Hallo zusammen,
ich bin eine mittlerweile hilflose Mutter eines 4-jährigen Sohnes.
Als ich ihn bei seinem Vater lassen musste war er zwei . . .
Mein Ex, ich nenne ihn mal Fritz, neigte schon während unserer ganzen
Beziehung zu Wutausbrüchen und Gewalt. Nicht selten trafen seine Fäuste mich.
Ich war 8 Jahre lang zu schwach und zu sehr eingeschüchtert um Fritz zu verlassen.
Als unser Kind unterwegs war dachte ich, daß sich alles ändern wird und wir endlich ein „normales“ Leben führen können. Doch ich hatte mich gründlich geirrt.
Damit Fritz weiterhin seiner Lieblingsbeschäftigung ( dem Nichtstun ) nachgehen konnte, musste ich gleich nach dem Mutterschutz arbeiten gehen. Nach Außen hin sah alles Prima aus! Der verständnisvolle Vater! Niemand wusste, wie es wirklich aussah . . .
Ich arbeitete von morgens bis abends in einem Büro, ging danach zum Putzjob damit wir irgendwie über die Runden kamen. Fritz verlangte ein großes Auto, ( daß wir das nur ein mal im Monat betanken konnten, und ich es nicht benutzen durfte, merkte natürlich keiner ) Taschengeld und natürlich seine Freiheit.
Am Wochenende hatte ich endlich Zeit für mein Kind. Ich genoss jede Minute mit meinem kleinen Schatz! Auch wenn ich nicht glaube, daß Fritz schlecht mit unserem Kind umging, sicher konnte ich nicht sein. Umso mehr freute ich mich auf die Wochenenden.
Als mein kleiner Schatz 2 war, fiel mir auf, daß er es merkte und verstand, wenn sein Vater mal wieder auf mich los ging. Das wollte ich auf keinen Fall!! Das gab mir die Kraft Fritz zu verlassen. Leider ohne meinen Sohn . . . Diesen Fehler werde ich mir mein ganzes restliches Leben nicht verzeihen. Fritz setzte mich sehr unter Druck, er werde den kleinen Entführen und mit ihm ins Ausland gehen. Dann sehe ich mein Kind niemals wieder. Ich glaubte ihm, er war dazu fähig. Also einigte ich mich mit ihm, daß ich unser Kind sehen kann, wann immer ich möchte, er aber bei seinem Vater leben kann. Aus heutiger sicht kann ich sagen, daß ich es hätte damals schon besser wissen sollen . . .
Es klappte genau 3 Monate, dann war der Frieden vorbei und der Krieg begann . . .
Er fing an zu behaupten, daß ich mein Kind misshandele und es ständig prügele.
( Dazu fällt mir ein Sprichwort ein : Was ich selber mach und tu, daß traue ich auch dem Anderen zu ) Es stimmt natürlich nicht! Ich habe mein Kind niemals angerührt! Aber wenn solche Vorwürfe erst mal im Raum stehen, bleiben sie für immer.
Wir zogen vor Gericht. Die Richterin entschied damals, daß unser Sohn bei seinem Arbeitslosen Vater besser aufgehoben ist als bei mir, die ja den ganzen Tag nicht zu Hause ist.
Er bekam das Aufenthaltsbestimmungsrecht, ich die Umgangswochenenden . . .
Das hatte ich nun davon, daß ich lieber arbeitete statt Vater Staat auf der Tasche zu liegen.
Mittlerweile streiten wir uns seit zwei Jahren. Ich sehen meinen Sohn, dank eines Gerichtsbeschlusses, alle 14 Tage am Wochenende. Es ist nicht viel, aber zwischendurch durfte ich meinen Sohn mehrere Monate gar nicht sehen.
Wenn es nach Fritz ginge, wäre es für das Kind das Beste, wenn der Kontakt ganz abbricht. Der Kleine soll in Ruhe und Geborgenheit aufwachsen. Gehr das ohne Mutter? Die neue Partnerin wird mich hoffentlich nicht ersetzen.
Obwohl wir ein gemeinsames Sorgerecht haben, weiß ich nicht bei welchen Kinderarzt unser Kind untersucht wird, ob er überhaupt untersucht wird, ich habe außerhalb der Umgangswochenenden keinen Kontakt zu meinem Kind. Telefonate werden abgeblockt, jegliche Versuche ein zusätzliches Treffen zu erbetteln abgeschmettert. . .
Fritz macht was er will, und ich habe große Angst mein Kind ganz zu verlieren.
Alle Möglichkeiten die mir bekannt sind, wie Jugendamt, Anwalt, Gericht, habe ich schon ausgeschöpft. Helfen konnte bislang keiner. .
Das Jugendamt sagt, daß er aufgrund des gemeinsamen Sorgerechts sich mit mir absprechen müsste und mir alle Informationen über unser Kind zur Verfügung stellen müsste, aber wenn er es nicht tut, ja dann kann man da wohl nichts machen. Dann bleibt nur noch das Gericht und das alleinige Sorgerecht. Dass die Gerichte heillos überlaufen sind und sich das ganze immer mehr in die Länge zieht, brauche ich wohl keinem hier erzählen.
Als letzte Möglichkeit sieht das Gericht nun ein „ Kinderpsychologisches Gutachten“, welches zeigen soll, wer von uns beiden Eltern eher in der Lage ist, ein Kind zu erziehen.
Ich weiß nicht was dabei rauskommt. Ich habe nur noch angst. Angst, daß Fritz dort genau so Lügt und Betrügt wie er es schon sein ganzes Leben macht.
Ich habe leider nur die Wahrheit anzubieten und die ist nicht besonders spektakulär. . . .
Ein einfaches, liebevolles Leben.
Hallo,
verstehe ich das richtig: du hast einen Antrag bei Gericht gestellt, dir die alleinige elterliche Sorge zu übertragen? Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wäre hier ausreichend. Und wie lautet der Begutachtungsauftrag des Gerichts konkret?
/elwu