Moin,
@ Ginnie: Danke, dass hast du sehr gut herausgestellt.
Ich muss wirklich sagen, dass sich mir mittlerweile beim Lesen dieses Beitrages die Haare hochstellen.
Vom Vater in die Psychatrie gedrängt und die Eltern stehen draußen vor der Tür und bekommen noch nicht mal ein Mindestmaß an Kommunikation auf die Reihe. In der Zwischenzeit geht die Zeit ins Land.
Auch wenn die Tochter dort wohl gut betreut wird - es geht hier auch um grundsätzliches Vertrauen eines jungen Menschen. Wie wollt ihr dieses Vertrauen denn bitte in den nächsten Wochen wieder herstellen?
Ich denke mal, dass es nicht gut ist, wenn sie nach der Entlassung zum Jugendamt gehen muss und erklären, dass sie nicht mehr nach Hause zurückwill und bis zum Abend eine Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden muss
Es ist doch wohl klar, dass wenn die Tochter mit 17 (!) sagt, dass sie nicht mehr zum KV will, dies auch respektiert zu werden hat. Und das sie natürlich erstmal (übergangsweise) bei Dir unter kommen kann. Das sollte ja (hoffentlich) kein Problem darstellen.
Wie aber ja auch von Dir berichtet, tut sich die Tochter schwer, überhaupt eine Meinung zu artikulieren. Das muss sie aber nun mal leider langsam lernem. Insbesondere dann, wenn ihr etwas nicht passt. Dazu gehört dann auch ein Gespräch mit dem JA, in dem sie ihren Standpunkt darstellt.
Ich bin nachwievor der Meinung, dass sie mit einer betreuten Wohnlösung (ohne zerstrittene Eltern) erstmal besser fahren würde. Dort hätte sie Hilfe und Ansprache und ihr als Elternteile würdet sie dann auf neutralem Boden besuchen. Vielleicht bietet das die Möglichkeit für einen Neuanfang. Gruß Ingo
Moin
Ginnie, wenn ich Deinen Ausführungen folge, dann ist allerdings die Unterbringung in einer Psychatrie das allerletzte. Das hat das Mädel nicht verdient. Zumindest scheinen die Ärzte dort verstanden zu haben, daß dem Mädel nichts fehlt. Ansonsten hätte sie nicht die Wahlfreiheit (Ja/Nein) über Medikamente.
Von daher halte ich die Verbringung in eine geschlossene Psychatrie für Freiheitsberaubung. Was daraus geschlussfolgert werden kann/sollte, behalte ich den Involvierten vor, ja fordere es geradezu ein. Ich zumindest würde nicht ruhig sitzen, nur telefonieren oder e-mails schreiben.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Moin,
Von daher halte ich die Verbringung in eine geschlossene Psychatrie für Freiheitsberaubung.
Oldie bringt es auf den Punkt. Da wir mit dem KV hier nicht sprechen können, hoffe ich wenigstens dass Anna diesem unwürdigen Treiben jetzt mal Ende bereitet. Dann entzieh Deine Unterbringungserlaubnis, wenn sich bis Montag da nichts tut. Sorry, dass man es in diesem Fall so hart sagen muss. Aber hier werden (wer nun von Euch Elternteilen daran Schuld ist - egal) Grundrechte eines jungen Menschen mit Füßen getreten.
Eure Tochter kann sich ja gerne entscheiden und artikulieren - nur sollte dafür der Schlüssel von Innen auf der Tür stecken. "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit". Gruß Ingo
Von daher halte ich die Verbringung in eine geschlossene Psychatrie für Freiheitsberaubung. Was daraus geschlussfolgert werden kann/sollte, behalte ich den Involvierten vor, ja fordere es geradezu ein.
