Aufsichtspflicht
 
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Aufsichtspflicht

 
 ToPS
(@tops)
Rege dabei Registriert

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage bzgl. der Aufsichtspflicht und auch der Betreuung im Krankheitsfall.

Ich habe am letzten Wochenende folgendes von meinem Sohn erfahren:

KM arbeitet neuerdings in einem Kaufhaus "Spätschicht". Das heißt von 10 - 18 Uhr. Meine Kinder (7 / 9 / 13) sind also nach der Schule (~13 Uhr) bis zum
Feierabend von KM´s Mann gegen 17 Uhr alleine unter der "Aufsicht" und Verantwortung meines Großen (13).
Früher, als KM noch weniger arbeitete, habe ich die Kinder in diesen Zeiten zu mir genommen und abends dann zurück gebracht. Das ist aber von KM nicht
mehr "erwünscht" und wurde unterbunden.

Wie seht ihr das? Kann einem 13 jährigeren (den ich nicht als reif für diese Verantwortung erachte) diese Verpflichtung zugemutet werden? Ihm ist das egal,
er kann ja Mama anrufen, dann kann sie ja heim kommen, wenn etwas ist....so seine Worte. Bei 15 Minuten Anfahrt von der Arbeitsstelle jedoch für mich nicht besonders befriedigend.

Weiter war mein Mittlerer mit Magen/Darm Grippe von Freitag an flach gelegen und konnte auch nicht zur Schule. Dass Muttern um 10 zur Arbeit konnte,
hat sie ihn mit genommen, um halb 12 kam ihre Mutter, hat ihn heim gebracht und gewartet, bis der Große von der Schule kam und ihn seiner Aufsicht
überlassen...

Finde ich auch nicht sonderlich prickelnd für ein krankes Kind. Wie seht ihr das?

Mit KM brauche ich darüber gar nicht reden. Außer  :gunman: gibts da für mich nix zu holen...

Mir stellt sich die Frage, ob ich in irgend einer Form eingreifen kann bzw. muss...ich möchte mir im Fall der Fälle keine Vorwürfe machen....eigentlich denke ich,
ist es die Verantwortung von KM....wohl ist mir dabei aber nicht....

Für eure Meinungen bin ich sehr dankbar...

Grüssilies
ToPS

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 18.02.2014 19:21
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin ToPS,

ganz verstehe ich das Problem nicht: Deine Ex geht arbeiten, und Deine drei (nicht mehr ganz kleinen) Kinder sind deswegen mal ein paar Stunden ohne Aufsicht. Und? Was soll passieren bzw. durch "Aufsicht" verhindert werden? Und wie würdest ausgerechnet Du es verhindern können? Arbeitest Du selbst zwischen 13 und 17 Uhr nicht?

Bei uns zuhause war das vor 40 Jahren im gleichen Alter auch nicht anders. Essen warm machen oder Butterbrote schmieren kann man auch mit 13 Jahren. Niemand wäre auf die Idee gekommen, uns durchgehend zu beaufsichtigen oder pädagogisch wertvoll zu bespassen; unsere Eltern hatten dafür gar keine Zeit - und wussten auch höchstens ungefähr, wo wir uns nachmittags aufhielten. Und kein Kind hatte damals ein Handy in der Tasche. Wäre es Dir lieber, Deine Ex bliebe zuhause und würde sagen "hey, mit der Aufzucht deiner drei Kinder habe ich genug Arbeit, lass mal Unterhalt rüberwachsen!"

An irgendeinem Punkt müssen wir modernen Väter uns schon mal entscheiden, ob wir einen Glucken-Muddi bei unseren Kindern sitzen haben (und finanzieren) wollen oder eine, die ihren Lebensunterhalt selbst erwirtschaftet.

Grüssles
Martin

PS: Damit das nicht als "Argument" kommt: Das Haus anzünden können Kinder auch, wenn ihre Eltern im Zimmer nebenan sitzen.

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2014 19:39
(@bester-papa)
Registriert

Hallo ToPS,

ich kann mich der Meinung von @Martin nur anschließen. Das ist kein Grund einzugreifen.

