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Und nun?

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(@michaelzudrittzuhaus)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

ich brauche mal euren Rat:

Die Freunde meiner Kids sind seit zwei Wochen wieder bei ihrer Mutter. Mein Großer und sein Freund verbringen viel Zeit miteinander. Mit meiner DEF war abgesprochen, dass die Kids die letzten drei Wochen der Ferien bei ihr sind. Der Große will nicht zu ihr. An den letzten UmgangsWE hat er sich regelmäßig - in Absprache mit meiner DEF - mit Freunden verabredet. Meist waren die Treffen mit den Freunden nicht bei ihr.

Gestern Abend hat der Große meiner DEF geschrieben, dass er die drei Wochen nicht kommen möchte.Sie hat zurück geschrieben, dass er muss.

Mein Eindruck ist, dass ihn der Aufenhalt bei seiner Mutter stresst.

Wir haben weiterhin die 14 Tage Regelung für den Umgang, so wie die Regelung, dass sie die Kinder jederzeit holen kann, wenn diese es wollen. Beim Kleinen klappt das ganz gut  er geht einmal unter Woche zu meiner DEF). der Große geht regelmäßig nicht mit.

Ich selbst fände es gut, wenn er zumindest versuchen würde, bei ihr zu sein. Aufgrund der Situation und seines Alters mag ich ihn aber nicht zwingen.

Was kann ich tun?

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Themenstarter Geschrieben : 30.06.2016 10:22
(@kasper)
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Moin,

meine Große ist jetzt auch gerade 14 geworden und da stellt es sich ähnlich dar. Ich weiß nicht was da läuft bzw. nicht läuft. Ich habe auch versucht mit meiner Großen zu sprechen, da kommen keine klaren Antworten und sie will einfach nicht. Mal erzählt sie von Streit, aber ich kann sie nicht zwingen ... und die KM auch nicht.

Wenn er nicht will, dann will er nicht. Vielleicht bestünde die Möglichkeit die Umgänge zu trennen. Das nicht beide bei der KM sind, sondern einzeln ... dann kann die KM sich auf die jeweiligen Kids einstellen und an dessen Neigungen gemessen etwas mit ihnen unternehmen. So ist der Große immer hintenan und hat vielleicht dazu keine Lust.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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Geschrieben : 30.06.2016 11:07
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Michael.

Ich denke auch, dass es mit dem Alter zusammenhängt und eine schwierige Entscheidung ist.

am Ende solltest Du aber schon recht klar in der Kommunikation ggü dem Großen sein, dass das nicht disponibel ist, schon gar nicht von Dir. Wehr den Anfängen. Über Schule, Zahnarzt usw. würdest Du ja auch nicht diskutieren.

Ich selbst fände es gut, wenn er zumindest versuchen würde, bei ihr zu sein. Aufgrund der Situation und seines Alters mag ich ihn aber nicht zwingen.

Vielleicht lege ich Deine Worte auf die Goldwaage, aber an dieser Formulierung stören mich zwei Sachen:
- Es geht nicht ums versuchen. Das implizit eine Möglichkeit, des Scheiterns. Diese Tür solltest Du nicht öffnen!
- Das zwingen wird doch erst dann relevant, wenn er sich am Tag des Ferienbeginns weigert zur KM zu gehen. Jetzt im Vorfeld geht es auch wieder nur um Klarheit, dass über diese 3 Wochen nicht diskutiert wird. Und bei Dir zu Hause die Tür zu ist, vielleicht Du ja auch gar nicht da bist etc.

Mir ist klar, dass Du Dich jetzt erstmal zum Buhmann machst, aber das wird von BET erwartet: Den Umgang zu fördern! Und eben nicht in Frage zu stellen!

toto

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Geschrieben : 30.06.2016 11:26
(@nadda)
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Hi,

vielleicht bringt es was dem Großen zu sagen das er das mit der Mutter absprechen soll was ihn stört - sonst würde er ja gehen. Das ganze hier schriftlich zu versuchen finde ich unglücklich. Er sollte sich mit ihr treffen und das erklären was er will und warum. Grade mit 14 muss man seine Wünsche und Vorstellungen auch mal erklären können. Wenn die KM dann eine Kompromisslösung mit ihm findet ist das Problem unter Umständen vom Tisch. Vielleicht will er nur nicht die ganze Zeit mit KM was unternehmen sondern tagsüber öfter mal mit Freunden was machen und glaubt nicht das es bei ihr klappt.