Ich kann das verstehen. Allerdings erinnere ich mich auch an diesen Beitrag:
Auch ich sehe diesen "Schutzraum" sehr kritisch, werde heute mit der Psychologin telefonieren und hören was die Klinik sich vorstellt. Es ist aber wohl so, dass die Tagesklinik voll ist, so dass sie aus diesem Grund noch in der geschlossenen Abteilung ist. Und für ein betreutes Wohnen muss das Jugendamt involviert sein.
Vielleicht hat sich das mit dem Platzproblem noch nicht geändert
A life lived in fear is a life half lived
Hallo,
der Vater hat das 5. Gesprächsangebot nicht wahrgenommen (diesmal aus Krankheitsgründen).
Ich war am Samstag 5 Stunden mit A unterwegs. Am Abend vorher habe ich mit dem Vater kurz telefoniert, weil sie noch Sachen benötigt. Dabei habe ich ihn dann gefragt wie er sich eine Lösung vorstellt und ihm mitgeteilt, dass ich am Dienstagsgespräch teilnehmen werde. Für ihn ist klar, dass sie noch lange psychologische Hilfe benötigen wird, irgendwann nicht mehr stationär sondern nur noch ambulant. Als Gründe hat er die Nichtverarbeitung unserer Trennung und Scheidung genannt ebenso wie einen über 2 Jahre alten Tagebucheintrag über das Ritzen und die Tatsache, dass sie über ein soziales Netzwerk Kontakt zu einem vermutlich wesentlich älteren Mann hatte, der sexuelle Anspielungen gemacht hat. Das Tagebuch hat er aus einem ihrer Umzugskartons und das soziale Netzwerk wäre offen gewesen und deswegen hätte er das gesehen.
A. hat erklärt, dass sie ihm schon längst den Tagebucheintrag erklärt hätte und er das auch verstanden hätte.
Sie hat seine Aussage so verstanden, dass sie, wenn es nach ihrem Vater geht noch länger dort sein wird. Und dann sowieso keinen Schulabschluss haben wird im Sommer.
Ich habe ihr dann vorgeschlagen, wenn sie nicht mit dem Jugendamt telefonieren möchte, dass sie dann einen Brief schreiben kann. Sie hat einen Brief verfasst, den ich dann dort eingesteckt habe. In diesem bittet sie die Jugendamtsmitarbeiterin um Unterstützung. Damit ist das Jugendamt berechtigt alles zu prüfen etc. Ansonsten können sie nur mit dem Kind sprechen, wenn beide Eltern zustimmen. Bei einer direkten Kontaktaufnahme des Kindes aber auch ohne Zustimmung der Eltern.
A. hat mir mitgeteilt, dass die Psychologin nicht erfreut darüber ist, dass ich am Dienstag dabei sein werde. Ich habe ihr erklärt, dass wir ja eine Lösung für sie finden müssen. Und das die Psychologin ja mit dem Vater und mit mir je ein Einzelgespräch hatte, so dass ich denke, dass wir uns alle an einen Tisch setzen müssen (das hatte die Oberärztin ja auch bei der letzten Visite schon gesagt, lt. A. Die Psychologin hat aber nicht versucht einen gemeinsamen Gesprächstermin zu finden). Das sieht sie ähnlich und sie hat im Brief an das Jugendamt klar geschrieben was sie möchte.
Und ob sie dann im Sommer zu mir zieht oder dort unten im betreuten Wohnen oder ähnlichem bleibt, dass kann sie selbst entscheiden. Sie weiss, sie kann kommen, meine Tür ist offen. Sie hat auch deutlich artikuliert, dass sie keine Möglichkeit mehr sieht bei Papa zu wohnen.
Sie hat ihrem Vater auch schon berichtet, dass sie den Brief geschrieben hat. Er war wohl nicht sehr erfreut. Sie hat auch gesagt, dass ich die Idee hatte, was ich auch in Ordnung finde. Aber ich bin mal wieder von ihrer schriftlichen Ausdrucksweise beeindruckt.
