Hallo,
wie ihr sicherlich wisst, fällt es Frauen nicht leicht sich kurz zu fassen, ich versuch es trotzdem (Nachtrag: Bin gescheitert):
Nach einigem querlesen bin ich dem Rat eines Mannes gefolgt und hab mich hier angemeldet.
Die ein oder andere Frage, die Frauen mir sicherlich nicht beantworten können folgt gewiss.
Trotzdem bitte ich vorab um eure Einschätzung. Aus dem "Männerforum", weil wir Frauen vermeintliche Gefahren und Eindrücke eben anders wahrnehmen und ich nur meine subjektive Meinung habe, die als Mutter.
Zunächst einmal bin ich Mitte 20, allein erziehend mit neuem Partner, unsere Tochter ist drei Jahre alt.
Vom Vater der Kurzen trennte ich mich bereits in der Schwangerschaft.
Meine (durch die Schwangerschaft wohl fehlende) Attraktivität oder sein Testosteron trieben ihn in die Arme von gleich drei anderen Damen. Ich war zwar bis dahin der Meinung die Beziehung sei stabil, aber nun gut.
Natürlich mitsamt Schlammschlacht, ist aber nicht weiter relevant, da es eben geraume Zeit her ist und keine Einflüsse aus damaligen Zeiten in die heutige Situation einfließen, außer was das Folgende betrifft:
Ihr erstes Lebensjahr hielt er Wort und kümmerte sich nicht um unser gemeinsames, von ihm liebevoll als "Ding" betiteltes Kind. Fand ich blöd, war aber nicht zu ändern.
Zusammen mit seiner neuen Freundin kam dann das Interesse und was soll ich sagen?
Es lief gut. Mit ihm konnte ich zwar immernoch nicht reden, mit ihr aber & ich habe unsere Tochter in guten Händen vermutet.
Kaum war Next weg, schlief der Umgang wieder ein und ich bemühte das Jugendamt vermittelnd tätig zu werden da ich auf meine Nachrichten/Anrufe keinerlei Reaktion erhielt. Klappte dann wieder ganz gut, mal eben monate - bzw. wochenlang gar nicht, ich glaube das längste waren vier Monate, aber Töchterchen ist recht sozial und pflegeleicht. Hatte also weniger Sorge um sie, da sie keinen verstörten Eindruck o.ä. Auf mich machte wenn der Umgang doch mal wieder statt fand.
Mitsamt dem Dasein meines neuen Partners fing der Terror an:
Um Unterhalt hatte ich mich bis dato nie bemüht, weil ich kein Öl ins Feuer gießen wollte, ich war froh dass er sich gekümmert hat, auch wenn ich viel dafür tun musste.
Er verlor seinen Führerschein (Alkohol/Unfall), ich hatte bis vor zwei Jahren gar keinen, aber gute Freunde die die Fahrten übernommen haben. Alles in allem war ich schon vor der Geburt unserer Kleinen ein ziemlicher Lebenskünstler, hat mir Hartz lV erspart & mir die Freiheit gegeben nicht vom Unterhalt abhängig zu sein.
So. Zurück zum Terror:
"Entweder Du holst sie JETZT oder Du bekommst sie gar nicht wieder"
"So wie Du Dich benimmst bekommst Du sie nicht zurück" (Am GSR bestand übrigens nie Interesse)
"Ich hatte einen Schlaganfall wegen Dir" (war eine Woche später immernoch ein erstaunlich guter Sportler)
"Ich bringe mich und Deine Tochter um"
"Ich mach euch fertig" ........
Die Liste ist lang. Aufgehört hat der Spaß als Tochter mit einer Platzwunde vom Umgang zurück kam. Fleißig Haare drüber gekämmt, kein Wort zu dem Vorfall. Ist erst aufgefallen als er schon weg war. Aus ihr kam auch nicht mehr als "aua weh".
