Hallo zusammen
Ich lebe in der Schweiz, davor aber 6 Jahre in D. Meine Ex-Lebensgefährtin lernte ich in der Schweiz kennen und nach einem Jahr kam unsere gemeinsame Tochter (heute 7 J.) zur Welt (ich hatte schon einen Sohn - heute 11J.). Weil meine Lebensgefährtin (LG) nicht zurecht kam mit der neuen Aufgabe bin ich mit allem nach D umgezogen und habe jeweils 2 Tg. von zu hause aus gearbeitet und 3 Tg. in der Schweiz. Vor gut 1 1/2 Jahren, nachdem meine LG fast 5 Monate in einer psychiatrischen Klinik war, hat sie sich von mir getrennt - sammt Tochter. Ich bin dann mit meinem Sohn wieder in die CH gezogen. Seit dieser Zeit streiten wir um Unterhalt und alles was dazu gehört. Sie ist nicht verhandlungsfähig. Ich habe ihr meiner Ansicht nach ein sehr gutes Angebot gemacht, welches ihr ein freies Leben ohne arbeiten zu müssen ermöglichen würde für mindestens 4-5 Jahre.
Seit zwei, drei Monaten nun spitzt sich die Situation zu. Meine Ex-LG hatte in der Klinik einen Mann kennen gelernt, welcher auch dort behandelt wurde. Meine Tochter mag ihn nicht, muss ihn aber im Umfeld ihrer Mutter akzeptieren. Sie erträgt diese Situation immer weniger. Sie kriegt Weinkrämpfe, will manchmal nachdem ich sie besucht habe nicht mehr zurück - und trotzdem hat sie die Mutter gerne, wie mich auch. Diese Situation nutzt meine Ex-LG nun um zu belegen, dass der Umgang mit mir belastend ist für die Tochter. Ihre Krankheit führt dazu dass mit ihr kaum rationale Gespräche möglich sind. Sie lässt alles über den Anwalt austragen. So wurde ich auch unter einer falschen EV vors Jugendamt geladen um mich bez. Aufenthaltsbestimmungsrecht (ABR) zu rechtfertigen (sie hat mir vorgeworfen ich wolle die Tochter nach Australien entführen). Meine Gegendarstellung wird nun vor Gericht kommen. Laut meinem Anwalt besteht aber wenig Hoffnung, dass ich das ABR weiterhin halten kann, da ich eh schon weit weg lebe. In Tat und Wahrheit will meine Ex-LG ins Ausland weil ihr LG dort lebt (800km von mir weg). Meine Tochter leidet sehr darunter.
Nun zum Problem. Ich bin hin und her gerissen, was für meine Tochter besser ist. Meine Besuche sind irgendwie nicht gut, weil sie sich darin immer sehr wohl fühlt und dann zurück muss. Sie hat nun auch schulische Probleme. Einerseits bin ich versucht die Tochter zu mir zu holen mit der Begründung, dass die Mutter psychisch krank ist. Andererseits möchte ich den beiden halt die Freiheit geben zu tun was die Mutter für richtig hält. Hier raten mir die Kinderpsychologen ab. Ich weiss nicht was ich tun soll. Hat jemand Erfahrung mit solch einer Problemstellung. Was ist wirklich gut für die Kinder? Soll ich mich mehr zurückhalten, ja sogar enthalten (Sorgerecht liegt heute bei beiden Parteien). Mich belastet sehr, dass es meiner Tochter nicht gut geht und ich kann das gut nachvollziehen. Doch was ist nun wirklich gut für sie??
Hoffe auf Erfahrungsberichte wie auch Anregungen, etc.
Herzliche Grüsse
Z.
Hallo, ich habe auch ein Kind mit einer - vorsichtig formuliert - "psychisch labilen Frau", die an dem leider Gottes umstrittenen Borderline-Syndrom leidet (Totschlagargument der Gegner: Modediagnose) . Weswegen ist deine Ex in psychiatrischer Behandlung? Sorry für die Neugier, aber
die menschliche Psyche und ihre Defekte sind ein weites Feld...
Gruß Kuwe
Hallo Kuwe nun sie hat schwerste Depressionen, ist zuweilen
Suicide-gefährdet und das färbt auf die Tochter ab. Sie wird immer
menschenscheuer, lebt zurückgezogen, fühlt sich auch zuweilen von anderen
und anderem bedroht und hat nun vor gut zwei Wochen angefangen die Schule zu
verweigern. Ich kann da nicht einwirken oder nur mässig, obwohl wir das
gemeinsame Sorgerecht habe. Der Anwalt meint wir müssten versuchen sie als
"unfähig zur Kindererziehung" zu erklären um das Kind das weg zu kriegen.
Ist nicht unmöglich aber sehr gewagt, zumal ich mit meinem Sohn zusammen
ebenfalls alleinerziehend in der Schweiz lebe - laufe also Gefahr, dass es
dann doch nicht klappt oder die Tochter sogar ganz woanders hinkommt.
Hallo,
ich habe mit der Komponente "Psychische Erkrankung" vor den jeweiligen Gerichten und vor dem Jugendamt nur Ignoranz erlebt..
Die psychische Störung , daß sogenannte Borderline-Syndrom, ist bei meiner Ex über ein - Ironie des Schicksals - mehr von ihr initiiertes Gutachten diagnostiziert worden. Hat aber bis heute weder einen Richter noch einen JA-Mitarbeiter interessiert. Obwohl das Verhalten der Mutter (Umgangsboykott u.a.) als kindswohlgefährdend eingestuft wurde, ihr die Erziehungsfähigkeit de facto abgesprochen wurde , wurde mein Antrag auf das Sorgerecht (bin unehelicher Vater ) erwartungsgemäß abgelehnt.
Leider gehen Richter immer wieder hin und legen selbst diagnostizierte geistige Störungen als "Kleinkrieg unter zerstrittenen Ex-Partnern" (O-Ton Richter beim AG) ad acta....
Bei dir wird es denke ich auch nur über ein Gutachten möglich sein, sich Klarheit zu verschaffen.
Du mußt das natürlich alles beantragen.
Allerdings ist das auch kein Allheilmittel: Ich habe ein sehr gutes Gutachten bekommen, ich habe allerdings auch schon Väter kennengelernt, die da nicht so gut weggekommen sind. Der Vorteil wäre allerdings auch, daß Deine Tochter auch angehört und beobachtet (Exploration) wird.
Es ist natürlich auch eine anstrengende und nervenaufreibende Geschichte.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und Durchhaltevermögen!!!
Gruß Kuwe