Hausaufgaben waehre...
 
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Hausaufgaben waehrend Umgangzeit: Kind will HA nicht machen

 
(@maxim20)
Rege dabei Registriert

Hallo,

Ich waere fuer Ratschlaege sehr dankbar.
Ich lebe ziemlich weit von meinem Sohn, 9 Jahre alt, und besuche ihn ein mal pro Monat, von Donnerstag bis Dienstag. Meine Ex macht es moeglich, dass das Kind diese Zeit bei meinen Eltern uebernachtet (sie wohnen in der gleichen Stadt), mit mir zusammen.
Das Kind betrachtet diese Zeit jedoch als Ferien pur: will seine Zaehne nicht putzen, Hausaufgaben nicht machen, geht spaeter ins Bett, usw. Wie gesagt, ich sehe ihn selten, und kann schwer Druck ausueben. Ich weiss natuerlich, dass das Kind die Situation ausnutzt, dass er seine Grenzen und Regeln kennen soll. Aber, wie gesagt, ich kann es bei so kurzen Besuchen kaum durchsetzen. (Ich will doch nicht, dass unser Treffen, auf das er sich so freut, zu einem Machtkampf werden).
Was wuerdet ihr mir raten?

Max

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 05.02.2010 00:17
(@turbo)

Hallo,

wie sieht es aus, wenn du eure gemeinsame Zeit aufteilst? In Donnerstag, Freitag, Montag und Dienstag, an diesen Tagen hält er sich an deine Regeln, die die gleichen sein sollten wie bei KM (zumindest ungefähr) und am Samstag und Sonntag darf er das Programm weitesgehend bestimmen und später ins Bett gehen sollte da ja auch mal möglich sein, oder?

VG
Turbo

AntwortZitat
Geschrieben : 05.02.2010 00:53
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Max,

(Ich will doch nicht, dass unser Treffen, auf das er sich so freut, zu einem Machtkampf werden).

Das ist zwar irgendwie verständlich, aber genau das nützt der junge Mann bereits jetzt schamlos aus. Keine gute Idee. Du wirst damit nämlich vollends zum Wochenend- und Spass-Papa degradiert.

Also: Auch bei König Max gibt es Regeln und an die hat sich Prinz Max Junior zu halten. Es müssen nicht exakt die gleichen Regeln sein wie bei Mama und ihr zwei könnt diese Regeln durchaus auch miteinander aushandeln; allerdings gibt es ein paar Dinge, die schlicht und einfach nicht verhandelbar sind (wie z.B. Hausaufgaben, Zähneputzen). Verhandlungsmasse ist aus meiner Sicht z.B. die Schlafenszeit am Freitag, am Samstag, und vor Feiertagen.

Meine Situation ist zwar nicht vergleichbar mit deiner, aber mein Zwölfjähriger weiß höllisch genau: Wenn er unter der Woche hier ist und am nächsten Tag Schule ist, dann marschiert er genau so um neun Uhr ins Bett wie bei Muttern; am Freitag- und Samstagabend zeigt Papa Malachit aber üblicherweise erst um ca. halb zwölf Uhr aufs Bett, während Mama ihn im Normalfall am Wochenende wohl schon eine Stunde früher Richtung Heia-Kiste schickt.

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.02.2010 03:05
(@cappi67)
Rege dabei Registriert

Moin turbo,

es ist ein Machtkampf mit den Kindern. Das ist normal. Die Kinder möchten gerne ihre Grenzen kennenlernen und Liebe und Respekt gewinnst du nicht indem du alles mir dir machen lässt. Wenn jeder nur noch das macht wozu er "Lust" hat nennt sich das Anarchie.

OK das klingt ein wenig altklug, ich spiele auch nur in der Amateuliga.

Probier mal folgendes aus. Schau dein Kind in die Augen. Morgends beim Aufstehen. Beim Abholen von der KM. Nach dem Spielen. In jedem schönen Moment. Schalt dein Handy ab. Schau nicht vorbei, lass dein Kind spüren Papa guckt dich an und er freut sich über den Anblick und seinem Kind. Bau dein Kontakt zum Kind auf. Denk an dem "Augenblick" im Augenblick. Das ist wichtig, um eine Basis zu haben wenn es mal um die Wurst geht. Denn dann formulierst du eine Forderung (keine Bitte) was das Kind tun soll und hälst Augenkontakt. Schweige für 30 sek. und halte den Augenkontakt. Meine Kinder wissen dann: jetzt brennt die Luft. Sind 30 sek. um und nichts passiert frage ich nach ob meine Forderung nicht verstanden wurde.

Da jeder Mensch und jedes Kind anders ist weiss ich nicht ob dir mein Rat was bringt. Auch bei Papa cappi gibt es halt andere Regeln als bei KM. Das ist so. Guck mich an !
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Liebe Grüsse cappi67

AntwortZitat
Geschrieben : 05.02.2010 10:36
(@mazil)
Schon was gesagt Registriert

Ich habe hier noch nicht so viel geschrieben, schwimme aber mal gegen den Strom.

Grenzen austesten, Machtspielchen- das ist in meinen Augen Fehlinterpretation von Erwachsenen. Meine Sichtweise wäre:

Ein Kind hat das Bedürfnis, Teil es stabilen Systems zu sein. Es will sich eigentlich gerne einfügen und möchte- im liebevollen Sinne- geführt/geleitet werden. Wenn niemand da ist, der bereit ist, eine Leitlinie darzustellen, übernimmt das Kind diese Rolle. Damit ist es überfordert, klar, es ist ja noch ein Kind. Also benimmt es sich wie ein Tyrann, schließlich fehlen ihm ja Verhaltensrepertoire und Reflektion, um sich als "Leitwolf" adäquat zu benehmen. Die Lösung ist also ziemlich simpel: Das Kind braucht ein stabiles Umfeld mit guten Vorbildern und verbindlichen Regeln. Mit neun Jahren kann er daran ja schon mitarbeiten. "Um 7 Uhr gibt es Abendessen. Willst du den Tisch decken oder die Gurken schneiden?"oder "Bis neun Uhr darfst du aufbleiben. Wollen wir nach dem Zähneputzen einen Film anschauen oder ein Spiel spielen?"

Du brauchst gar keinen Machtkampf draus zu machen und erst Recht nicht irgendwelche Wenn-dann/Bestrafungsorgien einzuführen. Du bestimmst einfach die Dinge, die er noch nicht bestimmen kann und soll, und er bestimmt dazwischen.

Probier´s mal aus 🙂

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2010 12:55