Hallo,
Wir wissen keinen Rat mehr.
Kurz zu uns. Wir sind eine klassische Patchworkfamilie - mein Mann mit seiner Tochter (9), ich mit meinen Kindern (7,10 & 15).
Die Tochter meines Mannes lebt seid Ende Juni 2015 bei uns mit im Haushalt. Die Mutter hat da Umgangsrecht, alle 14Tage am Wochenende (Donnerstag 15:00 bis Sonnatg 18:00) sowie an den hälftigen Ferien.
So weit so gut.
Im Oktober 2015 haben wir den Antrag auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht bei Gericht eingereicht. Dort wurde entschieden, das die Tochter bei uns lebt und ein Familienpsychologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben.
Bei uns fanden 2 Termine mit dem Gutachter statt - einmal Gespräch mit uns wobei "nur" der Lebenslauf meines Mannes relevant war und ein Gespräch ausschließlich mit der Tochter.
Bei der Mutter gab es mittlerweile 5 Termine.
Nun aber zum eigentlichen Problem:
Die Tochter kommt nach jedem Besuch bei der Mutter mit unfassbaren Vorwürfen und Feststellungen zurück.
Mama sagt:
- Papa ist ein Wi... / Ars ....
- wenn ich nicht bei Mama bin muss Mama sterben
- ich muss bei Mama wohnen - Mama hat tote Babys im Bauch und ich habe als einzige überlebt
- Papa nimmt mir das ganze Geld weg (Mutter hat bis heute noch keinen Cent Unterhalt gezahlt)
- in unserem Haus (Papas) hat Mama Kameras versteckt und Mama kann alles sehen
- im Garten sind Dedektive
....
Ich könnte die Liste endlos weiterführen. So hetzt die Mutter auch permanent gegen mich, die Tochter darf noch nicht einmal meinen Namen bei der Kindesmutter erwähnen.
Das Kind wird immer verhaltener und unsicherer. Sie nässt sich nachts ein und zeigt immer häufiger Einschlafprobleme. Letzte Woche hat die 9jährige sogar nach Schlaftabletten gefragt.
Schon im Dezember letzten Jahres haben wir den Gutachter um Hilfe gebeten. Antwort: "Sie müssen da durch. Sie wussten das es schwierig wird"
Wir haben uns jetzt einen Psychologen für das Kind gesucht. Wir können ja nicht tatenlos zusehen - wie das Kind systematisch kaputt gemacht wird.
Unsere Anfragen beim Jugendamt wurden als "Elternstreit" verharmlost. Der Kinderschutzbund weiß nicht ob sie zuständig sind ....
Und so stoßen wir permanent auf taube Ohren.
Die Hysterie der Mutter nimmt immer neue Dimensionen an. Kindesübergaben verlaufen immer mit Provokationen der Mutter - auf die wir nicht eingehen. Sie kommt wann sie will und schreckt auch nicht davor zurück, sich mit meinem 15jährigen Sohn anzulegen, einmal hat sie versucht sich gewaltsam den Zutritt zu unserem Haus zuverschaffen, überrascht uns im Aldi und fordert die Herausgabe der Tochter.
Im Moment konzentriert sie sich darauf uns wegen jeglichem Unsinn bei der Polizei anzuzeigen.
Unsere Kraftressoursen gehen langsam zur Neige und Hilfe von öffentlicher Stelle ist nicht zu erwarten. Wir wollen dem Kind nicht die Mutter nehmen, aber müssen wir denn alles ertragen und aushalten.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie geht ihr damit um?
Hallo,
leider gibt es kein Patentrezept gegen diese Art der Beeinflussung.
Ich denke ihr solltet, wenn es strafrechtlich relevante Übergriffe gibt, z.B. Beleidigung, Hausfriedensbruch und dgl., konsequent Anzeige erstatten.
