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Hm, bin ich hier richtig, bin kein Vater, aber Mutter und brauche irgendwie Rat

 
(@sternklare)
Schon was gesagt Registriert

Guten Abend,

es tut mir sehr leid, wenn ich hier störe, ich weiss, dass es eine Seite eher für Väter ist, die mit der schmerzlichen Seite der Trennung umgehen müssen und Rat brauchen. Und ich habe grossen Respekt vor dem Schmerz der Väter und möchte nicht unverschämt oder taktlos sein.

Aber ich bin eine alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter (sie wird 1 Jahr alt) und ich habe ihren Vater sehr geliebt , aber ich musste ihn leider verlassen, um uns zu schützen, weil er mich/uns aus meiner Sicht nicht sehr gut behandelt hat. Und ich hatte gehofft dass er endlich aufwacht wenn ich gehe. Mag sein, dass ich das tatsächlich alles verkehrt sehe, aber nur zwei Beispiele:

1) Er versucht seit Dezember 2006, irgendwie mit verrückten Ideen Geld zu verdienen und Berufsmusiker zu werden, aber hatte keinen einzigen Cent und lebte größtenteils komplett auf meine Kosten, von Hartz Vier und jetzt von seinen Eltern. Dass mich das belastet und in den finanziellen Ruin getrieben hat, hat ihn nie interessiert, er hält sich für einen so genialen Geist, dass es die Pflicht anderer Leute sei, ihn zu unterstützen. Ausserdem sei Geld ja wertlos und ich hätte einfach nur ein krankhaftes Sicherheitsbedürfnis 

2) Da er das Leben in der Stadt nicht mehr aushielt zogen wir aufs Land in die Abgeschiedenheit in ein Ferienhaus seiner Eltern. Das Haus hatte keine Heizung, was ich vorher leider nicht wusste. Ich war also diesen Winter, der sehr hart war, mit Baby und Freund, der von Hartz 4 lebt, in diesem Haus eingeschneit und er lebte komplett im Keller und kümmerte sich nicht um uns, weil er ja erst verkraften wolle, dass er nun Vater sein, während ich für alles die Verantwortung hatte und den ganzen Tag versuchte, das Haus mit dem Ofen zu heizen, damit unser Baby nicht erfriert. Es war einfach schrecklich.

Das sind nur 2 Beispiele, vielleicht sind sie fehl am Platz, aber ich möchte einfach nur ein ganz normales, wenn möglich glückliches Leben mit meiner Tochter führen und das war einfach nicht möglich, daher musste ich gehen. Es tut mir wirklich sehr leid und ich wünschte ihm nie etwas schlechtes und bis heute wünsche ich mir einfach nur, dass er mal endlich erwachsen wird und die Verantwortung für sein eigenes Leben übernimmt.

Ich versuche seit meinem Auszug im Februar d. J., in Ruhe mit ihm zu sprechen und ihm Umgang zu ermöglichen, aber es ist nicht möglich. Egal, was ich sage, es wird alles verdreht und ich stehe immer als die Dumme dar. Seine Mutter terrorisiert mich jetzt auch noch und erzählt Lügen über mich und stellt mich als Familienzerstörerin dar. Sie behauptet u. a. ich sei mit Absicht schwanger geworden um sein Leben zu zerstören. Und das stimmt nicht. Unsere Kleine war nicht geplant, aber ich war mir sicher dass ich gerne Mutter werden möchte.  Und so ist es auch. Der Kleinen fehlt es bei mir an gar nichts und sie entwickelt sich absolut prächtig.

Ich schlage immer wieder vor, dass er und auch seine Mutter doch herkommen können und erstmal in Ruhe eine Beziehung zu der Kleinen aufbauen, wenn sie dann größer ist, kann sie doch für länger dorthin . Aber sie ist doch noch ein Baby und sie kennt doch nur mich als Bezugsperson weil er sich bislang überhaupt nie um sie gekümmert hat.

Da er leider sehr impulsiv und jähzornig sein kann und auch Drogen genommen hat und aus meiner Sicht ein Suchtproblem hat, habe ich es nicht erlaubt, dass sie jetzt zu ihm in dieses Haus ohne Heizung geht. Er wollte sie von Anfang an nur bei sich haben, am liebsten gleich über Nacht, dabei stille ich noch und als wir noch zusammenlebten bekam er Schweissausbrüche, sobald sie schrie. Ich habe einfach Angst, unsere Tochter zu ihm zu geben. Er war bis heute 2 mal hier, und weigert sich jetzt, noch mal herzukommen, weil ja sein Herz so gebrochen sei und er ja nicht Vater sein kann, weil ich ausgezogen sei. Er macht mir nur noch Vorwürfe und weint bitterlich und kündigt jedesmal an, dass er sowie abhaut weil er keine Motivation mehr hat. Er macht immer nur ein Drama und egal wie ruhig und freundlich ich Lösungsvorschläge mache, jeder wird abgelehnt. Er will einfach nur heulen und mir die Schuld für seine Trauer geben.

Ich habe also das Problem,

- dass ich Schuldgefühle habe, weil ich ihn verlassen habe und er nun nicht richtig Vater sein kann. Aber ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich habe wirklich seit der Schwangerschaft immer versucht, mit ihm zu sprechen aber es interessierte ihn nie, es war immer alles verkehrt was ich auch tat und so kann man doch keine Beziehung, geschweige denn Familie sein.