Sollte es am Dienstag keine schnelle Lösung für A. geben werde ich meine Behandlungserlaubnis entziehen. Das steht für mich fest. Allerdings hoffe ich, dass wir zu einer Lösung kommen, mit der alle - vor allem A. - gut leben können.
Sophie
Moin,
ich finde es positiv, das die Tochter den Brief verfasst hat und so auf ihrem Weg um weitere Hilfe bittet.
Wie gesagt, wir kennen die Meinung des KV nur aus Deinen Berichten.
Für ihn ist klar, dass sie noch lange psychologische Hilfe benötigen wird, irgendwann nicht mehr stationär
Dies allerdings disqualifziert ihn weiter, da er kein Mediziner ist. Er sucht offenbar ein Druckmittel auf die Tochter, wozu er jetzt ein psychatrisches Krankenhaus "missbraucht". Das ist schon mehr als grenzwertig.
Das Tagebuch hat er aus einem ihrer Umzugskartons und das soziale Netzwerk wäre offen gewesen und deswegen hätte er das gesehen.
Tagebücher sind höchstprivate Gegenstände und haben nichts in der Hand des KV zu suchen. Ob EureTochter überhaupt richtig vesteht, was da gerade vorgeht bezweifle ich allerdings. Ein normaler Teenager wäre wohl ausgeflippt, wenn er sowas gehört hätte (egal welcher Elternteil daran beteiligt gewesen ist).
Sollte es am Dienstag keine schnelle Lösung für A. geben werde ich meine Behandlungserlaubnis entziehen.
Das ist zu begrüßen. Dies bedeutet nicht, dass die Tochter keine psychologische Behandlung mehr bekommt, sondern, dass sie sich wieder frei bewegen kann und ambulante Hilfe in Anspruch nehmen kann und sollte, wenn dies noch notwendig ist. Gruß Ingo
Moin,
und wie lief es heute? Gruß Ingo
Hallo,
nun ja, es lief ganz okay. Es gibt jetzt die Vereinbarung, dass sie spätetens ab Montag wieder zur Schule geht (zur Not von der Klinik aus) und auch selbständig - nach Absprache - die Klinik verlassen darf. Parallel sucht das Jugendamt nach einer Kurzzeitunterbringung bzw. Pflegefamilie. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass gewährleistet werden kann, dass sie ihre alte Schule weiter besucht. Eine "Notunterbringung" hätte bedeuten können, dass sie ihre Schule nicht besuchen kann, sondern eine andere besuchen muss. Da die Klinik sich darauf eingelassen hat und A. das auch in Ordnung findet habe ich mich darauf eingelassen. Ansonsten wäre sie erst in die Notunterbringung und dann in die endgültige Unterbringung gekommen.
Die Situation zwischen A. und ihrem Vater eskaliert ein Stück weit. Er hatte wohl am Sonntag noch mal angerufen und sie (und auch mich) beschimpft und als hinterhältig und link bezeichnet. Er hat ihr auch erklärt, dass er kein Vertrauen mehr zu ihr hat und erstmal keinen Kontakt zu ihr will. Danach war sie natürlich völlig fertig.
Gestern abend hat er dann angerufen und gefragt was sie den Tag gemacht hat. Sie hatte ihm dann erzählt, dass beim Jugendamt war wegen Unterbringung in einer Pflegefamilie. Er hat sie wohl gefragt, ob sie sich klar sei was sie damit in Gang setzen würde, was das bedeuten würde und hat wohl wieder angefangen sie (und mich) zu beleidigen. Dann hat sie ihm erklärt, dass sie nicht möchte, dass er sie und auch mich beleidigt und hat aufgelegt. Die Betreuer haben mit ihr nun vereinbart, dass sie nur noch im Stationszimmer mit ihm telefoniert, damit bei solchen Gelegenheiten einer Betreuer das Telefon übernehmen kann.
