Hallo,
ich heiße Michael bin 44 und mitten in der Trennungsphase.
Meine Frau hat mich am 11.7. nach 15 Jahren Ehe und 22 Jahren Beziehung verlassen. Am 1.5. hat sie mir mitgeteilt, dass sie seit 6 Monaten eine Beziehung mit meinem besten Freund (dem Mann ihrer besten Freundin) hat. Wir haben dann bis zum 11.7. versucht, ob es nicht doch noch geht (das ganze Programm … gemeinsames Wochenende in Berlin, Paartherapie …). Schlimme Zeit. Es kamen viele Geschichten hoch … . Die Frau meines besten Freunds ist mittlerweile in der Psychiatrie, weil sie sich vor den Augen ihrer Kinder umbringen wollte, ihre Kinder aus erster Ehe sind in einer Pflegefamilie, da er die Betreuung nicht mehr leisten wollte. Es gab eine Phase in der ich Angst hatte, dass er sein Haus leer räumt, um meine Frau und meine beiden Jungs zu sich zu bekommen. Die Kinder sind natürlich auch befreundet gewesen – mein Großer ist der beste Freund des Jungen der jetzt in der Pflegefamilie ist. Obendrein geht es auch um viel Geld … er hat viele Schulden angehäuft und wir / ich sind durchaus vermögend. Jede Woche kamen mehr Geschichten hoch … eine schlimmer als die andere.
Am 11.7. ist sie dann zu ihm … die Kinder (10 und 12) sind bei mir. Sie ist täglich hier, da sie die Kinder genauso liebt wie ich. Der Große will auch bei mir bleiben, der Kleine ist sich unsicher. Wir haben uns finanziell schon geeinigt und notariell eine Gütertrennung sowie einen Scheidungsfolgenvertrag unterschrieben. Häuser etc. sind auf mich übertragen. Sie kriegt eine Menge Geld von mir … wird hart die nächsten Jahre, aber wird schon gehen.
Mit meinem Chef habe ich auch schon geredet. Ich war die letzten Jahre beruflich sehr erfolgreich und habe viel Wertschätzung erfahren. Mein Chef hat mir angeboten, die nächsten 9 Monate Homeoffice zu machen, um die Betreuung in Ruhe organisieren zu können. Tolles Angebot. Will ich aber nicht, da das nicht unser Alltag werden kann.
Zur Zeit sind noch Ferien. Meine Frau arbeitet halbtags und kommt nach der Arbeit zu den Kindern und kümmert sich ums Essen … teilweise macht sie sogar noch den Haushalt (was ich nicht nötig ist). Bevor ich dann aus dem Büro losfahre, schreibe ich eine WhatsApp und sie fährt dann los zu ihrem Neuen.
Eigentlich ist alles im Moment zum Wohle der Kinder organisiert. Wie ihr euch vorstellen könnt tut mir die Nähe meiner Frau nicht gut, aber das wird schon werden.
Vermutlich wird die erste Frage sein, warum dass alles so schnell geht. Die Frage kriege ich im Freundeskreis relativ regelmäßig. Der Kommentar, dass es dann ja bei uns schon länger nicht mehr gepasst hat, ist auch häufig dabei. Bis zum 1.5. hatte ich eine ganz normale Beziehung mir meiner Frau … mit allem drum und dran. Wir befanden uns eher in einer nicht so intensiven Phase, aber das hatten wir früher schon … . Mich hat’s wirklich kalt erwischt am 1.5., unseren gemeinsamen Freunde ging es genauso. Die waren auch alle geschockt. Die finanzielle Klärung brauchte wegen der Finanzsituation ihres Neuen Geschwindigkeit. In 4 Monaten hätte das vermutlich gar nicht funktioniert. Emotional bin ich lange noch nicht soweit. In den ersten zwei Monaten als ich noch um meine Frau gekämpft habe, ging’s mir richtig schlecht. Eine Mischung aus Verlustängsten, Selbstmitleid, Selbstzweifel und Hoffnung. In der Zeit habe ich 15 Kilo abgenommen und hatte – wie vermutlich viele – Selbstmordgedanken. Ich habe mir dann professionelle Hilfe genommen – einen Coach. Die hat mir geholfen, sonst wäre ich vermutlich komplett aus der Kurve geflogen … so wie die Frau ihres Neuen.
