WIe geht man damit ...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

WIe geht man damit um....?

 
(@sofie)
Schon was gesagt Registriert

Hallo!

Hatte schon mal hier etwas geschrieben und lese seit gewisser Zeit in diversen Foren. Muß sage, daß meine Geschichte eigentlich sehr unspektakulär ist, aber dennoch beschäftigen mich gewisse Dinge. Weil ich hier kein "Forum" gefunden habe, wo meine Frage direkt hinpassen würde versuche ich es einfach an dieser Stelle.
Also:
Mein damaliger Freund und ich waren gerade ein Jahr zusammen als ich schwanger wurde. Nach längeren Gesprächen haben wir uns dazu entschlossen das Kind zu bekommen und sind auch zusammengezogen. Doch schon bald stellten sich verschiedene Probleme ein. Unter anderem entstanden immer wieder Konflikte, da ich es schwer akzeptieren konnte mit seinen Eltern und seinen Geschwistern in einem Haus zu wohnen und unter dem Diktat zu stehen alles so zu machen, wie es sich nach Meinung seiner Familie so gehört. Ich will das nicht unbedingt abwerten, wir kamen halt aus verschiedenen Welten und es ist schwer, wenn da keiner von seinem Standpunkt abweicht. Das muß zwangsläufig dazu führen daß man sich unverstanden fühlt. Damit meine ich beide Seiten....Nun gut, irgendwann waren wir halt an einem Punkt angelangt, wo jeder Versuch zu reden nur noch im Streit geendet hat. Ich hatte mir sehr gewünscht noch einen Weg zueinander zu finden, aber irgendwie war die Situation absolut verfahren....
Also habe ich mich 2002 getrennt als unsere Tochter 4 Jahre alt war. Ich sah einfach keinen anderen Ausweg. Wir hätten uns zum damaligen Zeitpunkt absolut gegenseitig kaputt gemacht. Ich zog mit unserem Kind (er wollte auch daß ich sie mitnehme) in einen 15 km entfernten Ort, meldete Sie aber vor unserer Ummeldung im KiGa seines Heimatortes an und fahre Sie seitdem tagtäglich dort hin. Der "Umgang" war (und ist ) "relativ" flexibel geregelt. Jedes 2. WoEnde ist Sie von Freitag Mittag bis Montag (er bringt Sie in den KiGa) bei Ihm. "Unter der Zeit" kann er Sie jederzeit anrufen oder Sie bei sich übernachten lassen. Von Zeit zu Zeit holt Er Sie Mittags ab (wenn ich arbeite) und ich hole Sie abends von Ihm. Wenn Er möchte daß Sie bei Ihm bleibt, kann Er mir das auch noch sagen wenn ich vor der Tür stehe.
"leider" oder "zum Glück" kamen wir dann 2003 noch einmal zusammen. Ich bin zwar nicht mehr eingezogen, weil wir "erst mal schauen" wollten, aber wir waren regelmässig zusammen, haben Dinge unternommen mit der Kleinen, haben Tage und Nächte miteinander verbracht und dann auch einen gemeinsamen Urlaub im August 2003 miteinander geplant und gebucht. 4 Tage bevor dieser stattfinden sollte hat Er mir gesagt Er hätte eine Frau kennengelernt in die Er sich verliebt hätte. Es fielen viele sehr unschöne Sätze, die ich jetzt hier gar nicht anbringen möchte. Damals war ich schockiert und entsetzt, verletzt, beleidigt...ich weiß nicht was, aber heute sehe ich das differenzierter. Es war nicht in Ordnung so zu reden, Aber manchmal sagt man einfach Dinge.... Vieles davon war sicher teilweise wahr, aber ich denke nicht in dieser Härte. So What....