Auf jeden Fall ist für sie - auch nach den letzten verbalen Attacken ihres Vater - klar, dass sie im Sommer zu mir geht. Und das Jugendamt geht wohl damit konform.
Den Termin in der Klinik hatte er Montagabend aus Krankheitsgründen abgesagt (allerdings hat er am Montag mit dem Jugendamt telefoniert) und A. hat gestern abend gesagt, dass er sich kein Stück erkältet angehört hätte beim Telefon.
Der Sozialarbeiter der Klinik will sich aber mit dem Jugendamt in Verbindung setzen, damit Bewegung in die Sache kommt.
Sophie
Hallo,
ich habe jetzt kurz mit dem Vater gesprochen. Er sieht die Krankheit von A. noch lange nicht zu Ende behandelt und hofft, dass sie diese nicht ihr ganzes Leben lang begleiten wird. Angeblich ist sie die ganze Zeit nur immer in ihrem Zimmer gewesen, hat im Internet gesurft oder geschlafen. Sie wäre nicht wie ihre Schwester häufiger unterwegs gewesen obwohl das möglich gewesen wäre.
Auf meine Frage ob S. (die kleine Schwester) jetzt nicht auch eine psychologische Begleitung haben sollte um das ganze zu verarbeiten hat er ablehnend reagiert.
Er hat mir erklärt, dass A. bei ihm angeblich nie den Wunsch geäußert hat Spanisch als zweite Fremdsprache zu belegen und das dieser Wunsch ebenso wie der Wunsch zu mir zurückzugehen an ihrer Krankheit liegen würde. Außerdem könne sie ja Sprachkurse dafür belegen und müsste dies nicht in der Schule machen (dort gibt es an den umliegenden Schulen nur Französisch und sie mag kein Französisch).
Er hatte ja die Klinik gebeten zurückzurufen, was bisher nicht geschehen ist, so dass er andere Wege wählen wird.....
Inzwischen hat er wohl auch zweimal mit dem Jugendamt telefoniert. Die Mitarbeiterin wollte heute auch mit A. und der Klinik sprechen. Mal sehen was dabei herausgekommen ist.
Für ihn ist klar, dass A. zu faul ist etwas zu machen und sich sozusagen nur treiben lässt. Sie hätte ja auch nichts zu tun, weil sie die Hausaufgaben ja bereits in der Schulzeit erledigt hätte. Und das sie nur zu Hause hocken würde, weil sie nicht den Mut hätte den Rufbus anzurufen um irgendwo hin zu fahren, was ihre Schwester machen würde (ja, sie ist etwas ruhiger und steht nicht gern in der ersten Reihe).
Ich befürchte es gibt keine positive/einvernehmliche Regelung, wenn die Klinik sie in zwei/drei Wochen entlassen will....
Sophie
Hallo Sophie
Zerrt ihr nicht beide, du und der KV zu sehr an der Tochter rum ?
Der KV telefoniert und macht ihr telefonisch die Hölle heiss und ich
denke,sorry,auch du bist nicht besser wenn du jeden Tag der Tochter
auf die Pelle rückst und mit ihr über die Probleme mit dem KV sprechen willst.
wäre es nicht besser Töchterlein erstmal zur Ruhe kommen zu lassen ??
Einfach mal 14 Tage Ruhe, ich glaub dann kann sie sich besser überlegen
was sie für die Zukunft möchte.
jenpa
..dem Kind beide Eltern
Hi Sophie,
also mir wird das ganze Vorgehen immer suspekter, was da bei Euch abläuft.
Er sieht die Krankheit von A. noch lange nicht zu Ende behandelt und hofft, dass sie diese nicht ihr ganzes Leben lang begleiten wird. Angeblich ist sie die ganze Zeit nur immer in ihrem Zimmer gewesen, hat im Internet gesurft oder geschlafen. Sie wäre nicht wie ihre Schwester häufiger unterwegs gewesen obwohl das möglich gewesen wäre.
