Hallo zusammen.
An einer Stelle habe ich bereits meine Meinung kundgetan, dem Threadersteller geht es so wie es mir ging.
Nun, hier meine Geschichte:
Ich (41) war mit meiner EF (Ex-Frau, jetzt 45) knapp 20 Jahre zusammen. Erst Freundin, lange verlobt, Traumhochzeit in Amerika. Unsere Tochter war ein Wunschkind, meine EF wollte schon früher ein Kind, ich habe das bewusst noch ein paar Jahre herausgezögert. Und dann kam das Wunschkind.
Wie so oft kam danach dann alles anders. Meine EF wollte das Kind nicht wirklich. Das hat sie später ihrer Freundin (die heute über 70 ist) erzählt, mit der sie zusammen gearbeitet hatte. Von der weiß ich das.
Nunja, vor vier Jahren dann platzte die Bombe. Ja, unsere Ehe war nicht die beste zum Ende hin und natürlich habe ich auch meinen Teil dazu beigetragen. Jedenfalls habe ich sie nicht betrogen, aber sie mich. Sie zog es vor, mich mit "ihm" unserer besten Freunde zu betrügen.
Familie kaputt, Kind weg. Sie ist dann ausgezogen und hat mich danach systematisch "fertiggemacht". Obwohl ich schon zu den "Glücklichen" (?) gehöre, die ihrer EF nicht mehr unter allen Umständen lebenslang Unterhalt zahlen müssen. Die letzten vier Jahre waren dennoch die Hölle, denn sie hat meine Tochter immer wieder gegen mich aufgewiegelt ("Papa, ich möchte nicht zu Dir"). Meine Kleine (wird dieses Jahr zwölf) liebt mich aber wirklich, wenn sie bei mir ist, ist das Wichtigste das Knuddeln.
Sie wohnt bei ihrer Mutter - keine 800m von mir, darf aber außer an den Wochenenden und einmal in der Woche für zwei Stunden nie zu mir. Die Gespräche am Telefon sind immer sehr inhaltlos, sie traut sich nicht, frei zu sprechen. Wenn sie hier ist, ist sie frei und völlig losgelöst.
Ihr Bus fährt an meiner Haustür vorbei, im Haus wohnt noch ihre Oma (ja, meine Ex-Schwiegermutter) und ihre Großtante und -onkel. Sie darf nie dorthin.
Meine Ex hat jeden Kontakt (außer zu ihrer Mutter) abgebrochen, jeder, der ihr damals hätte sagen können "was machst Du da für einen Mist!" wurde vor den Kopf gestoßen.
Sie lebt jetzt mit ihrem Neuen (s.o.) ein bequemes Leben, das sie sich von mir finanzieren lässt. Ich zahle den höchsten Satz an KU obwohl mir von den Einnahmen selbst nichts bleibt, die ich erwirtschafte. Das klingt jetzt vielleicht doof, ist aber so, ich will da nicht näher ins Detail gehen.
Somit bleibt mir zum Leben gerade eben das Minimum, ihre Mutter verkauft meiner Tochter aber immer, wie schlecht es ihnen ginge und dass ich ja das Geld hätte.
Meine Tochter muss, wenn sie mal ihr Schullaptop zuhause nutzen will, immer ein Kabel vom Router quer durch die Wohnung ziehen. Obwohl meine EF seit ihrem Einzug DSL hat ist der WLAN-Router nicht eingerichtet. Was für mich kein Problem wäre, ich bin sehr fit in dem Bereich. Aber nein, da ich ja nicht mehr in die Wohnung darf, hat das Kind eben kein WLAN. Deswegen stürzt sie sich auch immer sofort hier auf ihren Rechner der hier in ihrem Zimmer stehrt. Ich kann es verstehen.
Meine EF versucht eben alles, um das Kind so lange wie nur eben möglich bei sich zu behalten - denn solange rollt ja der Rubel. Man stelle sich mal vor, sie müsste wieder Vollzeit arbeiten gehen...
Das ist auch der Grund warum das Kind keinen betriebsbereiten Rechner besitzen darf: meine EF will nicht, dass meine Tochter andere soziale Kontakte knüpfen kann. Die einzige Freundin die sie hat lebt bei ihr im Haus. Sie spielt zwar auch mit anderen Kindern aus der Siedlung, hat aber wie gesagt sonst keine anderen "echten" Freunde. Sie kennt es z.B. nicht, dass sie auch mal woanders übernachtet, bei anderen Kindern mit den Eltern mit in den Zoo fährt.
