Moin Stefan,

Denkt ihr der kleine kennt mich überhaupt noch?

Sind jetzt schon fast 3 Wochen ohne Kontakt...

ein Kleinstkind braucht Versorgung und Zuwendung in unterschiedlicher Form. Soziale Bindungen baut es erst später auf. Mit einer Argumentation wie "der Umgang muss sofort hergestellt werden, weil mein Kind mich sonst nicht wiedererkennt" würdest Du bestenfalls unter Beweis stellen, dass Du von Kindern keine Ahnung hast.

Mal abgesehen davon, dass zwischenmenschliche Beziehungen, die nicht bereits bei der Geburt, sondern erst später beginnen, deswegen ja nicht schlechter sind. Es kommt auf "dauerhaft und verlässlich" an; nicht auf "sofort und um jeden Preis". Euer Kind hat jedenfalls mehr davon, wenn die Zerwürfnisse zwischen seinen Eltern gelöst sind; für die hat es nämlich schon sehr früh sehr feine Antennen.

Grüssles
Martin

Danke, eure Tipps beruhigen mich gerade sehr und bestärken mich wirklich mich zu ändern.

Habe es eben bei 3 Therapeuten versucht, alle aber noch lt Band im Urlaub ...

Würde nur eben viel mehr tun weil ich weiss das die Frau logischerweise auch grad nicht weiss wo vorne und hinten ist... 11 Jahre sind 11 Jahre

PS: Ein bisschen Lektüre zum Thema gibt es >>>HIER<<<.

Und was das angeht:

Würde nur eben viel mehr tun weil ich weiss das die Frau logischerweise auch grad nicht weiss wo vorne und hinten ist... 11 Jahre sind 11 Jahre

und eine Therapie ist eine Therapie; die hat nach wenigen Wochen noch keine greifbaren Ergebnisse. Es gibt jetzt nichts, was "möglichst schnell" gehen muss; das Ergebnis muss möglichst gut sein.

Du hast wenig ausgelassen, um das Vertrauen Deiner Ex über Jahre nachhaltig zu zerstören; jetzt lass Dir und ihr auch die Zeit, neues und echtes (!) Vertrauen behutsam aufzubauen. Es dauert so lange wie es dauert. Mit Ungeduld bewirkst Du das Gegenteil und erreichst gar nichts.

Grüssles
Martin

Moin S.

Innere Sucht-Strukturen sind nicht dadurch geklärt und überwunden, indem das äußere Sucht-Verhalten abgelegt wird, schon gar nicht, wenn dieses verbotsweise (durch Sperren) geschieht.

Auch Deine Arbeit könnte Teil des Systems sein.

Substanzen, Spiel, anderen helfen, für das Kind dasein, an der Arbeit festhalten wollen, das kann gut dazu dienen, von Deinen tieferen Verwerfungen abzulenken, um sich immer etwas besser fühlen zu können, als die (innere) Realität es ist.

Wenn Du Dein Problem, das mE noch nicht einmal ansatzweise sichtbar ist, grundlegend angehst, dann könntest Du mit Deinem eigenen Grauen so sehr konfrontiert werden, daß Du Dir wünscht und daß ein Arzt sofort verfügbar sein muß.

Nur ein stationärerer Aufenthalt bietet die Möglichkeit,
- Dich von allem isoliert und 'nackt' zu betrachten
- Medikamente kontrolliert abzusetzen
- Dich ggf jederzeit auffangen zu können.

Mit dem so gewonnenen Bild ist die Störung besser sichtbar und es kann die passende Therapie gefunden werden, die dann über viele Jahre eine Korrektur zum Ziel hat. Was Du in dieser Zeit an Höhen und Tiefen erleben wirst, Dir an Kraft und Konzentration auf Dich abverlangen kann, das wird Dich zeitweilig nicht an gelebte Vaterschaft denken lassen können.

Die existenzielle Seite ist mit Deiner KK und ggf mit dem Jobcenter zu klären.
Wie sind Unterhalte für Mutter und Kind geregelt?

VG W.

@ Wildlachs

Danke, ich denke bzw weiss langsam auch ohne stationären aufenthalt wird das nix. Da es zeitlich woe gesagt schwer ist, könnte ich dazu meinen 4wöchigen Sommerurlaub im August verwenden. Jetzt aber dennoch und schnellstmöglich ambulant beginnen.

Zum Unterhalt: aktuell gebe ich für beide rund 500 Euro, wollte das aber auf 1000 euro aufstocken sobald das geht.

Hallo Stefan,

was die Thera im Sommerurlaub angeht solltest Du Dir bewusst machen, dass da 4 Wochen nicht ausreichen. Wir sprechen hier über eine Therapie, die nicht nur auf Deine Sucht, sondern auch auf die Depressionen abzielt.

