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meine kleine Geschichte

 
(@vaterimzug)
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Hallo und ein gesundes, neues Jahr an alle hier im Forum 🙂

Also erstmal möchte ich loswerden, dass ich es richtig obermäßig finde, ein solches Forum gefunden zu haben. Kurioserweise fand ich es in einer Zeitschrift. Der Spiegel hatte als große Titelstory am 29.11.04 :thumbup: die leidenen Väter nach einer gescheiterten Beziehung bzw. Ehe. Ich habe sie gelesen und bin auf diese Seite gestoßen - und hier bin ich.

Meine Geschichte fängt leider damit an, dass ich nicht "Opfer", sondern "Täter" war. Ich habe meine damalige Lebensgefährtin nach 7Jahren Sonnenschein und Regen, wegen einer anderen Frau verlassen.
Gut, ich könnte hier jetzt die Dinge aufzählen, die alle nicht mehr funktionierten, aber das würde zuweit führen und wäre auch nicht im Sinne dieser Geschichte. Denn Fakt ist, ich habe sie verlassen und, was ich bisher vergaß zu erwähnen, wir haben zusammen einen damals 1-jährigen Sohn. Er ist jetzt 4Jahre und ist einfach ein quirliger und genialer Bub 🙂
Und um ihn geht es auch im weiteren Verlauf.
Wir sind damals aus beruflichen Gründen meinerseits, in den Süden gezogen. Sie konnte relativ problemlos die Arbeitsstelle wechseln, da sie im offentlichen Dienst, als Bundesbeamte tätig ist und da geht das eben.
Unser Sohn kam hier unten zur Welt und wuchs prächtig heran.
Ziemlich plötzlich und heftig hat es mich dann auch erwischt und mit den verwirrenden Gefühlen und der attraktiven, neuen Frau an meiner Seite ging ein kurzer Sommer ins Land und ich hatte eine neue Wohnung sowie ein ziemlich häufiges Besuchsrecht für meinen Sohn. (Ich kürze das jetzt nicht ab, weil ich völlig emotionslos der Sache gegenübersteh - das Gegenteil ist der Fall, denn ich zähle sie heute noch mit zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben und das nicht nur, weil sie die Mutter meines Sohnes ist....es dient der Geschichte nicht und evtl. Fragen beantworte ich natürlich gern!!)

Soweit so gut. Nach ca. einem Jahr kam dann meiner Ex in den Sinn, dass ihr diese Stadt nicht liege und sie sich anderweitig umsehen würde. Aufgrund der vorhin beschriebenen vereinfachten Umsetzung dieses Vorhabens, als Beamtin, ging es auch ziemlich schnell und sie offenbarte mir, dass sie eine Stelle ca.650km entfernt annehmen würde und meinen Sohn natürlich auch mitnehmen würde.
Zum damaligen Zeitpunkt, von Selbstvorwürfen noch geplagt, wünschte ich ihr alles Gute in der neuen Stadt. Ich wünsche es ihr auch immer noch - nur um Zweifel auszuräumen. Ich hatte auch schon eine Trennung durchgemacht und wusste nur zu gut, wie sie sich fühlte. Also wünsche ich ihr natürlich eine bessere Zeit.
Nur ging ich davon aus, dass wir gemeinsam eine Lösung finden werden, wie ich auch weiterhin meinen Sohn regelmäßig sehen kann und das unter akzeptablen Umständen.

Die momentane Realität sieht so aus, dass ich jedes 2. oder 3. Wochenende 10 Stunden im Zug sitze, um meinen Sohn zu mir nach Hause zu holen. Ich habe ihn dann ein, um 1-2 Tage verlängertes Wochende, bringe ihn dann wieder zurück zu seiner Mama.
Über die Zeit ist verkehrstechnisch nichts einzuwenden - kein Fahrzeug bringt mich in 4 1/2 Stunden zu meinem Sohn. Die Gesamtzeit kommt dann durch Wartezeit auf dem Übergabe-Bahnhof zustande.
Ich habe ihn dann auch faktisch schon über die Hälfte der Fahrzeit und kann ihn genießen. Das machte es für mich immer wieder erträglich und ich habe nie wirklich was zu ändern versucht.
Hin und wieder klappt es aber nicht mit meinem verlängerten Wochenende und ich muss dann auch zu ungünstigeren Zeiten am Bahnhof erscheinen, was dann natürlich auch wieder flexibles Verhalten meiner Ex voraussetzt. Dies ist sie dann meistens nicht bereit einzusehen. Dann kommen dann Sprüche, dass sie das gar nicht machen müsse und sie mir ja schon entgegen komme....usw.! Also alles Bemerkungen, die mir zeigen, dass sie scheinbar gar nicht realisiert, wie ungerecht momentan die Bemühungen verteilt sind, dass der Vater seinen Sohn sieht und die Mutter den Umgang adäquat ermöglicht. Die zwei Urlaubstage oder freien Tage durch Überstunden, die ich definitiv im Zug verbringe, werden vollkommen ignoriert und stehen niemals, wie auch!!!, zur Diskussion.
In solchen Momenten werde ich dann auch mal dezent lauter am Telefon und irgendwie klappts dann auch. Nicht immer, aber immer ö.... na ihr wisst ja.

