeinflussen kann. Die Kinder richten sich nach KM, da sie abhängig von ihr sind. Sie hören sich die Erklärungen des Vaters zwar an, und geben ihm hier bei uns vielleicht auch recht, aber kaum sind sie zur Tür raus, gelten eben die Regeln der KM. Auflehnung funktioniert nicht, und dem Vater recht zu geben wäre Auflehnung. So ist es dort.
Es kommt auch darauf an, wie vor der Trennung die Familie funktioniert hat: war da auch schon immer die Frau die Meinungsbildnerin, der auch der Mann letztendlich recht gegeben hat (warum auch immer er sich untergeordnet hat), glauben die Kinder auch weiterhin dass nur sie recht haben kann!
Trotzdem hast du keine andere Möglichkeit, es so zu versuchen wie dir hier geraten wurde. Und ich drücke die Daumen. Bleib dran! Die Hoffnung ist ja, dass irgendwann die Kinder erwachsen werden. Und verstehen lernen. Und für dich hoffe ich, dass das Verstehen nicht dauert bis dein Sohn erwachsen ist!
lg ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Hallo
Es kommt auch darauf an, wie vor der Trennung die Familie funktioniert hat: war da auch schon immer die Frau die Meinungsbildnerin, der auch der Mann letztendlich recht gegeben hat (warum auch immer er sich untergeordnet hat), glauben die Kinder auch weiterhin dass nur sie recht haben kann!
Ne, das sehe ich anders. Was du da beschreibst, hat nichts mit Meinungsbildung, sondern mit Loyalitätskonflikt und kindlicher Überlebensstrattegie zu tun. Ich komme natürlich nicht umhin, zuzugestehen, dass es die von dir beschriebenen Fälle gibt, doch glaube ich, sie sind nur ein Beispiel dafür, dass die Ausnahme die Regel bestätigt.
Es ist völlig normal, dass die Kinder bei KM so, und bei KV so reden. Sie möchten bei beiden ihre Ruhe haben und leben in der ständigen Angst einem ET nicht zu gefallen und die Mißgunst oder gar den Zorn des ET zu erregen, wenn sie den Anderen ET offen verteitigen.
Eigentlich ist es ganz einfach:
Die Kinder lieben Vater und Mutter und sie verbiegen sich so weit es nur geht, auch von beiden Liebe zu bekommen.
LG Jemmy
Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World
Da muss ich aus eigener Erfahrung Jemmy zustimmen... habe es in der Vergangenheit sehr oft selber erlebt, wobei meine Große mittlerweile leider ausnahmslos zur KM hält (ganz egal was gesagt oder getan wird) während meine Lütte zu mir hält (und dafür nun leider durch die KM mit Vaterentzug "bestraft" wird). Allerdings gab es genau aus diesem Loyalitätskonflikt gewisse "Tabuthemen" bei mir, worüber ich mich in Gegenwart meiner Kinder nicht drüber ausgelassen habe, um ihnen eben diesen Konflikt zu ersparen.
nrwdad
Es gibt 2 Dinge die unendlich sind - das Universum und die menschliche Dummheit. Obwohl, beim Universum bin ich mir da noch nicht ganz sicher.
Hallo,
@ginnie, in gewisser Weise bin ich froh, auch eine warnende Stimme zu hören. Es erinnert mich nachdrücklich daran, dass das Gespräch mit meinem Großen kein Selbstläufer wird und auch ganz anders ausgehen kann.
@Jemmy, was du am Ende geschrieben hast, dass die Kinder sich verbiegen, weil sie Liebe sowohl von Papa als auch von Mama haben wollen (und brauchen): Ja, genau so ist es. Und sie müssen sich deshalb so verbiegen, weil wir Erwachsenen nicht miteinander klar kommen, und die Kinder es dann ausbaden müssen ...
