Hallo.
Ja, wieder mal ein Neuer der seine Geschichte loswerden möchte und gerne Tipps jeglicher Art willkommen heist. Gebe natürlich wenn gewünscht auch Ratschläge wo ich nur Helfen könnte.
Aber noch etwas vorab. Das Forum finde ich echt super klasse, denn Ich lese die Beiträge schon mehreren Monaten hier und die haben mir schon in einigen Situationen als ich mal wieder ziemlich Down war sehr geholfen. Somit möchte Ich vielleicht auch mit meinem Beitrag anderen helfen wenn es mir gelingt. Bitte macht weiter so, denn es ist wirklich eine sehr große Hilfe für Menschen die nach der Trennung nicht weiter wissen bzw. keine Kraft mehr haben und aufgeben wollen!
Aber nun zur meiner Geschichte.
Im Juni 2001 ist auch meine Ehe in die Brüche gegangen, ohne jegliche vorwarnung. Meine Frau hat sich nach 10 Jahren Ehe in den Karatelehrer meiner zwei Kinder verknallt. Eigentlich hatte wir so ziemlich alles was man sich wünschen kann im Leben, zwei gesunde Kinder, Haus, Hund etc.
Mitte 2000 ist mein Großer plötzlich Krank geworden, es waren immer so wie Anfälle in denen er so unkoordinierte Bewegungen mit einer Hand gemacht hat, die Sprache wurde undeutlich, er konnte dann auch nicht mehr richtig gehen hat ein Bein immer so nachgezogen, so wie bei einem Schlaganfall Patienten aber es kam so schubweise. Wir waren im Krankenhaus stationär, Kinder Klinik etc., kein Arzt konnte uns wirklich sagen was es denn ist oder war. Stattdessen sollte wir es auf Video aufnehmen und der Uniklinik zur Forschungszwecken bereitstellen, was wir auch gemacht haben, es verdammt schwer!
Mein Sohn ist sehr ängstlich, so beschlossen wir Ihn auf eine Karateschule anzumelden um somit vielleicht auch sein Selbstbewusstsein zu stärken und Ihm so einwenig seine Ängste nehmen.
Dann nahm alles seinen Lauf. Ich habe immer ziemlich lange gearbeitet, teilweise bis 12 Stunden am Tag, habe in der Abendschule noch meinen Meister gemacht, also kann sich ja jeder vorstellen wie viel ich für die Familie da war. Eigentlich habe ich das ja nicht nur für Mich gemacht sondern das es uns allen besser finanziell ging. Aber wie ich aus meiner jetzigen Sicht sagen kann waren das immer nur die Materiellen Werte.
Meine Frau hat die Kinder dann immer zum Karateschule gebracht und abgeholt.
Nun als meine Frau mich damit konfrontiert hat das es aus ist, ist für mich die Welt zusammengebrochen. Ich konnte mir nicht vorstellen das ich damit klarkommen würde, das ich nicht mehr sehen kann wie meine zwei Engelchen einschlaffen, das ich mich jederzeit vergewissern kann das es Ihnen gut geht und vor allem das Ich Sie auf Ihrem Weg in diesen nach meiner Meinung immer schwereren Zeiten für Jugendliche begleiten oder beschützen kann.
Es kam wie es kommen musste, alles wurde verkauft und geteilt. Ich denke wie es immer am Anfang ist wollte meine Ex nichts vom Haus etc. (war überschrieben von meinen Eltern), aber dann ging es so wie fast Überall wenn ich die Beiträge so lese, nur noch per Anwälte und dann auch um jeden Cent. Ich habe mir mit starker Mithilfe meiner Familie Bruder, Mutter eine kleine Wohnung genommen und war total am Ende. Ich hatte sogar schon einen Abschiedsbrief geschrieben, das ich nicht mehr weiter kann. Nach vielen Gesprächen mit meiner Familie, habe ich zugestimmt psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das einzige was mich damals noch einigermaßen vor dem … zurückgehalten hat, war immer noch dieses „Ich muss doch weiter für die Kinder da sein, was ist wenn Sie mal nicht in Lage ist für die beiden (damals 7 und 3 Jahre alt) zu sorgen, dann haben Sie ja nur noch Mich“. Damit möchte ich nicht sagen Sie wäre eine schlechte Mutter gewesen oder so, ganz im Gegenteil.
Zum Umgangsrecht, habe ich versucht das wir es so regeln und nicht wieder die Anwälte verdienen lassen, Sie meinte auch, wir können es doch untereinander regeln. Es ging auch alles gut bis ich meine jetzige Frau kennen gelernt habe, das hat Ihr wohl nicht so gepasst.
Ich sollte die Kinder immer nur dann bekommen wenn Sie wusste das wir an dem Tag etwas vor hatten. Somit blieb mir der Gang zum RA nicht erspart.
Zu dem Zeitpunkt habe ich auch wieder an mir als Vater gezweifelt. Ich habe den RA gefragt ob es nicht besser wäre das ich nicht mehr so darauf verharre das die Kinder alle zwei Wochen zu mir kommen, um denen das Theater zu ersparen das wir immer hatten wenn es um die Besuchszeiten ging.
Sie hat die Kinder immer nur gefragt wollt Ihr an diesem Wo-Ende zum Papa?
Was meint Ihr wohl was die dann gesagt haben, es kam immer nur „Ist mir egal“, mir war klar die wollten keinem von uns beiden wehtun, aber Sie hat das nie so gemerkt. Ich habe gesehen wie Sie dauernd darunter leiden.