Es sollte auch einen Friedensrichter (Schlichter) geben, der beim Gericht angesiedelt ist und gegen sehr kleines Geld versucht zu vermitteln. Das Ergebnis der Vermittlung wird schriftlich festgehalten. Wunder sind hier nicht zu erwarten, aber der Friedensrichter hat noch einmal einen völlig anderen Blick auf die Sache und ist in den bisherigen Kampf nicht involviert. Außerdem kann man mit dem Scheitern einer Schlichtung beim Friedensrichter vor Gericht ziehen.
VG Susi
Moin Mx4.
Praktische Erfahrungen habe ich keine.
Zunächst einmal
Provokationen der Mutter - auf die wir nicht eingehen.
:thumbup: :thumbup:
Wenn Euch das weiterhin gelingt (auch wenn es schwer fällt), dann sehr gut. Natürlich gibt es Grenzen. Aber wenn ihr es schafft, so was banales wie zB Unpünktlichkeit/ Unzuerlässigkeit beim Umgang zu ertragen, dann umso besser. Es scheint deutlich dringendere Baustellen zu geben (auch wenn natürlich vieles miteinander verwoben ist).
Das ihr einen Kinderphsychologen eingeschaltet habt, finde ich sehr gut!
Kann es zusätzlich gelingen, dass das Kind diese unfassbaren :puzz: Zitate auch direkt beim Gutachter fallen lässt?
Und bei allen Dinge wie Hausfriedensbruch, Vandalismus durch die KM würde ich an Eurer Stelle tats. ebenfalls Anzeige erstatten.
Interessehalber: Wie kam es eigentlich dazu, dass das Kind erst zu Euch gezogen ist und dann noch aABR beantragt werden musste?
Gruß toto, der Eure besch..... Situation versteht ;(
Hallo Toto,
wir sind immer bemüht ruhig und sachlich auf die Mutter zu reagieren - was uns weiß Gott nicht immer leicht fällt :exclam:
Wie kam es eigentlich dazu, das das Kind zu euch gezogen ist und dann noch aABAR geanttagt wurde
Also: Der Streit geht nun mittlerweile ins 7. Jahr ....
Bis Juni 2015 haben die Eltern einvernehmlich das Wechselmodell betrieben (im wöchtenlichen Rhytmus). Im April 2015 hat die Mutter einen Antrag auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht gestellt. Das Gericht hat jedoch entschieden dass das Wechselmodell weiter betrieben wird. Das Kind hat auch auf die Fortführung des Wechselmodells bestanden. Mein Mann hat damals keinen Gegenantrag gestellt - aus Angst er würde das Kind verlieren.
Ende Juni hat die Mutter nach einem "Kuraufenthalt" das Kind bei uns gelassen und das Wechselmodell faktisch beendet. Bis Mitte September 2015 war die Mutter wohnungslos.
Im Oktober 2015 haben wir dann den Antrag auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht gestellt. Da zum einen das Kind ja seid Juni 2015 permanent bei uns wohnte, die Mutter nur sporalisch den Kontakt zum Kind gesucht hat und auch das Kind zu diesem Zeitpunkt gewünscht hat bei uns zu leben.
Dennoch hat sich das Kind immer wieder leicht ambivalent gezeigt.
Die Mutter hingegegen hat dann, aber entgegengesetzt zum Antrag im April, auf das Wechselmodell bestanden. Kurz vor dem Gerichtstermin im Oktober stellte die Mutter einen Eilantrag mit sofortiger Herrausgabe des Kindes.
Dieser Antrag wurde abgelehnt und beschlossen, das die Tochter (bis zur entgültigen entscheidung des Gerichts) bei uns im Haushalt verbleibt und ein Familienpsychologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben.
Der letzte Termin mit dem Gutachter bei uns war bereits im Januar 2016. Wir warten immer noch auf eine endgültige Entscheidung.
Von Anzeigen gegen die Mutter sehen wir bewusst ab. Dieses würde nur dazu führen, das die Mutter noch massiver auf das Kind einwirkt.
Auch möchten wir nicht als der streitbare Part dastehen.
