Ein Stiefkind und n...
 
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Ein Stiefkind und nun ??? Wer kann helfen ?

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 Mux
(@mux)
Registriert

Hallo,

also ich weiß nicht. Hier im Internet sind ja alle schnell dabei, ein bisher unbekanntes Kind in die eigene Familie
aufzunehmen.

Mal vorgestellt, der Vater wäre nicht zu ermitteln gewesen, dann bliebe folgendes: Ein arschiger (sorry) sozialer
Vater, der das Weite suchte, sobald die Trennung anstand und er wußte, dass er nicht der biologische Vater ist.
Und des Weiteren eine überforderte Mutter. Hier müsste dann doch auch eine Lösung von Mutter ggf. mit Hilfe
des JA oder anderer Einrichtungen gefunden werden. Natürlich armens Kind. Gibt es aber. Die Welt ist voll davon.
Im meinem Bekanntenkreis hat jemand ein Kind aufgenommen, das von beiden Elternteilen allein gelassen wurde.

Gerade hier im Forum wird doch immer betont (insbesondere von Moderatorenseite) wie wenig Vatersein mit
Biologie zu tun hat. Also ist der biologische Vater erstmal kein Vater, sondern ein (fast) Fremder für das Kind.

Und Entscheidungen solcher Tragweite im Schnellverfahren zu treffen, hilft keinem. Auch der Druck, den die KM
aufbaut, ist daneben. Vielleicht hat sie ja nichts Gutes im Sinn und sieht hier eine Hebel, die Familie zu zerstören?
Ist auch so schön einfach, sie muss wieder keine Lösung finden, sondern wälzt sie auf den Vater ab.

Auch dem Jungen ist nicht geholfen, wenn die Geschichte nicht klappt. Er wäre nur eine weitere Station in seinem
Leben.

Hauruck-Lösungen helfen hier nicht weiter. Dass hier @Tiefgefallen gewissene Befürchtungen hat, ist doch natürlich
und auch gesund. Sie muss auch ihre Familie schützen. Ich würde es auch so machen. Natürlich wäre es gut, wenn
der Sohn eine neue Familie beim Vater finden würde. Dieses sollte aber in Ruhe ausgelotet werden. Alle müssen sich
langsam annähern, dann tun sich hoffentlich Optionen auf.

Allerdings muss der Vater anfangen, mit der Ex zu reden. Es wird wohl nicht anders gehen. Auch wenn ich den Widerwillen
verstehen kann.

LG,
MUx      

Edit:diverse Fehler.

 

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 17:22
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Oh ha, was geht denn hier ab???

Versetzt euch mal in diese Situation: Dem LV wird eröffnet, dass es noch einen Sohn hat (mit der LG des Onkels). Der SV hat die Flucht ergriffen und die KM ist überfordert und lässt das Kind in einer sozialen Einrichtung betreuen. Anscheinend hat die KM dem LV auch sonst übel mitgespielt. Der Sohn ist verhaltensauffällig (kein Wunder...) und die Mutter stellt dem LV nach. Da würde ich auch erstmal Licht in die Sache bringen wollen, bevor ich irgendwelche blinden Aktionen starte.

Das Problem erscheint mir etwas zu komplex zu sein, als das es sich mit ein bisschen zusammenrücken lösen ließe! Die Frage ist, ob das JA den Jungen überhaupt so kurzfristig zu seinem LV gehen lassen würde. Aber deswegen hat der LV jetzt ja auch Kontakt zum JA.

Ansonsten kann ich HoWi's Kommentar nur zustimmen. Keiner hier kennt die Situation gut genug, als das man sich eine Verurteilung der TO erlauben könnte!

Und müssen die beiden wirklich miteinander reden? Wenn ja, sicher moderiert, ein Gespräch unter vier Augen würde wahrscheinlich eskalieren. Notfalls kann alles auch schriftlich geregelt werden, allerdings würde ich als LV Kontakt zu den Jungen aufnehmen und erklären, wie es weitergeht.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 17:31
(@tiefgefallen1987)
Schon was gesagt Registriert

Dankeschön ich glaube jetzt wurde ich endlich mal verstanden....