Wegen des Unterhalts möchte ich Dir raten, hier mal die exakten Zahlen Deines Einkommens einzustellen. Es gibt hier den einen oder anderen Spezi, der Dir bezüglich der Unterhaltshöhe genaueres sagen kann.
Mit 1000 € für beide bei einem (spekulativen) Einkommen von 8500 € (Schuldentilgung 6000€ + angegebenes Einkommen 2500€) bleibst Du mE weit unter dem Satz, den Du wahrscheinlich zahlen musst.

Gruß

Ole

Hallo Ole,

mir ist klar das eine Therapie länger dauert, aber was soll ich machen, meine Arbeit ist wirklich das einzige was ich noch habe und schon die Grundlage meines Lebens da ich sonst nichts kann und die Firma nicht so einfach plattmachen kann.

Zum Unterhalt. Betriebseinnahmen sind ca. 10.000 im Monatsdurchschnitt, abzüglich Ausgaben (betrieblich, aber teils Überschneidung mit privaten Ausgaben wie Auto, Tel, usw.) von 3.000 Euro bleiben rund 7.000 Euro (unversteuert). Mit diesem Geld lebe ich und zahle an den Insolvenzverwalter (habe um Struktur in den Schuldenabbau eine Regelinsolvenz gemacht, die aber so geplant ist, dass nach max. 2 Jahren alle Gläubier komplett bedient sind und ich schuldenfrei bin) einen Betrag zwischen 4 und 6.000 Euro, je nach Einkommen. Ich würde auch ohne mit der Wimper zu zucken mehr zahlen, soviel die beiden benötigen, glaub mir das, nur im Moment geht das nicht. Ich lebe selber (bewusst und auch gewollt) am Minimum um a) wieder den Umgang mit Geld zu lernen b) wieder ein wenig Wertschätzung zu lernen c) schnell schuldenfrei zu sein.
Vielleicht auch ein wenig um mich selbst zu bestrafen, ich weiß es nicht. Dennoch glaub mir das, ich arbeite 12 Stunden am Tag und hart für mein Geld, will beiden aber alles ermöglichen, am finanziellen sollst und wirds nicht liegen. Ich würde auch nie versuchen den Unterhalt zu verweigern  oder ähnliches, sowas widerstrebt mir sehr.

an alle: Ich finde es ganz toll was ihr bisher geschrieben hat, habe viele Dinge so noch nicht gesehen und ganz ehlich habe ich das Gefühl schon ein gutes Stück (und wenn es bisher nur Vorsätze und Gedanken sind) weiter zu sein. Schätzt mich auch bitte nicht falsch ein weil ich Drogen konsumiert habe, ich weiß heute das war falsch und auch für keinen der Beteiligten gut, am wenigsten für meine Familie!!!

Moin Stefan,

mir ist klar das eine Therapie länger dauert, aber was soll ich machen, meine Arbeit ist wirklich das einzige was ich noch habe und schon die Grundlage meines Lebens da ich sonst nichts kann und die Firma nicht so einfach plattmachen kann.

das ist ja aller Ehren wert - nur: Die Mutter Eures Kindes wird es nicht interessieren, wie Du Deine Prioritäten setzt und Deine Schulden abbaust. Für die sind einfach Vertrauen und Verlässlichkeit massgebend, die Du (wieder) aufbauen musst - nach sicher unzähligen Versprechungen, Dich zu ändern.

Wenn Dir (aus welchem Grund auch immer) derzeit andere Dinge wichtiger sind als eine Therapie, muss eben auch der Beziehungsaufbau zu Sohnemann noch warten; das ist Deine Entscheidung. Deine (offenbar sehr vernünftige und geduldige) Ex-Partnerin muss deswegen keine zweiten Schritte vor ersten machen und Dir neuerlich Vertrauensvorschuss einräumen; für die bist Du bis zum Beweis des Gegenteils der Mann, von dem sie sich nach langem Kampf und viel Streit vor allem wegen seiner Suchtproblematik getrennt hat und bei dem sie derzeit nicht das Vertrauen hat, dass er mit den Bedürfnissen eines erst wenige Wochen alten Kindes überhaupt zurechtkommt.

Grüssles
Martin

(...) Schätzt mich auch bitte nicht falsch ein weil ich Drogen konsumiert habe, ich weiß heute das war falsch und auch für keinen der Beteiligten gut, am wenigsten für meine Familie!!!

In diesem Satz liegt mE etwas verborgen, was Du mal klären könntest:
Eine gewisse Abhängigkeit von äußerem Zuspruch,  der Wunsch, besser zu sein, als du bist... Erwartungen erfüllen.

Anders als du es oben dargestellt hast, sehe ich Dich noch nicht 'egoistisch' genug!
Du verstehst?

W.