**Edit: Quoting korrigiert/lesbar gemacht**
Hi.
Da ich Parallelen zu meinem Fall lese und ein Gutachtertermin bald ansteht, würde mich interessieren, was der Gutachter so alles gefragt hat.
Gab es denn keine gemeinsamen Gespräche mit Mutter und Vater, wo die Manipulationen mal angesprochen wurden?
In meinem Beschluss für ein GA steht drin, dass der GA auch an eint einvernehmlichen Einigung mitwirken soll. Wenn der nur getrennte Gespräche führt, kann eine Einigung wohl kaum herbeigeführt werden.
Sofern der GA immer noch keine Entscheidung getroffen hat, würde ich das positiv sehen, da die Zeit für euch arbeitet.
VG
BP
Hallo BP,
also das erste Gespräch mit dem Gutachter war für uns recht ernüchternt. Man geht mit wahnsinnig vielen Erwartungen und Hoffnungen in das Gespräch und dann kommt die Ernüchterung.
Bei uns war es so das mein mein Mann seinen Lebenslauf darlegen musste. Also nicht nur Schule und Beruf, sondern auch wie das Verhältniss zu Mutter, Vater, Geschwister usw. war bzw. ist. Ob er lieber draussen gespielt hat (als Kind) oder drinnen, ob er einen Freundeskreis hatte (Schulfreunde, Nachbarn). Wie lange sind die Eltern (die meines Mannes) verheiratet, was machen die Eltern beruflich ....
Dann wurde gefragt, wie die Eltern sich kennengelernt haben, ob die Tochter ein "Wunschkind" war, ob gestillt wurde, wie die Schwangerschaft verlaufen ist. Dann wurde der Eheverlauf erfragt, wie es zur Trennung kam usw.
Eigentlich alles belangloses Zeug. Es wurde nicht einmal nachdem jetzigen Zustand gefragt.
Das ganze dauerte 2 Stunden, dann war der Gutachter wieder weg.
Beim 2. Mal als er hier war hat er sich ausschliesslich mit dem Kind alleine in Ihrem Zimmer beschäftigt. Als wir im Anschluss noch etwas erläutern wollten, wurde dieses Abgelehnt.
Heute, also eigentlich jetzt ist das dritte Gespräch bei uns. Ich darf aber als Stiefmama nicht dabei sein. Wurde rauskomplimentiert und sitze gerade ziemlich doof in unserem Büro rum. Berichte aber, sobald mein Mann mich später aufgeklärt hat.
Was in den Terminen mit der Mutter besprochen wurde, weiss ich nicht.
Es gab dann noch Ende Januar ein gemeinsames Gespräch mit Mutter, Vater und Gutachter im Büro des Gutachters. Da hat die Mutter nur schlecht Wetter gemacht, der Gutachter hat eigentlich nur zugehört.
Wir haben uns am Anfang eigentlich auf das Gutachten gefreut, da wir fest daran geglaubt haben, das alle sehen wie die Mutter ist.
Heute ist es nur noch Ernüchterung. Wir fühlen uns weder verstanden noch haben wir das Gefühl wirklich Hilfe zubekommen. Eigentlich fühlen wir uns wie Don Chichotte - der gegen Windmühlen kämpft. Aber ich glaube in den Kämpfen um das Kind sind schon viele auf der Strecke geblieben.
Wir harren jetzt weiter der Dinge und warten ab, wann das Gutachten endlich so weit ist und vor allem wie es ausfällt.
Liebe Grüsse
Hallo,
klar ist nicht einfach wenn alles immer "ewig" dauert.
Aber mich ein Gutachter, der sich nicht abgrenzt mehr Sorgen bereiten. Das Gutachten wird erstellt, weil es Steitpunkte gibt und jeder will natürlich im besten Licht dastehen. Ein Gutachter sollte auch schon einige Erfahrung haben was ihm so alles erzählt wird. Letzlich ist es so wie schon mal jemand in Forum gesagt hat, man muss manchen Leuten auch die Chance geben sich um Kopf und Kragen zu reden. Es bringt dann gar nichts da direkt zu intervenieren. Zuhören und Schlüsse ziehen ist die Aufgabe und das macht der Gutachter vermutlich.