Warum schreibe ich hier rein:
Mein Hauptproblem ist, dass ich die Kinderbetreuung nicht alleine leisten kann. Leider sind alle Verwandten über 200km weg, so dass die mir auch nicht helfen können. Freunde und Nachbarn haben sich angeboten zu helfen. Das ist alles super nett gemeint wird aber nur im Ausnahmefall helfen können. Ich glaube nicht, dass meine Frau auf Dauer die Nachmittagsbetreuung leisten wird. Obendrein muss ich in den nächsten Monaten wieder Dienstreisefähig werden (2 bis 3 mal im Monat) sonst wird das definitiv negative Konsequenzen in meinen Job haben. Ich muss also auch das Thema Übernachtbetreuung hin kriegen. Ich habe dazu auch ein Gespräch mit meiner Frau gehabt. Im Prinzip will sie das gerne machen, allerdings möchte sie, dass die Kinder dann bei ihr schlafen. Ich habe damit ein großes Problem, da die Kinder dann vermutlich in den Zimmer ihrer (besten) Freunde, die ja mittlerweile in einer Pflegefamilie sind, schlafen müssten. Das habe ich ihr auch so gesagt. Trotz dessen habe ich angeboten, dass wir beide zusammen das Thema mit den Jungs besprechen. Wenn das für die Kids OK ist, kann ich das aushalten. Falls nicht hat sie versprochen die Kinder bei mir zu betreuen. Mir ist bewusst, dass das alles nicht auf Dauer trägt. Nur habe ich noch keine wirklich Alternative gefunden.
Meine größte Angst ist, dass meine Frau die Kinder zu sich rüber zieht und im Hintergrund an einer Story baut, die sie dem Jugendamt erzählen kann. Nach dem Motto: Er kriegt die Betreuung alleine nicht hin also ist es besser wenn die Kinder zu mir kommen. Kann sie das auch gegen den Willen der Kinder durchsetzen? Die Frau die ich mal geheiratet habe, würde das nie tun ... die Frau, die mir in 6 Monaten gegenüber stehen wird kenne ich noch nicht ... aber die wird definitiv anders sein.
Michael
Hallo Michael,
wenn Du "Häuser" hast, würde ich eines verflüssigen, sofern die monatlichen Mittel nicht reichen oder zur Not einen Kredit aufnehmen und mir eine Haushälterin/Zugehfrau/Kindermädchen anschaffen, die GENAU DAS abfedert. Und ich würde erst mal das supertolle Angebot des Chefs annehmen und zwar mit Kusshand. Das was am nötigsten ist, ist den Zustand, dass die Kinder bei Dir sind, zu zementieren. Sei so viel vor Ort wie es geht, kümmere Dich so viel selbst wie es geht und organisiere den Rest professionell.
Wenn Deine Finanzen das zulassen, dann organisiere das IRGENDWIE. Langfristig würde ich mich ggf. nach einem Job umsehen, der keine Dienstreisen vorsieht. Bei den ganzen Katastrophen brauchen Dich die Kinder und dafür solltest Du auch da sein.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo LBM,
danke für die schnelle Antwort. Das mit der professionellen Unterstützung habe ich mir schon überlegt. Die finanzielle Komponente würde ich vermutlich sogar hinbekommen. Für mich fühlt sich das so an, als wenn ich mit dem Schritt den Kinder die Mutter wegnehme ... und das will ich definitiv nicht. Wir haben zusammen viel aus den Kindern gemacht ... gemeinsam, das möchte ich solange erhalten wie es geht. Ich habe nur Angst, dass meine Gutmütigkeit ausgenutzt wird und Frage mich, was sie alles so anstellen könnte. Sie wird wohl demnächst mehr Arbeiten gehen, so dass die professionelle Unterstützung so oder so nötig wird.
Das Angebot meines Chefs habe ich zum Teil schon angenommen. Ich bin sehr viel zu hause ... will aber auch nicht überdrehen. Nicht bei den Kids, nicht bei der Arbeit. Was den Job ohne Dienstreisen angeht, bin ich schon am schauen ... .
Du merkst, dass ich mir schon viele Gedanken gemacht habe. Ich war mit den Jungs 14 Tage am Gardasee ... da hatte ich viel Zeit mit den Kids und mit mir alleine ... zum ausheulen und zum überlegen, wie es weitergeht. Ich weiß was ich will ... ich weiß nur nicht, welche Rolle meine Frau in meiner Welt einnehmen soll.
Die 14 Tage mit den Jungs alleine am Gardasee waren eine traurige und tolle Erfahrung zugleich. Ich hatte Angst davor und wollte eigentlich nicht, aber der Kleine wollte so gerne. Wir waren vor zwei Jahren zu viert an gleicher Stelle ... alles voller Familien ... . Wir sind dann gefahren ... meine Frau hat sogar geholfen, die Koffer für die Kids zu packen ... .
