Hallo Zusammen,
Erstmal kurz meine kleine Geschichte.
Ich war 10 Jahre mit meiner Ex zusammen und habe mit Ihr ein gemeinsames Kind, das mittlerweile 6 Jahre alt ist.
Ich zahle Unterhalt und sehe meine Kleine, so oft es geht.
Klar gibts da auch hin und wieder Probleme, die ich im Moment versuche zu lösen, vielleicht komm ich später darauf noch zurück,
denn im Moment habe ich noch andere Probleme und Sorgen.
Seid ca. einem Jahr habe ich eine neue Beziehung.
Sie hat eine eigene Tochter die jetzt dreieinhalb Jahre alt ist.
In ihrer Beziehung zu dem Kindsvater ist alles schief gegangen, was nur so schief gehen kann und die Kleine hat alles mitbekommen,
Von gegenseitig anschreien und anmeckern, bis zum Schlagen.
Klar das die Kleine, kein "normales" Verhalten zeigt.
Aber nun zu meinem Problem.
Irgendwie krieg ich nicht wirklich nen Draht zu der Kleinen.
Ich werd von Ihr angeschrien, gehauen und sie gibt mir das Gefühl, das ich nicht wirklich akzeptiert bin und werde.
Da ich ja selber eine Tochter habe und diese sich "normal" verhält, kenne ich das halt nicht so und weiss auch so langsam echt nicht
mehr, was ich tun soll.
Ich will keinen Ersatzvater oder so spielen, einfach nur normal durch die Wohung gehen können, ohne angemacht zu werden.
Ich hab schon einige male versucht mit meiner Freundin darüber zu sprechen.
Ich bekomm immer nur zu höhren:
Stell Dich nicht so an.
Die ist erst dreieinhalb.
Oder ähnliches...
Sprich, irgendwie wird das ganze nicht wirklich ernst genommen.
Ich habe ihr schon ein paar mal gesagt, dass ich so nicht behandelt werden möchte und das mit der Zeit nicht besser wird, sondern eher schlimmer.
Tja, vielleicht hat hier jemand ähnliches erlebt und kann mir vielleicht ein paar Ratschläge geben.
mfg
bochuma78
Hallo Bochuma,
guddi, da hier noch keiner was gesagt hat, gebe ich mal meine unmaßgebliche Meinung kund, alllllso:
1. Ich denke, AE-Elternteile haben bei neuen Partnerschaften immer dann einen Spagat zwischen Kind und Partner zu schaffen, wenn zwischen den beiden nicht gerade die berühmte Liebe auf den ersten Blick entbrennt. Einerseits will der Elternteil ja nicht dem Kind "in den Rücken fallen", andererseits nicht selber als "erziehungsunfähig" dastehen.
2. Unterschiedliche Herangehensweise an die Erziehung gibt es auch unter Ehepartnern. Warum also nicht auch unter Patchworkfamilien. Aber: Gewisse Grundzüge wie "es wird nicht gehauen, getreten, gebissen" etc. sollten schon gleich gesehen werden. Für mich gibts da zwei Varianten.
a) Deine Ex schreitet ein und weist Töchterchen in die Schranken und wenn das nicht passiert
b) zu der Kleinen runterhocken, Hand festhalten, in die Augen sehen und bestimmt sagen: "STOP! Hier wird nicht gehauen" (Wenn Dir noch eine positive Formel einfällt, in der das Wort "NICHT" nicht vorkommt, umso besser)
3. Unter 2. habe ich nur die Sofortmaßnahme beschrieben. Für das Verhalten hat das Kind aber einen Grund, neben der Tatsache, dass sie keine Konsequenz für unerwünschtes Verhalten erfährt. Vermutlich hat sie Verlustangst (Papa hat sie ja schon verloren) und ist eifersüchtig (jetzt gräbt auch noch einer an Mama rum, die is MIR, die verteidige ich mit allem, was ich hab und kann!). Also sollte man sie positiv bestärken, dass sie nicht in die Gefahr läuft, Mama zu verlieren.
Was solche wie von Dir beschriebenen Situationen angeht bin ich der Meinung, dass Du dann eingreifen darfst, wenn es Dich als Person betrifft. Spielt das Kind Scheibe und schmeißt den Suppenteller durch die Gegend, ist das Mamas Angelegenheit. Schmeißt sie ihn auf Dich, ist es Deine.
