Ich habe meine Geschichte auch in ein anderes Forum gestellt. Ich habe gelesen, dass dies nicht gerne gesehen wird. Ich hoffe dennoch auf Hilfe, Ratschläge oder irgendwelche Tipps, da ich derzeit so verzweifelt bin, dass ich nicht mehr weiter weiß. Die einzige Möglichkeit zu handeln, ist mir einen guten Therapeuten zu suchen, und sogar das ist aufgrund der Wartezeiten schwierig. ich habe viele Beiträge über ausweglose Geschichten gelesen, und das ist nicht gerade ermutigend.
Täglich ändern sich die Vorzeichen meiner Handlungsoptionen, vom Hoffen auf Versöhnung (heute mal wieder nach einem Telefonat zunichte gemacht) bis zur Rückkehr nach Venezuela (weiß blos nicht, was ich da machen soll).
Ich bin seit nunmehr fast 14 Jahren (immernoch) mit einer venezolanischen Staatsbürgerin verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Kinder (S**** 7, *,****3) hervorgegangen, welche in Venezuela geboren sind, zweisprachig sind und die venezolanische sowie deutsche Staatsbürgerschaft genießen. Der Lebensmittelpunkt der Kinder war und ist Caracas.
Im Mai 2006 bin ich nach 7,5 Jahren Auslandstätigkeit in Venezuela (Caracas) nach Deutschland zurückgekehrt, um mich im Alter von 37 Jahren beruflich neuzuorientieren und meiner Familie eine größere soziale Stabilität und gesicherte Zukunft zu bieten. Meine Ehefrau stimmte der Entscheidung zu und sicherte mir zu, mir nach meiner beruflichen Etablierung mit den gemeinsamen Kindern nachzufolgen. Wenige Wochen vor meiner Abreise eröffnete sie mir jedoch, dass sie ihre Meinung geändert habe. Da ich meine Stellung bereits gekündigt und übergeben hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als dennoch das Land zu verlassen, um die Existenz meiner Familie weiterhin finanziell zu sichern. Der venezolanische Arbeitsmarkt hätte mich kurzfristig und wohl auch langfristig nicht aufgenommen. Zudem musste ich zum Wohle der Familie und der Kinder diese Entscheidung treffen, da ich mich in Venezuela in einem Angestelltenverhältnis zu örtlichen Konditionen befand, welches keinerlei Rücklagen oder finanzielle Verbesserungen erlaubte. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Gefahren der venezolanischen Hauptstadt (als gefährlichste Stadt der Welt eingestuft), der fehlenden Altersvorsorge und der konkreten gefährlichen Erlebnisse (Kreuzfeuer, Entführung durch die Polizei, Erpressung, Mordfälle im beruflichen Umfeld, Entführungsdrohungen an Familienangehörige, etc.) hielt ich an der ursprünglich unterstützten Entscheidung fest. Ich ging daher davon aus, dass meine Frau ihre Meinung erneut ändern würde, sobald ich mich beruflich in Deutschland etabliert hätte, zumal ihre Herkunftsfamilie die Entscheidung begrüßte und mit mir die Hoffnung hegte, dass unsere langjährige Ehekrise sich in einem neuen und stabilen Umfeld (auch durch Hilfe und Beratungen) auflösen könnte.
Die Ehe war (und ist) stark zerrüttet, was sich seit Beginn des ersten Kindes aufgrund unüberbrückbarer interkultureller Differenzen (Vaterrolle) manifestierte. Bis Oktober 2006 (Herbstferien) wurden diese Hoffnungen durch die Bemerkungen meiner Schwiegereltern und des familiären Umfelds genährt, nicht aber von meiner Ehefrau. Niemand kann die Entscheidungsfindung meiner Frau nachvollziehen. Sie zeigt eine überaus große Unsicherheit und Instabilität in ihrem Verhalten. Letztlich ist die Entscheidung meiner Frau nicht nur in der Zerrüttung der Ehe begründet, sondern auch, weil sie sicherlich Ängste hat, sich in einer Ehekrise den Anforderungen in Deutschland zu stellen. Diese Ängst sind nachvollziehbar, obwohl sie fließend Deutsch spricht und bereits 5 Jahre in Deutschland mit mir gelebt und gearbeitet hat. Um diese Entscheidung aber vor sich und ihrer Familie und wohl langfristig auch vor den Kindern zu rechtfertigen und dem latenten sozialen Druck ihres Umfeldes standzuhalten, welches davon ausging, dass sie mir schließlich folgen würde, kreiert sie nun Szenarien, in denen ich sie bei einem Besuch im Dezember schlecht behandelt habe (absurd, da meine letzte Chance) und ihr drohe, ihr die Kinder wegzunehmen (absurd, da ich fast keine rechtliche Handhabe habe). Dies fällt bei einigen Familienmitgliedern auf fruchtbaren Boden (Schwester, Tanten) sodass reichlich Öl ins Feuer gegossen wird, was meine "Schuld" an der Zerrüttung der Ehe anbelangt. Dies widerum führt zu zunehmenden geplanten Aggressionen gegen meine Person, die vor den Kindern ausgetragen werden (zuletzt bei einem Besuch in Venezuela während der Osterferien). Zudem unterbindet sie den telefonischen Kontakt zu den Kindern durch Unterbringung bei Familienangehörigen. Feste Zeiten des telefonischen Kontaktes zu vereinbaren war während der vergangenen 11 Monate nicht möglich. Sämtliche Fotos von mir sind aus der Wohnung der Kinder verschwunden. Der Vater wird nicht thematisiert. Es werden Entscheidungen getroffen (Schulwahl/Katechismus-Unterweisungen für den Sohn), ohne mich zu beteiligen oder zu informieren.