- dass meine Tochter ihren Vater nicht sehen kann, weil ein normales Gespräch mit ihm nicht möglich ist und er ein unglaubliches Drama veranstaltet so dass ich danach tagelang völlig durch den Wind bin

- dass ich auch der Buhmann bin, weil ich beim Jugendamt Unterhaltsvorschuss beantragt habe, aber ich zahle noch bis 2013 Schulden aus der Beziehung ab, weil er es ja nie für nötig hielt, sich an den normalen Kosten für das Leben zu beteiligen, und ich zahle eine Rate von 140 Euro jeden Monat an Schulden und Unterhaltsvorschuss bekomme ich 133 Euro, es bleibt also nicht mal was davon übrig. Und der Unterhalt wäre ja auch für Kleine und gar nicht für mich. Ich lebe doch nur von Elterngeld und Ende August gehe ich Teilzeit wieder arbeiten und weiss noch überhaupt nicht, wie wir finanziell klarkommen sollen. Das ist ihm auch alles egal.

Ach, ich weiss gar nicht ob ich euch jetzt verärgert habe mit meiner Geschichte, aber ich versuche grade einfach nur, mich zu informieren und eine klare Sichtweise für die Situation zu bekommen. Die Schuldgefühle lähmen mich ganz schön, so dass ich nicht weiss, was das Beste für uns alle wäre.

Das war jetzt doch alles lang und viel, falls jemand die Geduld hatte, das hier zu lesen und wenn ich hier völlig verkehrt bin, bitte ich um Verständnis.

Aber mir bricht es irgendwie auch das Herz, ich habe mir das Leben auch anders vorgestellt und weiss grad nicht so recht, was ich machen soll.

Ich danke euch und wünsche noch einen schönen Abend, auch wenn grade Vatertag wahrscheinlich ein sehr schmerzhafter Tag war.

Viele Grüße
Sternklare

Ein kleiner Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 14.05.2010 00:29
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Sternklare,

erst mal, willkommen hier.

es tut mir sehr leid, wenn ich hier störe, ich weiss, dass es eine Seite eher für Väter ist, die mit der schmerzlichen Seite der Trennung umgehen müssen und Rat brauchen.

Nein, du störst überhaupt nicht, und du bist weiß Gott auch nicht die erste und nicht die letzte Mutter, die hier im Forum schreibt. Wenn du allerdings mit vatersein.de ein Problem hast, darfst du es gerne unter www.muttersein.de versuchen - in diesem Sinne, bis gleich 😉

Zur Sache. Objektiv betrachtet hast du die zwei üblichen Probleme, nämlich Unterhalt und Umgang.

Wegen des Unterhaltes bist du ja bereits beim Jugendamt gewesen und bekommst Unterhaltsvorschuss (ich nehme an, du hast das Jugendamt als Beistandschaft eingesetzt?) - nun, das deutet darauf hin, dass bei diesem sauberen Herrn Kindsvater tatsächlich nichts zu holen ist, denn normalerweise sind die Jugendämter hinter dem Unterhalt her wie der Teufel hinter der armen Seele. Eventuell könntest du ihn auf Unterhalt verklagen, bzw. bei einer Beistandschaft würde das wohl das Jugendamt im Namen des Kindes übernehmen, aber auch in dem Fall gilt, dass man von einem derart kahlen Hahn wie diesem KV keine Federn mehr rupfen kann. Sogar wenn, würde es wohl allenfalls auf den Mindestunterhalt von derzeit 225 Euro hinauslaufen - zwar mehr als das, was das Jugendamt zahlt, aber dass du von ihm den dir eigentlich zustehenden Betreuungsunterhalt bekommen könntest, das kannst du dir hier mutmaßlich abschminken. Außerdem, wenn ich dieses "dass er sowie abhaut" richtig verstehe, dann hat er eh' schon damit gedroht, dass er sich ins Ausland abseilt und sich dadurch der Unterhaltspflicht komplett entzieht? Nun ja, vielleicht reicht sein sagenhaftes musikalisches Talent ja aus, dass er sich in Rio de Janeiro als Straßenmusikant durchschlagen kann ...

Was den Umgang betrifft - nun, auch wenn er ein Hallodri ist, er ist der Vater eures gemeinsamen Kindes. Was hältst du davon, wenn du beim Jugendamt einen Beratungstermin für dich und ihn machst, bei dem ihr besprechen könnt, wie ihr zu einer vernünftigen Umgangsregelung kommen könnt? Unter den gegebenen Randbedingungen wird das nicht von heute auf morgen gehen, aber ihr solltet definitiv Schritt für Schritt dafür sorgen, dass er ein echter Vater für sein Kind wird. Im Moment ist er das nämlich offensichtlich noch nicht. Wenn du magst, kannst du ihn ja mal dezent auf vatersein.de hinweisen - wir können ihm vielleicht ein bisschen helfen, wie er seine Verantwortung als Vater wahrnehmen kann; wir werden dem Herrn Musiker allerdings bei seiner derzeitigen Lebenseinstellung ggf. auch gehörig den Marsch blasen, notfalls mit einem verminderten Dominantseptakkord 😉

Von dem restlichen Quark greife ich mir jetzt mal nur, relativ willkürlich, eine Aussage heraus:

Seine Mutter terrorisiert mich jetzt auch noch und erzählt Lügen über mich und stellt mich als Familienzerstörerin dar. Sie behauptet u. a. ich sei mit Absicht schwanger geworden um sein Leben zu zerstören.

Hrmpf. Wenn ich seinerzeit in Biologie auch nur halbwegs richtig aufgepasst habe, dann gehören zum Schwangerwerden immer noch zwei. Hat ihn seine freundliche Mutter denn nicht in den korrekten Gebrauch von Kondomen eingewiesen?

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 09:24
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Sternklare,

ich kann mich malachit nur anschließen.