Und nochmal @ginnie, zum Thema "recht haben" und "recht geben". Wenn ich am Wochenende mit meinem Sohn rede, dann habe ich nur bedingt das Ziel, dass er mir recht gibt. Was ich möchte, ist dieses: Er soll verstehen, warum ich so denke, wie ich denke; er soll verstehen, warum ich so handele, wie ich handele; und er soll sich seine eigene Meinung über die ganze Sache bilden. Ob er mir am Ende recht gibt oder nicht; ob er seiner Mutter recht gibt oder nicht; oder ob er uns in dieser Angelegenheit alle beide für ziemlich blöd hält - das ist zweitrangig. Er soll verstehen, nicht nachbeten. Mir ist ein Kind lieber, dass seine eigene Meinung hat und diese auch vertreten kann, als eines, das zu allem ja und amen sagt. Auch wenn das häufig gaaanz schön anstrengend ist 😉
Viele liebe Grüße,
Malachit.
P.S. @nrwdad, habe deine Geschichte teilweise hier mitverfolgt; ich wünsch dir alles Gute!
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
@jemmy und nrwdad, danke für eure Antworten, damit setze ich mich morgen weiter auseinander, wenn ich ausgeschlafen bin, sie geben mir Stoff zum nachdenken, bröseln das Thema aber vielleicht zu sehr auf, da es ja um malachit geht und nicht um die Kinder meines Lg, die sich definitiv in einem solchen Konflikt befinden.
@malachit, mit dem recht geben und recht haben ist das so eine Sache. Du wirst die ganze Problematik nicht in einem einzelnen Gespräch für deinen Sohn klarstellen können. Sondern in vielen kleinen Schritten, über mehrere Monate, und ggf. auch erst wenn er fragt, wenn er bereit ist zu fragen, da er sonst kaum zuhört, wenn du erklärst... Du kannst ihm aber immer zeigen dass du offen für seine Fragen bist und offen bist dafür, dass er gewisse Dinge hinterfragt. Um es nochmal zu verdeutlichen: gerade das mit der eigenen Meinung ist sehr schwer wenn das Kind sich in einem Loyalitätskonflikt befindet, leider. Na klar wird der Konflikt von den Eltern gesteuert, die es nicht schaffen, nur Eltern zu sein, aber nicht mehr Paar.
So, mehr dann morgen denn es wird mir langsam zu spät ;-))
Gute Nacht von ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Was ich möchte, ist dieses: Er soll verstehen, warum ich so denke, wie ich denke; er soll verstehen, warum ich so handele, wie ich handele; und er soll sich seine eigene Meinung über die ganze Sache bilden. Ob er mir am Ende recht gibt oder nicht; ob er seiner Mutter recht gibt oder nicht; oder ob er uns in dieser Angelegenheit alle beide für ziemlich blöd hält - das ist zweitrangig. ...
Das gefällt mir außerordentlich gut - wahrscheinlich werden unsere Kinder uns irgendwann mal für bekloppt erklären, aber dann nicht weil sie es von einem oder beiden ET vorgebetet bekommen haben, sondern weil sie sich hoffetnlich ne eigene Meinung bilden konnten. Ob er es allerdings "verstehen" wird... hm.. ist schwer zu sagen, besonders wenn eine gewisse Beeinflussung eines ET vorherrscht, die den anderen dann "schlecht" aussehen lässt. Ich drück die Daumen!
Meine Lütte steht z.B. derart unterm Pantoffel ihrer großen Schwester, dass sie in vielen Sachen schon keine eigene Meinung mehr äußert, weil es für sie der bequemste Weg ist... dann komm ich aus der Sonne und versuche dem Kind behutsam beizubringen Entscheidungen zu treffen... uns wenn's nur darum geht welches Eis sie möchte...
PS: Danke Malachit, ist was heftig im Moment aber eure Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen hier zeigen mir das es möglich ist und das gibt mir Mut (auch wenn der nach den herben Enttäuschungen etwas braucht).
Es gibt 2 Dinge die unendlich sind - das Universum und die menschliche Dummheit. Obwohl, beim Universum bin ich mir da noch nicht ganz sicher.