Damit habe ich abgeschlossen, weil das bringt ja nichts. Wir waren dann jedenfalls noch in diesem Urlaub. Für seine "Neue" (damals) sicher nicht schön, aber Sie kannten sich gerade mal 2 Wochen und unsere Tochter hatte schon "Ihren Koffer" gepackt...Wir haben es nicht fertig gebracht das abzusagen. Natürlich war das auch teilweise egoistisch von mir, weil ich konnte nicht so schnell umschalten von der Vorfreude auf diese 2 Wochen auf "ich gönne Dir Dein neues Glück", aber man ist auch nur Mensch 😉 Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies absolut richtig war. Ich habe in dieser Zeit versucht zu akzeptieren daß Er nun eine Andere hat (wie auch nicht...Sie haben 4x täglich telefoniert...) und wir haben gelernt auf einer neuen Ebene miteinander zu reden und uns in vieln Dingen auszusprechen, auch wenn man mehrfach am Tag schlucken musste. Als wir nach diesem Urlaub auseinander gingen tat daß zwar weh, aber man hatte sich ausgesprochen und die Fronten waren geklärt.
Nun gut, jetzt ist es so daß Er mit Ihr schon seit über ienem Jahr zusammen ist, und Sie es einfach nicht hinbekommt Ihre Eifersucht in Bezug auf seine Vergangenheit und seine Tochter in den Griff zu bekommen. (darüber hatte ich mal geschrieben). In vielen Punkten kann ich nachvollziehen, daß es schwierig ist mit dieser Situation umzugehen un d Eifersucht normal ist, aber es wird einfach nicht besser. Alles könnte so schön sein, aber immer wieder müssen WoEnden verschoben werden weil Sie ein Problem mit unserer Tochter hat usw. Natürlich ist es nicht mein Problem seine Beziehung zu verbessern, aber immer wieder versuche ich auf seine Wünsche einzugehen, weil ich mir denke, wenn ich mich jetzt auch noch quer stelle geht alles den Bach runter.
Ich hatte in der Zwischenzeit auch eine Beziehung zu einem Mann, der um einiges älter war als ich. Aber unsere Ansichten waren zu verschieden und Er konnte nicht akzeptieren, daß ich den Vater von "meiner" Tochter für Ihr Leben als so wichtig erachtet habe. Aber wie sollte er auch? Er hat sein Kind in einer ganz normalen Ehe "großgezogen" und sich viel später scheiden lassen. Wie soll Er sich da wirklich hineinversetzen können.
Und nun zu der eigentlichen Frage. Ich weiß nicht wie viele von Euch Singels sind, aber an diejenigen : Wie geht Ihr mit der Einsamkeit um, die einen von Zeit zu Zeit überfällt? Wahrscheinlich bin ich im Moment einfach mal wieder in einer "desolaten Phase", aber es kostet mich zur Zeit so irre viel Kraft immer funktionieren zu müssen. Immer zu versuchen auf Alle einzugehen und Verständnis haben zu wollen, weil ich denke sonst bricht das ganze "System" zusammen, welches wir uns mühsam erarbeitet haben. Nein-ich mache jetzt niemandem einen Vorwurf, Vorwürfe kann man sich nur selber machen, weil man der einzige Mensch ist, der für sein eigenes Leben verantwortlich ist. Aber es gibt Zeiten wo ich mir so sehr wünsche es wäre Abends jemand da, der einen in den Arm nimmt. Mit dem man reden kann und der halbwegs in der Lage ist einen zu verstehen. So etwas kann man nicht erzwingen, klar, aber was macht Ihr wenn Ihr an so einem Punkt angelangt seid. Sich selber leid tun, schön und gut, kann auch mal ganz nett sein, aber das ist doch sicher nicht die lösung? Es fällt mir zur Zeit so schwer in die Arbeit zu gehen, den ganzen Tag zu lächeln, am Abend wenn ich meinhe Tochter abhole immernoch zu lächeln, Ihre extremen Weltschmerzphasen zur Zeit liebevoll aufzufangen....danach leg ich mich ins Bett und heule bei irgendeinem lächerlichen Liebesfilm (muß noch nicht mal ein Liebesfilm sein) um in der Früh wieder aufzustehen und von Neuem zu lächeln.....Mir ist schon klar...ich hab wohl keine echten Probleme, aber ich denke diese Dinge erlebt jeder mal. Es würde mich nur interessieren wie andere Leute das "bewältigen"....?!

