Hallo zusammen,
meine Partnerin und ich werden uns trennen. Wir sind nicht verheiratet, haben das gemeinsame Sorgerecht und sind Eltern von 2 Mädchen (Zwillinge,2 Jahre).
Wir haben beschlossen uns nicht zu bekriegen und die Trennung friedlich über die Bühne zu bringen.
Im Januar fängst sie eine Teilzeitstelle an und würde ca.800,-netto verdienen.
Ich verdiene im Monat 1650,-netto.
Nun zu meine Fragen: mit all´meinen monatlichen Ausgaben (Unterhalt inbegriffen von 450,-für beide Kinder,wenn ich mich nicht irre)
würden mir 400,- im Monat übrig bleiben. Damit müsste ich noch die Miete bezahlen + Essen und Trinken.
Ist quasi unmöglich. Gäbe es eine staatliche Hilfe wie zb Wohngeld oder sonst dergleichen?
Müsste ich für sie evtl.auch Unterhalt zahlen?
Dürfte sie weiterhin in der Wohnung bleiben,94qm,666€warm? Bekäme sie die Wohnung zum Teil bezahlt oder müsste sie mit den Kindern raus?
Ich hätte nichts dagegen,wenn die Kinder in ihrer vertrauten Umgebung weiterhin bleiben dürften.
Ist es ein Fehler,wenn ich ausziehe? Leider liebe ich sie nicht und das weiss sie auch und habe nur den Kindern zuliebe weiter gemacht.
Sie dagegen empfindet noch was,sieht dennoch ein,dass die Trennung das Beste sei.
Ich möchte nur nicht,dass die Kinder weiter mit ansehen müssen wie wir uns tagtäglich streiten. Deswegen versuche ich die Handbremse zu ziehen.
Doch gleichzeitig plagen mich Schuldgefühle die Kinder "im Stich" zu lassen. Sie sind noch klein und brauchen beide Elternteile.
Es gab öfters solche Situationen wo wir kurz davor waren uns zu trennen und immer wieder habe ich es nicht geschafft,weil ich mich von den Kleinen nicht trennen kann. Um ehrlich zu sein geht es mir heute nicht anders,doch weiss nicht wie ich das schaffen soll. Ich bringe es nicht über´s Herz.
Danke im Voraus für eure Antworten.
Hi Rosson,
willkommen im Forum.
Ich verdiene im Monat 1650,-netto.
Der Selbstbehalt der Dir zum Leben verbleiben muss, liegt bei ca. 950 Euro. Also zahlst Du wenn nur Unterhalt bis max. zu diesem Betrag. Vorteil auch: Du bist nicht verheiratet.
Im Januar fängst sie eine Teilzeitstelle an und würde ca.800,-netto verdienen
Deine Kinder sind noch nicht 3 jahre alt. Deine Exe müsste also nicht arbeiten - sie tut es überobligatorisch. Sei ihr dankbar dafür und unterstütze sie in ihren Bemühungen. Entweder in der Bereitstellung von Betreuungszeit oder durch finanzielle Unterstützung bei der Betreuung. Hier kann ein guter Ansatz darin liegen, die Trennung friedlich und den Umgang (der stetig und regelmäßig sein sollte) zu gestalten.
Dürfte sie weiterhin in der Wohnung bleiben,94qm,666€warm? Bekäme sie die Wohnung zum Teil bezahlt oder müsste sie mit den Kindern raus?
Fraglich, ob sie diese Wohnungsgröße mit 800 Euro und KU durch Dich halten kann. Ob Wohngeld hier möglich ist, kann ich nicht sagen. Bei verheirateten Paaren würde ein Sozialamt immer versuchen, erstmal bei Dir die notwendige Kohle einzutreiben.
Ist es ein Fehler,wenn ich ausziehe? Leider liebe ich sie nicht und das weiss sie auch und habe nur den Kindern zuliebe weiter gemacht.
Aus der Forenerfahrung ja, da es oftmals zu Problemen im Umgang danach kommt. Der der geht, verliert oft alle Einflussmöglichkeiten. Wenn ihr alle relevanten Punkte wie Finanzierung und Umgangsregelung einvernehmlich geklärt habt, ist ein Auszug natürlich möglich (und sollte auch geschehen, da das Zusammenleben in solchen Konstellationen "kein Spaß" ist.)
