Mein geschiedener Mann hat vor ca. 5 Monaten unsere beiden Kinder (5 u. 8 Jahre) nach einem Schwimmbadbesuch nicht nach Hause gebracht. Er befindet sich aller Wahrscheinlichkeit in seinem Heimatland, der Türkei. Sein Aufenthaltsort konnte jedoch noch nicht ermittelt werden. Wer hat diesbezügliche Erfahrungen und kann mir Adressen/Tips für die Suche in der Türkei geben. Vielen Dank, Anne
Hallo Anne,
5 Monate Kindesentziehung und Du schreibst hier anonym, statt die Fotos Deiner Kinder und des Entführers zu veröffentlichen und natürlich die Namen? Sorry - das kann ich nicht verstehen.
Du mußt Doch weit mehr Informationen haben, als Du hier nach 5 Monaten erfragst?
Jedenfalls schwinden Deine Chancen auf Rückführung und Sorgerecht mit der Dauer der Entziehung - mit 5 Monaten ist schon sehr viel Zeit verstrichen.
Warum fährst Du nicht hin? Der Vater ist Türke?
H.
Danke für Deine Antwort, H.,
natürlich bin ich in den letzten 5 Monaten nicht untätig gewesen. Doch über all dies zu berichten, würde den Rahmen sprengen. Ich habe meine Anfrage zunächst sehr knapp gehalten, um ganz allgemein Kontakt zu Elternteilen zu erhalten, die ähnliches erlebt haben oder noch erleben. Ich denke nicht, daß es mich einen Zentimeter weiter an meine Kinder heranführen würde, wenn ich hier im Forum ihre Namen veröffentliche.
Trotzdem kurzer Sachstand: Ich teile mir mit meinem geschiedenen Mann das Sorgerecht, mir wurde jedoch vor 11 Monaten das Aufenthaltsbestimmungsrecht übertragen. Ebenfalls habe ich einen richterlichen Beschluß über die Widerrechtlichkeit der Verbringens der Kinder ins Ausland. Das Verfahren nach dem HKÜ habe ich bereits eingeleitet, jedoch nützt dies alles nichts, solange der Aufenthaltsort der Kinder nicht bekannt ist. Mein geschiedener Mann ist türkischer Staatsbürger, die Kinder haben wahrscheinlich mittlerweile auch die türkische Staatsangehörigkeit. Mein Sohn ist schulpflichtig, wird jedoch, wenn überhaupt, von einem Privatlehrer unterrichtet. Ermittlungen bei und über die Verwandten waren bisher ohne Erfolg. Ich habe sehr viel Vermittelndes unternommen, um ihm eine Rückkehr zu ermöglichen. Doch eine vernünftige Auseinandersetzung und Problemlösung war bisher nicht möglich. Er meldet sich sporadisch telefonisch (Telekomfangschaltung war bisher ohne Erfolg), doch meist stellt er nur Forderungen (Schicke mir Geld; übertrage mir das Sorgerecht) oder droht (verhalte Dich ruhig, sonst schicke ich Dir ein paar Tschetschenen) oder beleidigt mich.
Ich suche auf diesem Wege Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch, insbesondere was die Türkei betrifft. Bin dankbar für jeden ernstgemeinten Tip.
Anne
hallo Anne
das hört sich nicht gut an. aber gibt es denn keine Chance den Aufenthaltsort festzustellen? vermute du hast längst daran gedacht Freunde und Bekannte einzuschalten, die sich in der Gegend aufkennen. Was ist mit der Familie von Ihm etc?? ich will nur darauf hinweisen, dass auch solche Wege manchmal nützen, Seitens des HKÜ kannst du nicht mti solchen ermittlungen rechnen. Es gab auch schon Fälle wo ein Detektiv hinterhergeschickt wurde etc...