Eine gute Nacht und danke fürs Lesen
Sonja

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 17.12.2004 01:38
 Papa
(@papa)
Rege dabei Registriert

Hallo Anuschua,

erstmal finde ich toll wie ihr du und dein exfreund die dinge doch recht gut im sinne euer tochter gemeistert habt, dafür ein lob von mir,
sicherlich sind die abende nicht grade toll wenn man alleine da liegt, und kann über alles so nachdenken, das habe ich mir abgwöhnt, und freue mich immer wieder auf den nächsten tag, genieße dein leben, gehe an den we an denen deine tochter bei ihrem vater ist weg, (mit freundien usw.) oder mach eine wenig sport, ich denke du wirst bestimmt jemanden finden der ab und zu auf deine tochter für ein paar stunden aufpaßt,
gruß papa

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 01:50
(@flyaway)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Sonja,

bin zwar nicht ein audauernder lange-Beiträge-Leser, aber deinen habe ich ganz gelesen. Und da ich Single (einzige Gemeinsamkeit unserer Situation) bin, antworte ich dir gerne.

Natürlich kenne ich die von dir beschriebenen Durchhänger. Und ich habe schon einiges gemacht, wofür ich mir "hinterher" doch recht blöd vorkam, nur um nicht allein zu Hause zu sitzen. Sogar mal ne Woche Urlaub....

Was mir jetzt super hilft, ist einfach ein samll oder auch längerer Talk mit Irgendjemanden ohne Thema, besonders nicht "ausweinen". Entweder ist mein Bruder (WG) grad mal da, oder Nachbarn oder ich rufe Jemanden an, bei dem ich mich schon lange mal wieder melden wollte. Auch wenns nur ein paar Minuten sind, danach läufts wieder "rund" :hallucine:

Nur ein kleiner Tip, vielleicht hilfts dir ja auch. Wenn du das Gefühl hast es geht "tiefer", dann scheu dich nicht prof. Hilfe anzunehmen. Alles Gute.

flyaway

Es ist besser beizeiten Dämme zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt (E. Kästner)

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 01:57
(@sandgren)

hy anuscha,
diese einsamkeit kann einen um den verstand bringen. 🙁

das einzige was wirklich hilft ist raus ins leben zu gehen,sich neuen kontakten nicht zu verschliessen und neue erfahrungen machen zu wollen 😉

mir hat es damals viel geholfen das freunde mich auch gegen meinen willen einfach aus meinem "loch" herausgezerrt haben.

irgendwann will man dann auch wieder selber was erleben und orientiert sich neu.
in deinem fall ist es natürlich schwieriger mit dem kind etwas zu unternehmen aber nicht unmöglich 😉

in zeiten wo ich nicht wegen den kinder wegkonnte habe ich zb. viel gechattet und mir dadurch einen neuen bekanntenkreis aufgebaut.
ich hatte das glück einen chat zu finden wo sich die user jede woche irgendwo in meiner nähe getroffen haben.
die gefahr ist dabei nur das man den bezug zum realen leben verliert!!!! ACHTUNG!!!

gruss sandgren 😎

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 02:02
(@PhoeniX)

Hallo Anuscha
Die beste Antwort auf deine Frage ist wohl eine Gegenfrage. Wenn ich das richtig lese bist du nun seit über einem Jahr Single. Also hier mal meine Frage:
Was bist du?
Aus deinem Text lese ich, das du aufgehört hast ein Mensch zu sein und als Roboter funktionieren willst. ;( Nutze doch die freien WE um mal andere Leute kennen zu lehrnen. Vieleicht ist ja auch der Richtige dabei. Willst du wirklich die nächsten Jahre verkümmern?? Das führt irgendwann zu schweren Depresionen. Wenn du dich mal durch die Foren ließt, merkst du, das die Langzeituser hier fast alle wieder in neuen Beziehungen leben. Am Anfang (na ja bis vor ein paar Tagen) habe ich auch gedacht das ich nicht mehr glücklich werde. Die Frau verlohren die ich trotz allem liebe und die Kinder nur noch alle 2 WE. Dann hab ich mich aber irgendwann gefragt warum? Warum soll ich mir das Recht absprechen wieder glücklich zu werden? Nur weil ich Angst habe, das meine Kinder denken ich will eine neue Familie? Das meine EX einen Streit anfängt und sagt das ich die Kinder nicht mehr sehen darf (wie so oft hier berichtet)?
Wovor hast du Angst??

Immer zu versuchen auf Alle einzugehen und Verständnis haben zu wollen, weil ich denke sonst bricht das ganze "System" zusammen, welches wir uns mühsam erarbeitet haben.