Da hatte ich zum ersten Mal den Gedanken den Umgang zu unterbinden bis er klagt.
Jedoch dachte ich, das kann ich nun auch wieder nicht, da muss eine andere Lösung her. Also lang und breit erklärt dass Unfälle geschehen, ich ihm keinen Vorwurf daraus mache aber informiert werden möchte.
Ich mein, das war kein aufgeschürftes Knie sondern eine behandlungsbedürftige Kopfverletzung.
Auf die Drohungen geb ich ehrlich gesagt nichts, es folgte nämlich nie etwas.
Aber das muss ja nicht so bleiben. Tatsache ist, ich hab die Nase voll.
Wenn wir uns streiten ist das eine Sache, wenn die Kleine darunter leiden muss, hört der Spaß aber auf.
Ich wünschte ich wäre eines dieser Mist****e, die das gnadenlos durchziehen, aber ich bin selbst ohne Papa groß geworden, meine Mutter hat mich dahingehend stets belogen. Das Ende der Geschichte: ich hab zu niemandem aus meiner Familie Kontakt.
Ich sehe also nicht nur als Mutter, sondern auch als Kind.
Aber, da ich nicht auf Komplimente für meine Geduld aus bin:
Die ist am Ende. Da ich ihn nicht im Wald vergraben darf, brauche ich Lösungsvorschläge um die Lage zu entschärfen. Da ich nicht immer so wohlwollend bin, hab ich den Unterhalt titulieren lassen. Titel wird nicht bedient. Keine Angaben zu gar nix, also fiktiv auf 100% tituliert, er hat ne EV abgegeben. Ist mir egal, ich wollte dass er nicht vergisst dass er nicht nur das Recht hat mir das Leben schwer zu machen und dem Kind zu schaden.
Auf gut deutsch: ich hab ihm ganz legal ans Bein gepinkelt.
Das kann allerdings nicht Ziel für die nächsten 10-15 Jahre sein.
Ich habe mir viel gefallen lassen, bin aber nicht mehr bereit einzustecken.
Es gibt keine Verschiebungen des Umgangs ohne plausible Gründe mehr, der fällt dann aus, auch wenn es mir für unser Kind Leid tut.
Meinerseits ist er einmal ausgefallen als wir im Urlaub waren und einmal, weil Töchterchen einen Magen - Darm - Infekt hatte, der die Transportfähigkeit erheblich eingeschränkt hat. In den gesamten drei Jahren.
Ich hab ihm sogar Geld zum shoppen gegeben weil ihm alles zu rosa war.
Trotzdem hat er angefangen von der Windel bis hin zu den Schuhen alles einzubehalten.
Ich gebe ihm nichts mehr, er müsste ja genug haben. Darf ich das?
Die "Übergaben" traue ich mich auf Grund der Bedrohungen / Übergriffe vor dem Kind nicht mehr allein durchzuführen. Die Vorfälle häufen sich in alle Richtungen.
Nun bleibt es mir überlassen ob ich in Kampfstellung gehe und Grenzen setze oder weiterhin kusche. Zu - in meinen Augen - Lasten des Kindes.
Vielleicht habt ihr einen "Mittelweg" parat, der irgendwie die Bedürfnisse des KV befriedigt und mir meinen Frieden bringt.
Bisher ist, bis auf diese Kopfverletzung/Nasenbluten, nichts Gravierendes geschehen, ich will den Umgang nicht unterbinden, Unterhalt ist zweitrangig.
Ich kann mir dieses Verhalten nicht erklären, vielleicht bekomme ich neue Eindrücke aus männlicher Perspektive.
Ist es schlimm, dass ich ihn nach 2,5 Jahren ersetzt hab? Als Partner, nicht als Vater.
Die Tür Vater zu sein stand ihm immer offen, er ist diesen Weg nie gegangen und plötzlich ist es SEIN Kind?