Hallo Michael,
mein Rat sollte auch nicht darauf abzielen, dass Du den Kindern die Mutter oder der Mutter die Kinder nimmst. Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich halte es jedoch im Rahmen in einer Trennung für unabdingbar, dass die persönlichen Bereiche der Expartner sich nicht zu sehr überschneiden. Damit meine ich: Das ist mein Tanzbereich, das ist Dein Tanzbereich. Ich komme nicht in Deinen Tanzbereich und Du kommst nicht in meinen Tanzbereich.
Dass Deine Ex in "ihrem alten Haushalt" rumturnt und ggf. Dir noch die Schlüppis wäscht, finde ich suboptimal und vermittelt auch den Kindern ein "Mama ist ja noch da"-Gefühl. Gleichzeitig bist ja auch Du nicht so weit, dass Du damit gut umgehen kannst.
Meine Idee wäre, dass Deine Ex die Kinder an x Tagen die Woche nachmittags nach der Schule "betreut" und sie dann nach Hause gehen oder ihren Hobbies und Freundschaften nachgehen. Und an den anderen Tagen bist Du da. Die Wochenenden könnt ihr teilen. Es ist ohnehin nicht vermeidbar, dass die Kinder auch bei ihr sein werden. Ob das von vornherein mit Übernachtungen sein wird, muss man sehen und die Kinder sind ja auch alt genug das zu artikulieren (Nee, in Max und Pauls Zimmer KANN ich NICHT schlafen.) Ohnehin kann das ja keine Lösung für ewig sein, denn die andere Frau wird ja auch aus der Psychiatrie raus kommen und dann muss ja auch sie irgendwo hin und wird sich hoffentlich ihre Kinder zurück holen? (Wo ist eigentlich da der Vater in dem Spiel??)
Es ist natürlich für jeden anders, aber mir wäre das zu viel Nähe und Verflechtungen mit der Ex.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin Michael,
willkommen hier im Forum.
Aus der höchstpersönlichen Forenerfahrung trifft es einen Großteil der Betroffenen relativ unvorbereitet, wenn sie mit einer Trennung konfrontiert werden. Deshalb sind auch die vielen negativen Gefühle gegenüber Next und neuer Lebenssituation Deiner DEF absolut nachvollziehbar.
Gut ist aus meiner Sicht, dass ihr mit der Scheidungsfolgenvereinbarung schon mal auf der juristischen Seite den friedlichen Weg eingeschlagen habt. Ein Weg, den ich selbst als sehr sinnvoll ansehe, den aber nur wenige Ex-Paare wirklich gehen. Da er auch noch Restvertrauen auf beiden Seiten erfordert. Somit sehe ich bei Euch schon noch Potential, dass ihr auch die Kinderbetreuung gut geregelt bekommt. Denn durch einen guten notariellen Vertrag sind ansonsten eigentlich keine Streitpunkte mehr offen.
Was kannst Du also tun? Aus meiner Sicht:
-Das Zusammenleben mit einem Ex-Partner, insbesondere wenn wieder ein Next am Start ist, geht nicht lange gut. Hier sind zu viele Gefühle im Spiel. Versucht, die räumliche Trennung nun konsequent hin zu bekommen. Erst dann kommt Ruhe in das Ganze rein.
-Ich würde mich nicht zu sehr auf die Kinder fokussieren. Das führt oftmals auch zu einem "Tunnelblick" in Sachen Umgang. Vom Alter her sind Eure Kids schon ziemlich selbständig und können selbst mitreden, wie sie den Umgang leben möchten. Gedanken über Kinderzimmer spuken in Deinem Kopf rum, sind für Eure Kids vielleicht total nebensächlich. Sie wollen Papa und Mama regelmäßig sehen und das solltet ihr sicher stellen.
-Kinder ab ca. 12 Jahren kann man nicht mehr zum Umgang zwingen. Du musst bereits jetzt langsam auf Angebotsorientierung umstellen. In 2 Jahren kann der Große übrigens gerichtsfest entscheiden, bei welchen Elternteil er leben möchte.
- Was ist mit einem 50:50 Wechselmodell? Dann lässt sich sicherlich auch Deine Arbeit gut bewerkstelligen. Du hast auch den Vorteil, dass Du dir offensichtlich auch "Umgang erkaufen" kannst. Ein starker Faktor, den Du ggf. auch ausspielen kannst.
Und ganz ehrlich: Selbst wenn sie die Kids zu sich rüberziehen sollte: Auch dann ist ein guter Umgang möglich und die Welt bricht nicht zusammen. Voraussetzung ist allerdings, dass deine DEF nicht auf die beliebten Exen-Spielchen aufspringt "Wenn ihr zu mir zieht kriegt ihr freies Internet / Spielkonsolen / Regelfreiheit".
Also möglich vorurteilsfrei mal zusammensetzen und auch Deine DEF einbinden, wie ein Wechselmodell aussehen könnte. Und dort können die Kids selbstverständlich auch bei ihr übernachten.