In den Osterferien habe ich mit ihr eine Erdbeertorte gemacht - das kannte sie nicht, ihre Mutter hat noch nie Torte mit ihr gemacht.
Wie sicher bei vielen anderen hier ist die Liste der verachtenswerten Dinge, die meine EF mit unserem Kind macht, noch um einiges länger. Das würde den Rahmen sprengen und wäre für viele auch nichts Neues mehr. Leider.
Ich habe damals, als das alles hier anfing, den Bach runterzugehen, ein Tagebuch angefangen. Das sind bis heute über 100 mit dem PC vollgeschriebene DIN-A4-Seiten. Mir ist aber von mehreren Seiten geraten worden, das zu lassen, denn auf diese Weise beschäftigt man sich immer und immerzu mit dieser Frau und "lässt nicht los".
Ich habe es dann Mitte letzten Jahres gelassen und es ist wirklich besser. Man(n) ändert nichts, man schadet sich und den eigenen Nerven nur selbst. Was bei mir auch in einem Burnout gipfelte.
Nun bin ich dabei, mein Leben umzukrempeln, nicht nur "angedacht", sondern die ersten (großen) Schritte sind schon gemacht.
Ich freue mich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Leider sehr spät, aber dennoch schön, denn hier denke ich, werde ich "verstanden".
Vom JA wurde mur auch geraten, mir eine Selbsthilfegruppe zu suchen. Der MA dort ist sehr nett und auch auf meiner Seite und hat mir aber deutlich zu verstehen gegeben, dass man(n) in diesem Land als Vater eben immer den Kürzeren zieht wenn die EF nicht mitspielt.
So, das wars in aller Kürze Länge erstmal von mir.
------
Gruß
J.D.
Moin JD,
willkommen hier.
Na ja.. also wenn man Deine Geschichte liest, kann man aber auch bei Dir so einiges finden, was offensichtlich nicht "rund" läuft und wo Du erheblich nachsteuern solltest.
-
Sie wohnt bei ihrer Mutter - keine 800m von mir, darf aber außer an den Wochenenden und einmal in der Woche für zwei Stunden nie zu mir
Was bedeutetr Wochenende? Jedes Wochenende oder der "Klassiker" jedes zweite WE? Ansonsten ist der Umgang schon etwas gering für das Alter.
Um dies zu ändern, gilt der Umgangsdreisprung
- 1. Gespräch mit der KM
- 2. Klappt das nicht, Vermittlungsgespräch JA
- 3. Gerichtlicher Weg.
Gerade für KMs die ja immer so viel um die Ohren haben, wäre eine Entlastung durch den Ausbau Deines Umgangs doch sinnvoll.
Dazu ist Deine Tochter jetzt schon 12 und kein kleines Kind mehr. In zwei Jahren kann sie vor Gericht durchsetzen, bei welchem Elternteil sie wirklich leben möchte. Und da kann die KM gar nichts mehr machen.
Ich zahle den höchsten Satz an KU obwohl mir von den Einnahmen selbst nichts bleibt, die ich erwirtschafte.
Und wo ist hier das Problem? Wenn Euer Kind nicht in Deinem Haushalt lebt oder Du es nicht mehr wie 51% Prozent betreuust, musst Du KU zahlen. Unsere Unterhaltsexperten können gerne mal für Dich nachschauen, ob Du überhaupt den richtigen Betrag zahlst. Mach doch dazu im Unterforum Unterhalt ein eigenes Thema auf.
Ein Kind stirbt auch nicht daran, wenn es ein LAN-Kabel in einen Rechner stecken muss. Bis vor wenigen Jahren war das übrigens noch Standard und nichts außergewöhnliches. Klar ist es ärgerlich, wenn die KM solche Dinge schleifen lässt - das ist aber nicht mehr Deine Baustelle. Ansonsten ist Deine Tochter alt genug, auch soetwas von der KM einzufordern. Bzw. du erklärst ihr, wie man den Router einrichtet - sollte sie dann auch hinbekommen.
Das ist auch der Grund warum das Kind keinen betriebsbereiten Rechner besitzen darf: meine EF will nicht, dass meine Tochter andere soziale Kontakte knüpfen kann.
Hierfür kann es auch andere pädagogische Begründungen geben. Ob eine 12 Jährige schon einen kompletten Internetzugang braucht (unkontrolliertes Chatten, Online-Spiele) ist fraglich.