Einige Beziehungen Richtung Türkei habe ich auch.. frage mich nur ob dir das was nützt. Tatsache ist auf jeden Fall , dass du auch andere Möglichenkeiten wahrnehmen mußt. Als eine biete ich dir an in der Auslandsliste sofort in die Mailingrunde einzusteigen, da da doch viele Verbindungen und ähnliche Fälle zu finden sind. Wenn du das willst melde dich am besten sofort bei mir
esdrujula@web.de
und gucke bitte auch in die Länderliste der auslandslisten HP,dort habe ich mal rechtliche Frage zur Türkei zusammengestellt, vielleicht hilft dir das was. auch die Urteilssammlung gibt Anhalte..
ich glaube , dass du auf jeden Fall das HKÜ weitertreiben musst und gleichzeitig andere Wege suchen musst. Vielleicht kann dir die Liste dabei behilflich sein, ohne jedoch zu hohe Erwartungen wecken zu wollen
ayuda
moderator
und bürgerlich ULI
Hallo Anne,
ich konnte zunächst nicht glauben, dass Du es nach 5 Monaten quasi "diskret" behandelst.
Ich habe 1999 meine Tochter aus Argentinien geholt, daher weiss ich: Es gibt in solchen Fällen gibt es nur eine Chance: Öffentlichkeit. Andere haben mir das bestätigt.
Du mußt zunächst massiv in die deutsche Presse und zwar mit Fotos, Namen quasi einer eigenen "Fahnung". Warum: Weil die Haager Behörde tatsächlich erst wirklich aktiv wird, wenn Du weißt wo die Kinder sind. Weil die Polizei sowas als "innerfamiläre Angelegenheit" betrachte, und sehr wenig Ermittlungen unternimmt (z.B. selten Öffentlichkeitsfahndung).
Als bei mir erst mal ein Fernsehteam im Spiel war, ermittelte plötzlich Interpol Südamerika, gab es eine Verhaftung in Deutschland und es gab peu a peu Informationen die letztlich zum Aufenthaltsort des Kindes führten. Nach Auffinden des Kindes war das Haager Rückführungsverfahren binnen 24 Stunden durchgezogen. All das *NUR* wegen Öffentlichkeit
Bedenke: die Türkei will sich westfreundlich präsentieren, das kann ein Vorteil sein.
Zum Thema "Detektiv": Da hab ich bislang nur Negatives gehört - insbesondere rate ich Dir von einem teuren bayr. Anwalt ab. Besser wäre wohl, Du könntest es arrangieren, dass ein türkischer Landsmann vor Ort die Verhältnisse näher betrachtet und so evtl. den tatsächlichen Aufenthalt rauskriegt.
>Ich denke nicht, daß es mich einen Zentimeter weiter an meine Kinder heranführen würde, >wenn ich hier im Forum ihre Namen veröffentliche.
Aber in der breiten Öffentlichkeit. Dann ist das hier aber auch kein Problem mehr.
> Ebenfalls habe ich einen richterlichen Beschluß über die Widerrechtlichkeit der
> Verbringens der Kinder ins Ausland.
Ein ausländisches Gericht, kann diesen Beschluss ggf. verlangen. Du brauchst ihn wohl auch in der Landessprache, wenn die Kinder gefunden sind. In Argentinien war eine Apostille erforderlich, die die Echtheit des Urteils und die Glaubwürdigkeit des Dolmetchers bestätigt.
>Das Verfahren nach dem HKÜ habe ich bereits eingeleitet, jedoch nützt dies
> alles nichts, solange der Aufenthaltsort der Kinder nicht bekannt ist.
Papier ist geduldig - der Generalbundesanwalt hats damit nicht grad eilig.
Du mußt die Kinder selber finden. Im Fall einer Entführung nach Mexiko lief dies tatsächlich über Hinweise im Internet und Medien. In einem weiteren kanadischen Fall ebenfalls.
Die Polizei wird Dir Deine Kinder nicht bringen.
> Mein geschiedener Mann ist türkischer Staatsbürger, die Kinder haben
> wahrscheinlich mittlerweile auch die türkische Staatsangehörigkeit.
Keine Meldepflicht in der Türkei? Würde mich wundern.
> Ich habe sehr viel Vermittelndes unternommen, um ihm eine Rückkehr zu ermöglichen.
Wenns mal soweit ist, hilft das leider nichts mehr. Die Verwandtschaft in unserem Fall der Mutter hielt zusammen wie Pech und Schwefel. Niemand "wußte was".
