Hallo,
meine Frau ist vor zwei Wochen zu Ihren Eltern mit unserer Tochter gezogen. Haben uns auseinandergelebt, keine gemeinsamen Hobbies mehr, kein Sex und keine gemeinsamen Ziele. Nachdem wir letztes Jahr schon mal für 2 Monate getrennt lebten, ist Sie nun zu Ihren Eltern gezogen. Das haben wir bereits letztes Jahr schon geübt.
Die Ex ist weg und es gibt jetzt auch kein Zurück, jedoch ist die Einstellung zur Tochter und dem Umgang schwierieg. Wir müssen noch einiges regeln, was uns betrifft, jedoch bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass Sie mir die Tochter (3,5) vorenthalten will.
Ich hatte Sie nach gut zwei Wochen, jetzt das Erste mal bei mir einen Tag über Nacht und es lief erstaunlich gut. Kein Weinen nach Mama, schläft in Ihrem Bett, Tolle Zeit verbracht...Ich wohne im ehem. Haus und Tochter war einfach cool und ich habe Sie dann am nächsten Tag in den Kindergarten gebracht.
Jetzt hat die KM ihre Sachen aus dem Haus geholt und gemeint, dass sich unsere Tochter bei Ihr geweint hätte und geklammert hätte nach dem Kindergarten und wir sollen alles langsam angehen. Das bedeutet, dass Sie meiner Bitte die Tochter zu nehmen am Nächsten Wochenende nicht nach kommen will. Sie ist Erzieherin in einer Kita und denkt Sie weiss was gut für das Kimd ist. Das steht aber im Wiederspruch zu allem was ich hier gelesen habe, dass es einem 3,5 Jahre alten Kind nichts anhat, wenn es auch mal eine oder zwei Nächte beim
Vater bleibt. Zum Wechselmodell hat Sie Ihre eigenen Ansichten, dass dies dem Kind nix bringt und der ständige Wechsel eher schädlich ist. Hat hier jemand von euch Links und Studien, die das Wiederlegen?
Vielen Dank für die Hilfe
Hulahup
Moin.
Und willkommen im Club.
Wir praktizieren das WM seit nunmehr ungefähr 5 Jahren. Es klappt prima. Und nach allem was wir beobachten , scheint unser Kind sehr gut damit klarzukommen. Sollte es - gerade anfangs - mal ein wenig Anpassungsprobs gegeben haben, dann hat das bei uns allerdings kein ET dramatisiert!
Such hier im Forum mal ein wenig zu Erfahrungen und Rahmenbedingungen.
Hier ein wenig Infos, die ich früher schon mal empfohlen hatte:
Das Wechselmodell: Definition, Praxis und Stand der psychologischen Forschung
von Prof.Dr. jur. Hildegund Sünderhauf
http://vev.ch/index.php/unsere-angebote/veranstaltungen/fachtagung/unterlagendoppelresidenz?download=62:hildegund-suenderhaufbuchtipp: "Eine Woche Mama, eine Woche Papa" von Ina Kiesewetter.
Ansonsten gerne fragen!
Ein WM muss nicht immer zwangsläufig exakt 50:50 sein - macht es so, wie es fürs Kind und Euch am Besten passt. zur Unterhaltspflicht dann später mehr bei Bedarf. Und rein logisch: die Anzahl der Wechsel ist im WM nicht häufiger als beim Standardumgang.
Achja, aus Deinen Zeilen bisher kann ich noch nicht erkennen, dass die KM Dir das Kind vorenthalten will...
Gruß, Toto
Moin Hula,
willkommen hier. Wie Toto schon schrieb, kann man noch keine wirklich Kindsbesitzerin erkennen.
Jetzt hat die KM ihre Sachen aus dem Haus geholt und gemeint, dass sich unsere Tochter bei Ihr geweint hätte und geklammert hätte nach dem Kindergarten und wir sollen alles langsam angehen. Das bedeutet, dass Sie meiner Bitte die Tochter zu nehmen am Nächsten Wochenende nicht nach kommen will
Aufpassen, dass Du nicht über den Tisch gezogen wirst, musst Du allerdings schon. Und es wird deutlich, dass ihr den Umgang noch nicht geregelt habt.
Dies bitte schleunigst nachholen.
Für das Wechselmodell gibt es KEINE feste Definition. Auch die Väter, die den "Standartumgang" alle 2 Wochen oder mit Tagen dazu ausfüllen, führen ein Wechselmodell. Und jedes dieser Modelle kann - planmässig und konstant durchgeführt - genau passen und ist auch für die Kinder gar kein Problem. Also Hauptwohnsitz darf gerne bei der KM sein, durch den Umgang erlebt das Kind aber auch Alltag bei Dir. Hier muss man die Regelung finden, die zu Euch passt.