Das ist der feine, aber wichtigste Unterschied, zu den anderen Geschichten, die ich hier schon lesen durfte. Wir haben uns immer noch was zu sagen - nicht wie früher, is klar - aber schon noch mehr, als "Kind... und tschüss". Gut viel mehr jetzt auch nicht, aber schon eben mehr .

Jetzt wird aber die Luft für mich auf Arbeit immer dünner. Ich bekomme nicht mehr annähernd so viel frei und die Urlaubstage sind von Natur aus begrenzt. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch machen soll, um so wie bisher für meinen Sohn da zu sein. Nach 3 Wochen fehlt er mir so gigantisch, dass ich fast täglich anrufe, um wenigstens seine Stimme zu hören.
Ich plane ja schon länger einen Umzug in seine unmittelbare Nähe, aber über den Arbeitsmarkt können wir uns ja in einem anderen Forum mal unterhalten. Kurzfristig läuft da momentan gar nichts und mittelfristig gesehen, muss ich es irgendwie schaffen, denn wenn er erstmal in der Schule ist, kann ich das mit den WE sowieso vergessen. Das läuft dann nicht mehr.

Ich möchte hier erstmal abschließen und an die Leser eine Frage stellen. Wie seht ihr die Chancen, meine Ex zu mehr Bereitschaft zu bewegen, mir den Kleinen etwas mehr entgegen zu bringen. Auf welche rechtliche Unterstützung kann ich da hoffen. Ich würde nie wirklich in Betracht ziehen, juristisch gegen sie vorzugehen - das würde alles auf den Schultern meines Sohnes ausgetragen - da kenne ich sie und bin mir auch sicher.
Aber in Streit-Gesprächen dieser Natur, kann es nicht schaden, gewisse Argumente einfach parat zu haben.
Ich bin mir sicher, dass erst viel später wirklich abgerechnet wird. Sie muss schließlich ihre Entscheidungen vor ihrem Sohn und vor sich selbst verantworten können. Wenn er mal fragt, sollte sie die passenden Antworten haben...

Ich bedanke mich bei denen, die sich für meine Geschichte interessiert haben und wünsche allen ein besseres und erfolgreiches Jahr 2005.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.01.2005 19:51
(@seemann14)
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Hallo VaterimZug,

im Bezug auf deine Frage mit der rechtlichen Unterstützung kann ich dir auch keine Antwort geben. Ich kann aber nur davon abraten Argumente zu nutzen die du niemals anwenden würdest. Denke immer daran wenn man erst einmal etwas gesagt hat, dann steht es im Raum. Hinterher zu behaupten das war nicht so gemeint, ist schon sehr oft daneben gegangen.
In solchen Fällen hilft eigentlich nur die Vernunft der Eltern. Da ihr zwei euch ja immer noch unterhalten könnt, werdet ihr in einem Gespräch sicher auch zu einer Lösung kommen. Denn auch deiner Ex dürfte schon der Gedanke gekommen sein, dass nach der Einschulung deines Sohnes eine andere Umgangsregelung eintreten wird. Also warum nicht schon mal nach einer Lösung suchen, die sich dann weiter fortführen läßt.
Schaue doch einfach nach einen Bahnhof den deine Ex in einer akzeptabelen Zeit erreichen kann und der dir dann auch eine Zeitersparnis bringt. Vielleicht solltest du dabei am Anfang die größeren Zugeständnisse machen um später die Distanzen noch mal zu ändern.

Es ist keine Musterlösung, aber viel Glück trotzdem!

Viele Grüße

Seemann14

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2005 20:37
(@sandgren)

hy vaterim.....,

zuerst das eine : umgang ist eine hol und bringschuld! 😉

ich weis das es bescheuert klingt, aber die bezeichnung trifft es am besten.
wenn du dein kind also sehen willst musst du sehen wie du das bewerkstelligst,die mutter muss dir da nicht helfen. 🙁

aber mal nen kleinen tip von mir zur an und abreise.

fliegen ist inzwischen sehr billig geworden und evtl. eine alternative zum zug.
ich bin regelmässig nach berlin geflogen und musste bei vorbuchung nur 90euro bezahlen. 😉
wäre doch auch ein spass für das kind 🙂

gruss sandgren 😎

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2005 21:46
(@Mikserf)

Hallo habe deinen Bericht gelesen und habe Parallelen zu mir festgestellt. Vielleicht kannst du dich ja mal bei mir per Mail oder auch telefonisch melden, vielleicht können wir uns ein wenig austauschen.
Ich würde mich sehr darüber freuen. Bin nämlich auch neu hier.
LG Mike

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2005 01:43
(@vaterimzug)
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hy vaterim.....,

zuerst das eine : umgang ist eine hol und bringschuld!