Planbarkeit und Verlässlichkeit. Darum geht es nach einer Trennung. Denn auch Du hast sicherlich keine Lust, die nächsten Jahre allein zu leben. Dazu brauchst auch Du Zeit und Freiräume, um Dir eine neue Partnerschaft aufzubauen.
P.S. Notier Dir bitte den Zeitpunkt des Zusammenzugs Deiner DEF mit ihrem Next. Nach zwei Jahren des Zusammenlebens verwirkt sie Unterhaltsaussprüche aus nachehlichem Unterhalt bzw. kann eine Reduktion erfolgen. Gruß Ingo
Hallo,
Deine Situation ist nicht beneidenswert.
Trotzdem würde ich das Angebot des Chefs auch nicht voll annehmen. Du brauchst den Job und das Geld. Dein Weg kann eigentlich nur sein, Dir mit Geld die Betreuung zu kaufen. Wie wäre es mit einem au pair. Platz sollte es in der Wohnung genug geben und so klein sind die Kinder ja zum Glück auch nicht.
Deine Sorge, dass wenn Du die Betreuung nicht hinbekommst Deine Frau die Kinder mitnimmt sind voll und ganz berechtigt.
Unter Umständen findest Du auch eine Zugehfrau/mann, die regelmäßig putzt und für die Zeit Deiner Dienstreisen im Haus wohnt. Aus meiner Sicht solltest Du in den nächsten 2 Jahren Dienstreisen minimieren, ganz ausschliessen wird sowieso nicht gehen. Wenn der Große 14/15 ist dann können die Kinder mit einem au pair auch mal ein paar Tage alleine seiin. Die Hauptlast der Betreuung wird in den nächsten 2-3 Jahren anfallen.
Du solltest auch versuchen Dein Vermögen zu schützen. Deine DEF wird vermutlich jeden Cent, den sie bekommt ihrem Neuen geben und damit ist das Geld weg. Vielleicht steht sie ja nach einiger Zeit auch wieder reumütig vor Deiner Tür, weil es mit Geld eben besser ist als ohne. Hier spielen auch die Unterhaltszahlungen, die Du an Deine Kinder und vermutlich auch an Deine DEF leisten musst eine Rolle.
Dass Du eine Coach hast halte ich für sehr positiv, dass hilft Dir auch zur Ruhe zu kommen.
VG Susi
Hallo und danke euch allen.
Trennungsunterhalt haben wir vorläufig geregelt. Der ist recht hoch, da ich viel verdiene. Falls sie hier noch was machen will, kann sie das nach meinem Verständnis schon, ich denke aber, dass sie das nicht machen wird. Das Trennungsjahr hat am 1.8. begonnen ich werde am 1.5. nächstes Jahr die Scheidung einreichen. Eingezogen ist sie bei ihm am 11.07.. Der nacheheliche Unterhalt ist auch geregelt im Scheidungsfolgenvertrag und damit fest. Da ich selbst ein Scheidungskind bin und erlebt habe, wie meine Eltern ihre Trennung fabriziert haben, war mir sehr schnell klar, was zu tun ist. Und wenn eine Entscheidung gefallen ist, gehe ich meinen Weg konsequent weiter. Ich habe ihr klar gesagt, dass es kein zurück geben wird ... sowas wie die letzten Monate tue ich mir und meinen Jungs nicht noch mal an.
Der wesentliche Grund, warum ich nicht will, dass die Kinder zu viel bei ihr sind ist ihr Neuer. Aus erster Ehe hat der zwei Töchter ... hat dort viel Kampf und Krampf gegeben ... . Seine Große hat sich eine zeitlang geritzt ... war mal beim ihm mal bei ihr. Nicht gut. In seine zweite Ehe (das ist die die jetzt kaputt gegangen ist) hat seine Frau zwei Kinder mitgebracht. Das ist diejenige, die in der Psychatrie war und jetzt wieder raus ist. Wir kennen sie seit knapp 13 Jahren ... sie und meine Frau haben die Kinder nebeneinander im Kinderwagen geschoben. Meine Frau hat ihr damals zur Hochzeit ihr Hochzeitskleid geliehen .... . Der Mann mit dem sie die Kinder hat ist taugt nicht und hat über die Zeit das Sorgerecht verloren. Die beiden Kinder sind wohl von ihrem Opa missbraucht worden. Der Neue meiner Frau hat viel getan für die Kinder, so dass die lange Zeit auf einem guten Weg waren. Wir waren sehr nah dran an dem Thema und haben sehr viel geholfen. Jetzt hat er die Kinder nicht mehr haben wollen und die fallen komplett in ein Loch. Die Kleine malt wieder Misbrauchsbilder ... . Ich denke nicht, dass was Neues passiert ist ... "nur" ein schlimmer Rückfall. Mittlerweile besuchen die Kinder ihn auch nicht mehr, wollen die Pflegeeltern nicht. Liegt wohl daran, dass meine Frau dort ist und das die Kinder ziemlich geschockt hat. Ich habe ein großes Problem damit, meine Kinder in eine solche Welt zu geben. Das meine Frau mich betrogen hat ist eine Sache, das ihr Neuermich so hintergeht ist auch ein Ding (er saß vom 01.01. – 30.04. fast jedes Wochenende in meiner Küche. Wir haben Bier getrunken und viel geredet, wie es mit seiner Ehe weiter geht, da es dort schon krieselte … parallel hat er schon mit meiner Frau geschlafen). Was mich wirklich schockiert hat ist wie er die Kinder, die er 5 Jahre in seinem Haushalt hatte, binnen von 5 Tagen einfach „entsorgt“ hat. Ich möchte nicht, dass meine Kinder irgendeine Art Bindung zu ihm eingehen. Dort dauerhaft wohnen, kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen. Am liebsten möchte ich, dass er gar keinen Einfluss auf meine Kids nimmt … das wird nur leider nicht gehen. Dessen bin ich mir bewusst.
