Hallo,
viele Geschichten habe ich mir hier durchgelesen und ich habe gelernt, meine eigene Geschichte zu relativieren. Dennoch stehe ich wohl an deren Anfang mit ungewissem Verlauf und deshalb will ich mir meine Geschichte von der Seele schreiben:
Mein kleiner Sohn xxx ist bald fünf Monate alt. Seine Mutter habe ich vor 14 Monaten kennengelernt als ich kurz in Deutschland war, um für meine Arbeit in Bolivien Spenden zu sammeln. Daraus entstand unerwartet der xxx. Ich habe das von ihr erfahren als sie im vierten Monat war und wir uns in Guatemala sozusagen "im Urlaub" dort trafen. Natürlich war dies eine riesige Welle an Emotionen und Gedanken, die da über mich zusammenbrach - bedeuete sie doch eine grundlegende Veränderung meines vorherigen Lebens. Doch nach einer wachen Nacht entschloss ich mich für unser Kind und wir trafen die Entscheidung, nach Deutschland zu gehen, da wir beide Familie hier haben, die uns den Anfang erleichtern.
Ich musste nochmal nach Bolivien zurück, um meine Projekte dort abzuschließen und sie flog hierher nach Deutschland zurück.
Bis dahin eigentlich eine sehr glückliche Geschichte. Doch der Umbruch kam kurz vor meiner Ankunft in Deutschland, als eine Nachricht von xxx´s Mutter mir mitteilte, daß für sie kein "wir" mehr existiert. Seitdem versuche ich ständig die Schäden so gering wie möglich zu halten, da unser Sohn zu gleichen Teilen sie als auch mich braucht. Da sie enorme Akzeptanzschwierigkeiten mit mir als xxx´s Pappa hat, versuchte ich mit Ratio sogut wie möglich Konflikte zu vermeiden(was aber dennoch nicht vollkommen möglich war...logisch). Wir kamen zur Lösung mit 2mal2 Stunden Umgang mit xxx für mich(für mich eigentlich viel zuwenig). Immer herrschte ein mir nicht nachvollziehbares Misstrauen bei ihr,wenn ich mit meinem sohn weg war.
Ich liess Zeit vergehen, um akzeptieren zu lernen, daß die Beziehung zu ihr sich aufgelöst hatte und erst vor kurzer Zeit fand ich eine kleine Wohnung in der gleichen Straße wie mein sohn.
Kurz und gut, ich renovierte kräftig und und dieser Zeit entschied sich xxx´s Mutter zu einem Umzug nach Dresden, um dort zu studieren. Gleichzeitig gab sie mir ein Schreiben,indem sie mich zur Unterhaltszahlung aufforderte(kurz zum KU: Das war nie ein Thema für mich, doch ich hatte die Idee, ein gemeinsames Konto(o.ä.)auf meinen sohn einzurichten, auf das wir alle gleichermassen Zugang hatten. Nur musste ich mich dazu hier wohnhaft melden, was ja erst vor zwei Wochen geschah. Ich dachte dies mit ihr geklärt zu haben.......). Tatsache ist nun, dass mein sohn mit ihr von Berlin nach Dresden zieht und ich von Berlin aus auf ihr Konto KU zahlen muss.
Was sich jetzt doch recht nüchtern liesst, ist nur die Oberfläche. In mir drinnen herrscht ein Orkan aus Gedanken, Gefühlen...ich kann es nicht beschreiben. Soweit, daß ich über einen Vaterschaftstest nachdenke! Soweit, sofort mit nach Dresden zu ziehen........ich weiss es nicht mehr!
mein sohn und ich haben gerade angefangen, eine Beziehung aufzubauen. Jetzt ist die wichtige Zeit, in der er das Urvertrauen zu mir entwicklen kann. Es ist sowenig Zeit, die wir zusammen haben. Selbst bei der Geburt durfte ich nicht dabei sein. Wenn er jetzt geht, habe ich grosse Angst ihn zu verlieren, ist er doch der Grund für mein Hiersein. Mein Herz sagt mir, nur da zu sein, wo mein sohn ist. Alles was ich bis jetzt getan habe, war nur für ihn, auch wenn Freunde und Familie schon sagten, mich selbst dabei nicht zu vergessen.
Wenn mir jemand vielleicht nur helfen kann, ob ich als Vater von xxx irgendwie um ein Mindestumgang mit meinem sohn bestehen kann?