> Doch eine vernünftige Auseinandersetzung und Problemlösung war bisher nicht möglich.
Vergiss es, das ist jetzt auf der Ebene von Straftat, Entführung und das 5 Monate lang.
>Ich suche auf diesem Wege Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch,
>insbesondere was die Türkei betrifft. Bin dankbar für jeden ernstgemeinten Tip.
Meine Erfahrungen beziehen sich nicht auf die Türkei. Mein erster Gedanke war, ob die Türkei ebenso wie islamische Staaten mit dem Sorgerecht verfährt und welche Chancen Du da als Frau dort hast.
Hans-Jürgen (vormals H.)
Eigentlich bin ich froh, mich nicht mehr so viel mit dem Thema zu befassen....
Das verfolgt einen Jahre.
Ich danke Dir, Hans-Jürgen, für die Mitteilung Deiner Erfahrungen und ich kann mir denken, daß, auch wenn man es "hinter sich hat", man trotzdem jahrelang unter den Geschehnissen leidet.
Die Öffentlichkeit, sprich Boulevardpresse, will ich so lange wie möglich raushalten, weil ich nicht weiß, ob ich dem Presserummel gewachsen bin. In den letzten Monaten haben sich einige gute Freundschaften rauskristallisiert, Menschen die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen und mir den Rücken stärken. Aber es gibt leider auch viele, denen dient man als Sensationsobjekt. Die fühlen sich gleich viel besser, wenn sie mitbekommen, wie schlimm manchen Dinge verlaufen können. Und meine Kinder einer breiten Masse als "Sensation" auszusetzen, will ich vermeiden. Jedoch habe ich doch schon in Erwägung gezogen, in der Türkei selber mit ein paar großen Zeitungen Kontakt aufzunehmen. Denn die Polizei konnte leider nichts ermitteln. Eine Meldepflicht gibt es leider in der Türkei nicht, so daß man prima untertauchen kann. Auch bei den Schulen Fehlanzeige. Die Botschaft hat mir mitgeteilt, daß es ca. 2000 arbeitslose Deutschlehrer gibt, die als Privatlehrer tätig sein können. Wahrscheinlich ist nun wirklich der Schritt in die (zumindest türkische) Öffentlichkeit angesagt. Ich werde übrigens in den nächsten Zeit in die Türkei fliegen und versuchen vor Ort einige Dinge anzuleiern.
Sehr zu schaffen macht mir die Einflußnahme meines Ex auf die Kinder, insbesondere unseren 8-jährigen Sohn manipuliert er massiv. Einmal hat er ihn ans Telefon gelassen und mein Sohn sagte zu mir: "Mama, Du weiß, wir haben sehr viel zurückgelassen, uns geht es nicht gut. Verkauf doch die Wohnung und schick uns Geld. Außerdem bin ich ziemlich sauer, daß Du uns von der Polizei verfolgen läßt." Er meint weiter, unsere 5-jährige Tochter würde gar kein Deutsch mehr können und mit ihr dürfe/könne ich nicht reden. Er wolle nicht, daß die Kinder christlich erzogen werden ( Religion war in den ersten 10 Jahren unserer Ehe nie ein Problem) oder auch nur christlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Wenn ich ihm das Sorgerecht übertragen würde, könnte ich die Kinder jederzeit besuchen, aber die Kinder könnten nicht mich besuchen, insbesondere nicht die Tochter, falls ich jemals eine neue Partnerschaft eingehen würde. Je länger die Kinder ausschließlich seinem Einfluß ausgesetzt sind, um so größer, so denke ich, werden ihre seelischen Leiden. Sie bekommen ein vollständig falsches Frauen- und Mutterbild vermittelt und ich verzweifle manchmal schier ob meiner Machtlosigkeit.
Es ist wie ein schrecklicher Albtraum, doch es ist die Realität. Doch als seelisches Wrack werde ich nichts erreichen, und obwohl ich von Natur aus nicht zur Kämpferin sondern eher zur beschwichtigenden Vermittlerin neige, stimme ich Dir zu und habe erkannt, daß leider Kampf angesagt ist.
