Hallo ihr Lieben,
ja, wie die Überschrift es schon sagt: Hass ist ein überaus unproduktives Gefühl und Hass macht hässlich. Trotzdem haben wir/ich ihn zurzeit sehr ausgeprägt…
Hintergrund ist ein verlorener Streit um Unterhalt sowohl für die Ex als auch für das Kind. Beide bekommen nun sehr viel mehr Geld im Monat als LG sich leisten kann (selbstständig, schwankendes Einkommen) und auch will. Ex hat Unterhalt für sich eingeklagt, weil sie ja so bedürftig ist und das fast 12-jährige Kind nun auch so viel Betreuung braucht.
Es ist wie es ist: LG meint, dass dies nun das erste mal in seinem Leben ist, dass sie ihm wirklich die Existenz rauben kann.
Und das vor dem Hintergrund: Er hat ihre Steuerschulden beglichen, sie hat bei der Scheidung ein Auto und 10.000€ on top bekommen, er hat auf den Rentenausgleich verzichtet, hat ihr weiterhin die Kontovollmacht überlassen (was sie auch ausgeprägt genutzt hat), sie hat auf seine Rechnung getankt und das Auto reparieren lassen usw. Alles vor dem Hintergrund, dass dies Kosten sind, die er wuppen kann und um ihre Füße still zu halten. Nun, fast 6 Jahre nach der Trennung hat er alle Goodies nach und nach auf Null gesetzt und regulären Unterhalt fürs Kind und darüberhinaus noch sämtliche Vereinsaktivitäten und Schulgeld und hälftige Kosten am Heilpraktiker bezahlt. Und da hat diese Frau nun nichts besseres zu tun, als dass ihr einfällt, dass sie gerne Geld hat und weiterhin nur halbtags arbeiten gehen will.
Alles gut und schön, es ist nun wie es ist. Wir müssen das nun irgendwie gemeinsam finanziell stemmen (ich gehe auch Vollzeit arbeiten) und werden es eventuell auch schaffen. Vielleicht aber auch nicht. Das ist natürlich eine bedrohliche Situation und schürt Zukunftsängste…
Und jetzt ist die erste Phase in unserer Beziehung bekommen, in der mein LG extremen Hass auf seine Ex hegt. Vorher (er hat sie verlassen) war sein Verhältnis zu ihr immer von Verständnis, schlechtem Gewissen etc. geprägt. Und er kann es auch nicht von seiner Sicht auf das Kind abstrahieren. Geht auch schwer, wenn sie alle zwei Wochen am Wochenende kommt, mit den tollsten Klamotten und neuen Dingen (zu Weihnachten ein iPhone) und dann noch erzählt, dass sie mit Mama 6 Stunden shoppen war, weil ihnen ja am Freitagnachmittag so langweilig war, dass sie nicht wussten, was sie sonst tun sollten. Und das Kind wird eindeutig auch dahingehend erzogen, dass man für seine Goodies nicht arbeiten muss. Noten in der Schule sind schlecht, 1000 Geschenke zu Weihnachten gibt es trotzdem… Er sieht nun also die „verzogene Göre“ mit ihrer dreisten Mutter als Einheit. Er versucht es immer zu differenzieren, aber dann kommen wieder neue Klöpper vom Kind, bei denen man sich an den Kopf fassen muss.
Daher: Wie geht ihr mit diesen Gefühlen um? Kann man da was gegen machen?
Danke für’s Auskotzen lassen…
Viele Grüße
NmF
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo NmF,
Gefühle kann man leider ganz schlecht steuern. Und gerade so intensive Gefühle kann man noch schwerer mit dem Kopf steuern.
Klar wisst ihr, dass die Ex hier Bockmist baut, dummerweise lebt das Kind diese Lebenseinstellung auch euch vor und das ist schwer zu ertragen.
Die Lösung wie man aus diesem Gefühl wieder rauskommt habe ich auch noch nicht gefunden.
Was wohl hilft:
- Zeit, irgendwann ist es dann leichter auszuhalten
- sich immer wieder ganz deutlich bewusst machen das das Kind hier Opfer ist (ich übe mich darin aktuell auch ganz massiv, trotzdem ist es schwer)
- unter Umständen eine mistige gerichtliche Lösung noch einmal vor die nächste Instanz schleppen, hoffen und beten das eine bessere Regelung dabei rauskommt
Es gibt Dinge auf die man keinen, oder zu wenig Einfluss hat. Wenn Expartner einem das Leben unnötig schwer machen wie will man damit umgehen?
Denke jeder tut das anders, es gibt sicher Menschen die sich da nicht besonders emotional treffen lassen und deshalb besser damit klarkommen. Und die gefühlsbetonteren von uns knabbern daran einfach heftiger.
Drüber reden hilft, und meiner Meinung nach hilft es auch sich da jemanden zum reden zu suchen der ganz unparteiisch ist. Wie wäre es wenn du und dein LG mal gemeinsam einen Termin bei der Familienberatung macht. Ihr müsst auch gemeinsam lernen mit der Situation weiter zu leben.
Gefährlich ist in meinen Augen nichts zu tun, damit macht ihr euch selbst zum Opfer und damit gebt ihr der Ex Macht über euer Lebensgefühl. Diese Macht würde ich ihr nicht gönnen.
Vielleicht könnt ihr an dieser finanziellen Situation nichts ändern (vielleicht aber ja doch noch), aber ihr könnt für euch selbst Wege suchen mit dem ganzen besser umzugehen.
Vielleicht kommt ihr nach zwei Stunden aus einem Beratungsgespräch und stellt fest das es auch nichts bringt, aber dann wart ihr wenigstens aktiv und habt versucht für euch etwas zu verändern.
Für mich ist dieses aktiv sein ganz wichtig, ich lasse nicht mir mir machen, ich versuche mich nicht kleinkriegen zu lassen. Stark und selbstbewusst dem andern gegenüber auftreten tut gut, versucht euch nicht provozieren zu lassen, das macht ihr ja nur Spass.
Im Gegenzug ist es für die Ex irgendwann nicht mehr so interessant euch zu verletzten wenn sie sieht das ihre Methode nicht funktioniert. Und wenn Exilein meint als erwachsene Frau vom Geld ihres Exmannes leben zu müssen und nicht für sich selbst sorgen zu können. Naja dann ist sie eigentlich bedauernswert, sie zeigt also das sie nicht in der Lage ist alleine klarzukommen, ziemlich armseelig so lange nach der Trennung und das mit einem so großen Kind.
Zahlt dieses Geld einfach mit diesem Gedanken, und irgendwann endet diese Hilfsleistung, Unterhalt für die Ex kann ja nicht mehr ewig drin sein.
Vielleicht macht dein LG mal zum Unterhalt hier ein eigenes Thema auf?
LG
Nadda