Von mir nur noch der Rat dazu:
Lass die Schuldgefühle! Aus dem was ich von dir gelesen habe, kann ich im Augenblick für mich nur den Schluss ziehen, dass Du EUER Kind in Schutz nimmst. Als Mutter stehst Du dafür auch erst mal in der Verantwortung. Schuldgefühle gegen den Vater oder gegenüber seiner Familie kannst du aus meiner Sicht bleiben lassen.
Ich finde Deine Entscheidung richtig.

Deine Aufgabe muss es aber sein, eurem Kind den Vater zu erhalten. Ob das gelingt, hängt aber sicherlich zu einem großen Teil davon ab, ob dieser Imstande ist, sich wie ein erwachsener Mensch zu benehmen. Das heißt: Verantwortung für sich selbst und euer Kind zu übernehmen.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 09:58
(@minotaure)
Schon was gesagt Registriert

Guten Morgen, liebe Sternklare,

ersteinmal Hut ab vor dem, was du bisher alles geschafft und durchgestanden hast. 🙂

Zu deinen Schuldgefühlen: ich kann sehr gut verstehen, dass du sie hast. Wenn man erstmal aus einer Extremsituation heraus ist und etwas Ruhe eingekehrt ist und man wieder Luft zum Atmen hat, denkt man in der Rückschau irgendwie immer mal wieder, dass man das alles doch hätte noch länger aushalten können und müssen und das man versagt hat. Oder?

So geht es mir jetzt auch gerade ab und zu. Und meine Geschichte ist nicht ganz so dramatisch wie deine.

Mach dir doch einfach mal eine Liste mit den Dingen, die für dich und vor allem für dein Kind in den letzten Jahren/Monaten so unerträglich waren, dass du dich getrennt hast, um euch zu schützen. Und dann noch eine mit den sehr befremdlichen Eigenschaften des Kindsvaters. Und dann scheib auf, was er für DICH und für EUCH alles in die Beziehung mit eingebracht hat, was er euch Gutes getan hat und was er in Zukunft für eure gemeinsame Tochter zu tun bereit ist.

Dann schreib noch auf, was du bisher an vernünftigen Lösungsvorschlägen angebracht hast und wie darauf reagiert wurde.

Letzter Zettel: schreib da mal nur die allerkleinsten Minimal"anforderungen" auf, die du an eine partnerschaftliche Beziehung hast - bei mir sind das z.B. Vertrauen, Ehrlichkeit, Respekt und Achtung voreinander, sich gegenseitig Halt geben und gemeinsam Probleme, Schwierigkeiten etc. angehen
(hat es das in eurer Partnerschaft je gegeben oder siehst du eine Chance, dass es sowas je geben wird? Nein? Aha 😉 - also warum Schuldgefühle???)

Das leg dir unters Kopfkissen wenn möglich und schau drauf, wenn du Schuldgefühle kriegst!

Du hast dein Menschenmöglichstes getan! 🙂

Ich gehe mal davon aus, dass der Kindsvater auch ab und an und an einigen Ecken ein liebenswerter Kerl ist, aber unterm Strich reicht das hinten und vorne nicht, um eine gemeinsame Tochter bestmöglich grosszuziehen.

Der Herrgott hat einen grossen Zoo und da gibts auch MEnschen, die immer nur nehmen nehmen nehmen und nichts geben können. Im besten Fall schaffst du es, ihn einfach so zu sehen...er kann halt nicht anders und du lebst eben dein Leben und er seins - ohne dich.

Du musst dich jetzt auf deine psychische GEsundheit und das Wohlergehen deines Kindes kümmern. Und wenn es nicht mit ihm geht, dann geht es ohne ihn. Wenn er nicht kooperieren kann und will - was du ihm auch mit Hilfe des Jugendamtes etc anbieten kannst, dann helfen dir auch keine Schuldgefühle.

Mach dich innerlich nicht länger von ihm abhängig, als es unbedingt sein muss....ordne DEIN Leben und wenn er darin als Vater eurer Tochter seinen Platz nicht einnehmen möchte, dann kannst du ihm auch nicht weiter helfen...

Hier gibt es so viele Väter, die sonstwas dafür geben würden, eine verantwortungsvolle und vernünftige Kindsmutter/Expartnerin zu haben - die, so wie du - im Grunde einen guten Kontakt zum Vater herstellen möchte....

Ich empfinde das von dir geschilderte Verhalten des Kindsvaters als sehr unreif und kindisch und egozentrisch....

Fühl dich mal gedrückt virtueller Weise.
Du schaffst das! 🙂

LG

Mino

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 11:37
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ Mino,

Mach dich innerlich nicht länger von ihm abhängig, als es unbedingt sein muss....ordne DEIN Leben und wenn er darin als Vater eurer Tochter seinen Platz nicht einnehmen möchte, dann kannst du ihm auch nicht weiter helfen...

Ich möchte Dir grundsätzlich in Deinen Aussagen nicht widersprechen. Allerdings ist es mir schon wichtig zu sagen, dass es natürlich nicht nur von den Anforderungen einer Mutter abhängen kann, ob der Vater als solcher auch gebraucht wird.
Vater ist und bleibt Vater. Das Kind und der Vater haben Recht und Pflicht zum Umgang miteinander. Eine Mutter kann hier nicht einseitig was anderes entscheiden. Egal aus welchen Gründen. Mag der Kerl noch so verrücktsein.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 11:53
(@minotaure)
Schon was gesagt Registriert

@Michael
jep..ich gebe dir uneingeschränkt recht! Als Eltern hat man GEMEINSAM Rechte und Pflichten - nach der Trennung dann eben meistens verteilt auf unterschiedliche Wochentage. Und Frau kann da nicht einfach sagen: nee du, an diesem Wochenende passt mir das gar nicht, komm mal später, ich sag dir dann vielleicht irgendwann mal, wann es mir passt....(oder so)