Ein Gedanke taucht auch immer wieder auf und läßt mich manchmal zögern: Gesetzt den Fall, die Rückführung klappt, wie gestaltet sich das weitere Leben? Die Probleme mit dem Ex sind ja dadurch nicht beseitigt. Einsicht ist in seiner Besessenheit nicht zu erwarten. Ich habe schon einmal das Messer am Hals gehabt und er hat wiederholt gesagt, ich könne froh sein, daß er weit weg ist und nicht noch Schlimmeres passiert sei. Wie kann ich mit den Kindern ein "normales" Leben führen? Wenn er zu sich käme, bereuen würde, wäre ich sogar mittlerweile bereit, daß die Kinder bei ihm leben könnten, in Deutschland oder auch Österreich, wenn ich nur regelmäßig Kontakt zu den Beiden hätte. Aber so, wie er derzeit ist, ist er nicht erziehungsfähig. Überträgt seine Probleme, seinen Haß, seinen Kummer auf die Kinder quasi als Partnerersatz.
Hat jemand Erfahrung, wie das "Leben danach" aussehen kann? Hört der Streß irgendwann mal auf. Wann muß man, um den Kindern das Gezerre zu ersparen, Schluß machen und sich mit der Situation abfinden. Um jeden Preis kämpfen??
Eine traurige Anne
Hallo Anne,
ja, es ist eine Zeit des Kampfes und nur diesen Weg kannst du gehen. Du hast noch ein Leben vor dir und dein Gewissen ist der stete Begleiter. Wie würdest du vor dir selbst bestehen können, wenn du nicht alles aber auch wirklich alles versuchst?
Sollten die Kinder zu dir kommen so wäre es in Anbetracht der Übergriffe und Ankündigungen deines Mannes durchaus denkbar, dass ihr einen neuen Namen annehmt und euer weiteres Leben dann jedoch ohne die alten Freunde leben müsst und deine Familie auch nicht unbedingt den heutigen Kontakt zu dir halten kann. Ich meine, von einem Fall zu wissen, in dem es so gemacht wurde. Erkundige dich beizeiten, damit zumindest in diesem Punkt eine Beruhigung eintreten kann.
Dir und deinen Kindern alles erdenklich Gute.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
hallo Anne
du bist ja nun in der Liste mit drin..
nur soweit, das Leben danach, finde ich , steht noch nicht zur Debatte, erstmal das Problem lösen. Aber nur soviel, das Leben danach habe ich bereits , und das ist lösbar. Da gibt es viele Möglichkeiten und da würde ich mir keinen Kopf drüber machen, Von begleitetem Umgang bis zu dem Punkt das der andere Elternteil plötlich kaum noch Interessa an den Kinder hat, weil der Machtkampt vorbei ist, gibt es alles. Bei mir ist das zuletzt erwähnte eingetroffen und ich muss die Mutter nun fast nötigen und darauf hinweisen, dass es noch ein Kind gibt, Aber wie gesagt, das ist für später und regelbar.
uli
Hallo Anne,
nochmal ganz kurz als Reaktion auf das von Dir Geschriebene:
1. Du bist "kein Kämpfertyp". Ich denke Du wirst entweder ein Kämpfertyp an dieser Sache werden, oder eben Deine Kinder verlieren. Wenn Du nicht alles tust was Du kannst, wirst Du es Dir ewig vorwerfen.
2. Die Zeit "danach" ist die Zeit danach. Jetzt mach das Du die Kinder findest.
Nr. 1. Das geht NUR mit Presse. Und es ist sch.....egal mit welcher Presse.
Frage nicht, ob die Presse Dir gefällt, entscheide danach ob es nützt die Kinder zu finden (nicht Alles nützt was Privatsendern einfällt).
Von mir aus auch die Hüriyet. Aber aggressiv mit Foto und Namen (nicht aggressiv im Stil, aber in der stringenten Vorgehensweise).
Nu wenn Du absolut klar und stringent dieses Ziel verfolgst, dass die Kinder nach Hause kommen, wird dieser Funke auf Andere überspringen und Du z.B. in der Türkei hilfen kriegen.
Es ist nicht die Zeit um zu resignieren, jedenfalls wenn Du Dir sicher bist dass die Kinder SCHNELLSTMOEGLICH nach Hause gehören.