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.07.2014 17:40
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

also ich weiß nicht. Hier im Internet sind ja alle schnell dabei, ein bisher unbekanntes Kind in die eigene Familie
aufzunehmen.

ich sehe vor allem, dass die direkt Betroffenen sehr schnell dabei sind, das Kind zum "gefährlichen Fremden" zu deklarieren. Die Rahmenbedingungen sind immerhin:

So nun aber zu unserem Problem der Junge ist neun Jahre alt und war für ihn 9 Jahre nicht greifbar da er es nicht wusste. Der Junge kennt meinen Mann aber als Verwandten. Die Mutter war mit dem Bruder seines Stiefvaters zusammen und auch verheiratet. Er hatte mit der Mutter einen OneNightStand,

Die schrägen Umstände seiner Entstehung machen einen 9-Jährigen doch nicht zu einem Kriminellen, vor dem man die eigenen Kinder schützen müsste - denn man weiss ja nie...!

Ich stelle mir gerade vor, die Eltern eines Nachbarkindes oder eines Schulkameraden meiner Kinder wären durch einen Unfall lange im Krankenhaus oder gar auf dem Friedhof gelandet - meine Ex und ich hätten dieses Kind ganz sicher sofort erst mal ohne grossartiges Nachdenken bei uns aufgenommen. Aber heute braucht man dafür offensichtlich Bedenkzeit, Betreuung durch das Jugendamt, vorherige Klärung aller Kostenfragen und was weiss ich. Vollkaskogesellschaft halt.

Es geht doch nicht darum, dass man mit der Aufnahme dieses Kindes in den eigenen Haushalt sofort jahrelange Verpflichtungen eingeht; es geht jetzt um Soforthilfe. Wenn es tatsächlich Gründe geben sollte, die mittelfristig eine Heimunterbringung dieses Kindes angezeigt erscheinen lassen, kann man diese später immer noch in die Wege leiten. Aber einem 9-jährigen Kind, das derzeit nur herumgeschubst wird, sicherheitshalber gleich einmal kriminelle Motive zu unterstellen, um die eigene, feige Untätigkeit zu bemänteln, ist meines Erachtens unter aller Sau.

Gerade hier im Forum wird doch immer betont (insbesondere von Moderatorenseite) wie wenig Vatersein mit
Biologie zu tun hat. Also ist der biologische Vater erstmal kein Vater, sondern ein (fast) Fremder für das Kind.

mal abgesehen, dass vorliegend von "Fremder" nicht die Rede sein kann, geht es nicht primär um Vaterschaft, sondern um Soforthilfe. Aber vielleicht springen die Eltern von heute ja nur noch dann ins Wasser, wenn ihre eigenen Kinder zu ertrinken drohen...

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 17:49
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Aber vielleicht springen die Eltern von heute ja nur noch dann ins Wasser, wenn ihre eigenen Kinder zu ertrinken drohen...

Solche überzogenen Allgemeinanklagen bringen nichts, überhaupt nichts.

Martin, ich denke jeder hier würde einem Kind in einer Notlage helfen wollen, soweit dies möglich ist. Hier jemanden Hilfsverweigerung zu unterstellen ist etwas frech. Und du weißt doch gar nicht, ob der Sohn, um den es hier geht, überhaupt in einer Notlage ist! Vielleicht ist er bei den chaotischen Verhältnissen in einer Betreuungseinrichtung erstmal genau richtig aufgehoben. Das sind doch nicht mehr die Erziehungsheime aus den 1960er Jahren! Und der Junge kennt seinen leiblichen Vater genauso wenig wie andersherum. Meinst du, er akzeptiert mal eben, dass das jetzt sein Vater ist, und das er ab sofort mit seinen, relativ unbekannten, Schwestern und deren Mutter zusammen lebt? Ich glaube nicht, dass es in dieser verkorksten Situation auf ein paar Tage ankommt, es ist völlig legitim, sich erstmal zu sortieren und dann überlegt zu handeln. Gerade im Interesse des Jungen!

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 18:28
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Ich stelle mir gerade vor, die Eltern eines Nachbarkindes oder eines Schulkameraden meiner Kinder wären durch einen Unfall lange im Krankenhaus oder gar auf dem Friedhof gelandet hätten ihren Sohn in einer Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder untergebracht- meine Ex und ich hätten dieses Kind ganz sicher sofort erst mal ohne grossartiges Nachdenken bei uns aufgenommen.

Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

Bist du sicher? Und mit welcher Begründung würdest du ein Kind aus der Einrichtung holen das die Mutter mit ASR da hingeschickt hat?
Da könnte ja jeder kommen! Der LV hat kein Sorgerecht oder Umgang. Vater und Sohn kennen sich kaum!
Wahrscheinlich kennen wir alle unsere Nachbarskinder besser als der LV seinen Ältesten.

Aus meiner Sicht geht der Weg zum Kind über die Einrichtung in der er sich jetzt befindet. Mit Unterstützung des JA.
Blos keine Alleingänge mit der wenig vertrauenswürdigen KM. Auch nicht zu dritt mit TO, LV und KM!!!

Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 18:32
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Es hat doch niemand gesagt, dass sie das Kind sofort zu sich nehmen sollen.

Weiter oben schrieb ich doch schon, dass sie sich Hilfe holen sollen ,die zum einen den Weg bereitet und allen hilft mit den neuen Gegebenheiten zurecht zu kommen und eben dann auch geschaut werden kann, ob und wie das Kind dauerhaft oder als Besuchskind integriert werden kann.

Aber nichts destotrotz, der KV muss lernen mit der KM zu kommunizieren. Daran wird auch in Zukunft kein Weg vorbei führen, auch wenn das Kidnweiterhin in einer Einrtichtung leben würde oder bei Pflegeeltern.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 18:37
(@tiefgefallen1987)
Schon was gesagt Registriert

Da könnte ja jeder kommen! Der LV hat kein Sorgerecht oder Umgang. Vater und Sohn kennen sich kaum!
Wahrscheinlich kennen wir alle unsere Nachbarskinder besser als der LV seinen Ältesten.

Aus meiner Sicht geht der Weg zum Kind über die Einrichtung in der er sich jetzt befindet. Mit Unterstützung des JA.
Blos keine Alleingänge mit der wenig vertrauenswürdigen KM. Auch nicht zu dritt mit TO, LV und KM!!!

Gruss Horst

Danke genau das ist der Fall, das JA ist im Bilde weiss das er den Jungen sehen will somit kann auch keiner sagen das er sich nicht kümmern will..
Die Einrichtung will der KV ja auch kennenlernen und wissen warum der Junge dort ist.. Hoffentlich wissen wir zum WE endlich mehr 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.07.2014 18:49
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Aber nichts destotrotz, der KV muss lernen mit der KM zu kommunizieren.

Das wäre wünschenswert, aber muss er das? Auch hier gilt m.E.: Erstmal klären wie das Verhältnis KM/Kind eigentlich aussieht. Für den Sohn muss es auch eine Perspektive geben, wenn seine leiblichen Eltern (als die er sie erlebt hat) nicht miteinander kommunizieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 18:58
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Naja, derzeit hat die KM das ASR (falls es nicht per Gericht auf das JA übertragen wurde). Somit bestimmt Mama estmal alleine. Evtl. aiuch darüber das Kind wieder zu sich zu nehmen.

Das ASR wird der Vater nicht bekommen, im Höchstfall das GSR und das hängt nunmal auch daran, dass die Eltern miteinander reden können und für das Kind gemeinsame Entscheidungen treffen können.

Wenn dein Mann seinem Kind wirklich helfen will, dann wird er mithilfe Dritter anfangen müssen sich mit der KM abzusprechen. Weiss er jetzt schon, dass er das nicht möchte, dann soll er einfach dem Kind erklären, dass er nicht für ihn dasein kann, weil er nicht mit der Mutter reden will. Auch für ein einfaches Umgangsrecht wird er sich in der einen oder anderen Form mit der KM auseinandersetzen müssen (wenn das Kind wieder bei der KM lebt), da eine betreute Übergabe auf Dauer mit Sicherheit nicht bezahlt wird.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 19:04




(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Tief,

darf ich mal ganz indiskret fragen, was ihr beiden beruflich macht? Verdient Dein Mann oder Du Geld bzw. wie ist Eurer Rollenbild? Ich denke, dass auch das für die Einschätzung der Situation wichtig ist.