Prüf doch einfach mal Deine Möglichkeiten ob ein Umzug der Tochter zu Dir realistisch wäre. Gruß Ingo
Hallo Ingo.
Na klar, da läuft so einiges nicht rund...
Vorab: meine Tochter ist alle zwei Wochen bei mir und einmal in der Woche kommt sie nach der Schule für zwei Stunden zu mir.
Einfach jeder, der meine Situation kennt, inklusive des netten MA beim JA, ist sich (mit mir) einig, dass unsere Tochter bald erkennt, wie sie bei ihrer Mutter "gehalten" wird - und dann die entsprechende Konsquenz daraus zieht.
Ich habe eben aufgehört, zu hoffen, dass ich das beschleunigen kann. Denn das geht nicht. Das Kind muss von alleine kommen. Und das wird sie, da sind wir uns (wie gesagt) sicher.
Ich habe sonst bei allem was war immer zurückgesteckt. Warum? Weil meine Tochter das schwächste Glied in der Kette ist und alles auf ihrem Rücken ausgetragen wurde. Egal, worum es ging, immer wurde sie so manipuliert, dass sie (teils unter Tränen) sagte "aber Papa, wenn ich doch nicht zu Dir kommen will?". Das ging anfangs soweit, dass ich deswegen beim JA war. Der MA dort hat einen Treffen vereinbart, nur er, meine Tochter und ich. Und konnte sich dann selbst ein Bild davon machen, wie sehr meine Tochter nicht zu mir will - als sie nämlich zu mir auf den Arm kam und von da auch nicht mehr weg wollte. Meiner EF hat er später, als ich meine Tochter mit zurücknahm, am Telefon das Passende dazu gesagt. Aber das hat auch nicht lange vorgehalten. Erst nachdem sie mir am Ende der Geschichte mit dem nachehelichen Unterhalt so richtig in die Tasche gelangt hatte wurde das etwas besser.
Der MA beim JA hat dann außerdem damals (ist jetzt drei Jahre her) dafür gesorgt, dass meine Tochter einmal in der Woche noch für zwei Stunden beim mir ist.
Aber: kann ich, jetzt wo sie bald zwölf wird, "mehr Umgang" verlangen??
Und wo ist hier das Problem?
KEINS! Das ist vielleicht falsch rübergekommen. Ich habe immer alles bezahlt, auch während des Trennungsjahres. Meine Tochter bedeutet mir alles und was ich bezahlen soll/muss, das bezahle ich.
Das Problem als solches ist eben, dass sich die KM mit der Kohle ein schönes Leben macht statt das Geld in das Kind zu investieren. Meine Tochter kostet im Monat keine 494 EUR, das ist mal sicher. Und wenn mal was angeschafft wird (Handy, Filme oder was auch immer)? Papa, ist klar. Weil Mama ja so arm ist....
Und was das WLAN angeht: aus der Entfernung kann ich Deine Einschätzung der Lage nachvollziehen. Aber glaube mir bitte: pädagogische Gründe stecken _nicht_ dahinter!
Sondern die pure Absicht, dass meine Tochter keine weiteren Kontakte knüpfen kann. Das wird dort strengstens kontrolliert. Denn es könnte ja passieren, dass, wenn sie jemand anderen nett findet außer ihrer Freundin aus dem selben Haus (die genauso gegen mich gehetzt wird), dieser Jemand sie fragt, warum sie sich diese Behandlung von ihrer Mutter gefallen lässt!
Nein, sie wird solange an der kurzen Leine gehalten, wie meine EF das eben schafft. Denn wenn meine Tochter plötzlich weggeht, sind die 500 EUR futsch.
Wie gesagt: glaube mir, diese Frau hat an unserem Kind keinerlei Interesse außer das Geld.
Unkontrolliert am Rechner sitzen darf sie bei mir auch nicht. Aber sie hat zumindest die Freiheit an ihren eigenen Rechner zu gehen, wenn sie möchte, es wird nicht "von oben" reglementiert. Und alles, was sie macht, ist echt harmlos. Die Wohnung, in der sie wohnt, ist außerdem sehr überschaubar, es wäre kein Problem für die KM, mal einen prüfenden Blick zu werfen.
Und mal unter uns: wenn Du WLAN besitzt - ziehst Du ein Kabel quer durch die Wohnung?
Dass das nicht meine Baustelle ist, ist mir bewusst. Und ich "mache" ja auch nichts dagegen.
Ansonsten ist Deine Tochter alt genug, auch soetwas von der KM einzufordern.