Meine Jungs (und auch wir) fahren ganz gut damit ihren Umgang komplett selbstständig mit ihrem ExKV zu besprechen. Sie haben seine Telefonnummer, er hat ihre (und beide haben eine eigenen Nummer und ein eigenes Telefon auf dem Zimmer). Gut unsere Situation ist nach der Adoption auch eine andere, aber das Prinzip die Verantwortung für den Umgang komplett bei Kindern und Umgangselternteil zu lassen geht hier gut auf. Sie sprechen das ab und fragen dann nur noch bei uns nach dem Taxi dienst und ob sie Termine haben während der Wunschumgangszeit. Diese flexible Lösung tut in unserem Fall beiden Seiten gut, mal haben sie eine Zeit mit sehr viel Kontakt und dann ist mal wieder Flaute.

In dem Alter kann man am Kind vorbei nur sehr schwer eine Lösung finden. Klar, die Diskussion ob Umgang oder nicht sollte es gar nicht erst geben.
Aber die Frage nach dem wann und wie könnte schon zwischen KM und Kind diskutiert werden. Allerdings ist diese Frage eindeutig zwischen KM und Kind zu klären.

An ihrer Stelle würde ich lieber mit dem Kind reden als mir dann 3 Wochen Stress anzutun....

LG
nadda

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Geschrieben : 30.06.2016 13:16
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich denke, dass Dein Sohn ein Problem mit Next hat, den er nicht mag und den er vielleicht auch für das Scheitern Deiner Ehe verantwortlich macht.
Hier ist die Frage wie man diese Beziehung normalisieren kann. Vielleicht gibt es doch eine Feriengestaltung bei der Dein Sohn auch bei Deiner Ex ist, aber einfach wird das nicht.

VG Susi

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Geschrieben : 30.06.2016 14:19
(@michaelzudrittzuhaus)
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Moin,
nach langer Zeit mal wieder ein Update von mir. Wir haben uns zu dritt gut eingefunden und gehen unseren Weg. Nach dem Umgang mit der KM kommt es beim Großen immer noch gelegentlich zu Übelkeit/Übergeben. Die Untersuchung beim Arzt hat zwar eine leichte Fructose Allergie ergeben - ich beweifel aber, dass meine DEF das nicht auf dem Schirm hat, da sie eigentlich sehr sorgsam mit den Kids umgeht. So oder so – der Umgang findet statt. Auch die Ferien haben wir gemeistert. Die Scheidung ist lange auf dem Weg und bzgl. Unterhalt habe ich im Unterhaltsforum eine Frage gestellt.

Im Juni hatte ich meine DEF dann soweit mit mir zur Caritas zu gehen, um ggf. mal externen Rat wegen des Verhaltens des Großen zu bekommen. Sie ist mitgegangen hat aber komplett zu gemacht, so dass wir keinen Rat bekommen haben. Seit dem halte ich mich komplett aus der Beziehung zwischen ihr und den Kids raus.

Seit gestern haben wir mal wieder eine neue alte Situation. Die KM der befreundeten Kinder ist wieder in der Psychiatrie, so dass wir wieder unruhige Weihnachten vor uns haben. Mein Großer hat sich gestern nach dem UmgangsWE übergeben, ohne dass ich ihm was davon erzählt habe (keine Ahnung, ob er mit seinem Freund gechattet hat). Der Kleine war auch krank. Noch sind die befreundeten Kinder nicht bei Pflegeeltern sondern werden durch Bekannte betreut – ich befürchte, dass wird nicht lange andauern.

Hat noch jemand eine Idee, was ich für meine Kids tun kann, um mit der Situation besser umzugehen? Professionelle Hilfe ist keine Option, da der Große bei dem Thema direkt zu macht.

Grüße,
Michael

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Themenstarter Geschrieben : 28.11.2016 19:45
(@zeitgeist)
Schon was gesagt Registriert

Servus Michael,

habe mir den ganzen Kram hier eher aus Neugier durchgelesen und gerade eben beschlossen nun doch etwas loszuwerden was Deine Jungs betrifft.

Wer schreibt Dir hier ? Ich, Mitte 40, männlich, alleinerziehender Vater von 3 Kindern, seit bald 5 Jahren, Kinder damals im gleichen Alter wie Deine heute, Bayern.

Was Du noch für Deine Kids tun kannst ? Hier meine persönliche Antwort, denn das würde ich tun bzw. so habe ich es teilweise getan.