Martin, natürlich sind mir die beiden wichtiger als der scheiss job oder kohle!

Nur, würde ich alles hinwerfen würde ich hartz 4 bekommen, hätte schulden u d eine insolvenz die noch 7 jahre dauern würde und die gläubiger nicht mal bedient worden wären womit auch?!? Ferner könnte ich keine finazielle unterstützung sein, etc.

So weiss ich das die schuldenproblematik i absehbarer zeit vom tisch ist. Es wird sich dich wohl vereinbaren lassen alles unter einen hut zu bekommen oder bin ich da in einer totalen illusion? Was würdest du an meiner stelle tun?

Lieber Wildlachs (bekomme grad Hunger 😉

das ist richtig, ich strebe nach Anerkennung und Annahme, gemocht werde durch meine Mitmenschen, hervorgerufen durch ein sehr geringes Selbstwertgefühl, was ich aber nicht zeig. Worin hierfür die Ursache liegt weiss ich nicht, mir geht das aber schon so seitdem ich denken kanm so. Deshalb vermutlich auch der labile, in extreme ausartende Charakter, geprägt zur Affinität Süchte zu entwickeln.

Ich kann deshalb nicht noch egoistoscher sein und zuerst an eine Therapie denken, weil ich mir im innersten Denke jetzt sind erstmal die anderen dran, die die es verdient haben, nicht ich der alles verbockt hat, den falschen Menschen das gegeben hat was die richtigen Menschen und die die es ehrlich meinen und verdient hätten bekommen hätten sollen. Sorry für den Horror-Satz, kann mich grad nicht so gut artikulieren wenn mir die Thematik grad sehr an die Substanz geht aber das muss wohl so sein und ist auch gut so. Sorry

Moin Stefan,

Es wird sich dich wohl vereinbaren lassen alles unter einen hut zu bekommen oder bin ich da in einer totalen illusion?

ja, das bist Du. Diese Illusion ist möglicherweise eine Begleiterscheinung Deiner Suchtproblematik. "Alles unter einen Hut" bedeutet für Dich "gleichzeitig" - und genau das wird nicht funktionieren. Deine Prioritäten sind nicht mehr die Prioritäten Deiner Ex; sie wiegen auch nicht schwerer. Und Absichtserklärungen reichen nicht (mehr).

Du hast keine Möglichkeit, Deine Ex zu zwingen, sich Deinen Ansichten und Plänen anzuschliessen. Natürlich könntest Du auf gerichtlichem Weg versuchen, Umgang zu erzwingen, aber damit würdest Du - ich erwähnte es bereits - mehr Türen zuschlagen als öffnen.

Deine einzige Option ist es, in Vorleistung zu gehen - und dazu gehört in erster Linie eine nicht nur begonnene Therapie, sondern auch ein glaubhafter Therapieerfolg.

Grüssles
Martin

S.

Ja. Deiner Gesundheitproblematik kommt das mE schon sehr nahe. Unterschätze den Sumpf nicht, in dem Du und Dein 'Haus' stehen.

Wie hast Du die Schuldenrückführung eingefädelt? Wem gegenüber?
Wenn Inso droht, dann sind Gläubiger zu erheblichen Zugeständnissen und auch bereit, geringe Einmalzahlungen oder inkomplette Rückführungen zu akzeptieren - bevor sie ganz leer ausgehen.

Familie, Mutter, Kind, Trennung > Unterhalt sind DAS Armutsrisiko für Väter.

Hier auf Biegen und Brechen und zu Lasten der eigenen Gesundheit etwas aufrecht zu halten, kann sich später bitter rächen.  

W.

S.

Ich finde es gut, daß Du so offen über Dich sprichst und Dich auch sehr zugänglich für Hinweise zeigst.
Bewahre Dir diesen mE großen Vorteil in Deiner Lage, suche Dir Menschen, Therapeuten etc., die Dir diesen guten Zugang zu DIR offen halten und weiter ausbauen.

Bei Dir sind Widerstand, Abspaltung geringer, der/die bei Süchtigen oft zu beobachten ist.

Bleib dicht an Dir dran, dann regelt sich das mit Deinem Filius und der Mutter später ganz automatisch,
wenn Du mit Dir durch und klar bist.

W.

Die Inso läuft, geht über Anwalt bzw jetzt Treuhänder, ist auch eine Regelinsolvenz keine Privatinsolvenz. Eine aussergerichtliche Lösung schlug mehrfach fehl immer Gläubiger dabeiwaren die sich anhand Masse sprich Einnahmen nicht auf eine Quotierung einliessen. Ausserdrm sind auch rund 20.000 Euro Steuerschulden dabei.
Ausserdem möchte ich niemandem was schuldig bleiben und die gläubiger vollständig bedienen, denn ich habe das geld und die leistungen ja auch in anspruch genommen.
Dieser Schritt mit der Inso war schon der richtige.