Ist Dir eigentlich klar dass die Haager Behörde nach 12 Monaten die Kinder nicht mehr zurückführen muss, sondern im Ausland lassen kann?
Alles Gute
Hans-Jürgen
Erste e-mail-Kontakte zur türkischen Presse habe ich bereits hergestellt, Flug in die Türkei ist schon gebucht!
Ich höre jeden Tag die Uhr ticken!
Im Alltag funktioniere ich noch ganz gut, aber mein Herz blutet.
Nur meine ständige Aktivität verhindert, dass ich in schwarze Löcher falle.
Danke für Euren Motivationsanstoß.
So ganz verdrängen kann ich jedoch auch die Gedanken an das "Leben danach" nicht, denn in meinem Fall ist da einfach das entziehende Elternteil, also mein Ex-Mann, in einer extremen psychischen Verfassung.
Gewaltbereit, weil seine "verlorene Ehre" gerächt werden muß. (Eine Ehe kann nur durch Tod geschieden werden !) Ich habe nach 13 Jahren Ehe die Scheidung eingereicht und seit diesem Zeitpunkt ist er total durchgedreht.
Ich bin im März nach nur einem Monat nach Scheidungsantrag aus Härtegründen geschieden worden.
Ich habe, da man ja auch nach einer Trennung Vater und Mutter bleibt, also der Eltern/Kindkontakt weitgehendst normal fortgeführt werden sollte, ihm nie den Kontakt zu den Kindern verwehrt.
Ganz kurz gab es betreuten Umgang, dann unbetreuten Umgang. Aber da er sich im Umgang mit den Kindern (und auch generell) an keine Regelungen halten will, hat es nie gut geklappt. "Ich hole meine Kinder, wann ich will!!"
Da wurden die Kinder nachts um 4.00 Uhr nach Hause gebracht oder man klingelt abends um 21.00 Uhr und verlangt, die Kinder zu wecken, damit er gute Nacht sagen kann.
Feste Tage/Zeiten können nicht ausgemacht werden, da er ja selbstständig ist und nie etwas planen kann! Dann hetzt man den Sohn gegen die Mutter auf (mach Deiner Mutter das Leben zur Hölle!)
Also muß ich bei all meinen Handlungen auch die Überlegeungen mit einbeziehen, welche Reaktionen von seiner Seite aus zu erwarten sind. Und da kann es ganz massive Reaktionen geben, wie ich leider schon erfahren mußte.
Und ein Leben im Untergrund, neue Identität, neues Leben, Abbruch von Familie und Freunden - sowas entscheidet man nicht innerhalb von einer halben Stunde. Da muß man ganz viel abwägen,
tausende von Konstellationen durchspielen.
Anne
> Erste e-mail-Kontakte zur türkischen Presse habe ich bereits hergestellt, Flug in die
> Türkei ist schon gebucht!
Herzlichen Glückwunsch. Sieh dass Ihr heil zurückkommt (da scheint mir türkische Hilfe ein Muss). Du gehst davon aus dass er kein Internet verfügbar hat und schreibst das deshalb hier so genau und öffentlich was Du vorhast?
>So ganz verdrängen kann ich jedoch auch die Gedanken an das "Leben danach" nicht,
>denn in meinem Fall ist da einfach das entziehende Elternteil, also mein Ex-Mann, in
>einer extremen psychischen Verfassung.
Nicht dass das nicht auf fast alle solchen Fälle zuträfe... Aber Bedrohung mit einem Messer
hatte ich bislang gottlob nicht.
Jedenfalls ist bei positivem Ausgang vom Umgangsausschluß über betreuten Umgang bis hin zur allmählichen Normalisierung Alles drin. Da ich beliebig verantwortungslose JA-Bearbeiter kennenlernen mußte, mußt Du selber beurteilen wozu Deine neigen werden. Wahrscheinlich helfen Dir die geschilderten Umstände und der Fakt dass er keine Frau ist.
Wenn sie ihn in Deutschland erwischen geht er vermutlich erst mal in den Knast (U-Haft).