Ich habe mich entschieden, in Dresden nach Arbeit zu suchen und dann meinem sohn dorthin folgen. Könnte sie ohne weiteres mit xxx auch von dort an jeden beliebigen Ort weiterziehen ohne auf mein Umgangsrecht mit ihm Rücksicht zu nehmen? Zur Zeit bin ich ALG2-Anwärter. Wer zahlt den Unterhalt während meiner Nicht-Beschäftigungszeit(im Zusammenhang mit dem Selbstbehalt)?- Ich?........
Ich will nur ein richtiger Pappa für xxx sein und will alles versuchen, um dies zu erreichen.Ich denke, ich werde dafür Hilfe brauchen und darum habe ich mich hier gemeldet.
Soweit erst mal....danke
Axel
bitte keine namen in deinen posts,siehe forenregeln 😉
[Editiert am 24/2/2005 von sandgren]
moin 5er,
die rechtlichen dinge werden dir sicher andere beantworten. ich möchte dir nur dringend raten auf deine freunde und die familie zu hören. deinem sohn wird es nur gut gehen, wenn es dir gut geht. also, pass auf dich auf und schaff dir ein leben, dass nicht nur aus 100% fixierung auf den kleinen besteht. ob es eine gute idee ist, nach dresden zu ziehen, glaub ich auch nicht. was machst du wenn sie in 3 monaten nach timbuktu zieht? ausserdem ist der arbeitsmarkt in DD noch schlechter als in berlin. also überleg es dir gut.
good luck bengel :thumbup:
😉
[Editiert am 24/2/2005 von sandgren]
moin 5er,
gibt es etwas neues bei deiner geschichte. würde mich brennend interessieren.
bengel
hallo........
letzter zeit passiert einfach zuviel: da ich gerade zur regenerierung des schocks die nähe meiner familie gesucht hatte und auch(wenn auch kaum) etwas erholung bei stundenlangen schwarzwaldschneespaziergängen mit meinem hund fand, musste ich meinen vater mit verdacht auf schlaganfall ins krankenhaus bringen.....
dennoch - ich werde nicht hals über kopf gleich meinem kleinen sohn nach dresden hinterherziehen und bringe sobald als möglich mein weniges hab und gut erst mal nach berlin. ich weiss ja nicht,ob die KM ein studium mit unserem 5-monatigen kind überhaupt bewältigt und nicht wieder zurückkommt oder noch woanders hinzieht. mein gefühl sagt mir,erst mal in berlin irgendwie fuss zu fassen,um mich in dem system hier wiederzufinden. doch dresden bleibt natürlich weiterhin in meinem fokus.
ich bin unendlich traurig, weil ich meinen sohn so wenig sehen werde. ich will mindestens eine 14-tage regelung, doch ich befürchte, das wird weniger, da ich durch all die umstände das geld gar nicht habe, um zwischen beiden städten hin- und herzufahren. und sie studiert ja - hat also enorm viel zu tun und ich höre jetzt schon die sätze: - ich muss meine hausarbeit machen- ich kann hier nicht weg- der kleine ist da oder dort und wir können nicht nach berlin kommen.....-
die vortsellung, er ist bei irgendwelchen freunden oder institutionen, während sie keine zeit für ihn hat (wobei ich mir alle zeit der welt nehmen würde, nur um bei ihm zu sein) ist kaum zu begreifen. meine angst ist so groß ihm nicht den pappa geben zu können, den er eigentlich braucht und ich ihm so gerne geben möchte und ihn dadurch zu verlieren, noch bevor er mich kennenlernt, dass ich regelrecht angstattacken bekomme.
ich gehe in berlin zu einer beratungsstelle und ich muss wohl traurigerweise lernen, meinen kleinen sohn loszulassen, damit ich die kraft habe ihn später immer wieder willkommen zu heissen(hoffentlich). noch nie ist mir das aufstehen so schwer gefallen, da ich so gerne von ihm träume und die realität mir so furchtbar erscheint.
hat irgendjemand einen rat oder das wissen, wie ich unter den umständen so gut als möglich für ihn ein pappa sein kann? kann ich vielleicht auf eine 14-tage-regelung bestehen??
ich bin zur zeit so kraftlos und weiss wirklich nicht mehr,welche entscheidung richtig und welche falsch ist....
in die welt hinaus............ 🙁
Hallo Axel,
mal die rechtliche Seite:
So wie ich das jetzt verstanden habe, wurde die Vaterschaft von Dir noch nicht anerkannt. Wenn Du also diesbezüglich unsicher bist, dann bitte doch die Mutter um die Einwilligung zu einem Vaterschaftstest.