Wie gesagt ich kann mit gewisser Armut umgehen, brauche keinen Sportwagen mehr, will nur ein guter Vater sein und wie ihr wunderschön sagtet "langfristig und beständig zuverlässig" sein.

Konsenz hier ist wirklich das ihr meint ich soll erst gesund werden auch wenn es jahre dauert und in dieser zeit mein kind nicht sehen auch auf die gefahr hin das es irgendwann mal heisst wo ich war in dieser zeit?!?

Danke das ich so offen sprechen kann!!!

Servus Stefan!

Konsenz hier ist wirklich das ihr meint ich soll erst gesund werden auch wenn es jahre dauert und in dieser zeit mein kind nicht sehen auch auf die gefahr hin das es irgendwann mal heisst wo ich war in dieser zeit?!?

Ich sehe es so: wenn Du eine Therapie (egal ob stationär oder ambulant) setzt Du schon mal Zeichen, die KM wohl auch (an)erkennen wird. Ob daraus (oder auch parallel zur Therapie) nun Vetrauenspluspunkte und möglicherweise Umgang mit Eurem Kind resultiert, wird sich zeigen.
Fakt ist aber, dass Euer Kind (und auch KM) von einem "kranken" Papa (Partner) nicht viel hat; insofern stünde bei mir die Gesundheit (egal ob seelisch oder körperlich) ganz oben auf meiner Prio-Liste.

Grüssung
Marco

S.

Du kannst Mutter und Filius dankbar sein, daß und wie sie Dich unmißverständlich auf Deine Probleme zurück werfen und Dir klar machen, was jetzt zu tun ist. SIE helfen DIR!

Ob das nun mit jahrelanger Kontaktunterbrechung einher geht, gehen muß oder gehen soll, das hängt auch von Dir ab, wie konzentriert Du zu Dir zurück findest bzw. Dein Fundament im Sumpf frei legst und stabilisierst.

Du könnest beschließen, den Kontakt zu Mutter und Kind für etwa ein 3/4 Jahr auszusetzen, um DICH zu konsolidieren, insgesamt Ruhe reinzubringen, das gut formuliert und begründet der Mutter mitteilen (laß Dir dabei helfen!), sodaß das auch unter den Augen Dritter Bestand hat.

Danach könntest Du - zum ersten Geburtstag Deines Sohnes etwa - als Vater wieder und dann gestärkt einsteigen. Du wirst schon sehen... 😉  

W.  

Hallo Stefan,

meiner Erfahrung nach versprechen Suchtkranke das Blaue vom Himmel, wenn sie merken, dass ihnen die Felle davon schwimmen. Aber sobald sie ein "Nachgeben" spüren, verfallen sie in alte Muster. Das "Richtigste", das ein Mitbetroffener machen kann ist, die eigene Grenze zu setzen und die Tür zu schließen bzw. zumindest die Regeln zu bestimmen. Das ist purer Selbstschutz.

An Dir ist es, nicht nur zu reden und zu versprechen, sondern Fakten zu schaffen und die zu beschreitenden Wege dauerhaft und konsequent zu gehen. Erwarte also keine Jubelsprünge für 2monatige Abstinenz. Das ist für Dich ein großer Schritt und ein Erfolg, für einen Mitgeschädigten aber ein Tropfen auf den hohlen Stein.

Du brauchst Härte gegen Dich selbst und Geduld um auf das zu warten, was Dein Umfeld Dir zu geben bereit ist. Oder anders gesagt: Gehe den Weg, den Du gehen musst, NUR FÜR DICH, wenn Du dann profitierst, weil andere Menschen Dir (wieder) entgegenkommen, ist das ein zusätzliches Geschenk, nicht mehr und nicht weniger.

LG LBM

Hi Stefan,

ich find Deine Reaktionen sehr postiv.

Jetzt ist es wirklich an Dir, gegenüber Deinem Umfeld zu zeigen, was Du aus den Ansagen machst. Das Du Deinen Job weiter ausführst und so zur Senkung der Schulden beiträgst, finde ich ordentlich und es eröffnet Dir auch Perspektiven für die Zukunft.

Wie aber schon von den anderen geschrieben, ist es jetzt an Dir die guten Vorsätze auch Umzusetzen. Die "Feiertage" sind spätestens nächste Woche rum und Du kannst mit dem "das Leben wieder auf die Kette kriegen" langsam anfangen.

Berichte uns doch einfach hier von Deinen Erfahrungen - wir sind gespannt. Gruß Ingo

Danke euch.

Halte euch auf dem laufenden. Habe heute der Mutter meiner Freundin geschrieben ... Wie erwartet nur keine Antwprt bekommen. Bin wohl auch zu ungeduldig. Naja, war heute alles ziemlich viel.