Hatte ehrlich gesagt auch ein wenig Bauchgrummeln bei dem Satz. Aber mir erschien er nicht unrichtig bei der Geschichte, die die sternklare da erzählt hat. Sie müsste ja erstmal in ihrem Leben klar kommen und in ruhiges Fahrwasser schippern, um dann zu schauen wie sie einen so - ich sags mal ehrlich - verrückten Kerl da noch in seine Vaterrolle integrieren kann, wenn er denn überhaupt ehrlichen Herzens will....sie muss ja jeden Tag fit und halbwegs bei Kräften sein, um sich um das Baby zu kümmern. Wenn sie da ungeordneter Weise so viel Kraft und Engagement und Schuldgefühle in die elterliche Beziehung zum Kindsvater investiert, verschwendet sie eine Menge an Kraft und Energie- und davon hat man nach so einer Geschichte nicht zwingend viel...den vorgeschlagene Weg, eine geordnete Besuchsregel übers Jugendamt zu erreichen, finde ich in dem Fall sehr gut.

ist mein Beweggrund besser erklärt so? 🙂

LG

Mino

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 13:01
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ Mino

Als Eltern hat man GEMEINSAM Rechte und Pflichten

Jep! So ist es...

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 13:13
(@ollit)
Nicht wegzudenken Registriert

@Sternklare

es tut mir sehr leid, wenn ich hier störe, ich weiss, dass es eine Seite eher für Väter ist, die mit der schmerzlichen Seite der Trennung umgehen müssen und Rat brauchen. Und ich habe grossen Respekt vor dem Schmerz der Väter und möchte nicht unverschämt oder taktlos sein.

Nein, du stöst nicht. Herzlich willkommen hier. Es gibt hier auch Männer wie ich die im Frauenberuf arbeiten und täglich mit Frauen kontakt haben.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 15:36
(@sternklare)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

vielen vielen Dank für eure Antworten.

Was hältst du davon, wenn du beim Jugendamt einen Beratungstermin für dich und ihn machst, bei dem ihr besprechen könnt, wie ihr zu einer vernünftigen Umgangsregelung kommen könnt? Unter den gegebenen Randbedingungen wird das nicht von heute auf morgen gehen, aber ihr solltet definitiv Schritt für Schritt dafür sorgen, dass er ein echter Vater für sein Kind wird. Im Moment ist er das nämlich offensichtlich noch nicht. Wenn du magst, kannst du ihn ja mal dezent auf vatersein.de hinweisen - wir können ihm vielleicht ein bisschen helfen, wie er seine Verantwortung als Vater wahrnehmen kann; wir werden dem Herrn Musiker allerdings bei seiner derzeitigen Lebenseinstellung ggf. auch gehörig den Marsch blasen,

Ja, ich habe ihm schon wer weiss wie oft gebeten, sich Hilfe zu holen, tue ich ja auch. Trennungen sind doch immer schwierig, vor allem mit Kindern. Und das Forum hier wäre bestimmt hilfreich für ihn. Aber nein, stattdessen bin ich hier nun und er behauptet ihm können keiner helfen, sein Leben sei zerstört. Vorher war es zerstört weil wir da waren, nun ist es zerstört weil wir nicht mehr da sind. Eigentlich ist es wirklich albern und ich schäme mich, dass ich hier so ein Drama mache und das alles schreibe, aber ich möchte einfach eine vernünftige Lösung für alle und keinen Psychoterror.  😉

Ich habe jetzt vom 20.2 bis vorgestern (letztes Telefonat mit ihm) wirkllich alles versucht, dass er begreift, dass er jederzeit seine Tochter sehen kann und dass sie aber jetzt noch klein ist und daher noch von mir abhängig und dass sie doch auch erstmal überhaupt eine Bindung zu ihm aufbauen muss. Sie kennt ihn ja gar nicht, weil er sich erst nie gekümmert hat und ich dann ausgezogen bin. Das Verhältnis zu ihr kann sich doch das Leben lang entwickeln und ich finde einfach, dass er doch lebenswichtig für sie ist, er ist schliesslich ihr Vater. Da will ich mich auch gar nicht einmischen. Aber er droht mir mit Gericht "wenn Du so weiter machst sehen wir uns jahrelang nur vor Gericht" usw schreibt er mir als SMS; aus heiterem Himmel und ich rede wirklich freundlich und nettt mit ihm und versuche die ganze Zeit, ihm klarzumachen dass es um die Kleine geht und gar nicht um mich oder ihn.

Das Problem mit dem Beratungstermin beim Jugendamt ist, dass ich mich erkundigt habe, aber der KV hält den Staat und Instanzen wie das JA und KMs grundsätzlich für Verbrecher, er ist bislang nicht bereit, mit mir dorthinzugehen. Er ist überhaupt nicht bereit, das Thema Umgang momentan zu klären, es gibt nur dubiose Drohungen (Gericht auf der einen Seite, Absetzung ins Ausland auf der anderen Seite und bitterliches Geheule zum Ende der Telefonate. Und sein Leben sei ja so zerstört )

Wahrscheinlich denkt ihr ich sei selber Schuld, schliesslich war ich mit so einem Verrückten zusammen und was beschwere ich mich nun, aber ich weiss erst seit der Trennung, dass er wirklich total verrückt ist, und dass eine erwachsene Kommunikation nicht möglich ist.

Ich schreibe schon wieder viel zu viel, leider bin ich noch sehr aufgeregt, wahrscheinlich muss ich einfach Geduld haben und abwarten. Die Kleine wird ja erst 1 Jahr, er ist ja ihr Vater und kann davor nicht davonlaufen.

ich habe halt nur Angst, dass er mich wirklich noch vor Gericht zerrt, aber nagut, dann kann ich es auch nicht ändern. Er schreckt leider vor Lügen nicht zurück und stellt mich als eine ganz gräßliche Frau dar, alles was ich gemacht habe, sieht er überhaupt nicht. Er tut so als sei ich ein heimtückisches Monster und das ärgert mich ganz schön.