Hallo zusammen,
komme gerade zurück von einem verlängerten Wochenende mit den Kindern bei meinen Eltern - und ja, ich komme tatsächlich noch für fast vier Tage ohne Internet aus ;-). Großeltern und Kinder haben sich mächtig gefreut, bei 350 Kilometer Abstand sieht man sich ja doch nicht so häufig. Ich bin euch aber noch die Geschichte schuldig, wie das Gespräch mit meinem Großen ausgegangen ist; und das war auf eine ziemlich unerwartete Art und Weise.
Ich hatte dafür gesorgt, dass wir möglichst nicht gestört werden, und habe ihm in möglichst ruhigem Ton gesagt, dass ich mit ihm reden muss; dass nämlich seine Mutter mir gesagt hat, dass sie ihm Anfang der Woche etwas gesagt habe, was so nicht ganz richtig ist. Es gehe um die Wohnung am Gänseblümchenweg. Ob er sich denken könne, wovon ich rede?
Nein, könne er nicht. Ich also in der direkten Version: "Deine Mutter hat mir gesagt, dass sie dir gesagt hätte, ich würde euch alle aus der Wohnung jagen wollen. Erinnerst du sich daran, dass sie dir das gesagt hat?" Um es kurz zu machen: Er erinnert sich nicht. Demzufolge stand ich nun da wie die Kuh vor dem neuen Tor ... ich habe ihm dann noch kurz erklärt, dass ich natürlich nicht versuchen würde, ihn und seinen Bruder und seine Mutter aus der Wohnung zu jagen; aber dass man sich eine teure Wohnung eben auch leisten können muss, und dass ich nicht versprechen kann, dass das auf Dauer gut geht. Das Gespräch mit ihm war dann ziemlich schnell zu Ende, irgendwie schien ihn das ganze Thema nicht wirklich zu beeindrucken. Er gehört allerdings auch zu jenen Menschen, denen man von außen meistens nicht ansieht, was in ihnen drinnen vorgeht.
Das Thema "Verantwortung für die Wohnung" habe ich dabei dann übrigens bewusst nicht mehr angesprochen (d.h. ich bin zwar dafür verantwortlich, dass er und sein Bruder ein Dach über dem Kopf haben, aber nicht dafür, dass es auf alle Zeiten das gleiche Dach ist; und wenn seine Mutter will, dass es trotzdem auf Dauer das gleiche Dach ist, dann steht sie dafür in allererster Linie mal selbst in der Pflicht). Darüber zu reden, das war mir in dem Moment denn doch viel zu dünnes Eis. Ehrlich gesagt, mir ist bis jetzt nicht klar, was da nun genau gelaufen ist. Mir fallen vier Möglichkeiten ein:
- Er hat es tatsächlich vergessen.
- Er hat es erfolgreich verdrängt.
- Er hat es nicht vergessen, mag aber nicht mir mir darüber reden.
- Meine Ex hat mich angelogen und ihm in Wirklichkeit nichts gesagt.
Hm, keine dieser Möglichkeiten drängt sich wirklich auf, und mir fällt auch keine Möglichkeit ein, wie ich herausfinden kann, was wirklich passiert ist. Wenn meine Ex mich tatsächlich angelogen hat, wird sie das vermutlich erneut tun, wenn ich nachfrage. Andererseits mag ich meinen Großen zu dem Thema auch nicht ins "Verhör" nehmen; erstens ist das nicht meine Art, zweitens würde er dann nur komplett abblocken, und drittens mag ich kein Drama aus der Geschichte machen, wenn die Sache an ihm tatsächlich mehr oder minder spurlos vorbeigegangen sein sollte. Nicht, dass ich ihm am Ende noch einrede, dass seine Mutter ihm etwas gesagt hätte, was sie in Wirklichkeit doch nicht gesagt hat.
Ich glaube, ich werde die Sache jetzt erst mal auf sich beruhen lassen, und nur aufmerksam beobachten und zuhören, ob sich da nicht doch noch irgendwo eine Natter unter dem Gras verbirgt.
Viele liebe Grüße,
Malachit,
der sich fühlt wie in einem Spiel, dessen Regeln er nicht kennt.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.