Der RA sagte zu mir, auf keinen Fall wir müssen die Zeiten gerichtlich festlegen, dann fällt auch der Druck von den Kindern ab andauernd auf solche Fragen zu Antworten. So habe Ich es dann auch durchgezogen und man merkte die wurden nach und nach immer lockerer, sie wussten genau in 2 Wochen komme ich wieder.
Mittlerweile habe ich meine damalige Freundin geheiratet und haben seit 14 Monate ein gemeinsames Kind. Meine Kinder sind total begeistert von Ihrem Halbbruder und spielen sehr gerne mit Ihm. Auch mit meiner jetzigen Frau kommen die Kinder auch super klar. Das wiederum ist meiner Ex wie ein Dorn im Auge wenn die Kinder zu Hause schwärmen wie schon es wieder bei uns war.
Das einzige Problem was jetzt wieder aufkommt das Sie Ihr neuer Freund, nachdem Sie das ganze Geld, das Sie vom Hausverkauf abbekommen hat (immerhin 85 TDM), ausgegeben haben, hat sitzen lassen und Sie jetzt in angebliche Geldnot gerät und mehr Geld haben will. Ich denke wir werden wieder bei den Anwälten landen.
Trotzdem bin Ich sehr froh das mein Leben wieder Lebenswert wurde, nicht zuletzt durch meine jetzige Frau durch die ich die Kraft habe für meine drei Kinder ein Vollwertiger Papa zu sein, sofern das für meine ersten zwei jetzt möglich ist.
Auch Eure Seite hat sehr viel dazu beigetragen das es mir jetzt wieder besser geht und immer wieder trägt sie dazu bei wenn es mir mal wieder nicht so gut geht. Es wird immer Situationen geben in denen es nicht so einfach ist die neue und die alte Familie unter einen Hut zu bringen und beiden Seiten gerecht zu werden.
Ich glaube es reicht jetzt, aber zwei Dinge möchte ich noch anmerken bzw. als Tipp weitergeben.
Bei den Verhandlungen zum Unterhalt und allen anderen Scheidungssachen ist es wichtiger wie fähig Euer Rechtsanwalt ist, als die „bescheidene“ Gesetzgebung in Deutschland für den Papi danach.
Gerne möchte ich auch meinen großen Respekt an die sog. Zweitfrauen hier im Forum und auch außerhalb aussprechen, denn den haben Sie wahrlich verdient. Ich weiß die haben es sehr schwer diese alle Gegebenheiten des Betroffenen nachzuvollziehen und zu akzeptieren.
„Ihr seid in unserem verpfuschten Leben der große Halt den wir brauchen und über den wir sehr dankbar sind“.
Hey, an alle „Papis danach“, die Kinder brauchen Euch sehr, auch wenn es im Moment vielleicht nicht danach aussieht, zumindest aus der Sicht der Mutter, glaubt mir die werden es Euch danken.
Niemals aufgeben, das Licht wird kommen, ganz sicher!
Ich habe die Erfahrung gemacht je mehr Ihr über einen RA regelt und nicht versucht es untereinander zu regeln, um so mehr von diesem Theater hält Ihr von den Kinder fern und die brauchen sich nicht noch mit euer Problemen zu beschäftigen.
Vielen Dank, das auch ich hier mal alles von der Seele schreiben konnte. Es sind noch so viele Dinge mehr passiert aber das würde wohl den Rahmen hier sprengen.
Viele Grüsse
Papi0815
Gott möge Dir doppelt bescheren, was Du über mich denkst !
Hallo Papi0815,
das klingt aber gar nicht nach 0815 😉 Danke, das tat richtig gut und macht Mut.
"Zweitfrau" Andrea
Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft? Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.
Dalai Lama
Es ist sehr schön zu lesen, dass du wieder eine Partnerin gefunden hast, sie geheiratet hast und ihr auch noch ein gemeinsames Kind habt! Das freut mich sehr für Euch und macht Hoffnung!
Dein Lob and die "Zweitfrauen" kann ich auch nur unterschreiben und es ist schön, dass Du das so hervorhebst!
Grüsse
Skipper
danke...
ja wir haben viel Abende mit meiner Frau darüber geredet, wie Sie denkt und fühlt.
Ich denke ich kann es jetzt auch nachvollziehen.
habe an deiner Geschichte gelesen das bei Dir nicht so reibungslos ging. Kopf hoch, es kommt auch deine Zeit und da bist Du "OBEN".
Siehe auch mein Beitrag in deinem Thread.
Gruß
Papi0815
Gott möge Dir doppelt bescheren, was Du über mich denkst !
hallo papa0815
sei hier wilkommen bei vatersein.de, finde deinen beitrag gut, und ich denke auch dein beitrag wird den ein oder andern hier sicherlich mut geben und ein wenig helfen, auch ich bin der meinung kinder brauchen beide eltern ob mutter oder vater wir sollen beide für sie da sein. ich denke auch später werde sie es uns danken, dass wir für sie immer da und erreichbar waren. allso an alle umgangseltern versucht für eure kinder da zu sein, gibt nicht auf das macht euch stark und eure kinder werden es euch eines tages danke, wenn zwar nicht jetzt aber später, hier könnt euch erklären aber der elternteile der den umgang nicht möglich hat wird eines tages in erklärungsnot kommen.
gruß papa
danke für deine Bestätigung.
Übrigens, gerade Gestern hat mich mein Sohn angeruffen ob ich Ihm helfen kann da sein Fahrrad einen Platen hat. Ich bin natürlich hingefahren und habe ihm erklärt wie die neue Luftpumpe bedienen soll um sein Mountanbike wieder aufzupumpen.
Er war total stolz das er es jetzt selber kann.
Solche Sachen bestätigen eine natürlich.
Gruß
Papi0815
Gott möge Dir doppelt bescheren, was Du über mich denkst !