Du meine Güte, Eure Tochter ist fast volljährig (!). Der KV scheint immer noch zu meinen, ein Kleinkind vor sich zu haben. Auch diese ständigen sinnlosen Vergleiche mit der kleineren Schwester führen doch zu nichts.
Inzwischen hat er wohl auch zweimal mit dem Jugendamt telefoniert. Die Mitarbeiterin wollte heute auch mit A. und der Klinik sprechen. Mal sehen was dabei herausgekommen ist.
Das finde ich positiv, da hier mal Eure Tochter SELBER etwas entscheiden kann, ohne dass ihr irgendein Elternteil auf die Pelle rückt.
Ich befürchte es gibt keine positive/einvernehmliche Regelung, wenn die Klinik sie in zwei/drei Wochen entlassen will....
Was man allerdings kritisieren kann, dass ihr als Elternteile weiter viel Wind und Vorwürfe an die Gegenseite produziert. Die wichtigen Entscheidungen (Warum weiter Klinik) schiebt ihr BEIDE nun wieder ab auf die Klinik. Für mich ist soetwas schwer nachvollziehbar.
Welche Lösungen gibt es:
A) Die Tochter geht zurück zum KV und spielt "heile Familie"-> Unrealistisch, da das Vertrauen gänzlich zerstört sein dürfte
B) Die Tochter zieht zurück zu Dir. Ist erstmal eine Möglichkeit, um auch wieder in einem normalen Alltag anzukommen.
C) Die Tochter geht in eine betreute Wohneinrichtung und kann sich (ohne das zwei Elternteile an ihr rumziehen) für ihren weiteren Lebensweg entscheiden. Dazu stehen auch ausgebildete Ansprechpartner zur Verfügung, wenn sie wirklich noch etwas "unselbständig" sein sollte. Gruß Ingo
@jenpa
Sie möchte das ich jeden Tag anrufe.
Und ich gebe ihr maximal Ratschläge, sage aber auch, dass sie machen kann was sie für richtig hält. Sie weiss, dass ich mit allen drei Entscheidungen: Pflegefamilie, zurück zu Papa, Umzug im Sommer zu mir leben kann. Und sie frei ist zu entscheiden was sie möchte und was ihr für sich selbst am besten erscheint.
@ingo
Ich gehe davon aus, dass die dritte Variante: Pflegefamilie oder Jugendwohngruppe die ist die jetzt kommt. Und ob sie dann im Sommer dort bleibt oder zu mir kommt, das kann sie dann ja selbst entscheiden.
Für die dritte Variante muss aber der Vater zustimmen, zumindest hat er das nicht komplett abgelehnt.
Ja, ich sehe es auch so, dass sie fast 17 ist und man sie so nehmen muss wie sie ist. Und Vergleiche mit ihrer Schwester haben noch nie etwas gebracht, weil sie beide total unterschiedlich sind.
Weiter Klinik ist die Alternative zu einer Notunterbringung. Von dieser hat das Jugendamt abgeraten, wenn die Klinik noch bereit ist sie zu behalten. Sie hat dort jetzt die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Und das Jugendamt kann in Ruhe eine Unterbringung für sie suchen, die zumindest bis zum Sommer fix ist.
Für heute hat sie ihren Vater gebeten sie zu besuchen, damit sie in Ruhe mit ihm sprechen kann. Ich finde das auch gut und wichtig. Und ich hoffe, dass er bereit ist sich ihren Aussagen und Argumenten zu öffnen. Sie hat ihn lieb und hat mir auch klar gesagt, dass es nicht an ihm liegt, dass sie nicht mehr bei ihm wohnen möchte, sondern überwiegend an seiner Frau. Sie entscheidet also nicht gegen ihn sondern möchte weiter einen guten Kontakt zu ihm haben.