Bei mir ist der Fall ähnlich bzgl. noch etwas schlimmer. Da passt der Bruder (15) auch schon mal über Nacht auf Tochter (7) auf.
Ich sehe da keine große Gefahr. Also keep cool. Ein 13-Jähriger bekommt die paar Stunden schon geschaukelt. Zumal ein 7-Jähriger auch nicht mehr mit der flachen Hand auf die heisse Herdplatte fasst oder die Finger in die Steckdose steckt. Unsinn können sie natürlich dennoch machen. Aber so what? ist doch nur die Wohnung deiner Exe, die sie verwüsten.
Und wie Du schon richtig sagtest: Die Verantwortung, wenn etwas schief geht, trägt die KM.
Siehe es positiv: So kann sie Dir umgekehrt auch nicht vorwerfen, wenn die Kinder in Deiner Umgangszeit mal für ein paar Stunden von der Freundin oder der Oma betreut werden.

Gruss
BP

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2014 19:55
 vj
(@_vj_)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi ToPS,

Ich glaube ein ähnliches Thema wurde auch schon mal ausführlich hier diskuttiert.

Folgendes sagt Tante Guuugel zur Aufsichtspflicht:

Aufsichtspflicht = die Kinder und Jugendlichen sind so zu betreuen
• dass sie selbst keinen Schaden erleiden
• dass sie keinen Schaden an fremden Personen oder Sachen anrichten

Die Art und das Ausmaß der Aufsichtspflicht sind abhängig:
1. vom Alter des Kindes/Jugendlichen
2. von der Persönlichkeit und Reife eines bestimmten Kindes/Jugendlichen
3. von der konkreten Gefahrensituation (welche Gefahrenquellen gibt es?)

Wenn die Kids also halbwegs vernünftig sind und grundsätzlich wissen, wie sie sich zu Hause zu verhalten haben, damit sie weder sich noch andere verletzen, dann sehe ich da auch kein Problem.

Unfälle und Krankheiten können - wie schon gesagt wurde - auch passieren, wenn die Eltern da sind.
Die Kinder sollten die Notrufnummern von Rettung, Feuerwehr und Polizei kennen und die Eltern erreichen können.

Ich selbst hab schon ab 11 Jahren stundenweise die Verantwortung für meine beiden jüngeren Geschwister gehabt (ein Jahr und zehn Jahre Unterschied) - war zwar nicht immer so toll, aber ich hab viel Verantwortungsbewußtsein entwickelt.

Also: sofern keine konkrete Gefährdung besteht, würde ich das locker sehen.

lg
vj

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 12:57
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

Aufsichtspflicht = die Kinder und Jugendlichen sind so zu betreuen
• dass sie selbst keinen Schaden erleiden
• dass sie keinen Schaden an fremden Personen oder Sachen anrichten

Die Art und das Ausmaß der Aufsichtspflicht sind abhängig:
1. vom Alter des Kindes/Jugendlichen
2. von der Persönlichkeit und Reife eines bestimmten Kindes/Jugendlichen
3. von der konkreten Gefahrensituation (welche Gefahrenquellen gibt es?)

vor allem sollten auch Trennungseltern irgendwann wieder an einen Punkt kommen, an dem sie das Leben nicht nur durch Gesetzbücher beobachten, sondern mit gesundem Menschenverstand. Man braucht doch nicht für alles Genehmigungen und Verbote!

Vernünftige (!) Eltern erziehen ihre Kinder zu Verantwortung für sich selbst und andere; nicht dazu, bis zum Tag ihrer Volljährigkeit betüddelt zu werden. Und ja: Getrennt sein bedeutet auch, nicht ständig mit der Nase im Haushalt des/der Ex herumzuhängen und weinerlich zu beklagen "mimimi, der/die macht aber XYZ..."

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 13:39
 Xe
(@_xe_)
Registriert

Brille, "hart in der Sache, sachlich im Ton" sagte mein Anwalt immer - und damit ist Scheidung gut ausgegangen und Tochter hier zu uns nach Wien gekommen. Ich denke, dass "mimimi" nicht unbedingt die richtige Ausdrucksweise für jemanden ist, der Hilfe sucht. Auch wenn man ähnliche Fälle schon zehntausendmal gehabt hat, grade Hilfesuchende haben in der Regel ein etwas dünnes Nervenkostüm. So wie wir damals, oder?