Wo bist du in diesem Satz?? Gibt es dich nicht mehr??? ;(

MFG

[Editiert am 17/12/2004 von PhoeniX]

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 06:07
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Anuscha!

Diese Gedanken haben mich nach Trennung gequält, mir schlaflose Nächte bereitet. Sie tun's heute noch. Du musst einfach wieder unter Leute. Es gibt sicher Freunde und deine Familie, mit denen du etwas unternehmen kannst. Sich zu verstecken und zu verkriechen ist genau der falsche Weg.

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich kaputt gehen würde, wenn ich mich in der Wohnung verkriechen würde. Oft reicht es auch nur aus, ein paar Kilometer zu laufen, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

Glaube mir, ich weiß, welche Gefühle und Gedanken dich zu solchen Aussagen bringen. Es gibt hier noch viele User, die das selbe durchgemacht haben. Ich selbst hatte schon ganz schwere Momente, die ich kaum in den Griff bekommen habe. Aber mittlerweile weiß ich, dass man nicht aufgeben darf und immer weiter machen muss. Es gibt ein Leben danach. Es wird auch wieder einen Partner geben. (Mir selbst fehlt auch noch viel auf diesem Weg dahin.)

Halte immer die Augen auf. Du wirst Freunde treffen und neue Menschen kennenlernen. :thumbup:

Soweit erstmal von mir. Ich wünsch dir viel Glück für DEINE Zukunft!

Tschau
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 10:16
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Anuscha!

Noch was: Auch wenn die ganze Situation derzeit für dich sehr depremierend ist, lasse den Kopf nicht hängen. Nur wenn du mit erhobenen Hauptes durch die Welt gehst, werden dich andere Menschen (und auch Männer) interessant finden 😉 Ich weiß selbst, wie schwer es ist, wenn man lächeln muss, obwohl man lieber heulen will. Aber gerade das Lächeln ist doch bei jedem Flirt wichtig 🙂

So wirst du auch bald einen neuen Partner finden, der dich abends in den Arm nimmt :red:

Kopf hoch! 😉
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 11:09
(@traeumerin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo anuscha,

solche phasen habe ich in den letzten zwei einhalb jahren mehr als genug durchgemacht.

ich habe zwei kinder und obwohl meine eltern um die ecke wohnen, wollte ich deren hilfe doch nicht mehr als nötig in anspruch nehmen. als der Kleine dann im kindergarten war, habe ich angefangen sport zu machen und mir in meinem beruf angefangen eine existenz aufzubauen, trotzdem waren die abende mehr als hart und ich kann deine aussagen hinsichtlich des gefühls als roboter nachempfinden.

ich habe viel mit freundinnen telefoniert, gelesen musik gehört und mich vor den compi gesetzt - langsam bin ich wieder aus meinen "löchern" herausgekommen, aber das ist ein auf und ab und hat bei mir auch lange gedauert- gute zwei jahre.

ich habe gelernt meinen "depri-phasen" wenn die kinder im bett waren nachzugeben und auch mal zu heulen, hinterher ging es mir dann doch meist viel besser.
und ich habe auch manche tage meinen kindern zugemutet mich mal mit schlechter laune aushalten zu müssen, daim gegensatz zu dir, bbei mir immer noch der umgangsstreß mit dem ex sitzt.

die ersten wochenende ohne kinder habe ich nur geschlafen so kaputt war ich und erst seit eineinhalb jahren bin ich mit einer freundin, die ich im chat kennengelernt habe weggegangen, das hat sehr gut getan und inzwischen habe ich nach einem langen und nicht immer schönen weg auch einen neuen partner, mit dem alles super läuft.