Ja, ich werfe ihm mangelndes Interesse vor, deswegen auch die Sache mit dem Unterhalt, er hat halt nicht nur Rechte. Mein Partner war bis dato nur Zaungast, einmal hat KV ihn angebrüllt, Partner ist zwar innerlich geplatzt, hat vor der Kurzen aber Haltung bewahrt. Er soll also keinen Umgang mit der Kurzen haben (wir leben zusammen), aber zahlen weil KV nicht möchte.
So geht's ja nun auch nicht - ist meine Meinung.
Vorab danke ich schonmal für die Einschätzung der grob beschriebenen Situation.
Liebe Grüße
Moin Zeitlos,
willkommen hier im Forum.
Aus meiner Sicht ist wichtig, dass ihr den Umgang kontinuierlich und planbar durchführt. Dabei ist zu bedenken, dass ihr beide für die Förderung des Umgangs mit dem anderen Elternteil verantwortlich seit.
Sicherlich ist es richtig, auch auf Schwierigkeiten angemessen zu reagieren und sich auch nicht alles gefallen zu lassen. Das muten wir hier auch weder Müttern noch Vätern zu.
Bei KVs liegt oft das Problem der Gleichgültig vor (gepaart mit unrealistischen Forderungen zu hohen Feiertagen die Kinder der Familie präsentieren zu wollen). Hier müssen klare Vorgaben gemacht werden und dem KV auch Grenzen aufgezeigt werden. Erscheint er nicht bis zu einem festgelegten Termin, fällt der Umgang aus und die Tür bleibt zu.
Auf der anderen Seite muss Dir auch klar sein, dass auch bei Umgängen kleinere Blessuren und Unfälle passieren. Dies kann Dir oder Deinem Partner auch passieren - wie würdest Du in dieser Situation reagieren? Dem KV steht auch ein angemessene Umgangsausstattung zu. Wir kennen die beliebten Tricks hier zu kleine Schuhe und unangemessene Kleidung einzupacken, um den KV zu gängeln. Normalerweise empfehlen wir betroffenen KVs hier, einen eigenen Vorrat an Kleidung für das Kind vorzuhalten. Hier könntest Du dem KV das Angebot machen, zusammen einmal ein günstiges Kleiderpaket bei einem Auktionshaus zu ersteigern, damit er auch einen Bestand zu Hause hat. Dann sollte sich das Problem auch erledigen.
Auch scheinst Du dich schon sehr gut mit Begriffen wie "Transportfähigkeit" und die Bedeutung zur Umgangsvereitelung auszukennen. Nicht böse gemeint, aber auch hier musst Du dich selbstkritisch prüfen, ob Dich hier nicht auch manchmal Personen beraten, die zu einem geregelten Umgang eine bestimmte Einstellung haben.
Kinder kosten Geld und Du hast Anspruch auf die Zahlung von KU. Somit waren auch Deine Wege mit dem Titel richtig.
Du und auch der KV habt Anrecht auf eine neue Beziehung. Ex-Partner sollten sich nach Möglichkeit aus den neuen Beziehungen heraushalten. Aber auch neue Lebenspartner sollten auch am Anfang schauen, sich nicht mutwillig in die Schusslinie zu bringen (was auch nicht immer einfach ist). Dann kann auch die Übergabe problemlos erfolgen. Mit Besuch des KiGa ergeben sich für Euch auch weitere Möglichkeiten der kontaktlosen Übergabe im KiGa, was die Situation auch entspannen kann. Gruß Ingo
Hi & willkommen,
Grundsätzlich ist es für das Kind wichtig, dass Umgänge planbar und verläßlich stattfinden.
Auf der anderen Seite ist es auch wichtig, dass sie durch die Umgänge nicht an Körper oder Seele Schaden nimmt, d.h. dass sie beim Umgangselternteil (in dem Fall beim Vater) nicht ernsthaft in Gefahr ist.