Ich danke euch sehr auch fürs Mutmachen bezüglich Schuldgefühle und auch besonders DIr, liebe Minotaure danke ich für die aufbauende verständnisvolle Antwort mit den konstrukiven Tips, die Schuldgefühle mal ins Schlafittchen zu nehmen: Ja, ich versuche ohnehin grade, den Wahnsinn aktiv zu verarbeiten und trotz allem positiv in die Zukunft zu schauen, Dein Tip mit den Listen ist sehr hilfreich. Das mache ich tatsächlich mal am besten so schnell wie möglich.

Und wenn er das nächste Mal anruft gucke ich einfach auf meine Liste .-)

Ich finde es sehr nett, dass Du an meine Kräfte denkst und meinst, ich hätte viel durchgestanden. Es war in jedem Fall eine Extremsituation, das fällt mir jetzt erst Schritt für Schritt auf.

Ich entschuldige mich, dass ich schon wieder so viel geschrieben habe, aber ich bin einfach noch durcheinander und aufgebracht und habe wirklich keine Lust, mich vor Gericht vor Dingen zu rechtfertigen, die ich nie getan habe. Ich wünsche mir, dass er einfach zur Besinnung kommt und wirklich mal erwachsen wird.

Mir die Schuld zu geben, dass er kein Vater sein kann,ist jedenfalls ganz schön gemein.

Ich danke euch sehr und sende euch viele Grüße
Sternklare

Ein kleiner Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.05.2010 21:34
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

es steht Dir doch frei, zum JA zu gehen, die Situation zu schildern und um Vermittlung wegen der Umgangsstreitigkeiten zu bitten. Wenn er darauf nicht einsteigt und vor Gericht zieht (was ich in Anbetracht Deiner Schilderungen nicht glaube sondern für viel Lärm um nichts halte), wird ihm die Verweigerung, die Regelung auf friedlichem Weg vor dem JA zu finden, nicht gerade Streicheleinheiten einhandeln.

Ob er das JA für Verbrecher hält oder nicht, spielt nämlich keine Rolle. Es gibt ein paar Regeln und Konventionen in unserem Land, wenn er damit ein Problem hat, dann ist das vor allem eins: SEIN Problem.

Also geh Du die Schritte, die er gehen müsste. Dann brauchst Du auch keine Angst vor gerichtlichen Schritten haben.

Gruß, LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 14.05.2010 21:46




(@minotaure)
Schon was gesagt Registriert

Guten Abend, liebe sternklare,

wo wir grad noch bei den Listen sind: leg dir einfach eine schöne Kladde zu, wo du stichpunktartig notierst, wann du mit ihm gesprochen hast, was du erreichen wolltest und wie er reagiert hat - jeden Versuch, eine vernünftige Lösung mit ihm zu erzielen würde ihc notieren, auch seine Drohungen etc - das alles so "objektiv" wie möglich. Das hilft dir jetzt und ganz sicher auch, wenn er wirklich versuchen wollte, dich vor ein Gericht zu zerren.
Was will er denn da erreichen um Himmels Willen?
Wenn ich mir hier in diesem Forum die vielen vielen vergeblichen Versuche de br Väter hier angucke, die ihre Rolle einfach nur wahrnehmen wollen - und trotzdem so oft scheitern - dann kann ich mir kaum vorstellen, dass er irgendetwas ganz dramatisch schlimmes durchsetzen können wird.

Geh du einfach schon mal - wie hier schon ein paar Mal geraten - zum Jugendamt und werde sozusagen "proaktiv". Du willst ja schließlich ernsthaft, dass er die Kleine sehen kann, eine Beziehung zu ihr aufbauen kann etc.  (was ich wirklich toll finde - vor allem nach dem, was du so alles mit ihm erlebt hast)

Und wenn ich den Scheidungsfall, den meine Freundin gerade durchmacht, richtig verstanden habe, dann wird auch ein gerichtlich "verordneter" Umgang bei einem so kleinen Kind nicht gleich von jetzt auf gleich im kompletten Umfang durchgedrückt. Dass heißt, er könnte die Kleine zunächst mal stundenweise, dafür öfter und je älter sie wird, dann irgendwann auch über Nacht haben. Das wird dann alles per Umgangsregelung so geregelt.
Du brauchst dir also erstmal keine Sorgen zu machen, dass er sie sofort mitnehmen kann und dann gar nicht klar kommt. Wenn er wirklich Umgang möchte, wird er sich daran halten und sich dann später auf die ganzen Wochenenden etc. freuen können.
(ich meine, das hab ich hier inzwischen auch schon irgendwo gelesen zu haben und es gibt bestimmt ganz viele hier, die dir dazu ganz detailliert Auskunft erteilen können)

Du bist auf dem richtigen Weg 🙂 und ich ziehe wirklich den Hut vor dir, dass du dem Kindsvater trotz aller Widrigkeiten immernoch die Tür zu seinem Kind offen hälst! Ich glaub inzwischen wirklich, dass das wirklich nicht alltäglich ist.

LG

Mino

AntwortZitat
Geschrieben : 15.05.2010 00:56
(@sternklare)
Schon was gesagt Registriert

lieber lbm,

vielen dank für die klaren worte, ja mir bleibt wirklich nichts anderes übrig, mit dem kv selbst komme ich nicht weiter.

ich werd nächste woche noch mal zum JA gehen und das klären.

ich hoffe die glauben mir und lachen mich nicht einfach aus.

liebe mino,

vielen dank für deine liebe antwort.

und ich merke auch grad, wenn  ich wieder deine nützlichen Tips lese, dass ich doch ganz schön blöd, bin, dass ich so ängstlich bin, anstatt einfach selbst darauf zu kommen, mir das alles zu notieren und selbst ruhig zu bleiben, diese beziehung war nur leider so unfassbar schwierig und grade weil es um die kleine geht bin ich einfach noch so auf der hut und habe noch zu viel angst, die mich lähmt, glaube ich. aber ok, schritt für schritt!