also lass den kopf nicht hängen, such dir einen neuen bekanntenkreis und genieße die zeit mit und ohne deine tochter...
alles gute und fühl dich gedrückt

tine

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 12:44
(@bengel)
Registriert

hi sonja,

ich lebe seit januar nach 24 jahren beziehung und ehe allein und kann deine einsamkeit gut nachvollziehen. leider leben meine beiden kinder auch nicht bei mir und anfangs hab ich sie obendrein auch nur wenig sehen können. mir geht es ähnlich wie dir, dass ich mich nach jemandem sehne, vor allem abens bzw. am wochenende, bei dem ich mich mal fallen lassen kann. also ich versuch die geschichte damit erträglich zu machen, dass ich mir so eine art stundenplan gemacht hab. 3 mal fitness die woche, einmal kino, einmal essen gehen usw. hört sich vielleicht kindisch an, aber das hat meinem leben wieder einen gewissen rythmus gegeben und das tut mir gut. ich möchte hier auch noch mal die anregung, die schon an anderer stelle gegeben wurde, aufnehmen und so eine art kontaktrubrik im forum vorschlagen. ich bin mir sicher, es geht auch anderen wie dir und mir.

lieben gruss bengel

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 13:32
(@sofie)
Schon was gesagt Registriert

Also erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Was Ihr sagt ist vollkommen richtig. Sich zu Hause zu verkriechen bringt gar nichts, aber natürlich gibt es Zeiten in denen man nicht die große Wahl hat. Und momentan ist meine Tochter in einer seltsamen Phase des allgemeinen und persönlichen Weltschmerzes, weswegen ich sie zu Zeit nicht allzusehr allein lassen will nur damit ich weg komme. Oft arbeite ich 10 Std tgl., so daß uns eh nur die Zeit beim Aufstehen und ins Bett gehen bleibt. Aber vielleicht sind wir beiden auch nur einfach urlaubsreif und können nach ein wenig Abstand vom Alltag wieder positiv ins Leben blicken.
Grundsätzlich versuche ich schon Freundschaften zu pflegen, sofern ich mir dafür Zeit nehmen kann.
Was mich einfach zur Zeit bewegt und runterzieht ist die Frage, die ich mir stelle. ob es nach einer gescheiterten Beziehung mit Kind überhaupt noch möglich ist jemanden zu finden, mit dem es ansatzweise funktionieren kann. Ja vor was habe ich Angst? Ich hatte nach der Trennung 2003 für einige Monate einen neuen Partner und das ist gründlich in die Hosen gegangen. Ich hatte mich wirklich, nach anfänglicher Skepsis, gefühlsmäßig tief hineinfallen lassen. Es ist an so vielen Dingen gescheitert, die einfach Ihre Ursache darin hatten, daß wir "gebraucht" waren (nun gut, das alleine war es nicht). Probleme mit meiner Tochter, Unverständniss von seiner Seite daß der Vater noch immer eine große Rolle spielt als Papa, Eifersucht, sehr unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung....Wir sind Freunde geblieben, aber das Alles und die Trennung davor haben doch sehr an meinem Selbstbewußtsein genagt und lässt mich viele Dinge in Frage stellen.
Es ist eine Zeit des Umbruchs, vielleicht auch eine Art des Abschieds von Vorstellungen, die ich mal von meinem Leben hatte und die nun in dieser Form nicht mehr realisierbar sind. Ich beginne das langsam zu erkennen nur fällt es mir schwer aus gewissen Denkstrukturen herauszukommen.