Unfälle können mal passieren und auch dass es mal Streit gibt oder das Kind weint, ist vollkommen normal - das gibt es auch in "normalen" Familien.
Gibt es also Dinge, die sich gegen das Kind richten, die außerhalb dieser Normalität liegen und die das Kind ernsthaft gefährden?
Hier mußt Du wirklich ehrlich zu Dir selbst sein und gut unterscheiden zwischen Dingen, die Dich und den KV betreffen und Dingen, die wirklich dem Kind schaden könnten.
Aber da Du ja selbst schreibst, dass der Konkakt zum KV aus deiner Sicht für das Kind wichtig ist, gehst Du da schon in eine gute Richtung.
Du willst dem Kind den Vater erhalten.
Wenn es sich um Konflikte handelt, die sich vor allem zwischen euch beiden abspielen (die von Dir genannten Drohungen, Unzuverlässigkeit...), dann würde ich als ersten Schritt eine Mediation oder ein Beratungsgespräch versuchen.
Dem KV dabei klar sagen: es ist wichtig, dass dem Kind beide Eltern erhalten bleiben und damit wir als Eltern gut zusammenarbeiten können, kann uns diese Mediation helfen.
Vielleicht könnt ihr dabei klären, wo die Probleme genau liegen und dann eine gemeinsame Elternebene für das Kind finden.
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
"Entweder Du holst sie JETZT oder Du bekommst sie gar nicht wieder"
"So wie Du Dich benimmst bekommst Du sie nicht zurück" (Am GSR bestand übrigens nie Interesse)
"Ich hatte einen Schlaganfall wegen Dir" (war eine Woche später immernoch ein erstaunlich guter Sportler)
"Ich bringe mich und Deine Tochter um"
"Ich mach euch fertig" ........
Solche Attacken musste sich meine LG in ähnlicher Weise von ihrem EX anhören ("Von meinem letzten Geld kaufe ich eine Knarre und knall Dich ab!").
Wenn eine Person zu solchen cholerischen Ausbrüchen neigt, ist es natürlich schwer, diese für eine Mediation zu begeistern.
Meine LG kannte ihren EX ziemlich genau und wusste, wie sie mit ihm umzugehen hatte.
Sie verhielt sich zwei Jahre ruhig und begann dann mit Hilfe des JA, den KU einzufordern.
Die Wogen haben sich geglättet, die beiden haben inzwischen ein besseres Verhältnis als meine EX und ich.
Meine Ratschläge:
1. Versuche, Beziehungs- und Elternebene auseinanderzuhalten.
2. Auch wenn der KV zum Ar... mutiert, er ist der Vater Deines Kindes und es hat ein Recht darauf, ihn mit eigenen Sinnen kennenzulernen
3. Drohungen können auch Ausdruck von Hilflosigkeit und Angst sein. Frag Dich doch mal, in welchen Situationen er die Drohungen ausgestossen hat, und was ihn dazu bewogen haben könnte...
4. Du kannst beim JA eine Beistandsschaft beantragen, das JA übernimmt dann für Dich die zur Feststellung des KU notwendigen Tätigkeiten (z.B. Kommunikation mit KV), ohne dass Dir Kosten entstehen.
Wenn der KV keinen (ausreichenden) KU zahlen kann, kannst Du beim JA einen Unterhaltsvorschuss beantragen. Dieser wird vom JA gezahlt, das JA holt sich die Beträge aber ggf. vom KV zurück.
gruß, karlson
Einen Anspruch, ein "Geheimnis" nicht weiter zu erzählen, gibt es m.M.n. nicht.
Wenn ich nicht möchte, dass es etwas die Runde macht, muss ich eben selbst darauf verzichten, es weiter zu tratschen.
Sonst könnte ich alle Polizeiwachen abklappern und dort meinen Mord beichten, mit der Auflage, das keinem Staatsanwalt zu erzählen.
Dann wäre ich auch vor Verhaftung sicher. 🙂
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.