Das hilft dir jetzt und ganz sicher auch, wenn er wirklich versuchen wollte, dich vor ein Gericht zu zerren.
Was will er denn da erreichen um Himmels Willen?

ja, wahrscheinlich will er mir einfach nur angst machen und hat auch geklappt, ich dussel!

aber naja, ich werde wirklich nächste woche zum ja gehen und um hilfe bitten und ich schreibe mir alles in ruhe auf, wie er sich verhält,  damit ich weiter an klarheit gewinne.

Du bist auf dem richtigen Weg 🙂 und ich ziehe wirklich den Hut vor dir, dass du dem Kindsvater trotz aller Widrigkeiten immernoch die Tür zu seinem Kind offen hälst! Ich glaub inzwischen wirklich, dass das wirklich nicht alltäglich ist.

ich glaube du übertreibst :-), du musst doch nicht den hut ziehen, ich finde zwar wirklich dass er ein verrückter eumel ohne menschliche manieren ist, aber deswegen behandel ich ihn noch lange nicht so wie er mich. das würde ja zu nichts führen. ich frage mich auch schon, ob er nicht deswegen am telefon immer so heult zum ende des gesprächs, weil er so wütend darüber ist, dass ich weiter freundlich und sachlich bleibe. er möchte mich ja immer so gerne als die kranke, hysterische darstellen, aber das bin ich nun mal einfach nicht. und ich finde, man kann sich auch langsam wie ein erwachsener mensch benehmen. früher dachte ich immer erwachsen sein sei spiessig, jetzt habe ich begriffen, dass es einfach nur bedeutet, dass man selber für sein leben verantwortlich ist und alles in der hand hat. gefällt mir zwar gar nicht, diese einsicht, kind bleiben ist natürlich fürs ego viel bequemer, aber ich glaube einfach, man kommt nicht drumrum wenn man ein kind hat. wenn ich mir vorstelle ich müsse jetzt er sein, dann tut er mir ganz schön leid und ich bin doch froh, dass ich ich sein darf und wenigstens versuche, was draus zu lernen anstatt ihm einfach pauschal die verantwortung zu geben und zu weinen.

ich danke dir sehr für deine antwort

viele liebe grüße
sternklare

Ein kleiner Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.05.2010 12:37
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi strenklare,

schön dass du den Weg hierher gefunden hast, ich denke es wird dir helfen, auf dem Boden zu bleiben, und deinen Weg zu finden, der es ermöglicht dem KV die Türen offen zu lassen. Das schreibst du ja auch, dass du das willst, und dabei solltest du bleiben, egal was dir evtl eingeredet werden wird im Laufe der Zeit: es ist auch deine Verantwortung und nicht nur die des KV, sich darum zu kümmern, dass dem Kind beide Eltern erhalten bleiben.
Also, auch von mir ein Hut ab, dass du dich da so intensiv darum bemühst!

Zu den Schuldgefühlen kann ich nur sagen: versuche mal, den Blickwinkel zu ändern. Ich denke gerade so ein Typ wie dein Ex, der lebt förmlich davon, sich selbst als Opfer zu sehen, der ungerecht vom Rest der Welt behandelt wird, obwohl er doch so ein genialer Künstler ist (sorry an alle, ich will nicht in Schubladen denken, aber so wie sternklare ihn beschreibt, stelle ich ihn mir als das geborene Opfer vor). Und solche Menschen schaffen es immer wieder, entweder Mitleid zu erwecken, oder eben Schuldgefühle, die dann den anderen dazu bringen, sich um ihn zu kümmern.

Und da könntest du ansetzen: du bist nicht für ihn verantwortlich! ich sag immer in solchen Situationen, derjenige ist über 18 und über 1,50 m, er ist selbst für sich  verantwortlich!

Das was du tun kannst ist ihm zu ermöglichen, Vater zu bleiben. Da bist du dran, und auf einem sehr guten Weg.
Das was du nicht tun kannst, ist ihm helfen erwachsen zu werden, oder Verantwortung zu übernehmen für ihn. Du hast ein Kind, und brauchst nicht noch ihn als zweites Kind.

Bei solchen Telefonaten, wenn sie in Schuldvorwürfen an dich ausufern, ist es bestimmt hilfreich, ihn freundlich aber sehr bestimmt nach seinen Lösungsansätzen zu fragen. Wie stellst du dir denn vor, wie willst es gern haben? Was genau ist dein Problem, sag mir bitte konkret deine Vorstellungen, und dann können wir bestimmt einen Weg finden. Sowas in der Art, damit er dir nicht allein die Problemlösung zuschiebt.