Also 1. Schritt:
1. Hinsetzen und Umgangsplan erstellen. Beginnend mit nächstem Wochenende. Wenn die KM dann die Tochter haben möchte, gerne. Dann beginnt Dein Umgang am Freitag, 08.05 ab Abohlung KiGA (Vorteil kein Kontakt mit der KM, falls nicht der selbe KiGA) bis Montag, 11.05 zum KiGA. Du bittet die KM freundlich eine Tasche / Rucksack mit den notwendingen Sachen bereitzustellen. Dieser Umgangsplan läuft ab sofort in diesem Rhythmus ohne Abweichungen.
2. Regelung Feiertage und Kita-Schließzeiten in den Ferien berücksichtigen und einplanen (also entweder Wechsel zwischen den Feiertagen oder ihr lasst den Umgang erstmal normal durchlaufen, da ihr noch keine Schulferien berücksichtigen müsst.
3. Regelungen für den Falls des Umgangsausfall festlegen (als Ausgleich das darauf folgende WE).
Bitte auf das Standart-Exen-Bla-Bla nichts geben. Ein 3,5 Jähriges Kind das bei Dir aufgewachsen ist, kann ohne Problem sofort in den Übernachtungsumgang das komplette WE gehen. Dafür muss man weder jeden Tag telefonieren, kontrollieren oder sonst was tun. Standart-Schwachsinns-Sprüche sind: "Das Kind ist so aufgedreht nach dem Umgang " oder auch "Das Kind kann bei Dir keinen Mittagsschlaf machen".
Mach der KM deutlich, dass Planbarkeit und Verlässlichkeit für Euch beide wichtig ist. So könnt ihr beide auch Wochenenden mit dem Kind verbringen, an den anderen WEs aber auch Euer Privatleben wieder stabilisieren (incl. Zeit für evt. neue Partner).
Geht Deine Exe nicht darauf ein, mach ihr deutlich, dass Du dann das JA einschalten wirst. Du kannst sie Fragen, ob sie ihre Zeit nicht sinnvoller verplanen möchte, als mit Dir bei der Behörde zu sitzen. Denn vernünftige Elternteile brauchen eigentlich niemand Drittes.
Bei Problemen frage bitte gleich hier nach. Gerade in der Anfangszeit einer Trennung werden viele taktische Fehler gemacht. Insb. "nette Papis" sind hier von sehr stark betroffen. Gruß Ingo
Moin
Wenn die KM Kita-Erzieherin ist, dann appelliere doch an ihren gesunden Menschen- bzw. Berufsverstand der sagt, dass beide Elternteile zu gleichen Teilen wichtig für ein Kind sind. Von daher würden sich doch dann in eurer Konstellation das Wechselmodell von selbst erklären. Zu regeln wäre lediglich der Rhythmus des Wechsels und die dazu gehörigen Mechanismen.
Das meine ich ganz ernsthaft. Ihr Berufsethos - so denn sie einen hat - dürfte hier deutlich dazu beitragen. Schlage ihr doch vor, sich mit ihrer Chefin zu beraten. Jenige sind zwar nicht selten Bürokraten, nur dürften diese sich auch herausgefordert fühlen und sich vermutlich besinnen.
Was Du keinesfalls annehmen darfst ist, daß Deine Ex mehr Wissen oder Erfahrung hat - und das meine ich hierbei ganz deutlich und zielgenau auf eure Tochter zugeschnitten. Da ist sie genauso wie Du Profi und Anfänger gleichzeitig. DAS zu verstehen und zu verinnerlichen ist wichtig, wenn man tatsächlich Vater oder Mutter sein will, und das richtige und wichtige für das Kind möchte.
LG oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Moin,
Wir praktizieren das WM seit nunmehr ungefähr 5 Jahren.
Same here!
Bei mir sind es zwar erst gute 4 Jahre, aber es klappt ohne Probleme.
In meinem Fall sogar mit nur Minimalkommunitation zur KM. Das WM hat bei mir überdies ein einen ABR-Antrag der KM überlebt.
Grüsse!
JB
Diskutiere nicht mit Idioten -
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!
Moin Hulahup,
es ist dir wirklich zu empfehlen eine verbindliche Umgangsregelung so schnell wie möglich festlegen zu lassen und das gerichtlich. Das die KM auch noch Erzieherin ist, sorgt schon dafür, dass man eher ihr Glauben schenken wird als dir, selbst wenn sie noch so großen Bullshit reden sollte.
Das eure Tochter bei ihr geklammert und geweint hat, ist schon ein Indiz dafür, dass Du hier aufs Abstellgleis geschoben werden sollst.
An KMs Berufsverstand zu appellieren kannst Du vergessen, wird nichts bringen. Solange das für eine Mama zum Nachteil gereicht, wird sie sich auf nichts einlassen.