Sophie
P.S. Und ganz ehrlich, ich bin froh, dass er meine Anrufe nicht mehr ignoriert sondern mit mir spricht. Auch wenn ich bestimmte Aussagen von ihm nicht nachvollziehen kann. Aber zumindest geht das jetzt wieder ein Stück weit in Richtung elterliche Kommunikation.
Hallo,
entschuldigt meine Begriffsstutzigkeit, aber habe ich das jetzt richtig verstanden, daß der Vater das Kind für psychisch krank erklärt, weil es lieber bei der Mutter und nicht mehr bei ihm leben möchte?
Irgendwo hab ich den Faden verloren...
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
@frieda
Ja, teilweise. Seit sie bei ihm lebt verletzt sie sich selbst, in unregelmäßigen Abständen. Und aufgrund einer angeblichen Suizidgefährdung und aufgrund von Handgreiflichkeiten hat er sie dort eingewiesen.
Aber etwas positives: er steht ihrem Umzug zu mir im Sommer nicht mehr absolut ablehnend gegenüber. Er möchte ein gemeinsames Gespräch mit dem Jugendamt, so dass er seine negativen Argumente vorbringen kann. Da fahre ich doch gern für den Termin hin.
Er hat ihr wohl auch gestern vorgeschlagen, dass sie bis zum Sommer bei ihm einzieht. Aber sie weiss noch nicht ob sie sich das zutraut und schafft. In der Klinik hat sie überhaupt keinen Ritzdruck und sie hat natürlich Bedenken, dass der Druck wieder größer wird sobald sie dort wohnt. Ich habe ihr erklärt, dass ich ihr da überhaupt nicht raten kann, aber sie sich überlegen sollte, unter welchen Bedingungen und ob überhaupt sie sich das vorstellen kann.
Sophie
Hallo,
kurzes Update: gestern fand ein Gespräch mit Psychologin. Sozialarbeiter, Jugendamt und den Eltern statt.
A. ist entlassfähig, wird aber erst am Dienstag entlassen, da sie nicht zum Vater zurückmöchte. Das Jugendamt sucht eine Unterbringung für sie. Voraussichtlich eine Pflegefamilie. Der Vater hat eine Unterbringung einer Pflegefamilie zumindest nicht kategorisch abgelehnt, sondern hat nächste Woche noch einen Termin zu den Voraussetzungen, Kosten etc.
Interessant war das Gespräch insofern, dass das Jugendamt den Termin vereinbart hatte und es eigentlich nur um den Verbleib von A. nach Entlassung aus der Klinik ging bzw. um ihren Zustand.
Der Vater wollte aber grundsätzliche Fragen, die er wohl mit der Klinik hat, klären bzw. grundsätzliche Behandlungsmethoden und -ziele klären. Zum einen fand er die Informationspolitik der Klinik den Eltern gegenüber nicht ausreichend, auch hätte er sich mehr Elterngespräche gewünscht und auch mehr Behandlungsgespräche von A. Ebenfalls fand er nicht gut, dass die Klinik A.s Wunsch respektiert hat keine Medikamente zu nehmen. Antidepressiva seien so zu nehmen wie Antibotika. Antidpressiva hätten doch auch keine Nebenwirkungen und da hätte man A. zu zwingen müssen.
Ihm reichen die Gründe auch nicht aus, die A. ihm genannt hat, warum sie nicht zu ihm zurückkommen möchte. Auch möchte er die genaue Diagnose, da A. nicht bereit sei sich zu öffnen und über ihre Probleme zu reden.
Die Klinik und auch das Jugendamt erklärten, dass A. sich sehr wohl öffnen und über ihre Probleme sprechen, diese auch genau benennen könne.
