Teilnahme an Beerig...
 
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Teilnahme an Beerigung

 
(@galaxy878)
Nicht wegzudenken Registriert

Guten Morgen zusammen,

heute bräuchte ich mal Rückmeldung von Euch zu nen traurigem Thema - dabei geht es mir nicht, um die rechtliche sondern die menschliche Seite:

Ich habe gestern einen Anruf von meiner Ex erhalten, dass sich der Sohn von einer (früheren) gemeinsamen Freundin der Sohn umgebracht hat. Am Freitag ist Beerdigung. Die Freundin ist die "Busenfreundin" meiner Ex.

Ich werde am Freitag zur Beerdigung fahren. Meine Ex möchte auch, dass Sohni (12j, lebt bei mir) auch hingeht.

Jetzt kam Sohni gestern von "Mamatag" nach Hause. Da muss es ziemlich abgegangen sein mit Weinen, viel Telefonieren, Diskutieren.... und war doch ziemich neben der Kappe. Er selber möchte nicht auf die Beerdigung, er kann sich an den Gestorbenen und auch an die Freundin nicht mehr erinnern. Ist jetzt schon sicher 2-3 Jahre her, dass er sie das letzte Mal gesehen hat.

Obwohl ich sonst auch der Meinung bin, dass der Tod Bestandteil des Lebens ist und man dies Kindern auch durchaus nahebringen sollte, würde ich ihm diese Situation gerne "ersparen". Ich befürchte, dass in dieser Situation die Trauerreaktion der Beteiligten schon recht extrem ausfallen könnte.

Wie seht ihr das? - Wie könnte ich meine Meinung meiner Ex nahe bringen? - Wobei ich hervorheben möchte, dass es nicht um die rechtliche Seite geht.

Traurige Grüße
galaxy

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.12.2008 08:59
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Galaxy,

das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich finde ich, ist ein Kind in dem Alter alt genug. Blöd ist, dass er die heftige Reaktion ungefiltert mitbekommen hat, scheinbar ohne dass für ihn in dieser Situation jemand "da" war.
Ich würde mit ihm noch mal in Ruhe darüber reden, aber auch Ex sagen, wie schwer der Junge damit klar kommt. Wenn er sich mit Händen und Füßen wehrt, würde ich ihn auch nicht mitnehmen.

Ich würde das mit Ex und Sohn gemeinsam besprechen, wenn auch nur telefonisch. Sohni sollte seinen Standpunkt auch selbst darlegen. Ich denke, er ist alt genug, um zu sagen: "Mama, das ist mir zu viel!"

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2008 09:06
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Morgen galaxy,

schwieriges Thema. Grundsätzlich ist es sicher gut, wenn Kinder diese Gelegenheit bekommen sich mit dem Thema Tod so auseinanderzusetzen.

Aber ich würde da auf 2 Dinge achten:

-Will das Kind mit auf die beerdigung, ist es bereit zu dieser Auseinandersetzung. Hier äußert dein Sohn ja ein klares Nein und das sollte auch respektiert werden.

- Hatte das Kind zur verstorbenen Person eine Beziehung, die in ihm auch die Gefühle der Trauer u.s.w. auslösen. (enge Verwandte, Freunde...) Wenn nicht würde ich mein Kind nicht mitnehmen, da es dann ja mit dem was bei den anderen an Gefühlen ausgelöst wird gar nicht umgehen klann, da ihm das in dem Moment völlig fremd ist.

Ich würde mit der KM nochmal in Ruhe reden und ihr sagen das der Sohn dort nicht hinwill. Ich würde ihr das auch damit begründen, das er den Jungen eigentlich gar nicht mehr kannte und somit sich auch mit dem Thema einfach schwertut und das es eigentlich eien Sache der KM ist, da sie ja mit der Mutter befreundet war.

Ein weiteres Argument, hinter dem du dich notfalls verstecken kannst, wäre (wenn die Beerdigung am Vormittag ist), das er der Schulpflicht unterliegt und Befreiungen für Beerdigungen nur für enge Verwandte genehmigt werden.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2008 09:13
(@jemmy)
Registriert

Hallo galaxy

Puhh, allerdings schwierig. Im "Normalfall", also bei einer Beerdigung eines älteren Menschen, welcher durch Alter oder Krankheit gestoben ist, wäre es eine Gelegenheit, dass Kind an dieses Thema heran zu führen.
Hier geht es aber um einen jungen Menschen, welcher den Freitod gewählt hat. Die Umstände und die Reaktionen der Menschen, die diesem Kind nahe standen, können Eindrücke und auch innere Konflikte in einem Kind auslösen, die völlig unvorhersehbar sind. Da ist alles möglich, von Gleichgültigkeit bis zur Traumatisierung. Letzten endes kannst nur du dein Kind einschätzen.
Solltest du zu der Überzeugung gelangen, dass es besser ist, wenn das Kind nicht zur Beerdigung geht, solltest du dich auch nicht hinter Ausflüchten verstecken, sondern sagen: Ich halte das so für richtig und so wird es gemacht.

LG Jemmy

Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World

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Geschrieben : 10.12.2008 11:39
(@babbedeckel)
Registriert

Hi galaxy,

der Sohnemann ist alt genug diese Entscheidung zu tragen, zumal er den Junge noch nichtmal gut kennt.
Ich würde der Ex bescheid sagen und gut ist.

Gruß
babbedeckel

Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)

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Geschrieben : 10.12.2008 11:59
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moinsen,

Beerdigungen und Kinder - ein schwieriges Thema... Als mein Vater starb, waren meine Kids 8 und 5 Jahre alt. Sie liebten ihren Grossvater; es wäre also ein Unding gewesen, ihn einfach "verschwinden" zu lassen. Ich war mit beiden in der Einsegnungshalle am Friedhof, wo wir uns von ihm verabschiedet haben. Das war gut und wichtig für alle, um das Ereignis zu begreifen. Allerdings: Er war ein älterer Herr, er starb nicht plötzlich und alle waren darauf vorbereitet.

Im vorliegenden Fall sehe ich das komplett anders: Galaxy's Sohn hat keinerlei Bezug zu diesem toten Jugendlichen ausser ihn irgendwann vor Jahren einmal gesehen zu haben. Was soll also der Unsinn, ein Kind dann auf eine Beerdigung zu zwingen, vor allem angesichts der Todesumstände? Jeden Tag sterben Menschen, die man nicht kennt - und auf deren Beerdigungen man deshalb auch nicht geht. In meinen Augen ist sowas eher Show für andere als irgendwie sinnvoll für den Sohn.

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2008 12:15
(@galaxy878)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Ausführungen.
Ich bin froh, dass ich anscheinend mit meiner Einschätzung der Situation nicht daneben liege.

Ich werde also das Gespräch zu meiner Ex suchen und hoffen, dass wir über so einem traurigen Thema nicht ins streiten kommen.

Letztendlich geht es mir nur darum, UNSEREN Sohn zu schützen. Verletzen will ich ja damit niemanden oder irgendwelche Machtkämpfe durchboxen.

Danke für eure Einschätzungen
galaxy

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.12.2008 17:14
(@galaxy878)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi zusammen,

also es ist geregelt - Sohni bleibt zu Hause.

Ex hat zwar nicht mit mir gesprochen, sondern mit Sohni. Der hat seine Meinung kundgetan. Was soll´s - soll sie halt nicht mit mir reden.

Letztendlich - das Ergenis zählt.

Danke für eure Unterstützung
Grüße

galaxy

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.12.2008 23:49