Jarod
Hi Hulahup,
Same here!
Jetzt seit fast genau 6 Jahren.
Beim letzten Elternsprechtag sagte uns die Lehrerin sie könne nicht sagen ob Prinzesschen die Nacht bei KM oder bei mir verbracht hat wenn sie früh zur Schule kommt.
Die Kleine wär immer gleichermaßen ausgeschlafen, fröhlich und am Unterricht interessiert.
Seitdem Prinzesschen (9) die Klasse gewechselt und sich da eingewöhnt hat läuft es wieder super in der Schule.
Lieblingsfehler für Anfänger: Wenn es in der KiTa, in der Schule oder gesundheitlich Probleme gibt, gleich die Trennung, den Umgang oder die Berufstätigkeit der Eltern in Frage stellen.
Das eure Tochter bei ihr geklammert und geweint hat, ist schon ein Indiz dafür, dass Du hier aufs Abstellgleis geschoben werden sollst.
Blödsinn. Sowas ist bei Trennungskindern in dem Alter völlig normal. das weiß keiner besser als eine KiTa-Erzieherin.
Bei Kindergartenkindern in intakten Familien kommt klammern und weinen nach einer vorübergehenden Trennung aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen auch vor.
Hatte mein Bruder nach jeder Geburt eines jüngeren Geschwisterkindes bei seinen älteren Kindern wenn meine Schwägerin im Krankenhaus entbunden hat.
Hat den Kindern nicht geschadet und der Ehe auch nicht. Seine Kinder gehen mittlerweile alle aufs Gymnasium und haben die Phase "Klammern und Weinen" längst vergessen.
Unsere Erfahrung 6 Jahre nach der Trennung ist:
Je regelmäßiger und verlässlicher der Umgang läuft desto schneller gewöhnt sich das Kind an den neuen Alltag.
Je mehr die Situation von den beteiligten Erwachsenen in Frage gestellt wird desto dramatischer reagieren Kinder.
Solange KM mich zur Rückkehr bewegen wollte hatte sie Probleme mit der Kleinen (damals 3) und dem Großen (damals 14).
Nachdem wirklich ALLEN klar war das das Thema Ehe und Zusammenleben durch ist kehrte Ruhe ein.
Bei uns läuft das WM wie ein Schweizer Uhrwerk und mittlerwele sind alle damit zufrieden.
Gruss Horst
wir sollen alles langsam angehen
Dann weise sie mal darauf hin, dass sie genau das Gegenteil macht. Sie will eine schnelle und klare Trennung von dir und deiner Tochtzer durchziehen. "Langsam angehen" würde bedeuten, dass ihr (du + Tochter) annähernd genauso viel Zeit miteinander verbringt wie bisher.
dass sich unsere Tochter bei Ihr geweint hätte und geklammert hätte
Sie als "Fachfrau" sollte wissen, dass das Ausdruck von Verlustangst sein kann. Zeige ihr, dass du dich von ihrer Fachkenntnis (die sie hier nicht nutzen kann, da persönlich betroffen) nicht beeindrucken lässt. Wenn ihr euch schon länger mit der Trennung beschäftigt, habt ihr nicht schon mal über den Umgang geredet? Bei uns war das klar, bevor wir uns räumlich getrennt haben.
Je regelmäßiger und verlässlicher der Umgang läuft desto schneller gewöhnt sich das Kind an den neuen Alltag.
Je mehr die Situation von den beteiligten Erwachsenen in Frage gestellt wird desto dramatischer reagieren Kinder.
Absolut richtig!
Danke, für eure Beiträge und die Zeit.
Heute habe ich ein Schreiben von Ihrem Anwalt bekommen, wegen Unterhalt und Vermögensaufstelkung, etc.
Habe mit meiner Kanzlei gesprochen und wir werden versuchen das Umgangsrecht zu regeln. Ihr Anwalt hat in dem Schreiben bzgl. Umgang nix erwähnt. Da gaht es erst mal nur ums Geld, war nicht anders zu erwarten.
Ob ich meine Tochter morgen bekomme ist immer noch unklar, hoffe aber immer noch dass ich Sie bis samstag bei mir haben kann. Ob das klppt steht in den Sternen.
Vielen Dank für eure Erfahrungen.
P.S. Gibt es eine Selbsthilfegruppe in München für Väter oder Frauen? Ich würde gerne Leute kennen lernen, mit denen man was zusammen machen kann, mit ggf, Kindern im gleichen Alter. Bisher wurde ich immer aussen vor gelassen was die sozialen Kontakte angeht und ich würde mir wünschen, wenn mann ggf. Leute findet mit denen man was unternehmen kann und die auch Kinder im gleichen Alter haben.
Gruss
Hulahup