Bislang habe ich durchschnittlich 700 Euro Unterhalt pro Monat geleistet, was für venezolanische Verhältnisse überdurchschnittlich viel ist. Ich habe eine komplette 100qm Wohnung mit zwei Kinderzimmern eingerichtet (das Nest war gebaut), alles in der Hoffnung, meine Frau würde unserer Ehe und unserer Familie eine Chance geben. Diese Wohnung werde ich nun aufgeben müssen. Es ist aber geplant, wenn auch zweifelhaft, dass die Kinder die Sommerferien in Deutschland verbringen werden, und ich würde dann dem ausdrücklichen Wunsch meines Sohnes nachkommen, die Wohnung zu behalten. Meine Frau setzt ihre weiteren Unterhaltsforderungen gegen das Besuchs- und Umgangsrecht ein (Geld gegen Kinder). Es gibt aber keine gerichtliche Entscheidung. Keine der Seiten hat bislang die Scheidung eingereicht. Von meiner Frau ist dies auch nicht zu erwarten, da die derzeitige Situation bequem für sie ist. Die gesetzliche Situation, sowohl in Deutschland als auch in Venezuela ist mir bekannt. Allenfalls, wenn ich die Scheidung einreichen und in Deutschland nach venezolanischem Gesetz entschieden würde, könnte ich das Sorgerecht - ausschließlich für meinen Sohn- durch ein in Deutschland anhängliches Sorgerechtsverfahren erreichen, wenn dieser glaubhaft versichert, dass er bei seinem Vater bleiben möchte. Dies ist denkbar. Beide Kinder hängen sehr an mir und leiden unter der Trennung, da ich der aktivere Elternteil bezüglich der Erziehung bin (war).
Ich habe lange gebraucht, um den Gedanken zuzulassen, dass die Kinder besser bei mir aufgehoben wären und zwar nicht aufgrund der Lebensumstände in Venezuela, sondern weil ich der festen Überzeugung bin, besser für die Kinder sorgen zu können.
Zudem war meine Tochter bereits 5 mal stationär im Krankenhaus, immer wegen Nierenbecken- Entzündungen, immer mit neuen Diagnosen und Therapien, die schließlich in der neusten Therapie "viel trinken, oft auf die Toilette gehen" mündeten. Ich sehe die medizinische Betreuung als ausgesprochen schlecht an und mache mir große Sorgen. Außerdem nimmt meine Frau die Kinder mit zur Arbeit. Sie arbeitet in einem Elendsviertel von Caracas, das sehr gefährlich ist. Die Menschen dort kennen sie und wissen, dass ihr Mann Europäer und Euro-Verdiener ist. Ich habe Angst, dass die Kinder entführt werden könnten.
Leider habe ich fast keine Handlungsoptionen. Meine Frau hat mich sozusagen "ausgetrickst", indem sie mich meine Reisevorbereitungen hat treffen lassen und mir dann eröffnete, nicht nachzukommen. Sie hat sozusagen alles richtig gemacht, hat sie mir doch kurz vor Abreise gesagt, dass sie nicht kommen würde. Nun stellt sich das ganze so dar, dass ich die Familie verlassen hätte.
Nach einem Telefonat bin ich mal wieder am Boden. Mein Sohn wollte nach kurzer Zeit nicht mehr mit mir sprechen. ich habe diese Woche 15 Anläufe gestartet, um die Kinder überhaupt anzutreffen. Meine Tochter sagte erst gar nichts, dann ein leises "komm"... und nach einigen Sekunden Stille wieder "komm". Es zerreißt mir das Herz. Sie wollte mir dann ihre Mutter geben, die ihr schlicht und einfach sagte, dass sie nicht mit mir sprechen wolle. ich wollte sie auch nicht sprechen aber hätte es getan, weil meine Tochter es wollte.
Ich weiß nicht mehr weiter...
Bitte keine Realnamen schreiben, Boardregel Nr.2.
Moin,
Ich habe meine Geschichte auch in ein anderes Forum gestellt. Ich habe gelesen, dass dies nicht gerne gesehen wird. Ich hoffe dennoch auf Hilfe, Ratschläge oder irgendwelche Tipps,
Dein Thema ist derart speziell, weswegen es vollkommen in Ordnung ist!
Es liest sich nicht gut, ehrlich. So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass du nur eine sehr sehr sehr geringe Chance hast, deine Kinder nach Deutschland zu bekommen. Wende dich bitte via E-Mail an den webmaster von http://www.kindesentziehung-ausland.org/. Er ist Spezialist in Fragen zu binationalen Ehen und selbst mit einer Lateinamerikanerin verheiratet gewesen. Du findest auf der HP auch die Möglichkeit, einer Mailingliste beizutreten, in der ishc über Möglichkeiten und Chancen ausgetauscht wird.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!