Ich wollte immer eine Familie haben, ganz bieder mit Heirat, Kindern einem gemeinsamen Heim...Nun gut, das Kind haben wir bekommen, aber der Rest war nicht die Familie, die ich mir erhofft hatte. Eine Ehe kam für Ihn nicht in Frage und auch ansonsten war unser Verhältnis eher sachlich und zweckmässig. Ich habe versucht das zu akzeptieren, aber am Ende mussten wir halt doch erkennen, dass wir es so nicht schaffen können. Jetzt im Nachhinein sehe ich da nicht den Fehler nur von einer Seite, wir haben einfach nicht harmonieren können und uns durch die Probleme, die dadurch entstanden sind immer weiter entfernt. Ich gebe niemandem exklusiv die Schuld daran, wie man das vielleicht in den ersten Monaten so macht. Man möchte die Trennung für die Umwelt gerne so darstellen, als wäre der ExPartner einfach nur unmöglich gewesen. Ich denke so etwas ist auch eine Art Schutzfunktion. Darüber bin ich längst hinaus. Es hat nicht geklappt, beide waren daran beteiligt, Punkt.
Danach habe ich versucht irgendwie eine neue Struktur zu schaffen. Mir war es von Anfang an sehr wichtig Ihn für unsere Tochter als "echten" Vater zu behalten und ich muß sagen, daß sich das Verhältnis der Beiden seit meinem Auszug 2002 sehr verbessert hat . Ich sehe das so, dass ich mir damals den falschen Partner gewählt habe (und er natürlich die falsche Partnerin). Dadurch muß ich Teile meines Lebenstraums begraben , aber umgekehrt ist er der richtige Vater für unser Kind. Ich meine ich würde Ihn in diesem Punkt nie austauschen wollen. Er ist Ihr Vater und das ist gut so. Aber dadurch dass dies für mich eine Art Gesetz ist, welches nie aufgehoben werden kann und ich in Ihm als Vater weitaus mehr sehe, als den "Umgangspapa" werden wir unser Leben lang durch unser Kind verbunden sein und das ist natürlich für einen neuen Partner, gerade wenn er nicht in derselben Situation ist, nur schwer zu akzeptieren. Ja, ich ginge sogar so weit ein Zusammenziehen abzulehnen, wenn uns das zu weit von der Familie meines Kindes entfernen würde. Ich habe in mir das Gefühl ich DÜRFE gar nicht entscheiden wo ich lebe, damit auch ja auch weiterhin alles so gut läuft.
Wir haben uns entschieden damals dieses Kind zu bekommen und konnten Ihm nicht die Familie bieten, die sich dieses Kind wünscht. Jetzt muss ich einfach Prioritäten setzen und mich eine Zeit lang (bis meine Tochter alt genug ist) etwas hintenanstellen. Sie kann sich nicht wehren. Ich weiß was Sie sich wünscht und ich denke, daß ich versuchen muß das zu realisieren. Doch wo beginnt die Übertreibung? Wieviel Egoismus ist erlaubt und wo fang ich damit an? Ist es eine Art Selbstüberschätzung indem ich mir zu viel Bedeutung beimesse und glaube ich hätte das Alles in der Hand? Ist es nicht wirklich an der Zeit einen neuen Abschied von gewissen Denkmustern zu nehmen? Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Manchmal denk ich das, ich dreh mich im Kreis und komme nicht weiter. Was hab ich übersehen? Und all das verursacht in mir momentan ein gewisses Gefühl an Einsamkeit, weil ich darüber eigentlich mit niemandem rede. Meine Eltern haben genug eigene Sorgen, meine Freundinnen sind entweder in glücklichen Beziehungen, so daß Ihnen dazu etwas der Bezug fehlt oder gerade getrennt und noch so in diesem Schmerz verhaftet, daß ich sie mit solch abstrusen Dingen nur sehr beschränkt belasten will und meine Tochter soll selbstverständlicherweise das Gefühl haben es laufe alles optimal. Doch selbst wenn ich einen Partner hätte, so kann ich Ihn doch unmöglich da mit hineinziehen. Den Fehler habe ich ansatzweise beim letzten Mal schon gemacht.
Deswegen habe ich einfach hier mal geschrieben, weil es oft schon hilft es mal Dinge aufzuschreiben um zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Ich mache das von Zeit zu Zeit, daß ich Briefe an imaginäre Personen schreibe, diesmal wollte ich halt nur mal ein Feedback erhalten.
Na ja, das wird alles wieder werden. Habe endlich wieder einmal für 2 Wochen Urlaub und werde die Zeit nutzen. Für mein Kind und für mich....
Grüße
Sonja