Das mit der Nähe ist auch ein Problem für mich. Ich suche Abstand wo ich kann. Im Regelfall treffen wir uns nicht … machen alles per WhatsApp. Nur wenn’s nötig ist kommt es zu einem persönlichen Kontakt (z.B, Diskussion über Übernachtbetreuung, Kindergeld, Steuerklassen). Im Moment ist es tatsächlich so, dass sie viel in meinem Haushalt macht. Ich sage ihr immer, dass sie das nicht muss. Ich werde ab nächster Woche auf „Lass das bitte ich kriege das alleine hin“ umstellen. Danke für den Rat.
Die gute Nachricht ist, dass meine Kids schon jetzt recht selbständig sind. Sind beides „Schlüsselkinder“, da meine Frau und ich beide berufstätig sind. War eigentlich gut geregelt bei uns. Wenn die Kids von der Schule nach Hause kommen, habe die gegessen, sind ne Runde mit dem Hund (der ist auch noch bei mir und bleibt wohl auch hier, weil der Große so dran hängt). Danach Hausaufgaben. Hat natürlich nicht immer so geklappt … der Fernseher oder die Konsole ist halt doch interessanter als die Hausaufgaben. War jetzt nicht jeden Tag die Woche so, aber zwei Tage die Woche war das für die Kids normal. Um 16 Uhr kam dann meine Frau nachhause.
Ab Donnerstag beginnt dann die Schule wieder … schauen wir mal, wie das so geht.
Interessant finde ich bei euren Beiträgen, wie unterschiedlich das alles Ablaufen kann. Mal gespannt welchen Weg wir gehen werden.
Michael
Wenn deine Kinder selbständig genug sind, würde ich so viel wie möglich beibehalten und die eigene Präsenz verstärken. Du kannst ja tagsüber in die Firma fahren und dann lediglich nachmittags nach Hause fahren und lediglich den Restauriert im Homeoffice erledigen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin Michael,
Der wesentliche Grund, warum ich nicht will, dass die Kinder zu viel bei ihr sind ist ihr Neuer
(
ich denke mal, dass Gefühl kennt jeder hier, wenn die Nexts "urplötzlich" (nach wenigen Tagen / Wochen) oder bei Dir sogar schon im Vorfeld, auf der Matte stehen. Aus meiner Sicht bist Du in diesem Bereich aber zu sehr durch Deine eigenen Gefühle gefangenen und limitierst Dich hier unnötig selber. Du kannst durch sorgfältige Beobachtung und Gespräche mit den Kids feststellen, ob es hier wirklich Grund zur Sorge gibt oder nicht.
Nur mal nebenbei: Wenn es Deine DEF darauf anlegen würde, die Kinder rüberzuziehen, würde sie es aus meiner persönlichen Forenbeobachtung aus schaffen. Eine geschickten KM stehen hier mannigfaltige Möglichkeiten zur Verfügung. Wie Du selbst schon gesagt hast, sind auch bei Euren Kids die Ansatzpunkte für Manipulation durchaus vorhanden:
Hat natürlich nicht immer so geklappt … der Fernseher oder die Konsole ist halt doch interessanter als die Hausaufgaben
Aus der persönlichen Forenbeobachtung würde eine Kindsbesitzerin nun wie folgt agieren: "Lieber Sohn, Mama ist immer so traurig wenn Du bei Papa bist. Der liebe Next hat nun extra die Kinderzimmer für Euch gestrichen. Und damit Du dich freust, hab ich Dir gleich eine neue Playstation gekauft und dazu noch "Fallout 4". Ach ja, die Regeln bei Papa sind ja immer ziemlich streng, wie ich gehört habe. Bei uns darfst Du natürlich soviel spielen wie Du magst. Ach ja, W-Lan hat Next jetzt auch neu gemacht, geht auf jeder Etage. Deine Freunde dürfen auch jeden Tag vorbeikommen, könnt ihr auch zusammen zocken".