Das ist wirklich ein unglücklicher Ausdruck 😉

wenn du dein kind also sehen willst musst du sehen wie du das bewerkstelligst,die mutter muss dir da nicht helfen. 🙁

Da kenn ich aber einige Fälle, wo per Gerichtsbeschluss die Mutter dazu verpflichtet wurde, dem Vater das Kind entgegen zu bringen. Gut, ich kenn auch andere Fälle, aber die hatten auch einen anderen Hintergrund.

fliegen ist inzwischen sehr billig geworden und evtl. eine alternative zum zug.
ich bin regelmässig nach berlin geflogen und musste bei vorbuchung nur 90euro bezahlen. 😉
wäre doch auch ein spass für das kind 🙂

gruss sandgren 😎

Das ist theoretisch auch eine gute Idee, nur der Flughafen, der dabei in Frage käme, ist leider nie bei solchen Angeboten mit dabei. Und seitdem ich meinen Sohn mit dem Zug holen darf, bin ich inzwischen Bahncomfort-Kunde mit einer 50-er Karte und das ist immer noch billiger, als 90Euro. Und ob ich da wirklich Zeit spare, muss auch noch geklärt werden. Denn ich muss ja irgendwie vom Flughafen auch wieder nach Hause und da bin ich dann wieder in der Bahn.... :knockout: :knockout:

Zum Schluss dann noch vielen Dank für Deine Antwort und Deinen guten Rat :thumbup: :thumbup:

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.01.2005 20:44
(@vaterimzug)
Schon was gesagt Registriert

Hallo habe deinen Bericht gelesen und habe Parallelen zu mir festgestellt. Vielleicht kannst du dich ja mal bei mir per Mail oder auch telefonisch melden, vielleicht können wir uns ein wenig austauschen.
Ich würde mich sehr darüber freuen. Bin nämlich auch neu hier.
LG Mike

Dazu kann ich kein Versprechen abgeben, da ich viel unterwegs bin und überall meine kleinen Eisen im Feuer habe, aber ich würde mich auch freuen, wenn wir uns mal austauschen könnten. :red:

Kannst Deine Geschichte ja mal erzählen, dass ich im Bilde bin - vorausgesetzt Du möchtest 😉

Also, bis dann.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.01.2005 20:56
(@haddock)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo, Vaterimzug

so weit ich weiß, ist der ET, bei welchem das Kind seine meiste Zeit verbringt (in deinemFall deine Ex) gesetzlich verpflichtet den Umgang mit dem anderen ET mit aller zumutbaren Kraft zu fördern.
Das beeinhaltet eben auch solche Dinge, wie kompromissfähig zu sein, oder mal zu Anderen Zeiten am Bahnhof zu stehen etc.
Wie so oft ist das gebotene Maß der Anstrengungen natürlich Auslegungssache, aber jedenfalls ist es nicht so, daß sich die KM nicht bewegen muß, und schon gar nicht, daß dieses Maß allein ihrem eigenen Gutdünken unterliegt - es muß objektiven Beurteilungen schon standhalten.

Wie wäre es denn, eine Mediation, oder Beratung insbesondere zu diesem Punkt zu machen - kann ich wärmstens empfehlen. Trotz der Entfernung wäre eine einvernehmliche Regelung es wert, soetwas in Erwägung zu ziehen. 😉

Gruß
Haddock

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2005 15:29
(@vaterimzug)
Schon was gesagt Registriert

Hallo haddock,

schön, dass ich das nun auch mal lese. Ich war mir sicher, so etwas schon mal gehört zu haben, aber man wird ja von allen Seiten mit Infos gefüttert - wer findet sich da noch durch. Grundprinzipiell ist sie schon bemüht und sie genießt ja auch die freie Zeit, in der sie mal nur für sich sein kann. Nur sind die Verhälltnisse "leicht" verschoben und ich unterstelle ihr, dass sie das auch genau weiß. Nur wer weckt schon gern schlafende Hunde, nech 😉

Ich werde Deinen guten Rat mir mal durch den Kopf gehen lassen. Ob ich eine dritte Partei mit hinzuziehe, um eine solche Diskussion zu führen, bezweifle ich momentan noch. Vielleicht tut sich auch was auf dem Arbeitsmarkt und all das hier ist Schnee von gesten - oder der Weihnachtsmann kommt schon zu Ostern und und und....

Es kommt meistens sowieso anders, als man denkt und ich werde alles wieder umkrempeln.
Danke für Deinen wertvollen Rat und ich wünsche Dir eine angenehme Woche.

Bis dann.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.01.2005 01:59