Auch ist er der Meinung, dass sie nicht allein entscheiden könne, ob sie zu mir gehen wolle oder nicht. Ich sei schuld an ihren Problemen etc. Auch habe sie in ihrem Tagebuch über einen geplanten Selbstmord geschrieben. Daraufhin erklärte ich, dass meines Wissens dieser Eintrag zwischen ihm und A. bereits besprochen sei und er ihre Erklärungen auch als sinnvoll und logisch akzeptiert habe. Den geplanten Umzug sieht er auch als problematisch an, da sie bei mir in schlechter Gesellschaft sei, wegen eines Teil ihrer alten Freunden. Genau konkretisieren konnte er das nicht, nur anhand ihrer Tagebucheintragungen voraussagen. Ich habe ihn dann gefragt, ob er A.s Erlaubnis erhalten hätte dieses zu lesen. Nein, da hätte er sie nicht fragen können, weil ja Gefahr im Verzug gewesen sei. Da müsse man als Eltern alles durchsuchen etc. Ich habe ihm dann erklärt, dass A. ihm mit Sicherheit die Erlaubnis gegeben hätte, ich hätte früher ja auch ihre Passwörter für die Emailaccounts bzw. sozialen Netzwerke gehabe. Daraufhin sagte die Mitarbeiterin im Jugendamt, dass dies unsere unterschiedlichen Erziehungskonzepte seien.
Auf jeden Fall, wenn sie zu mir kommen wolle, dann wäre er damit einverstanden, wenn sie hier in ein betreutes Wohnen gehen würde und nicht bei mir wohnen. Auf meine Nachfrage, warum nicht fing er mit alten Vorwürfen an. Ich erklärte ihm kurz einen Satz dazu, sagte ebenfalls, dass ich wisse dass er mir sowieso nicht glauben würde. Allerdings wäre es ja Fakt, dass sie erst massiv ritzen würde, seit sie bei ihm wohnt. Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir diesen Sack zulassen und uns auf die Zukunft für A. konzentrieren. Das sieht er anders, er wird den Sack nicht zulassen...
Die vom Jugendamt war aber gut. Sie hat immer wieder zum Thema zurückgeführt, dass da heisst, was ist mit A. wenn sie entlassen wird...wo geht sie dann hin.
Der Vater hatte ja noch versucht mich ins Boot zu holen, indem er erklärte, wir könnten ja gar keine Entscheidung über betreutes Wohnen treffen, so lange wir darüber nicht informiert seien. Ich habe dann erklärt, dass ich diesem bereits zugestimmt hätte. A. hätte mir ihre Gründe genannt und einige seien für mich auch ungewohnt. Aber sie wird 17 und da würden andere Entscheidungen über Ausbildungsplätze treffen, die Eltern auch zu akzeptieren hätten. Insofern würde ich A.s Wunsch bis Sommer in ein betreutes Wohnen zu gehen, sofern sie das wünscht, unterstützen (hier war es mir wichtig, dass klar wird, dass ich ihren Wunsch akzeptiere. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Vater zu Beginn des Gespräches erklärt hatte, dass A. häufig lügen würde, und sich alle Sachen so hindrehen würde, wie sie es braucht. Dass sie zu Hause mit Samthandschuhen angefasst werden würde, keinen eigenen Antrieb hätte etc.....).
Er wollte dann auch über A.s Kontaktaufnahme zum Jugendamt sprechen, dies sei ja unabgestimmt gewesen und auch andere Dinge seien nicht mit ihm abgestimmt gewesen ...
Der Sozialarbeiter hat A. über das Gespräch informiert. Sie war nicht dabei. Wurde allerdings vor dem Gespräch noch einmal von der Psychologin gefragt was sie möchte und wie sie sich das vorstellt.
Sophie
Hallo,
sorry, aber für diesen KV kann ich kein Verständnis aufbringen. Deine Schilderung erweckt in mir den Eindruck, daß der KV nicht damit zurechtkommt, seinen Einfluß auf die Tochter zu verlieren. Vor allem scheint es ihm darum zu gehen, Dir ans Schienbein zu treten, auf eure Tochter kommt es ihm dabei nicht wirklich an. Sie ist nur Mittel zum Zweck. Möglich, daß ich das falsch sehe, aber diesen Eindruck habe ich.