So. Wie willst Du in dieser Situation verhindern, dass Euer Kinder hier mit den Füßen abstimmen? Richtig, Du wirst es faktisch nicht verhindern können. Deshalb würde ich hier gar keine große Freund-Feind-Kulisse aufbauen, sondern ein verlässliches Modell installieren, was für Euch beide und die Kids passt. Und der Rest geht Dich dann auch im Privatleben Deiner DEF nichts mehr an. Sie kann dann machen was sie möchte - genau wie Du auch.
Der nacheheliche Unterhalt ist auch geregelt im Scheidungsfolgenvertrag und damit fest
Aber ich hoffe doch zumindest zeitlich befristet? Insbesondere wenn im Vorfeld schon klar war, dass sie mit einem neuen Partner in neuer eheählicher Gemeinschaft leben möchte, hätten hier zeitliche Befristungen Sinn gemacht. Dazu sind die Kinder alt genug, eine beruflichen Tätigkeit steht wohl kaum etwas im Wege.
(z.B, Diskussion über Übernachtbetreuung, Kindergeld, Steuerklassen).
Hier solltest Du Bedenken, dass es aus der Forenbeobachtung sehr oft zum Streitpunkt insb. wg. der gemeinsamen Veranlagung im Trennungsjahr kommt. Auch wenn Du einen gesetzlichen Anspruch auf Unterschrift Deiner DEF hast, wird hier immer wieder langwierig gestritten (Nachteilsausgleich, etc.).
Also, löse Dich von der "Angst vor dem Next" und lass Eure Kinder ihre Erfahrungen machen. Aus meiner Sicht besteht sonst eher die Gefahr, dass sie anfälliger für Manipulationen werden. Gruß Ingo
Moin Ingo,
noch ein Norddeutscher … .
Was das rüber ziehen der Kids angeht, habe ich dazu schon mit meiner Frau gesprochen. Wir sind uns beide im Klaren, dass das „kaufen“ der Kinder über Geschenke und Nettigkeiten am Ende das falscheste für die Kinder ist. Mal schauen, ob sie das trotzdem versucht. Ich denke aber meine Chancen stehen hier recht gut. Viele Freunde der Kids wohnen hier in der Nachbarschaft. Beide sind hier fest verwurzelt. Meine Frau wird früher oder später hier weg ziehen, da „die öffentliche Meinung“ doch sehr klar ist. Ich wohne in einer Kleinstadt, sie jetzt in einem Dorf neben dran. Hier weiß jeder alles ... auch wenn ich in meiner Ehe viel falsch gemacht habe, rechtfertig das nicht, was da passiert ist. Trennen ist ok, aber so viel Schaden anrichten, weil man alles geheim hält, nicht. Obendrein sehe ich gerade, dass der Große sich von ihr abnabelt … Vor dem Urlaub war sie jeden Tag hier, abends haben die Jungs dann noch mal angerufen. Ich bete Abends mit den Jungs … da war dann auch noch ein Gedanke für Mama drin. In Italien drehte sich alles. Die Kinder wollten nicht mehr telefonieren. Ich habe einige male gefragt. Der Große hatte dann noch WhatsApp Kontakt … alle 2 oder 3 Tage. Nach Italien ist sie fast jeden Tag da … telefoniert wird nicht mehr. Zusätzlich hat der Große noch Kontakt zu seinem Freund, der auf Grund der ganzen Aktion in der Pflegefamilie ist. Ich will gar nicht wissen, was die beiden sich schreiben.
Wenn die Kinder allerdings zu ihr wollen kann und werde ich das nicht verhindern.
Den nachehelichen Unterhalt haben wir geklärt. Ist auf 12 Monate beschränkt … je nachdem, wie lange es dauert bis zum Scheidungstermin und wie der Versorgungsausgleich läuft, kriegt sie vermutlich eine 6stellige Summe. Sie hätte viel mehr kriegen können. Wollte sie nicht. Sonst hätte meine Mutter oder mein Bruder oder wir eine neue Bleibe gebraucht. Wie gesagt: Wir kennen uns sehr lange, sie war Teil meiner Familie und ich auch Teil ihrer. Das wollte sie den meinen Verwandten nicht antun.