Du schaffst das!

ach und noch was zu der Mutter deines Ex, sieh es ihr nach, sie kann doch nicht zugeben, dass ihr Sohn derjenige ist, der es nicht schafft, verantwortungsbewusst zu leben. Dann würde sie sich damit beschäftigen müssen, ob sie selbst evtl. etwas falsch gemacht hat. Also sucht sie dich als Schuldige aus, das ist einfacher für sie. Also lass sie reden, aber lass es nicht an dich ran.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 15.05.2010 20:45
(@berner)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Sternklare,
den Weg den du eingeschlagen hast, dürfte der Richtige gewesen sein. Denn das du dein Kind schützen willst, ist normal und richtig. Aber den Vater kann keiner ersetzen. Bei anderen ist es genau andersrum, da versucht ein Vater sein Kind vor der Mutter zubeschützen, aber er kann keine Mutter ersetzen.
Auf jeden Fall mit dem JA reden, aber versuche doch auchmal über den Kinderarzt was zu erreichen. Die können auch helfen.
Ansonsten alles Gute für Euch

Schöne Grüße Berner

AntwortZitat
Geschrieben : 16.05.2010 00:14
(@sternklare)
Schon was gesagt Registriert

Liebe Ginnie,

vielen Dank, ja Du hast mir ein paar neue Gedankenschübe gegeben,

Und solche Menschen schaffen es immer wieder, entweder Mitleid zu erwecken, oder eben Schuldgefühle, die dann den anderen dazu bringen, sich um ihn zu kümmern.

genau das ist seine Masche. Ich schwanke zwischen MItleid und Schuldgefühlen und wer ich bin und was ich fühle kommt in diesem Strickmuster gar nicht vor.

Ja, ich werd versuchen mich daran zu erinnern wenn er sich das nächste Mal meldet und die sachliche Ebene einfach gar nicht mehr verlassen.

Schuld hat hier nämlich niemand, das Leben ist nun mal so wie es ist.
Ja, an seine Mutter will ich auch gar nicht mehr denken. Sie will jetzt Donnerstag herkommen und ihr heissgeliebtes Enkelkind besuchen und ich werde versuchen, es als Trainingsplatz fürs "Ruhigbleiben in Extremsituationen" zu sehen. Hoffe, ich schaffe es.

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort.

Viele Grüße
Ometeotl

Lieber Berner,

auch Dir danke ich, dass Du mir geantwortet hast.

Ich werde zum JA gehen.

Ich wünsche Dir auch alles Gute.

Viele Grüße
Ometeotl

Ein kleiner Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.05.2010 21:37
(@sternklare)
Schon was gesagt Registriert

hallo ihr lieben,

ich möchte mich mal wieder melden, weil es neuigkeiten gibt und weil ich grad ziemlich aufgeregt bin und auch ganz schön durcheinander:

es war ja leider nicht möglich, dem kv klar zu machen, dass er jederzeit vorbeikommen kann um eine beziehung zu seiner tochter aufzubauen (sie wird 1 jahr), von anfang an bestand er darauf, sie einfach abzuholen und zeit mit ihr zu verbringen. er war bislang nur 3 mal hier bei mir, die kleine kennt ihn ja gar nicht und da er viele drogen genommen hat, seit jahren nicht arbeitet, weil er sich für einen erleuchteten künstler hält, dazu noch unberechenbar jähzornig ist  hatte und habe ich angst um meine kleine und wollte sie ihm nicht mitgeben. ich stille ja auch noch und er hat sich nie um sie gekümmert, erst seit ich ausgezogen bin (februar 2010) ist sie aufeinmal sein ein und alles.

er hat mich mittlerweile auch beschimpft, als bitch und "leck mich am arsch, du dumme sau" hat er auf meine mailbox gesprochen, das ist mir sehr peinlich weil ich solche wörter nie benutze und ich hatte mich auch ans jugendamt und an pro familia gewandt, aber irgendwie fühlten die sich nicht zuständig. wimmelten mich nur ab und meinten ich sei im recht und solle darauf beharren, dass er herkommt und eine beziehung aufbaut, es ging mir psychisch sehr schlecht durch sein aggressives verhalten.

ich wollte ja auch, dass er einfach regelmässig herkommt und die kleine ihn als vater endlich mal kennenlernt. aber nach den beschimpfungen und unterdruck setzen habe ich entschieden dass die grenze einfach überschritten ist und habe eine anwältin aufgesucht. ich habe ihr auch eine email von ihm gezeigt in der viel wirres zeug steht.
die anwältin war über das ganze schockiert und hat ihm jetzt einen brief geschrieben, dass er mich nur noch per mail kontaktieren darf und auch nur wenn es um unsere tochter geht und dass er sich ans jugendamt wenden soll wegen betreutem umgang. da ich seit dem 20.2. versucht habe das thema sachlich zu klären und er es nicht geschafft hat, regelmässig seine tochter zu besuchen soll es betreuten umgang geben, damit er mich nicht weiter angreifen kann und einfach endlich mal einen regelmässigen kontakt aufbaut.

die kleine hat bald geburtstag und eigentlich wollte er dann mal endlich zu ihr kommen, aber in dem brief wird er wieder ausgeladen, wegen der beschimpfungen möchte ich ihn nicht alleine in meine wohnung lassen.

ich habe nun angst, dass er nächste woche ausrastet wenn er den brief bekommt und völlig durchdreht, wegen ihrem geburtstag, aber ich sehe auch keine andere möglichkeit. er und seine mutter tanzten mir so auf der nase herum und alleine habe ich es leider nicht geschafft ihnen paroli zu bieten. laut anwältin muss ich mit seiner mutter gar nicht mehr sprechen.

kennt sich jemand aus mit betreutem umgang? ich war leider bei der anwältin so aufgeregt und meine kleine hat so gequengelt habe natürlich vergessen alles zu fragen, ich war auch so überrascht, dass sie gleich den brief schreibt, ich dachte sie lacht mich aus und schickt mich weg.

wie läuft denn sowas ab?

viele liebe grüße
sternklare

Ein kleiner Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.06.2010 00:14
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Sternklare,

ich war auch so überrascht, dass sie gleich den brief schreibt, ich dachte sie lacht mich aus und schickt mich weg.

Zu deiner Information: Anwälte leben vom Streit, also warum hätte sie dich wegschicken sollen? Aus Anwaltssicht sind Besucher wie du in erster Linie eines: Zahlende Kundschaft! Und noch dazu zahlende Kundschaft in einem Fall, der einen langen Streit (und damit langjährige Zahlungseingänge) verheißt.