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.12.2004 16:12




(@sandgren)

hy anuscha,
versuche dich mal von deinen alten denkweisen und strukturen zu trennen.
erst wenn du selbst gedanklich und emotional bereit bist kannst du wirklich neu anfangen und eine glückliche beziehung haben. 😉

seit wann ist ein kind ein hindernis für eine neue beziehung?
sieh dich um anuscha,es wimmelt geradezu von "glücklichen" zweitbeziehungen. 😉

du hast schon einen fehlschlag erlebt??
na und??
nur weils das letztemal nicht der richtige war,heist es doch nicht das es "mr. right " für dich nicht gibt.

lass dir und einem partner die chance in die situation hineinzuwachsen,und sei nicht gleich negativ eingestellt wenn du jemanden kennenlernst. 😉

niemand wird als vater,mutter oder zweitpartner geboren,wir alle müssen uns erst dazu entwickeln.

nimm dir das recht glücklich zu sein,denn nur ein glücklicher mensch kann auch glückliche kinder haben.

etwas egoismus ist da durchaus erlaubt! 😉

gruss sandgren 😎

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 16:30
(@sofie)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Sandgren, sicher ist das nicht unmöglich, und sicher drehe ich mich derzeit um die eigene Achse. Merke nur einfach die letzten Wochen wieder mal wie dieses Gefühl des Ausgepowertseins (Was ein Wort :hallucine: ) und der Leere zunimmt. Es war einfach die letzte Zeit wenig Raum für mich übrig aus verschiedenen Gründen. Mein Ex "zaubert" momentan ein wenig mit den Papa Wochenenden, weil sein Schatz manchmal etwas schwierig ist und er da lieber den Weg des geringsten Widerstandes geht. Irgendwie kann ich es ja auch verstehen (DA! Da ist es wieder! Wieso will ich eigentlich immer alles verstehen? :heu: ) Jedenfalls war deshalb in der letzten Zeit wenig Gelegenheit mal alle Fünfe grade sein zu lassen. Hab zusätzlich Schichten übernommen in der Arbeit, weil Mehrere in Urlaub waren....Nach ner Zeit find ich gerät man da in so einen Strudel wo man wirklich nur noch jeden Tag alles nach Schema F fährt. Manchmal komm ich mir in der Früh wenn der Wecker klingelt vor wie in "Und täglich grüßt das Murmeltier" 😮
Und gestern Abend dann war mir das einfach aufs Gemüt geschlagen.
ABER, da hilft kein jammern und kein Klagen (obwohl ich ehrlichgesagt das momentan schon ganz gern tun würde...;)), da muss ich ganz alleine wieder raus. Ich werde die Ratschläge beherzigen und etwas mehr positive Aktivität in mein Leben zurückbringen. Vielleicht sollte ich mal was ganz Neues machen, auch wenn ich derzeit keine Idee habe was, aber vielleicht komm ich ja bald drauf. Und ich werde darüber nachdenken ob ich nicht vielleicht die Dinge manchmal komplizierter mache als Sie sind.
Sonja

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.12.2004 19:11
(@tinchen)
Zeigt sich öfters Registriert

hallo anuscha,

das mit der einsamkeit kennt hier jeder. und auch ich habe mich kräftig damit rumgeschlagen, obwohl die trennung von meiner seite ausging. das erste jahr hatte meine kleine wohnung den stellenwert "my home is my castle" und ich sie oft wirklich nur verlassen habe, um arbeiten zu gehen, einkaufen oder arzttermine. ich hatte nur noch das bedürfnis zur ruhe kommen zu dürfen. ich muss dazu ein wenig auasholen und kurz versuchen die umstände zu erklären. eine krebserkrankung hat vor 6,5 jahren mein leben völlig umgekrempelt, inkl. darausfolgenden depressiven phasen. so dass ich nach 17 jahren ehe, also okt. 2001) mir eine auszeit nehmen musste.

total überfordert mit einem full-time-job, zwei stark pupertierenden kindern (heute 17 und 19), einem 130qm haushalt, hund und natürlich dazugehörender mann. es gab zu der zeit nur noch zwei alternativen: entweder fahre ich gegen einen baum oder ich muss vorrübergehend raus. ich nahm mir eine kleine wohnung und zog mich komplett von meiner aussenwelt zurück. das verhältnis zu den kids war im ersten jahr noch recht angespannt, wurde aber zusehends besser.

diverse probleme zwischen meinem mann und mir führten im frühjahr 03 dann doch zur "richtigen" trennung. wir einigten uns, die kinder bei ihm zu belassen wegen der schule, dem umfeld und diesen dingen.

nach einem supergau letzten sommer, als herauskam, dass meine bis dato allerbeste freundin ein verhältnis mit meinem ex hat, musste ich endlich wach werden und mein leben so einrichten, dass ich komplett alleine klarkam. ich war zwar zu dem zeitpunkt mit jemand zusammen, aber es zerbrach im herbst 03. ich fühlte mich entgültig verlassen. sicher, da war eine riesen portion selbstmitleid dabei, aber das gefühl, in meinem leben nun einen "reset"-knopf gedrückt zu haben, blieb.
und ich fing an in meinem leben aufzuräumen, schrieb mir sämtliche probleme, den ganz rotz, von der seele, habe verhaltensmuster analysiert und mit altlasten klarschiff gemacht. es war ein punkt, an dem ich sagen konnte, es gibt nichts mehr zu verlieren. es kann nur noch aufwärts gehen.