Begreift Mama nicht, was da schief läuft, sollte sie noch eine Weile Zeit bekommen, die Trennung weiter zu verarbeiten, sich mit ihrem Kind neu zusammenzuraufen und Du - Du solltest Dir dann eine Frau suchen, die Dir nicht vor den Augen des Kindes mit Sprüchen wie "hab Dich nicht so" die Kronjuwelen abreißt.
Das ist meine unmaßgebliche Sichtweise.
Übrigens: Da ich ja auch zum Stamm der AE-Mütter gehöre, handhabe ich das so, dass ich mir mein Kind zur Seite nehme und dann unter 4 Augen mit ihm spreche. So dass die eine Seite weiß, dass das Problem geklärt wird, aber auch so, dass mein Sohn das Gesicht nicht verliert. Ggf. mache ich ihm klar, dass eine Entschuldigung angebracht ist, ob er das tut ist dann ihm überlassen, weil sie ehrlich sein sollte. Das habe ich auch schon gemacht, als er "erst" 3,5 Jahre alt war.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo Bochuma78, Hallo LBM,
das ist eine ganz doofe Situation, vor Allem weil die Mutter offensichtlich nicht wirklich Dich und Deine Gefühle versteht und leider auch das Verhalten der Kleinen unterschätzt, es ist nicht normal.
LBM, Deinen Kommentaren ist (fast) nichts hinzuzufügen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man mit Ich-Botschaften sehr gut weiter kommt:
b) zu der Kleinen runterhocken, Hand festhalten, in die Augen sehen und bestimmt sagen: "STOP! Hier wird nicht gehauen" (Wenn Dir noch eine positive Formel einfällt, in der das Wort "NICHT" nicht vorkommt, umso besser)
LG LBM
Wie wäre es mit: zu der Kleinen runterhocken......"Das tut mir weh!"
Damit kann die Kleine etwas anfangen, da sie weiß was "wehtuen" heißt. Ich bin mir sicher, dass sie Dir nicht wehtuen will.
Viele Grüße und ein Dir glückliches Händchen wünschend
Pinkus
Hallo,
Erstmal Danke für die Antworten.
das ist eine ganz doofe Situation, vor Allem weil die Mutter offensichtlich nicht wirklich Dich und Deine Gefühle versteht und leider auch das Verhalten der Kleinen unterschätzt, es ist nicht normal.
Das sage ich ständig, aber irgendwie kommt das nicht an oder wird verhamlost.
Ich kann das Verhalten der Kleinen ja verstehen, nach allem was sie so miterlebt und gesehen hat, aber ich denke, deswegen muss ich das noch lange nicht akzeptieren und mir das alles die nächsten Jahre antun, dafür waren die letzten 10 Jahre schon **tsts - ID 20** genug.
Sprich daran muss gearbeitet werden und sei es das man sich Hilfe von aussen holt.
Einerseits will der Elternteil ja nicht dem Kind "in den Rücken fallen", andererseits nicht selber als "erziehungsunfähig" dastehen.
Ich denke, sie weiss das ich das nicht ihr, also meiner neuen Freundin, ankreide.
Wie gesagt, die Kurze hat die ganzen Streitereien, von der Mutter und dem Vater mitbekommen und meint wohl, so geht das im Umgang mit anderen.
Was sonst noch so schief gelaufen ist bist jetzt, kann ich nur erahnen.
Die Kleine kennt irgendwie keine Grenzen.
Egal was man sagt und tut, es interessiert sie einfach nicht.
Tja, gestern abend hatte ich dann wieder eine Diskusssion darüber.
Mir wurde dann auch noch vorgeworfen, das ich immer nur das negative sehen würde.
Klar, die Kleine freut sich zum Beispiel, wenn ich sie alleine vom Kindergarten abhole oder kommt und drückt einen, wenn sie ins Bett geht, aber wenn ich dafür 10 mal gehauen oder angemeckert werden soll, stimmt die Relation irgendwo nicht.
So, ich muss erstmal was essen und nochmals danke für die Tipps.
mfg
bochuma78