Aus der Vaterschaftsanerkennung ergeben sich rechtliche Folgen, insbesondere die Unterhaltspflicht dem Kind – und ggf. auch der Mutter – gegenüber.
Bei wirksamer Vaterschaftsanerkennung kann die gemeinsame Sorge der Eltern erklärt werden. Die Mutter muss allerdings zustimmen.
Aber auch ohne hälftiges Sorgerecht (bei wirksamer Vaterschaftsanerkennung) steht Dir ein Umgangsrecht zu. Durchgesetzt hat sich dabei eine 14tägige Regelung, aber bei einem so kleinen Kind sollte der Umgang möglichst häufig stattfinden, um eine vertrauensvolle und feste Bindung zu dem Kind (weiter) aufzubauen. Das ist für spätere Umgangsregelungen von entscheidender Bedeutung.
Jetzt sollte der Kontakt zum Kind auf gar keinen Fall abreißen. Evtl. können ja Eltern oder Großeltern bei den Fahrtkosten ein wenig aushelfen?
Gruss
sky
Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Daraus folgt: Je mehr Käse, desto weniger Käse
so, jetzt bin ich wieder zurück in berlin und der sturm weht eiskalt weiter............
nach einer telefonischen auseinandersetzung(weil ich den kleinen nicht sehen durfte) bin ich nun darüber informiert, dass ich nur der "erzeuger" bin und sie mit ihrem neuen freund für unseren sohn eine familie sein wird, in der ich nur eine begleiterscheinung spielen werde. anschliessend teilte sie mir mit, dass der kleine ein geordnetes lebensumfeld braucht und sie die zwei mal zwei stunden pro woche nicht mehr ertragen konnte (ich würde sie völlig fertigmachen). dazu kann ich nur ein grosses fragezeichen antworten :question:
ich denke, sie will einfach einen komplett neuen abschnitt in ihrem leben beginnen und mich auf keinen fall dabei haben. leider sind wir aber nun mal gemeinsam eltern und dieser umstand macht sie wohl völlig fertig. alleine meine präsenz in der nähe von ihr, empfindet sie als unverschämtheit.............
da sie ja jetzt viel mit dem umzug nach dresden beschäftigt ist, mochte sie zunächst mal keinen umgang mehr und schlug nach weiterem verlauf des gesprächs einen neuen umgang zwischen mir und ihm in ihrer küche vor, was ich aber ablehnte, da ich mich dabei zu sehr kontroliert, beobachtet und unter druck gesetzt fühle. sie will aber beim nächsten umgang mit dabei sein. doch ich bin mir fast sicher, dass auch dies kein weg für sie sein wird, da sie mich ja die ganze "ertragen" müsste und zusehen, wie ich mit ihm spiele, singe, etc. also bin ich auf die suche gegangen nach einem neutralen ort und fand bei kinderland e.v. hier u.a. die form des begleiteten umgangs. das sagt mir sehr zu und ich will es ihr vorschlagen. ich weiss nicht...ich bin auch geneigt ihr erst mal einen monat kontaktfreie zeit zu geben, um alles für den umzug und den beginn des studiums in dresden zu organisieren. danach will ich unter den gegebenen umständen weiter für meinen umgang mit unserem sohn kämpfen. ist das eine gute idee oder eher verschwendete zeit?
dank der vielen information bei kinderland e.v. geht es mir wieder ein bisschen besser und ich sehe irgendwie optimistischer nach vorne.
doch die sehnsucht nach ihm und die gleichzeitige angst vor dem "nach dem umgang" lassen mich kaum schlafen und ich stürze immer wieder in ein emotionales loch. ich glaube, ich muss hier niemandem gross etwas erzählen, was in solch einer lage in einem vorgeht.......... 🙁
übrigens sky, die vaterschaft habe ich kurz nach der geburt anerkannt. wenn ich hier in berlin bleibe und arbeite und sie nach dresden zum studieren geht finde ich keine andere lösung, als die 14-tage-regelung und gleichzeitig ich sehe diese lösung mit grauen, weil du natürlich recht hast und der kontakt mit ihm viel öfters sein sollte. das sozialamt übernimmt scheinbar die fahrtkosten, die ich für dem umgang ausgeben muss(bin ja noch arbeitslos). ich weiss noch nicht, wie ich ihn öfters sehen kann...........