jegliche erwartungshaltung habe ich über bord geworfen und versucht, von innen nach aussen zu leben. den moment zu geniessen, hinzusehen, eindrücke auf mich wirken zu lassen.
kraft habe ich mir oft aus gedichten gezogen und eines möchte ich dir hierlassen:

brücken
es gibt brücken,
die sich auflösen.
sie vermodern,
bis sie unbrauchbar sind.

und es gibt brücken,
die muss man verbrennen,
weil man sonst
über sie zurückgehen würde
in die unreife,
aus der sie geführt haben.

weil man sie geliebt hat
und vielleicht noch liebt,
muss man sie verbrennen.
feuer ist befreiung

(© ulrich schaffer aus "das wunder liegt in dir")

kleiner nachtrag noch und derzeitiger stand:
seit fast einem jahr bin ich wieder in einer neuen beziehung, derzeit noch wochenendbeziehung (aber wir arbeiten dran, dass er hier bei mir arbeit findet), in der ich super-glücklich bin. wir sind uns zu einem zeitpunkt im internet begegnet, als keiner von uns beiden (er ist auch ein gebraucht-mann, aber ein ganz toller *gg) irgendwas gesucht hatte.
meine tochter lebt seit vier wochen nun auch bei mir. mein ex hat im november die scheidung eingereicht, was ok ist und auch recht friedlich verläuft.
es gibt noch lebensgeschichten mit happy-end.

und auch du wirst dann, wenn du nicht mehr daran glaubst und suchst, den mann finden, der dich und dein kind liebt und mit dem du dir dein leben weiter aufbauen kannst.

liebe grüße
tinchen

ps. noch etwas vergessen habe... nimm die dinge an, so wie sie sind und zerbreche dir nicht den kopf der anderen, also den deines ex und seiner lg. versuche etwas lockerer zu werden und leben fließen zu lassen. es fließt wirklich!

[Editiert am 17/12/2004 von tinchen]

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 19:29
 biga
(@biga)
Registriert

Hi Anuscha,

ich finde schon,dass Jammern und Klagen auch mal erlaubt ist. Manchmal hilft einem nämlich genau das weiter, zu erkennen woran es gerade hapert.
Und wenn Du hier jammerst, siehste, kriegste auch noch Hilfe... 😉

:thumbup: es geht immer auch aufwärts...
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 17.12.2004 19:31
(@sofie)
Schon was gesagt Registriert

@all Ich danke Euch sehr für Euren Zuspruch, das hat mir sehr gut getan. Wenn ich hier so manches Schicksal lese komme ich mir mit meinen "Mini_Problemen" direkt albern vor....
Ja, ich werfe mir meine Traurigkeit vor. Ich denke mir "Jetzt reiss Dich doch mal zusammen, anderen geht es viel schlechter"..... War heute sogar weg...auf dem Konzert meines Bruders aber ich fühle mich so weit weg von den Menschen, die dort sind. Ich erfreue mich an Ihrer Lebensfreude und gleichzeitig bin ich so weit entfernt von dieser Leichtigkeit...Es war schön, aber ich brauche Zeit da wieder ins Leben zu wachsen. Dachte nicht daß ich so tief unten bin, aber ich werde das aushalten und daran wachsen....irgendwann. Ja und jetzt bin ich da wo ich nie hin wollte...in einer Position eines jammervollen Geschöpfes, aber ich erkenne daß ich an einem Wendepunkt angekommen bin. Es ist so albern das hier auszusprechen, aber es fällt mir leichter, als Menschen anzureden, die wirklich in meinem Leben sind. Ich will mich da rausziehen, aber momentan fehlt mir die Idee dazu. Ich werde sie bekommen...sicher...
Ich danke all denen, die sich die Zeit genommen haben zu antworten .....Morgen wird schon wieder alles besser sein....
Gute Nacht und liebe Grüße
Sonja

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.12.2004 04:34