P.S. Auch Euer Alter hat mich überrascht. Ich ging zunächst von einem Ehepaar um die 40 Jahre aus. Was mich auch wundert, dass er nichts vom Internet wissen will - aber gut, das muss jeder selber wissen. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2014 00:23
(@tiefgefallen1987)
Schon was gesagt Registriert

Was mich auch wundert, dass er nichts vom Internet wissen will - aber gut, das muss jeder selber wissen.

Lach das wundert nicht nur dich 😉

Also ich würde sagen klassisches Rollenbild
Er arbeitet auf dem Bau und ich kümmer mich um die Kinder und den Haushalt.
Ab dem 1.9 bin ich aber auch wieder halbtags Beruftätig, da beide Kinder dann im Kindergarten sind.

Paar ab 40 uhhiii so alt sind wir dann doch noch nicht 😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.07.2014 11:25
(@jaydee)
Rege dabei Registriert

Hallo,

ich bin ehrlich gesagt auch sehr erstaunt darüber, dass hier doch recht viele User der Meinung sind, dass man das Kind als "Soforthilfe" zu sich nehmen sollte. Wenig Verständnis habe ich auch dafür, dass hier einige User der TE unterstellen, dass sie ja nur ihre eigene Familie im Kopf hat und nur diese beschützen will, als Verständnis für ein armes, 9 jähriges Kind zu haben.

Meine Schwester hat ein Pflegekind, welches mit 3 Jahren zu ihr kam. Dieses Kind hatte in seinem kurzen Leben auch mit vielen Kontaktabbrüchen zu kämpfen gehabt und ist jetzt bei ihr dauerhaft untergebracht.

Wenn ich sehe, dass dieses Kind schon einen solchen psychischen Knacks weg hat und - gerade in der ersten Zeit - bei meiner Schwester "Tabularasa" war, dann kann ich mehr als verstehen, dass mein einen 9 jährigen Jungen nicht unbedingt seiner Familie zumuten will. Vor allem, wenn dieser auch "verhaltensauffällig" ist.

Jetzt hat meine Schwester aber keine eigenen Kinder im Haus und kann sich somit komplett auf ihre Pflegetochter konzentrieren. Aber auch ohne eine zusätzliche Belastung von noch zwei Kindern, war sie schon oft genug richtig, richtig fertig.

Dass der leibliche Vater in der Situation der TE den ganzen Tag zu Hause bleibt um seinen Sohn "aufzufangen", sehe ich mehr kritisch. Der Mann der TE hat noch weitere Kinder und ich finde, dass die Familie, die bisher mit dem Kind GAR NICHTS zu tun hatte, jetzt den Schaden begrenzen soll, als ziemlich unfair an.

Ein langsames Kennenlernen der Parteien finde ich um einiges sinnvoller und erfolgsversprechender als den Jungen Knall auf Fall in eine für ihn fremde Familie zu setzen.

Mission impossible?

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2014 12:54
(@psoidonuem)
Registriert

Aber nichts destotrotz, der KV muss lernen mit der KM zu kommunizieren.

Das wäre wünschenswert, aber muss er das?

Oh ja, das muss er. Und wenn er das nicht schafft, dann ist das Kind tatsächlich in der öffentlichen Einrichtung besser dran.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2014 13:05
(@tiefgefallen1987)
Schon was gesagt Registriert

Oh ja, das muss er. Und wenn er das nicht schafft, dann ist das Kind tatsächlich in der öffentlichen Einrichtung besser dran.

Das heisst ja auch das Paare die vor Gericht einen Rosenkrieg führen und alles über ihre Anwälte laufen lassen die Kinder auch besser in eine Öffentliche Einrichtung geben sollten, da ja auch in solchen Fällen KV und KM nicht miteinander reden und alles über den Anwalt laufen lassen .... Uhiii dann sind die Einrichtungen aber alle Voll...

Warum ich das so schreibe, mein Mann muss NICHT mit der KM sprechen, es läuft alles über das JA die werden einen Termin suchen wann die beiden sich jetzt das erste Mal treffen dieses wird in Begleitung des JA und ohne KM und mich statt finden...

Da das Kind nämlich Verhaltensauffällig ist und durch die KM schon beeinflusst wurde wie sich heute heraus gestellt hat bei dem Gespräch mit dem JA, dem Jungen ging das nämlich auch alles zu schnell was die Km da veranstaltet hat.. Er wollte das soo schnell nicht...