Bestärke Deine Jungs in Ihren Gefühlen die sie haben, auch wenn sie diese nicht herauslassen. Heißt konkret für mich, das "Übergeben" als etwas positives und völlig normales zu markieren, anstatt es als Problem zu behandeln was nun abgestellt werden muss. Warum ? Weil das bei beiden Deiner Jungs, auch das Bettnässen bei Deinem Kleinen, psychosomatische Ursachen hat, sprich, der Geist und dessen Unruhe läßt Druck ab, über die Blase, über den Magen. Mann könnte bei Deinem Großen also einfach sagen...Hey Junge, alles klar, so wie es aussieht kotzt Dich gerade alles an. Und mal ehrlich, toll das Deinen Sohn Dinge ankotzen, anstatt das er sie belanglos hinnimmt. Er lebt und nimmt teil an seiner Umgebung.

Ich wäre froh gewesen wenn meine Kinder deren Inneres so klar und sichtbar auf den Boden, Tisch oder in die Kloschüssel offenbart hätten wie die Deinen, als dieses ganze Theater meiner Trennung in der Hochphase war. Meine haben das alle drei in sich hineingefressen, zwar viel mit mir geredet, ihre Gefühle auf den Tisch gelegt, ja, das schon, aber die reale Verarbeitung jener Gefühle, das Fühlen quasi ins "Außen" zu bringen, das gelang ihnen eher über Rebellion in der Schule und in Freundeskreisen oder untereinander. Ganz fies. Denn davon bekommst Du als betreuender Vater gar nichts mit. Heute ist das Gott sei Dank fast Geschichte, es dauerte aber sicher ein Jahr und länger nach dem Auszug der Mutter.

Gleiche Geschichte wie bei Dir. Ich hochengagiert, hochmotiviert mit meiner Frau gut auszukommen, wollte niemanden irgendwelche Stämme in den Weg legen, machte alle Wege frei, fuhr die Kinder zu ihr hin, holte sie dort wieder ab, denn sie lebten ja ständig bei mir, ich entlastete meine Frau dort, unterstützte sie hier, hatte Verständnis, hatte auch ein schlechtes Gewissen weil die Kinder ja bei mir leben wollten, war einfach "nett". Meine Ex sofort einen Neuen, vlt. sogar schon zuvor, ist mir auch wurscht, aber die Monate danach hatten die Kids einfach keinen großen Bock dort bei ihr und dem Neuen regelmäßig einzukehren. Man(n) hörte dann von allerlei schlauen Leuten entlang der Prozesskette wie Caritas, JA, Anwälte, zig Bekannte, nochmal zig Verwandte etc. pp. wie wichtig es sei die Kinder zu motivieren den anderen Elternteil zu besuchen. Hierbei solle man als Elternteil ruhig und besonnen vorgehen, motivieren,  bla bla bla...aber, am Ende, so meine Meinung, baden eben die Kids diesen ganzen Mumpitz des "Denkfühlens" der Eltern aus, weil die eben ein wenig länger als die Eltern brauchen diese Trennung wirklich und vor allem ganzheitlich zu verarbeiten. Heißt nicht nur im Kopf, sondern auch im Bauch und im Herzen. Und ganz wichtig, die Kinder können bei einer Trennung mit neuen Partnern nichts mehr abhaben als in-authentisches Getue und Geseiere der Eltern, denn nichts anderes ist es.

1. Du, als Michael, findest die Situation dort drüben nicht toll, wegen ihm, Deinen besten Ex-Freund, wegen Ihr, Deiner Ex-Frau, wegen seiner gestrauchelten Ex ? Berechtigt. Das ist Deine Wahrheit und Punkt. Sag das ruhig mal den Jungs genau so wie Du es fühlst. Mit Emotion, mit Wut, mit Kritik. Deswegen kann man einem 14-jährigen trotzdem im gleichen Atemzug sagen dass seine Mama super-wichtig, super-toll und für ihn wertvoll ist. Trotzdem würde ich ihn "jetzt" in seinem Gefühl, da nicht rüber zu wollen, bestärken. Ihn lassen. Erst dann kann er wieder von sich aus kommen und ich bin mir sicher, dass ihm dann auch keine Speise mehr aus dem Gesicht läuft.