Was den Brief selbst betrifft, für solche Fälle dürften Anwälte für Familienrecht normalerweise entsprechende Vorlagen oder Textbausteine haben - bzw. sie haben bereits so viele derartige Schreiben verfasst, dass sie einen entsprechenden Brief noch im Koma diktieren könnten, und zwar vorwärt wie rückwärts 😉

Was ich dir damit sagen will: Wahrscheinlich war es zwar unvermeidbar, dass dieser KV mal einen kräftigen Warnschuss vor den Bug bekommt, und wahrscheinlich ist dieser Anwaltsbrief sogar das richtige Mittel zur rechten Zeit. Allerdings, wenn du weiterhin an einer friedlichen Lösung interessiert bist, dann kommst du vermutlich recht bald an den Punkt, wo du deine eigene Anwältin wieder einbremsen musst.

kennt sich jemand aus mit betreutem umgang?

Da gibt es hier einige Väter, ich selbst gehöre allerdings nicht dazu (und mein Mitgefühl gehört allen, die durch diesen Mist hindurch mussten oder immer noch müssen). In der linken Navigationsleiste findest du den Punkt "vatersein.de durchsuchen", gib dort einfach mal betreuter Umgang ein, dann solltest du jede Menge Beiträge zu genau diesem Thema finden. Aus den meisten dieser Beiträge wirst du herauslesen können, dass es sich um eine ziemlich menschenverachtende Veranstaltung handelt.

Ach so, eine ganz wichtige Sache, und das knüpfst du dir bitte gründlich hinter die Ohren:

die anwältin war über das ganze schockiert und hat ihm jetzt einen brief geschrieben, dass er mich nur noch per mail kontaktieren darf und auch nur wenn es um unsere tochter geht und dass er sich ans jugendamt wenden soll wegen betreutem umgang.

Es ist nicht die Sache einer Anwältin, über betreuten Umgang zu entscheiden - die gute Dame hat hier ihre Kompetenzen gewaltig überschritten (na gut, das ist ein so typisches Anwaltsverhalten, dass es kaum auffällt). Es ist auch nicht Sache des Jugendamtes, über betreuten Umgang zu entscheiden (auch wenn die sich ebenfalls gerne so aufspielen, als hätten sie diese Entscheidungsbefugnis). Betreuter Umgang wird nur und ausschließlich von einem Familienrichter angeordnet, als vorläufiges Ergebnis eines gerichtlichen Umgangsverfahrens.

Daher, wenn du diesen Weg gehen willst, dann wirst du mit deinem Fall über kurz oder lang vor Gericht stehen. So, wie deine Anwältin drauf ist, wohl eher über kurz als über lang. Ende der Durchsage.

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.06.2010 02:55
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

nehmen wir mal an, die Situation ist so, wie die TO sie darstellt (also etwas, was wir im Grunde ja auch jedem (männlichen) User hier erst mal zu Gute halten), dann ist

Daher, wenn du diesen Weg gehen willst, dann wirst du mit deinem Fall über kurz oder lang vor Gericht stehen. So, wie deine Anwältin drauf ist, wohl eher über kurz als über lang. Ende der Durchsage.

es gut, dass die Anwältin so "drauf" ist. Denn dann muss der Umgang geklärt werden, dann muss der Vater erst mal eine Bindung aufbauen (so ein Kind ist ja keine Puppe, die man jedem, egal ob er das Kind kennt oder nicht mal eben in die Hand drückt und viel Spaß wünscht) und dann ist auch betreuter Umgang völlig okay. Dann soll doch das doch vor Gericht gehen und dann soll der auch angeordnet werden und dann kann KV sich beweisen oder es lassen.

@ Sternenklare: Ich kann Dich da gut verstehen. Eine gute Freundin von mir hat auch einen KV, der sie beschimpft, beleidigt und in der Beziehung auch körperlich angegriffen hat und trotzdem er nicht mal SR hat, tut was er will, inkl. Umgänge so wahrnehmen wie er will (das heißt, entweder er bringt die Kinder zurück - oder eben nicht). Sie wehrt sich dagegen nicht, lässt die Umgänge zu den Kindern zuliebe und weiß nie, wann sie die Kinder zurück bekommt. In der Regel dann, wenn sie ihn nerven, zu anstrengend werden oder er was vor hat. KU zahlt er auch nicht, warum denn? Die Post vom JA wird ignoriert und auch da wehrt sie sich nicht, aus Angst, der dreht dann völlig durch.
Von daher finde ich es sinnvoll, wenn Du in Deiner Situation von Beginn an Grenzen aufzeigst. Du hast ihm den ungehinderten Umgang über den Weg der Annäherung mit dem Kind angeboten, er nimmt das nicht wahr. Sein Problem. Er hat jetzt die Möglichkeit auf den Anwaltsbrief zu reagieren und wach zu werden und mit Dir das Gespräch vor dem JA wahrzunehmen. Dass die nichts zu bestimmen haben, hat Dir Malachit ja schon geschrieben. Er hat also noch alle Möglichkeiten, eine gerichtliche Einigung zu vermeiden.

Wählt er weiterhin den Weg, Dich zu beleidigen und zu terrorisieren, würde ich sämtliche ihm bekannte Kommunikationswege abschneiden und ihm die Kontaktaufnahme zu Dir gerichtlich untersagen lassen. Niemand verlangt, dass ihr nach der Trennung liebevoll miteinander umgeht. Aber Beleidigungen und Terror muss auch niemand aushalten, gerade WENN man wegen eines gemeinsamen Kindes noch 17 Jahre Kontakt halten muss.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 13.06.2010 10:23