Das hast Du Recht. Wenn sie sich trauen würde! Aber schon vor vier Jahren (da durfte ich noch in die Wohnung) gab es eine Situation hier, wo meine Tochter mir unter Tränen gesagt hat "Papa, ich möchte wieder nach Hause!". Ich sagte ihr, dass wir das mit Mama besprechen müssten. Was wir taten.
Madame nahm unsere Tochter auf den Schoß und sagte ihr: "Du, ich habe Dir immer gesagt, dass Du auch zum Papa gehen kannst, wenn Du das möchtest. Aber dann gehe ich von hier weg!"
Noch Fragen? So wird mein Kind seitdem erpresst, bei allem hat sie fürchterliche Angst, dass sie Mama verliert. Bloß nichts Falsches sagen, Mama könnte ja weggehen. Und wie es sich für ein Kind in dem Alter gehört: sie liebt Mama UND Papa. Und fürchtet den Verlust mehr als alles andere. Damit arbeitet meine EF, und das bisher sehr erfolgreich gegen mich. Aber wie gesagt, zwei Jahre noch (höchstens), dann wird es hoffentlich anders.
Prüf doch einfach mal Deine Möglichkeiten ob ein Umzug der Tochter zu Dir realistisch wäre.
Das ist seit Anfang jedem bekannt: meine Chefs sind sehr familienfreundlich, ich könnte sofort kürzer arbeiten, wenn meine Tochter bei mir wäre. Sie hat hier ihr Zimmer, wir kommen super miteinander aus, sind ein Herz und eine Seele. Sie könnte sofort kommen.
Ich sehe da aber keine Möglichkeiten - außer zu warten. Oder gibt es da was, was ich nur nicht sehe?
------
Gruß
J.D.
Hallo Jd,
Oder gibt es da was, was ich nur nicht sehe?
Ich denke, da gibt es einiges was Du nicht siehst.... Du bist mittlerweile 4 Jahre von Deiner Ex getrennt. Meinst Du nicht, es wäre Zeit, dass Du Dich auch mental von ihr löst?
Du erzählst die ganze Zeit, was sie doch alles schlimmes macht. Hast Du bei ihr in der Wohnung Wanzen und Kameras installiert?
Ganz kurz und knapp gesagt: Was sie macht und für richtig hält geht Dich nichts an. Du kannst daran nichts ändern und daher solltest Du Deine Energie auch lieber auf nützlichere Dinge verwenden.
Genieße die Zeit die Du mit Deiner Tochter hast und warte doch einfach mal ab wie es weiterläuft. Deine Tochter erleidet bei der KM keine Schäden und mit 14 kann sie selbst entscheiden, was sie möchte.
Wenn eine Kindswohlgefährdung vorliegen würde, hättest Du dies mit Sicherheit dem JA schon zugetragen und dies wäre dann auch schon tätig geworden.
Meine Tochter kostet im Monat keine 494 EUR, das ist mal sicher.
Mietanteil, Verpflegung, Kleidung, Schule, etc. da sind 494 € nicht wirklich viel.... Aber das wirst Du dann feststellen, wenn das Kind dann bei Dir lebt.
Mein Rat: Mach Dich frei von dem Groll den Du Deiner Ex gegenüber schiebst, such Dir ein anderes Hobby. Du kannst das Leben und den Erziehungsstil Deiner Ex nicht beeinflussen.
Gruß
Ole
***never give up***
Hmmm... hast Du gelesen, was ich über den Text, den ich seit letztem Jahr nicht mehr fortsetze, geschrieben habe? Das klingt mir nicht ganz so.
Ich habe mich schon lange mental von dieser Frau gelöst - nämlich exakt seit dem Moment wo ich aufgehört habe, alles was sie macht aufzuschreiben.
Aber das hier ist doch die Ecke wo man sich und seine Situation vorstellt - oder nicht? Dazu gehört für mich, ein komplettes Bild der Lage zu zeichnen.
Es gibt noch so viel andere drumherum was ich hier nicht schreiben kann, einfach weil es zu viel ist.
Und ja, ich kann das Verhalten meiner Tochter sehr wohl deuten, weil ich weiß wo es herkommt.
Aber wahrscheinlich ist das per Wort, auf das man nicht direkt anworten kann, nicht zu vermitteln.
------
Gruß
J.D.
Beim lesen hab ich ne weitere Paralele gefunden. Der burn out. Stecke ich seit Januar drin.