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 17:42
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Früher, als KM noch weniger arbeitete, habe ich die Kinder in diesen Zeiten zu mir genommen und abends dann zurück gebracht.

Wie schaffst du das?
Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 17:49
 ToPS
(@tops)
Rege dabei Registriert

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich wurde früher auch nicht betüddelt, bin aber in einer für heutige Verhältnisse altmodischen Familie mit der damals vor 30-40 Jahren mehr oder weniger üblichen Trennung der "Aufgaben" von Mann und Frau groß geworden. Meine Eltern sind immer noch verheiratet. Das aber nur am Rande...

Natürlich ist heute eine andere Zeit. Die Prioritäten und Aufgaben sind vor allem in Trennungsfamilien anders verteilt. Und wenn ich mich an der eigenen Nase packe, muss ich auch zu geben, dass ich KM freiwillig keinen EU zukommen lassen möchte...die knapp 1000€ KU für meine drei sind schon ein ordentlicher Batzen.

Ich arbeite zu 95% in Frühschicht und habe somit spätestens um 14Uhr Feierabend. Früher habe ich die anschließende Freizeit (auch nach der Trennung) viel mit den Kindern verbracht. Das wurde von KM im Laufe der Zeit immer mehr eingeschränkt...JA und Erziehungsberatung waren Machtlos, mein Anwalt sagte mir, dass ich zusätzlichen Umgang über die Wochenend und Ferienregelung hinaus per Gericht vergessen kann. Also habe ich das so hingenommen...

Mir persönlich wäre diese von KM praktizierte Art der kombination von Arbeit und Kinderbetreuung nicht Recht - bei meiner Freundin sehe ich, wie es anders gemacht werden kann - jedoch habe ich scheinbar keine Möglichkeit mich ein zu bringen.

Grüssilies
ToPS

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 19.02.2014 19:08
(@jenpa)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo ToPs,

ich war auch bis 16/17 Uhr arbeiten. Mein Tochter musste auch nach der Schule mal ein paar Stunden alleine
zu Hause beliben. Ich she da kein Problem. Und wenn du ehrlich bist, musst du jeden zweiten Elternteil
die Kinder wegnehmen weil diese arbeiten gehen und die Kids einige Stunden alleine zu Hause verbringen.

Ich weiss ja nicht wie du mit der KM sprechen tust, wenn du ihr natürlich deswegen Vorwürfe machst,
klar will die deine hilfe nicht. Vielleicht solltest du einen Gang zurückschalten, sodass sich euere Situation
etwas beruhigt. Hilfe anbieten würde ich auch ,aber bitte nicht aufdrängen, lieber mit etwas mehr Verständnis für ihre Situation.

Und noch was musst du KM anrechnen, sie geht arbeiten und verdient ihr eigenes Geld.

jenpa

..dem Kind beide Eltern

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 19:35
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Xe,

Ich denke, dass "mimimi" nicht unbedingt die richtige Ausdrucksweise für jemanden ist, der Hilfe sucht.

bitte nochmal lesen: Das "mimimi" bezog sich nicht auf das Suchen von Hilfe, sondern auf die Erkenntnisse, die man durch das dauernde Herumstochern im Leben des/der Ex herausgefunden haben will und für den der andere jetzt gefälligst von einer Super-Nanny zur Rechenschaft gezogen werden soll.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2014 19:49




(@marko99)
Nicht wegzudenken Registriert

Ich denke auch, dass eine 13 Jährige so viel Verantwortungsbewusstsein hat um auf die Kleinen aufzupassen.

Früher waren wir auch stundenlang unterwegs. Ohne dass Muttern wusste, wo wir waren.

Meine Kids lass ich auch alleine auf dem Vorplatz spielen ohne ständig zu schauen. Und im Schwimmbad lass ich sie auch alleine toben...

Hab da ein wenig mehr Vertrauen in deine Kids.

LG
Marko

AntwortZitat
Geschrieben : 20.02.2014 15:38