Sie dagegen empfindet noch was,sieht dennoch ein,dass die Trennung das Beste sei.
Ich stell es mir auch mit Zwillingen nicht gerade sehr einfach vor, auf einmal ohne Partner dazustehen. Dazu kommt auch, dass es ja auch so scheint, dass Du die Trennung möchtest und nicht sie. Es gibt auch die Möglichkeit eine Paarthearapie zu machen. Ob dies für Dich in Frage kommt, solltest Du vielleicht auch noch einmal überlegen.
Frag Dich vielleicht auch noch mal selber, was Du dir jetzt genau so vorstellst. Ob es heiße Abenteuer mit tollen Singelfrauen sind oder wonach Du dich sehnst.
Und vielleicht auch, ob die Realität eher so aussiehst, dass ihr (Du und auch Deine Ex) mit 2 Kindern für Außenstehende oft "Altlasten" mit Euch herumtragt, die eine neue Partnerfindung oft nicht sehr vereinfacht. Gruß Ingo
Lies Dir auch mal den Trennungs-FAQ durch: www.trennungs-faq.de
Danke für die Antworten.
Ich muss dazu sagen,dass die Schwangerschaft nicht geplant war,wir waren also kein Paar.
Ich mochte sie,weil wir uns paar Jährchen kannten und tu es immer noch. Habe natürlich dafür gerade stehen und sie nicht im Stich lassen wollen.
Die Kinder sind das beste was mir je passieren konnten,doch natürlich habe ich es mir anders vorgestellt und zwar mit einer Frau,die ich liebe und nicht wie eine Freundin mag.
Mir wäre es natürlich lieber,dass alles ok wäre,weil ich ehrlich gesagt nicht weiss,ob sie das alleine packt.
Nicht nur ich möchte mich trennen,das ganze kam von ihr,wie jedes Mal und dann machte sie einen Rückzieher.
Diesmal ist alles eskaliert und haben uns auch intensiv über die Trennung unterhalten.
Ich bin auch nicht auf der Suche nach heißen Abenteuern,sondern nach einer Frau mit der ich glücklich sein kann,weil ich das mit ihr nicht bin,genau so wenig wie sie mit mir.
Das Problem ist,dass ich mich einfach nicht von den Kindern trennen kann. Ich würde so vieles verpassen.
Ich meine,macht es Sinn den Kindern zuliebe auf persönliches Liebesglück zu verzichten und weiter zu machen?
Die Kinder können nichts dafür. Wäre es egoistisch von mir?
Moin rossonero,
der Hase liegt viel früher im Pfeffer: Da, wo Du Dich nicht intensiv um Verhütung gekümmert hast, obwohl die Dame, mit der Du die Laken zerwühlt hast, nicht die war, mit der Du Dein Leben teilen und eine Familie gründen wolltest. Dass aus einem Verhütungsunfall keine plötzliche Liebesbeziehung entsteht, sagt die Lebenserfahrung.
Das sind die Rahmenbedingungen. Jetzt sind die Kinder aber da und Ihr als Erwachsene und Eltern müsst das Beste daraus machen. Was nicht bedeutet, dass Ihr den Kindern zuliebe zusammenbleiben und unter einem Dach wohnen müsstet: Das würde die Lebenslüge nur fortsetzen - und damit wird niemand glücklich, am wenigsten die Kinder. Familie kann man nicht spielen; das muss man sein.
Ihr beide müsste jetzt vernünftige Lösungen dafür finden, Euren Kindern beide Eltern maximal zu erhalten. Dafür müsst Ihr nicht gemeinsam hinter einer Tür wohnen. Vielleicht ist ein Wechselmodell das Mittel der Wahl, bei dem Ihr sie beide zu halbwegs gleichen Teilen betreut? Das müssen Eltern allerdings selbst wollen und ohne Gerichte und Anwälte installieren; verurteilt wird niemand dazu. Möglicherweise hilft Euch auch eine Mediation dabei, tragfähige Lösungen zu finden und respektvoll miteinander umzugehen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.