ich werde mich jetzt mal beim zuständigen jugendamt vorstellen. ich hoffe ich bekomme den begleitenden umgang bewilligt. dann werde ich ihr diesen vorschlag unterbreiten.
achjeh. das traurige an der geschichte ist, dass das alles die bittere realität ist und nicht nur ein beschissener albtraum. und noch schlimmer ist, dass ich diese bitterkeit akzeptieren lerne. doch mein söhnchen ist so(zu) weit weg von mir. manchmal weiss ich wirklich nicht mehr wohin mit all der traurigkeit, enttäuschung, hilflosigkeit, machtlosigkeit. ich stehe ganz oft hinter einer dicken glasscheibe und muss zusehen wie andere sterben ohne auch nur das gerinste tun zu können.
es kostet enorm viel kraft, für den kleinen zu kämpfen.
danke fürs antworten
esperanza
Hallo Axel....esperanza?
das sozialamt übernimmt scheinbar die fahrtkosten, die ich für dem umgang ausgeben muss(bin ja noch arbeitslos)
Guckst Du mal
hier
Noch zu einer Frage aus dem ersten posting:
Zur Zeit bin ich ALG2-Anwärter. Wer zahlt den Unterhalt während meiner Nicht-Beschäftigungszeit(im Zusammenhang mit dem Selbstbehalt)?- Ich?........
Die KM sollte Unterhaltsvorschuss beantragen. Wie ist der Unterhalt jetzt geregelt, gibt es eine Titel ?
Wie man bezüglich Umgang jetzt am besen vorgeht, kann ich leider nicht sagen. Ist nicht meine Baustelle und mir fehlt da die Erfahrung. Andere User werden dazu sicher noch etwas sagen.
Gruss
sky
Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Daraus folgt: Je mehr Käse, desto weniger Käse
noch kurz hinterher....
sie sagt, dass sie immer so fertig ist, wenn ich umgang mit unserem sohn hatte und das wirkt sich auch direkt auf ihn negativ aus, weil er ja merkt, wenn sie traurig ist. ich pendle zwischen dem glauben daran und der annahme, sie benutzt das nur, um mich weiter auf abstand zu halten. denn wenn es wirklich stimmt, will ich natürlich auch nicht, dass unser sohn durch ihre inkompetenz, mit mir umgehen zu müssen in mitleidenschaft gezogen wird. daher kommt auch die idee der kontaktpause von einem monat.
was soll ich glauben?
moin axel,
eine 'kontaktpause' würde am ehesten deinen jungen treffen, der würde dich vermissen. und danach wäre sie weiterhin 'jedesmal fertig' nach dem umgang!! IHR wäre also dadurch nicht 'geholfen', sondern nur dem kind geschadet. deswegen würde ich den gedanken an eine 'kontaktpause' ganz schnell beiseite schieben.
dass deine ex-LG sich 'mies' fühlt während der junge bei dir ist (und auch danach) liegt evtl. daran, dass sie den kontakt zwischen euch 'männern' nicht kontrollieren und beeinflussen kann. das ist allerdings ein 'normales' gefühl in einer solchen situation (weiss ich aus eigener erfahrung), und damit muss SIE auf dauer zurechtkommen. dass sie ihre stimmung dann auf das kind überträgt, ist überhaupt nicht ok. das darf sie nicht, weil sie damit den jungen in erhebliche loyalitätskonflikte bringt ('ich möchte gerne zu papa, aber ich will ja auch mama nicht traurig machen'). letztendlich muss sie lernen zu akzeptieren, dass euer kind das recht hat, euch beide zu lieben, auch wenn ihr dein verhalten nicht gefällt.
ich wünsche euch, dass ihr (deine ex und du) die paar- und die elternebene mit gesprächen trennen könnt, damit euer sohn nicht mehr als notwendig zu leiden hat.
an deiner stelle würde ich mich nicht 'auf abstand halten' lassen.... es wird evtl. noch viel mehr kraft kosten, als du dir jetzt vorstellen kannst, aber ich denke, es wird sich 'lohnen' - für dich und den jungen!!!!
gruss
ulli
ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)