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
Moin,
wenn man Deine Schilderungen so liest (und nur die kennen wir hier) kommt man wirklich zu dem Schluss, dass der KV wohl selber enorme Probleme hat. Ich würde hier auch schwer daran zweifeln, ob dieser Mensch für die Erziehung der jüngeren Tochter geeignet ist, wenn er bei einer fast volljährigen Person
- die Privatspähre missachtet
- die zwangsweise Zuführung von Medikamenten propagiert
- Kontrolle und Zwang als Mittel gegen den natürlichen Abnabelungsprozess ins Felde führt
- Selber wohl Angst vor Kontrollverlust hat.
Gut ist, dass die Tochter endlich aus der Klinik kommt und zumindest dieser Teil der Geschichte dann beendet ist. Auch das betreute Wohnen ist sicherlich sinnvoll. Gruß ngo
Hallo,
was die jüngere Tochter angeht, habe ich den Vater gebeten, für sie einige Termine bei einem Psychologen zu vereinbaren, damit sie über die ganze Aktion mit ihrer Schwester sprechen kann. Evtl. kommt sie damit ja besser klar als wir alle denken, aber schaden kann es auch nichts. Das hat er klar abgelehnt. Finde ich schade, denn wenn sich bei diesen Gesprächen herausstellen würde, dass S. das alles super verarbeitet hat, dann ist es doch prima. Aber wenn nicht, dann brodelt das bei ihr nicht über Jahre.
Ja, ich weiss, dass alle hier nur meine Version kennen. Aber ich war über die Aussage, dass Antidepressiva völlig unschädlich sind und sie hätte gezwungen werden müssen diese zu nehmen auch extrem schockiert.
Aber wichtig ist mir, dass ihrem Wunsch ihre Schule bis Sommer besuchen zu können und den Schulabschluss machen zu können, berücksichtigt wird. Und das sie nicht gleich zum Vater muss, sondern sich in Ruhe überlegen kann ob sie zu mir zieht oder in einer Pflegefamilie bleiben möchte oder was auch immer.
Sophie
Hi AS
ich möchte dich bestärken, weiter so zu handeln wie es hier rüberkommt, nämlich besonnen, und auf das Wohl des Kindes gerichtet, und keine Schuldzuweisungen, kein Gezerre oder Rechthaberei usw. Der Vater ist aus meiner Sicht noch immer viel zu tief in einem Paarkonflikt mit dir drin, und hat Probleme mit der Reflektion.
Da ist es auch schwer, selbst nicht allzu emotional zu werden, nach dem Motto, siehst du seit sie beim KV wohnt gibt es Probleme ... da scheinst du die Füsse auf dem Boden zu haben, und das finde ich gut. :thumbup:
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Moin
Ob der KV nun (persönlich ?) Probleme hat oder nicht - das ist doch irrelevant. Interessieren tut das Vater-Tochter-Verhältnis. Und wenn ich den Schilderungen von Anna-Sophie folge, so ist das enorm gestört. Eine 16-Jährige, die eine Klapse dem Heim vorzieht und alles dortige aufgibt, muss ihre Gründe haben. Vermutlich hat sie endlich mal Ruhe gefunden. Warum das JA krampfhaft nach einer Pflegefamilie Ausschau hält oder auch betreutes Wohnen ins Auge fasst, sollte Dir - Anna-Sophie - allerdings zu denken geben. Da gibt es Gründe, warum das JA nicht an Dich herangetreten ist - zumal GSR vorliegt. Nach meiner Logik bist Du also Teil des Problems der Grossen, ob aktiv oder passiv ist untergeordnet. Verschwende mal darauf einen Gedanken. Nur dazu hast Du bisher nicht all zu viel gesagt.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.