Außerdem ist der Gutachter nicht euer Kummerkasten, es hat den Auftrag ein familienpsycholgisches Gutachten zu erstellen und nicht die Umgangsprobleme zu lösen. Es geht um Erziehungsfähigkeit, Kontinuität und Bindungstoleranz.
Die "Geheimtreffen" sind normal da Vater und Mutter Familie sind und sich Vater und Mutter über den Umgang einigen sollen, bei diesen Gesprächen wird der Gutachter ausloten welche Handlungsoptionen es eigentlich noch gibt.
Eure Umgangsprobleme werden bleiben ABR hin oder her, die KM hat ein Umgangsrecht. Es wird nicht einen "großen Knall" geben und dann ist alles gut.
VG Susi
Hallo BP,
also das erste Gespräch mit dem Gutachter war für uns recht ernüchternt. Man geht mit wahnsinnig vielen Erwartungen und Hoffnungen in das Gespräch und dann kommt die Ernüchterung.
Bei uns war es so das mein mein Mann seinen Lebenslauf darlegen musste. Also nicht nur Schule und Beruf, sondern auch wie das Verhältniss zu Mutter, Vater, Geschwister usw. war bzw. ist. Ob er lieber draussen gespielt hat (als Kind) oder drinnen, ob er einen Freundeskreis hatte (Schulfreunde, Nachbarn). Wie lange sind die Eltern (die meines Mannes) verheiratet, was machen die Eltern beruflich ....
Dann wurde gefragt, wie die Eltern sich kennengelernt haben, ob die Tochter ein "Wunschkind" war, ob gestillt wurde, wie die Schwangerschaft verlaufen ist. Dann wurde der Eheverlauf erfragt, wie es zur Trennung kam usw.
Eigentlich alles belangloses Zeug. Es wurde nicht einmal nachdem jetzigen Zustand gefragt.
Das ist für mich wieder ein Beweis, dass der GA nur seine Seiten voll bekommen will. Wenn der mich auch so einen Scheiss fragt, werde ich ihn fragen, was das mit dem Kind zu tun hat.Am Ende ist die Sitzung um und die wichtigen Themen wurden nicht besprochen.
Die Vergangenheit ist irrelevant. Entscheidend ist, wie die Eltern die Zukunft gestalten wollen. Lösungen sind gefragt.
Was sagt das Kind dazu? Steht es im Mittelpunkt der Gespräche oder etwa nur die Probleme der Mutter?
Das ist für mich wieder ein Beweis, dass der GA nur seine Seiten voll bekommen will. Wenn der mich auch so einen **tsts - ID 2** fragt, werde ich ihn fragen, was das mit dem Kind zu tun hat.
Off-topic: Ich würde ja dem Gutachter nicht erzählen, wie er seinen Job zu machen hat... Kommt in einer Begutachtungssituation sicher nicht gut an...
Vielmehr das fertige Gutachten dann angreifen, sollte es sich - wider meine Erwartung - nicht hinreichend mit dem Kind beschäftigen.
Und das ein Gutachter aus der Vergangenheit Schlüsse/ Empfehlungen für die Zukunft ableitet verwundert mich auch nicht wirklich. Bin nämlich sicher, dass sein Glaskugel nicht bei Gericht zugelassen ist...
Nur mal so am Rande, nicht dass ein bester Papa unglücklich wird 😉
toto
Ja Toto,
da hast Du sicher recht. Ich muss aufpassen, meine negative Grundhaltung gegen Psychologen im Griff zu haben.
Aber wenn ich diesen Mist lese, schwillt mir wieder der Kamm.
Im Fall von MamaMal würde ich die Gespräche aber dennoch mal in eine andere Richtung lenken.