Gemeinsame Veranlagung haben wir auch besprochen. Sie wird nicht in LS4 wechseln. Es gäbe eigentlich nur zwei Gründe … mich ärgern oder sie braucht das Geld. Ich habe ihr gesagt, wenn sie das Geld braucht soll sie das sagen, dann erstatte ich ihr die, die sie bezahlt. Wollte sie nicht … ich denke sie versteht, dass ich ihr keine Steine in den Weg lege. Kindergeld haben wir auch klären können. Kommt demnächst auf mein Konto. Dann kann ich nächstes Jahr in LS2 gehen. Offen ist noch das Thema Kinderfreibetrag. Da glaube sie, dass sie 1,0 kriegt. Da sie keinen Unterhalt bezahl, müsste ich eigentlich beide bekommen. Im Zweifel „kaufe“ ich ihr den ab. Bei ihr macht das 20€ im Monat, bei mir deutlich mehr. Ich denke, auch das werden wir regeln können. Bin nächste Woche bei meiner Steuertante, mal gucken, was die für Ideen hat.
Die Angst vor dem Next ist eher eine Angst um die Kinder (s.o.). Mit ihm habe ich in der zwei monatigen „wir-versuchen-es-noch-mal“ Phase auch gesprochen. Mein Coach meinte, dass das Gespräch mich nicht weiter bringen würde. Ich hab’s trotzdem gemacht. Mein Coach hatte recht. Aber: Wir haben uns nicht geprügelt und nur am Ende ein wenig gestritten. Die Antwort auf meine Frage „Wie soll’s jetzt weiter gehen?“ werde ich wohl nie vergessen. „Ich liebe sie, sie liebt mich. Der Rest ist egal und findet sich“ Ich weiß bis heute nicht, ob er nicht vielleicht sogar recht hatte … .
Und ja … falls jemand meint ich sei zu sehr auf das Materielle fixiert. Mag sein. Ich habe einige Scheidungen gesehen in verschiedenen Rollen. Als Sohn, als Bruder, als Freund … eins war immer gleich. Die erste Frage ist: Wer „kriegt“ die Kinder? Die zweite ging dann immer ums Geld. Im schlimmsten Fall wurde beides vermischt. Das wollte ich unbedingt vermeiden.
Michael
Oh man ... habe gerade den http://www.trennungsfaq.com/ gelesen .... . Ich glaube ich gehe das alles viel zu naiv an ..
Oh man ... habe gerade den http://www.trennungsfaq.com/ gelesen .... . Ich glaube ich gehe das alles viel zu naiv an ..
Das kann sein. Muss nicht. Möglicherweise hat sich deine Ex entliebt ohne deshalb im Leben eurer Kinder und Dir eine über die Trennung an sich hinausgehende Schneise der Verwüstung zu hinterlassen.
Bleibe aufmerksam, aber versuche diese bisher geschaffene Basis zu stärken und fortzuführen.
Es sind so wenig alle Frauen Schweine wie alle Männer.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Bei mir geht's erstmal smooth weiter. KM war gestern nachmittag da und hat sich um die Jungs gekümmert, ohne Stress ohne alles. Mit dem Großen hingewesen, Brillen holen. Hatte gestern noch Stress mit dem Großen, wegen der Brille ... passt nicht, zu eng, in der Schule werde ich gehänselt ... grr. Heute morgen mit der KM geschrieben, dass sie ihm gut zuredet. Will sie heute machen. Wegen Haushalt habe ich sie auch angeschrieben, dass sie sich daraus nach und nach verabschieden soll nicht das am Ende ein Gerücht aufkommt, dass ich das nicht alleine hinkriege. Das würde Stress zwischen uns bringen und damit potentiell für die Kids. Hat sie verstanden, wird sich nach und nach zurück ziehen aus dem Thema.
Am Samstag ist Aufnahme des Kleinen in die neue Schule. KM möchte, dass wir da zusammen hingehen. Wird ein wenig anstrengend, da dort viele Freunde/Bekannte da sind, die über unsere Situation und was passiert ist, im Bilde sind - Kleinstadt halt. Werden wir zusammen für den Kleinen machen. Mal schauen, wie das ausgeht.
Merkwürdige Trennung
Moin Michael,
(auch wenn ich nicht mehr im Norden wohne, hat es mir dort früher gut gefallen 😉
aus meiner Sicht läuft es aber doch ganz gut bei Euch. Ihr habt das wichtige Restvertrauen zueinander und haltet die Kommunikation aufrecht. Gut so.
Den Trennungsfaq hast Du gelesen. Auch das ist wichtig. Du darfst jetzt aber auch nicht zu schwarz sehen. Mach Dir auch bewußt, dass hier im Forum - und im FAQ - meist nur die sehr heftigen Fälle sehr intensiv und mit vielen Antworten besprochen werden. Die ruhigen, sachlichen Trennungen gehen dabei schnell unter.
