Mal wieder so eine Frage...
Meine Tochter (13) konfrontierte mich vor zwei Tagen mit folgender Frage: "Du hast bestimmt was dagegen, wenn ich mit der J. bei einem Typen übernachte?"
Spontane Antwort: "Ja, allerdings." Lapidare Antwort: "Okay, dachte ich mir." Thema vom Tisch.
Bis heute. Da wurde es dann konkreter: "Da feiert jemand seinen Geburtstag. Der fängt heute Abend an, wir fahren so um 19.30 Uhr los, wollen dann dort schlafen, bis 0.00 Uhr, dann aufstehen, in seinen Geburtstag rein feiern und das den ganzen Tag bis Samstag 24.00 Uhr. Dann wieder schlafen und am Sonntag Mittag nach Hause fahren."
Nach langem Nachfragen, viel Hin und Her, kam dann folgendes heraus: Der "Typ" wird 16, war bis letzten Herbst an ihrer Schule, wohnt inzwischen eineinhalb Stunden Autofahrt entfernt, es sind ca. 25 Leute eingeladen und die Mail mit der Einladung kam vor etwa vier Wochen :knockout:. Auf die Frage, ob ich die Mail mal sehen könnte, antwortete sie, die wäre wohl schon gelöscht.
Alles irgendwie sehr dubios. Nun kenne ich ja die Mutter von J., habe nicht den besten Eindruck von ihr, aber sie hätte die beiden hingefahren. Mein Kompromissangebot war nach langer Diskussion, die beiden morgen Abend gegen 22.00 Uhr dort wieder abzuholen. Mein Einlenkungsangebot kam nur deshalb, weil die Eltern des Geburtstagskindes eine Einverständniserklärung der Eltern wollten.
Telefonat meiner Tochter ergab folgendes: J'ts. Mutter ist gerade nicht zu Hause, die hat die Adresse, die ich ja zum Abholen bräuchte, die sei aber nicht da. Außerdem würde sie innerhalb der nächsten halben Stunde schon fahren (gegen 16.00 Uhr).
Habe ich erfahren, als ich von der Arbeit kam. Ihre Antwort auf meine Frage, warum sie denn nicht früher mitgefahren sei: "Du warst ja nicht da, konnte dich nicht fragen." Hey, du kennst die Telefonnummer, hättest mich anrufen können.
Alles in allem, scheint sie nach all dem Theater am Nachmittag, bis wir die "Genehmigung mit Kompromiss" erteilt haben, nicht unglücklich zu sein, dass es nicht geklappt hat.
Aber trotzdem mal die Frage: Ab welchem Alter durften eure Töchter bei einer solchen Veranstaltung teil nehmen?
Gruß AJA
Hallo Aja,
bei dem Chaos? Ganz einfach - ab 18! 😉 🙂
Liebe Grüße
Andrea
Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft? Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.
Dalai Lama
Huhu!
ICH durfte, nach endlosen Diskussionen, ab 12!
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
ich ab 18...
Hallo AJA,
ich würde sowas nicht nur vom Alter abhängig machen.
Ich weiß beispielsweise, dass ich meiner Tochter (knapp 12) vertrauen kann, umgekehrt und das ist wohl das Wichtigste ist es genauso.
Da sie keinen Grund hat mir irgendwelchen Käse zu erzählen und die Spielregeln kennt, würd ich bei einer Übernachtung durchaus Ja sagen.
Von Freitag bis Sonntag käme nicht so unbedingt infrage.
Auch wenn sie das vielleicht uncool fände, Adresse und Telefonnummer hat auf dem Tisch zu liegen und ich würde wohl auch mit den Eltern kurz absprechen, wie was wann...
Ich durfte eigentlich nichts, lag aber am Vertrauensverhältnis zwischen meiner Mutter und mir, das war nicht das Beste ums mal nett zu sagen.
Habs dann einfach gemacht und das führte zu weiterem Ärger.
Insofern redet doch mal grundsätzlich über solche Parties und was du dir vorstellen kannst und was nicht. Hör dir ihre Seite an und dann kuckt mal. Parties werden noch viele kommen, von daher, wenn einiges vorab geklärt ist, dann muss man nicht immer ewig lange darüber reden, das führt auf beiden Seiten wohl nur zu schlechter Laune.
Viel Erfolg-ich warte auch schon auf sowas, lol.
Lieben Gruß riviera
Hallo,
also bei mir würde das wohl damit zusammenhängen, ob ich die Familie kenne und wie die Verhältnisse so sind.
Sonst weiß man ja nie, wo das Kind am Ende landet.
Klar bei 1,5stunden fahrtweg, nicht so einfach....
Vielleicht hätte Deine Tochter Dir früher bescheid geben müssen, damit Du die Familie mal in "Augenschein" hättest nehmen können...
Kenn ich die Leute nicht persönlich (nur vom Telefon wäre mir auch ein bissel zu wenig) würde ich bei einer 14jährigen Eindeutig "Nein" sagen...