Seine Mama hat ihm gesagt er soll das einfach mal machen, denn sonst will der KV keinen Kontakt zu ihm,
wir sind heute im JA fast von den Stühlen gefallen...

Aber ich bin jaaa IRRE das ich das Kind nicht direkt aufnehme und dem Jungen Halt geben will, und ich bin ja nur mit wegbeissen beschäftigt

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.07.2014 13:22
(@schultze)
Rege dabei Registriert

Hallo tief,
entgegen der hier vielfach vertretenen Meinung denke ich nicht, dass ein leiblicher Vater, der durch Unkenntnis über die Geburt des Kindes, daran gehindert wurde eine Vaterrolle einzunehmen, auf jeden Fall dazu verpflichtet ist, dann in die Bresche zu springen, wenn ein großer Teil der Kindheit bereits vorbei ist, und die bisher Verantwortlichen keine Lust mehr haben, weil das Kind schwierig ist. Es ist wünschenswert, wenn er es tut, eine moralische Pflicht hierzu sehe ich nicht. Im Falle deines Mannes sehe ich es allerdings etwas anders, denn:

So nun aber zu unserem Problem der Junge ist neun Jahre alt und war für ihn 9 Jahre nicht greifbar da er es nicht wusste. Der Junge kennt meinen Mann aber als Verwandten. Die Mutter war mit dem Bruder seines Stiefvaters zusammen und auch verheiratet. Er hatte mit der Mutter einen OneNightStand, die Mutter war zu dem Zeitpunkt quasi mit seinem Onkel zusammen.

Da dein Mann über die Geburt des Kindes informiert war, hätte er genauso wie die KM sich mal die Frage stellen können, ob er nicht der Vater des Kindes ist.

Der Exmann der KM hat vor Gericht gesagt das die Kinder beide nicht seine sind , die Km und der soziale Vater haben Zwei. Wovon nun eins das meines Mannes ist. Unterhalt bekommt sie noch garkeinen von uns da will sich das JA noch bei uns melden. Der soziale Vater will sich nicht mehr um das "Kuckkuskind" kümmern !

Die Reaktion des sozialen Vaters legt nahe, dass er nicht wusste, dass seine Exfrau während der Beziehung fremdgegangen ist. Insofern war er wahrscheinlich der einzige Ahnungslose, denn sowohl dein Mann als auch die KM hätten wissen können, dass dein Mann eventuell der Vater des Jungen ist. Insofern ist die Situation hier anders als bei einer KM, die sich vom Vater des Kindes vor der Geburt trennt und dann mit Wissen des Next diesen als Vater eintragen lässt, um sich dann später, wenn das Kind schwierig ist, sich wieder an den leiblichen Vater zu erinnnern.
Daher sehe ich deinen Mann auch moralisch in der Verantwortung sich jetzt um den Jungen zu kümmern. Allerdings sollte das mit Fingerspitzengefühl geschehen. Dass du dabei auch deine Interessen und die eurer gemeinsamen Kinder berücksichtigt sehen willst, ist berechtigt und legitim. Weder du noch eure Kinder haben etwas zu dieser vetrackten Familiensituation beigetragen. Dennoch wäre es fair, dem Jungen eine Chance zu geben. Auch er kann nichts für die vertrackte Familiensituation in die er geraten ist.

Viel Glück
schultze

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2014 04:04
 vj
(@_vj_)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

Hab mir die ganze Geschichte mal durchgelesen und es ist echt heftig kompliziert, was hier grade passiert - für alle Beteiligten.

Da ist ein sehr junger Papa, der erfährt dass er nun ein weiteres Kind hat - von einer volljährigen "Tante", die einen OneNightStand mit ihrem damals minderjährigen (!) Neffen hatte.

Dann seine Frau, mit der er zwei weitere Kinder im Kindergartenalter hat und für die das alles ebenso überraschend kommt.

Zwei kleine Kinder, die noch sehr viel Aufmerksamkeit und Fürsorge von den Eltern brauchen.

Und dann noch ein neunjähriger Junge, der von seinem bisherigen "Papa" plötzlich verlassen und in ein Heim abgeschoben wird und der nun plötzlich damit klarkommen soll, dass der entfernte Verwante, mit dessen Kindern er ein paar Mal bei der Oma gespielt hat, nun sein Papa sein soll.