2. Warum bricht der Große, warum näßt der Kleine ? Ich denke die haben kein Problem mit dem Neuen an sich. Die sind vlt. einfach enttäuscht dass dies Dein bester Freund war. Die sind am Ende entrüstet darüber, dass Dein bester Kumpel deren Mutter p..... und somit DICH ver-a.... haben. Das ist ein Werteverlust den sie erst einmal verkraften müssen. Ergo, sie fühlen mit Dir, sehen, spüren aber einen Vater welcher versucht sich im Griff zu halten, die Vernunft walten läßt. Also, reagieren eben sie an Deiner statt. Typische Sache von "Ich nehme Dir mal eben was ab, Papa"

3. Es könnte sein, dass die beiden einfach monster-mäßig darüber enttäuscht sind, dass ihre eigene Mutter sich überhaupt freiwillig in so eine Situation mit "so" einem Mann begibt, der deren besten Freunde einfach mal abserviert, aus dem Haus wirft. Ergo, Unverständnis über die Mutter. Rein nach dem Motto: "Echt...sowas hat die drauf, sowas will die, mit so einem Menschen zusammenleben ?"

4. Wenn hier jemand dafür zu sorgen hat, dass die Beziehung der Jungs zur KM wieder ins Lot kommt, dann ist es die KM. Ende. Weder Du, noch die Jungs müssen hierfür irgendetwas tun. Die beiden Kids, die MÜSSEN JETZT MAL GAR NICHTS. Wenn die KM das nicht checkt, dann kann man ihr auch mal erklären dass die Jungs nicht sie als Mama ablehnen, sondern ihr Verhalten. Das eine ist der Mensch, das andere sind seine Handlungen. Den Menschen liebt man immer, dessen Handlungen befürwortet man oder lehnt sie ab. Kinder von getrennten Eltern lernen somit früher als andere Menschen Handlungen von anderen Menschen zu bewerten und abzulehnen. Und das ist ´gut.

5. Die machen das toll, die reagieren, der Mist kommt raus. Also lasst sie das durchleben und erst dann kann es wirklich besser werden, anstatt sie da rüberzuprügeln.

Ich schreibe hier das so ausführlich, weil ich Vollpfosten ewig gebraucht habe die Reaktionen meiner Kinder richtig zu deuten, Tacheles zu sprechen und die Dinge genau so auszusprechen wie sie sind, anstatt dieses teilweise leblose und rein pädagogisch theoretische der Caritas-Mediatoren zu versuchen und anzuwenden. Erst als ICH authentisch wurde, konfliktfreudig meiner Frau gegenüber, den netten Kerl in mir am nächsten Parkplatz ausgesetzt habe, erst dann wurde es endlich besser.

Warum ? Weil mich die Kinder nun so gespürt haben wie ich bin und in mir war und von da ab selbst Orientierung von ihrem Papa abgucken konnten. Und genau das ist auch mein Job. Vorleben. Die Folge. Sie trugen die Konflikte mit ihrer Mama selber aus. Aktiv. Folge daraus. Sie kam endlich aus dem Knie und hat Dinge anders gemacht. Und heut wollen die Kinder auch ohne Murren zu ihr, freuen sich.

Das Bettnässen meines Kleinen, damals 7, habe ich damit hinbekommen, dass ich ihn zu mir ins Bett geholt habe, ausgestattet mit einem zweiten Satz Bettwäsche, Schlafi, Stofftier und dem Satz..."wenn es reingeht geht es rein. In Dir drinnen ist wohl viel Druck. Das ist normal, das darf sein, WIR bekommen das hin". Zack, nach 10 Tagen war das Thema durch und Geschichte.

Und zum Abschluß noch das Wort zum Wochenende. Eine "nächste" Frau, habe ich die kommenden zwei Jahre strikt nicht an mich herangelassen. Das hat mich nicht mal im Ansatz interessiert. Eben weil ich wollte das wenigsten hier bei uns absolute Ruhe herrscht. Denn die Unruhe auf der anderen Seite, die bekam ich genauso mit wie Du in Deiner Situation.

Ist das schön für mich, so alleine ? Nein. Ist es es wert ? Ja. Und das wird auch sicherlich irgendwann anders.

Es schrieb ein Betroffener

AntwortZitat
Geschrieben : 03.12.2016 00:08
(@michaelzudrittzuhaus)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,

danke dir für die offenen Worte. Ich stimme dir zu, dass am Ende die KM selber das Verhältnis zu den Kids gestallten muss. Ich halte mich da seit einiger Zeit raus. Die Idee, die körperlichen Reaktion in Kontext zu setzen und dann direkt anzusprechen probiere ich mal aus. Habe ich so noch nicht gemacht - immer ziemliches drum herum Gerede.

Über den Rest muss ich noch mal in Ruhe nachdenken. Die Friedenszeit zwischen meiner DEF und mir wird eh bald enden. Ich werde jetzt das Thema Unterhalt und KU angehen. Das wird sicher nicht schön.

Nochmals Danke - ein Blick aus einem ganz anderen Winkel. Merci!

Michael

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 03.12.2016 00:33
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