Kenne ich die Eltern und weiß, das in diesem Elternhaus auch alles mit rechten Dingen zugeht, dan schon...
Liebe Grüße Taccina
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
Danke für eure Antworten, die ja ziemlich weit auseinander gehen :wink:.
Zwischen 12 und 18 alles möglich :wink:.
Taccina, das mit dem "Eltern kennen lernen" ist wohl nicht mehr so angezeigt. Sogar die Erziehungsberaterin meinte, dass es in dem Alter einfach nur noch peinlich sei, wenn Eltern Eltern kennen lernen wollen. In dem Zusammenhang (@riviera) habe ich auch höchst peinliche Erinnerungen.
Ich war fast 18, als eine Klassenkameradin ihren Geburtstag feiern wollte. Sie wohnte etwas außerhalb und ihre Eltern hatten ein großes Haus. So wurde eben eine Übernachtungsparty daraus. Ich hatte einen festen Freund, der mit eingeladen war und nahm schon geraume Zeit die Pille. Meine Mutter hatte nichts peinlicheres zu tun, als die Mutter der Klassenkameradin anzurufen, um sie zu bitten, dafür zu sorgen, dass mein Freund und ich nicht im gleichen Zimmer schlafen. Retoure der Mutter: Nimmt Ihre Tochter die Pille?
Damit war das Gespräch beendet, meine Mutter blamiert und ich dazu.
@AndreaDD, das einzige, was mich zu diesem Kompromiss bewegt hat, war, dass die Eltern eine Einverständniserklärung wollten.
Mit dem Vertrauen @riviera ist das so eine Sache. Grundsätzlich vertraue ich meiner Tochter natürlich schon. Aber weiß ich, was den anderen alles so einfällt? Auch wenn Tochter jetzt sagt, dass Alkohol sch.. ist und Drogen überflüssiger Quatsch. Weiß ich, welchen Einfluss die anderen haben? Natürlich kann ich sie nicht vor allem schützen, daher hatte ich ja auch widerwillig mein Einverständnis gegeben.
Die nächste Party wird kommen und ich werde mich überraschen lassen.
Alles in allem ist nach unserem Einverständnis für diese Party, die sie jetzt doch nicht besuchen konnte, aus einem widerborstigen Kaktus ein liebenswertes Kind geworden. Morgen will sie sich sogar den Wecker auf 7 stellen, weil wir um 8 aufstehen, da ich beim Stadtfest einen Job habe, bei dem sie mir helfen WILL!
Kenn sich mal noch einer aus bei den Pubis :phantom:
Gruß AJA
Liebe AJA,
ja, ich verstehe dich.
Aber nochmal: es geht nicht nur um dein Vertrauen ihr gegenüber sondern um ihr Vertrauen in dich.
Meine Erfahrung ist: meine Tochter weiß, dass sie mir vertrauen kann und demzufolge sind viele Themen, die bei anderen unter den Tisch fallen bei uns ganz offen.
Das gegenseitige Vertrauen schützt dich als Mutter nicht und auch nicht deine Tochter.
Es ist also an dir, beispielsweise nicht einfach zu sagen, Alkohol ist Mist sondern kurz und knapp erklären wieso, Fragen dabei zu lassen.
Ich glaube, in diesem Alter und in den nächsten Jahren geht Erziehung flöten, nicht aus Unversagen oder so, sondern weil die Kids einfach eher ne Anleitung brauchen.
Hätte meine Mutter meinen Freund damals bei uns schlafen lassen, hätte sie mehr mitgekriegt als es letztlich der Fall war.
Also: Grenzen erweitern zu mehr Bewegungsspielraum aber Regeln festlegen, an denen alle mitwirken, einschließlich Kind. Da kann man sich treffen.
Lieben Gruß, riviera (die gut mitfühlen kann bei dem Thema, steht nämlich ins Haus-lol)
Hallo!
Also, ich durfte das nach endlosen Diskussionen erst ab 18J, fand es echt doof, daß meine Eltern mir immer alles mögliche unterstellten, was so bei Feten abgehen sollte. Und wir waren alle immer richtig harmlos. 😉
Daher handhabe ich es bei meinem Sohnemann etwas lockerer.
Aber im Alter von 13j? Nö, da hätte ich bei (gemischter) Fete wohl nein gesagt. Aber ich hätte einen Kompromiß gesucht. Sogar heute noch würde ich wissen wollen, wo das ist und was da so geplant ist. Hat nichts mit Sohnemann als potentiellem Chaot zu tun, der ist harmlos. Aber die anderen kann ich dann eben nicht einschätzen, aber er. Da wir ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis haben, erzählt er dann und so finden wir meist eine für beide Seiten akzeptable Lösung.
Kannst Du Deine Tochter denn nicht später hinbringen, so daß sie in den Geburtstag reinfeiern kann und dann eben wieder abholen?