Wenn man sich in jede dieser Parteien nur ein wenig hineinversetzt, dann merkt man, dass es für diese Situation keine einfache Lösung geben kann.

Das neunjährige Kind plötzlich in die neue Familie hineinverpflanzen - damit wären alle überfordert und es würde mit 90%iger Wahrscheinlichkeit total schiefgehen.
Nicht nur der KV und seine Frau, sondern auch die beiden kleinen Kinder und der Junge selbst würden mit hoher Wahrscheinlichkeit große Probleme mit der neuen Situation bekommen.

Aus den Erfahrungen mit meiner Stieftochter (die mit 8 zu uns gekommen ist) weiß ich, wie schwer es ist, ein neues, schon so großes Kind in die Familie aufzunehmen. Und bei uns waren nicht mal kleine Kinder da, sondern sie war das einzige Kind.
Zusätzlich zu zwei kleinen Kindern würde das Aufnehmen des Jungen eine sehr große Umstellung erfordern und das muss wirklich gut vorbereitet und begleitet werden, damit alle gut damit klarkommen.

Aus meiner Sicht ist also die aktuelle Vorgehensweise durchaus richtig:
Beim JA und den anderen Einrichtungen, die den Jungen bereits kennen und begleiten, Unterstützung einholen und vor allem professionelle Begleitung für den Jungen einfordern.

Der KV und seine Frau sollten sich aktuell mit ganz konkreten Dingen beschäftigen:
- Können wir es uns vorstellen, dass der Junge bei uns wohnt?
- Können wir es uns leisten, dass der Junge bei uns wohnt?
- Wenn der Junge zu uns kommen würde, wo könnte er schlafen, wie kann er zur Schule kommen, wie könnten wir den Alltag umgestalten, damit er sich hier wohlfühlt und gut einleben kann?
- Wo gibt es professionelle Hilfe für uns als Familie, wer kann vielleicht hin und wieder auf die Kleinen aufpassen, damit wir zu Beginn mehr Zeit für den Jungen haben?
- Wie lange und wie oft kann der KV zu Hause sein, damit der Junge eine Beziehung zu ihm aufbauen kann?

Das alles heißt aber noch nicht, dass der Junge wirklich einziehen wird, sondern es sollen nur Pläne gemacht werden, damit alles rasch gehen kann, wenn es so weit ist.

Parallel sollten natürlich die Gespräche mit dem JA laufen:
- Welche Unterstützung bekommt der Junge aktuell?
- Ist sichergestellt, dass er gut und kompetent begleitet wird?
- Warum ist er im Heim, was ist vorgefallen?
- Welche Optionen für die Zukunft gibt es aus Sicht des JA?

Und all diese Überlegungen haben nichts damit zu tun, dass der Junge nicht erwünscht wäre oder man ein "Rundum-Sorglos-Paket" haben möchte - sondern es ist schlicht und einfach so, dass gute Vorbereitung die Chancen vergrößert, dass alles gut läuft.
Damit es nicht nach dem Spruch "Gut gedacht und schlecht gemacht..." läuft, sondern dass dem KV und seiner Frau die Verantwortung für alle klar ist:
Verantwortung für sich selbst, für die beiden eigenen Kinder und für den Jungen.

Und diese Verantwortung wahrzunehmen bedeutet: sich gut vorzubereiten.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

lg
vj

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2014 16:45
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich  kann vj nur zustimmen, Verantwortung übernehmen ja, aber auch nichts überstürzen.

Wichtig ist, dass der Junge die Wahrheit erfährt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Vermutlich wird das zunächst neue Probleme schaffen.

Den Jungen in der Einrichtung belassen, sich aber dafür interessieren wie er sich dort macht und zumindest mit dem Umgang anfangen, z.B. am Samstag oder Sonntag, um zu sehen  wie man miteinander klar kommt und schlicht miteinander zu kommunizieren.

Weiterhin mit dem JA zusammenarbeiten und versuchen ein normales Verhältnis zur KM aufzubauen.

Wenn das geschafft ist, habt ihr schon viel erreicht.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2014 17:37
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