Die erste Frage ist: Wer „kriegt“ die Kinder? Die zweite ging dann immer ums Geld.
Genau dies ist aus meiner persönlichen Forenbeobachtung so leider oft zutreffend. Es ist aus meiner Sicht wichtig, diese Mechanismen zu kennen. Du hast den großen Vorteil, dass Du durch Deine finanziellen Möglichkeiten sehr viel abfedern kannst. Also, bleibt im Gespräch und fahrt die Dinge wie gemeinsamer Haushalt langsam zurück um hier auch die - sehr wichtige - räumliche Trennung hinzubekommen. Erst dann kommt meist Ruhe rein. Gruß Ingo
Moin Ingo,
ich schreibe hier erstmal weiter rein, was passiert bei mir.
Wenn's gut weiter geht, kann das vielleicht einigen als Beispiel dienen, dass es auch ohne Krieg geht.
Wenn's nicht gut geht und auch bei mir Streit ausbricht, seid ihr im Bilde und könnt mir vielleicht besseren Rat geben.
LG Michael
Moin Michael,
das klingt nach einem guten Plan. Viele von uns haben - Dank des Forums - selber auch eine friedliche Trennung hinbekommen. Du kannst Dir hier immer Feedback holen und von den vielen Meinungen und Erfahrungen profitieren. Gruß Ingo
So - die Einschulung in die neue Schule haben wir geschafft .... ganz schön anstrengend. Ich glaube meine DEF hat immer noch nicht verstanden, dass wir keine Familie mehr sind, und sich alles ändert. Heute war's anstrengend nett und konstruktiv zu bleiben. Bin froh, wenn sie wieder weg ist.
Mein Eindruck ist, dass wir demnächst ins kurze Gras kommen. Sie scheint ihren Job gekündigt zu haben. Warten wir mal ab.
Moin Michael,
Sie scheint ihren Job gekündigt zu haben.
Sucht sie sich denn etwas neues? Denn zu einer Trennung gehört auch, dass man sich wieder selber versorgen muss (spätestens nach Ablauf des Trennungsjahrs bzw. Auslaufen des nachehl. Unterhalts).
Denk bitte auch dran, dass fast alle Scheidungsfolgenvereinbarungen Klauseln zur Unzulässigkeit bei Belastung von Dritten (Steuerzahler) beinhalten. Sprich wenn Deine DEF Leistungen von der ARGE bezieht, platzen u.U. auch Bestandteile der Vereinbarung. Es wäre somit recht wichtig, dass Deine DEF weiterhin auch ihren Lebensunterhalt decken kann. Wenn Du hier noch Einfluss hast, solltest Du sie schon zur Aufrechthaltung einer Beschäftigung ermuntern. Gruß Ingo
Moin Ingo,
danke noch mal für's erinnern. Das ist mir bewußt. Ich denke, dass sie schon suchen wird. Ich habe für sie vorletzte Woche noch Bewerbungen für sie geschrieben. Sie war halt schon sehr unglücklich in ihrem jetzigen Job. Ich hoffe, dass sie schnell was findet, nicht, dass sie Zeit zum Grübeln kriegt. Die Frau, die ich mal geheiratet habe, hält es zu Hause und ohne Arbeit nicht aus. Die jetzige Frau, kann ich gerade nicht einschätzen. Ab warten.
Ach ja, gerade kommt eine weitere Komplexität dazu: Die DEF von dem Next meiner DEF schaut jetzt regelmäßig rein. Sucht Anschluss und Hilfe. Schon schwierig, ihr beizubringen, dass ich Abstand von allen brauche, ohne, dass sie gleich wieder in der Klapse landet.
Die Finanzen sind eine Sache ... diese ganze Gefühlsduselei geht auch gar nicht.
LG Michael
Moin Michael,
Die DEF von dem Next meiner DEF schaut jetzt regelmäßig rein. Sucht Anschluss und Hilfe. Schon schwierig, ihr beizubringen, dass ich Abstand von allen brauche, ohne, dass sie gleich wieder in der Klapse landet.
ich würde empfehlen, dass Du dich hier möglichst raus hälst und den Kontakt möglichst auf Sparflame hälst. Aus meiner Sicht kann es in solchen Konstellationen ansonsten sehr schnell dazu kommen, dass sobald sie einen Ansatzpunkt findet, wo Du aus ihrer Sicht "falsch" agierst (das kann irgendeine Nachlässigkeit sein, flapsige Bemerkung Deinerseits sein), sie gegen Dich schießen wird, um ihren Ex wieder zu bekommen. Also Obacht. Gruß Ingo