Hallo @all,
hab grad gestern so gedacht, wie lange das nun schon dauert mit dem Adoptionsverfahren. Im vergangen Sommer hat mein jetztiger Mann einen Antrag zur Adoption meiner beiden Kinder aus 1. Ehe gestellt. Papiere, Gesundheitsamtbescheinigung, Lebenslauf, Einwilligung des leiblichen Vaters (nein, es gab keine Probleme) etc. etc. hatten wir schon vor über einem halben Jahr abgegeben.
Just in dem Moment (18.30 Uhr), klingelt es an der Haustür. Vor mir steht ein freundlicher Herr mit Baskenmütze und bittet um Einlass. Ich frage ganz im Alttagsstress, wer er denn überhaupt sei. Er stellte sich als MA des JA vor. Es ginge um die Kinder!
Ich dachte im ersten Moment natürlich an die anderen drei meines Mannes, hier läuft z. Zt. einiges vor Gericht. Nein, es ginge um die Adoption, sagte der nun seinerseits verwirrte MA. Er hätte meine TelNr. nicht gefunden (???) und käme deshalb persönlich vorbei, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Ich bat ihn natürlich herein in unser Chaos und fragte als erstes frech, warum das denn so lang gedauert hätte bis endlich jemand vom JA das Gespräch mit meiner Tochter sucht (mein Sohn, damals 15, durfte ja die Urkunde zum Antrag schon selbst unterzeichnen).
Er entschuldigte sich (fast) und war fast dankbar, als ich ihm anbot, das für das Adoptionsgericht notwendige Gespräch gleich jetzt vor Ort und Stelle zu führen. Im Endeffekt hat er mit meiner Tochter (11) ca. 5 Sätze gesprochen und 4 Fragen nach Hobby und Schule gestellt. Da mein Mann auch da war, wurde er ebenfalls gleich 'verhört'. Gut fand ich jetzt im Nachhinein, dass wir ja völlig unvorbereitet waren und dementsprechend auch unbefangen drauflosredeten.
Da die Adoptionsrichterin natürlich auch zu prüfen hat, ob den 3 Kindern meines Mannes aus 1. Ehe durch die Adoption keine gravierenden Nachteile entstehen, mussten wir diese Geschichte natürlich auch kurz erzählen. Er meinte aber, allein wegen finanzieller Nachteile und wie bei uns wegen ca. 150,- Euro weniger Kindesunterhalt, könne es hier in gar keinem Fall zu Problemen kommen. Sein Wort in Richterins Ohr!
Als ich ihm dann noch das letzte aktuelle Foto von Weihnachten vorlegte, wo alle Kinder zusammen drauf sind, meint er lachend, na die verstehen sich ja alle prächtig, die Kinder würden ja wohl auch kaum was dagegen haben und er selber hätte auch 6 Kinder!
Die Frage, ob wir denn die angeforderte Bescheinigung über die Informierung der anderen drei Kinder und der Mutter über die Adoption nebst deren Unterschriften vorlegen könnten, mussten wir dann leider verneinen. Wir schilderten kurz die derzeitige Umgangssituation, die totale Kontaktverweigerung der Mutter zu meinem Mann und er meinte dann, na dann soll sich das Gericht diese Unterschriften selbst holen und die Mutter anschreiben. Dann fragte er meinen Mann noch etwas zum Verhältnis zwischen ihm und meinen Kindern aus und über den Grund seines Adoptionswunsches, wie lange wir schon zusammen leben würden usw.
Nach insgesamt ca. 1 Stunde ging er dann und meinte, das ginge alles schon klar, besser hätte es seiner Ansicht nach gar nicht laufen können. Der MA und wir haben sogar einen gemeinsamen Bekannten (ist Psychologe beim JA, wusste ich gar nicht) stellen wir noch anschliessend fest.
Uff, das hätten wir also auch bald geschafft!
Eines hinterlässt allerdings besonders bei meinem Mann einen bitteren Nachgeschmack in dieser Geschichte:
Mein Mann ist also, vorausgesetzt es klappt alles, vom JA und vom Vormundschaftsgericht überprüft und in der Lage befunden worden, sowohl körperlich, finanziell, emotional und auch sonst zwei 'fremden' Kindern ein guter Vater und Sorgenträger sein zu dürfen; bei seinen eigenen Kindern wird ihm dass jedoch leider nicht zugestanden (gem. Sorgerecht seit 6 Jahren nur auf dem Papier) - schon verrückt das alles oder?
Liebe Grüße
Biene
Biene
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Wie gut, dass man vorher nie weiss, was hinterher noch so kommt!
hi biene,
mit dem adoptionsrecht kenne ich mich nicht aus.
wenn ihr die adoption durchbekommt hat der der KV auch bessere chancen bei seinen eigene kindern.
meine ex und die kinderspychologin haben bei OLG versucht meine neue eheschliessung schlecht zu machen.
die psychologin sagte; die heirat ist für die kinder eine starke psychische belastung und wenn aus dieser ehe auch noch kinder entstehen werden die kinder psychisch zerbrechen.
die richter sahen es ganz anders und gratulierten mir zur hochzeit.
ich hoffe, ihr könnt de adoption auch für seine kinder nutzen.
mel