LG
B
Hallo AJA,
als auch ein von dieser Art Fragestellung betroffener Vater hätte ich in dem von dir geschilderten Fall "NEIN" gesagt!
Dafür hat die ganze Geschichte für mich einfach zu viele Fragezeichen:
- 1 1/2 Stunden Autofahrt Entfernung
- von Freitag bis Sonntag
- als 13 jährige auf der Party eines 16 jährigen
Was ich nicht verstanden habe ist, warum es dich beeindruckt hat daß seine Eltern eine Einverständniserklärung haben wollten. Das hätte mich wohl eher noch misstrauischer werden lassen.
Das ganze hat übrigens nichts mit fehlendem Vertrauen gegenüber meinen Kindern zu tun, sondern aus eigener (früherer) Erfahrung und auch aus den Schilderungen meiner "Großen" weiss ich wie leicht solche Partys entgleisen können und zu den 25 eingeladenen Gästen plötzlich noch 25 andere kommen von denen hinterher keiner so genau sagen kann wer die waren und wo die eigentlich hergekommen sind.
Autoritäre Grüße 😉
Eduas
Hi Aja,
zuerstmal, in dieser Konstellation würde ich meine Tochter(ebenfalls 13), auf keinen Fall dahinfahren. :puzz:
Allerdings stand ich, letzte Woche (Party war am Sa.), vor einer ähnlichen Entscheidung.
Party fand im Garten ihrer besten Freundin statt.
Jungs waren auch eingeladen. Alles mit Übernachtung(Zelten).
Ich hatte es nur erlaubt, da ich die Familie, der Freundin, sehr gut kenne UND ich wußte, daß der Papa der Freundin "aufpaßt" 😉
Noch dazu kommt, daß wir aus einem "Kaff" kommen, und die Kids -anscheinend- bißchen "braver" sind. 🙂
Aber 1,5 Stunden entfernt, ohne das ich das Umfeld kenne, NEIN.
Gruß
babbedeckel
Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)
Also, ich durfte das nach endlosen Diskussionen erst ab 18J, fand es echt doof,
Ja den Spruch durfte ich mir ferüher auch immer anhören"Wenn Du dann mal 18 bist...."
Als der herbeigesehnte 18 Geburtrtstag dann da war, hatte ich aber die Rechnung ohne meinen Vater gemacht...
Immer noch mußte ich spätestens um 1Uhr zu Hause sein.
Auf meine Nachfrage, warum ich denn jetzt immer noch nicht dürfte...ich wäre ja nun schließlich Volljährig, kam dann der Spruch:
"So lange Du die Füße unter meinem Tisch stellst..."
Naja, ich bin nicht daran gestorben, aber peinlich war es dann damals schon, den Freunden und Freundinen erklären zu müßen, das ich immer noch um 1Uhr zu Hause zu sein habe..
Liebe Grüße Tacci
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
....also ich bin 34 und darf immer noch nicht bei Party's übernachten... :rofl2: :rofl2: :rofl2:
@Weisnich: Ich glaub, das ist auch besser so.... :laughat:
Grundsätzlich finde ich, ist das abhängig von dem Vertrauen das man in das Kind hat und welche Reife es hat.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
hallo zusammen,
vielleicht bin ich dazu liberal, aber meine beiden durften das schon mit ungefähr 14, wenn wir die eltern und den kreis der jugendlichen kannten.
gruss
bengel
@Bengel: finde ich völlig in Ordnung. Denn man kann weder "das Eine" noch die ersten Versuche mit Alkohol und Co. verhindern. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Mir ist dann lieber, ich weiß, wo ich mein Kind im Zweifelsfall wiederfinde.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Was ich nicht verstanden habe ist, warum es dich beeindruckt hat daß seine Eltern eine Einverständniserklärung haben wollten. Das hätte mich wohl eher noch misstrauischer werden lassen.
Die Begründung war: es könnte ja sein, dass ein Kind, dem die Eltern das nicht erlauben, das Blaue vom Himmel erzählen, dass sie bei der besten Freundin sind oder etwas in der Art und dann heimlich zu der Party gehen. Das wollten die Eltern damit verhindern und das fand ich eben - naja - sagen wir "vertrauenserweckend".
Nach den letzten Beiträgen hier bin ich dann doch froh, dass es nicht geklappt hat :puzz:. Grundsätzlich möchte ich die Familien und das Umfeld auch kennen, aber wie macht ihr das? Meiner Tochter ist es oberpeinlich, wenn ich Eltern anrufe und frage, was da so abgeht. Immer hinbringen kann ich sie auch nicht, abholen meistens. Kennen tu ich manchen vom sehen, andere gar nicht. Das Einzugsgebiet unseres Gymnasiums ist einfach zu groß. Und ich kann mich ja auch nicht jedesmal vorher von den Eltern zum Kaffeetrinken einladen lassen.
Gruß AJA