Üblich sind aber Bewährungsstrafen. Du hast sicher Strafantrag gestellt? Gibt es einen Haftbefehl (v.a. International? dränge darauf, das stärkt Dir den Rücken im Ausland enorm. Wird aber nicht einfach sein, weil das den deutschen Staat was kostet (50000 SFr)).
Wenn ultimativ das Sorgerecht gefordert wurde, könnts auch Geiselnahme sein. So ein Urteil gabs in München 1999.
> Und ein Leben im Untergrund, neue Identität, neues Leben, Abbruch von Familie und
Den Aufwand treibt unser Staat wegen einem Kind sowieso nicht, geht ja nicht um Geld!
Ich meine dass Deine diesbezüglichen Überlegungen berechtigt sind und weiss von einem Fall wo man genau deshalb trotz schärferer verfügbarer Mittel eine einvernehmliche Lösung anstrebte. Ob das mit diesem Menschen funktioniert kannst aber nur Du wissen. Letztlich ist ja die Frage: Wie tritts Du ihm gegenüber, wenn Du sie gefunden hast? Holst Du die Polizei? Verhandelst Du? Was geschieht wenn Du das Letztere tust? Nutzt er dann seinen Heimvorteil und haut ab, oder sorgt dafür dass Dir was passiert? Ist die Türkei der Haager Konvention beigetreten?
Da sind sicher vorab sicher ein paar Fragen zu überlegen. Am wichtigsten war aber die Entscheidung, massiv etwas zu unternehmen - danach gibt nämlich die Frage nach dem danach erst einen Sinn.
mfg Hans-Jürgen
hallo anne
was das so geschrieben wurde kann ich auch nur bestätigen. Du mußt aktiv werden und das schnell. Na machste ja jetzt auch. Zu Hause herumsitzen und sich mehr und mehr grämen, oder wie du es beschreibst . noch funktioniere ich mehr oder weniger,, ich denke dass kann man nur mit eigener Aktivität sinnvoll ijn Bahnen lenken, sonst machst du dich fertig auf die Dauer. Dies sind faktisch, auch klinisch traumatische Erfahrungen, aber über solche Diagnosen können wir uns später unterhalten, es hilft vielleicht das zu wissen. Aber auf jeden Fall möglichst nicht gegen sich richten sondern nach aussen, bloss nicht nach innen, Notfalls hole die agression, und die steckt da mit drin, beim Holzhacken raus , rennen, oder ähnliches, aber endlos auf der couch sitzen und sich martern macht auch noch den Rest kaputt. Übrigends eine Erfahrung die wohl die meisten Betroffenen erzählen können. Vielleicht kannst du ja irgendwie aktivitäten zum Spannungsabbau für dich finden.
Der Rest wurde schon gesagt hier, gut dass du fliegst, und auch der Rest ist eigentlich schon besprochen. Ein wichtiger Punkt sind die 12 Monate seitens des HKÜ, also die Zeit rennt ein bißchen.
Das danach ist trotzdem danach regelbar...es gibt öfter die _Erfahrung wenn alles ausgestanden ist, dass dann gerade bei Männer aus dem islamischen Kontext heraus kein Interesse mehr an den Kindern besteht. Aber dies ist jetzt nich vorhersehbar. Notfalls mußt du dann eben klare Regeln , notfalls über Gericht , bestimmen lassen und versuchen sowas deutlich einzuhalten. In der Liste gibt es auch Frauen mit ähnlichen Erfahrungen, die können dir dann noch ne Menge dazu sagen.
jetzt erstmal viel Glück
uli
Hallo Anne,
ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gesehen, vielleicht kann ich trotzdem noch ein wenig helfen.
Es gibt tatsächlich keine Meldepflicht in der Türkei. Selbst Geburten müssen nicht sofort gemeldet werden - sie können irgendwann nachgereicht werden. Oftmals wissen dann die Eltern den genauen Geburtstag nicht mehr - drum gibt es sehr viele Türken die am 01.01. Geburtstag haben.
Selbst ein vorhandener eingetragener Geburtstag kann nachträglich geändert werden. Wird oft gemacht um die Wehrpflicht hinauszuzögern oder die Heiratsfähigkeit früher zu erreichen.
Somit sind wir fast schon beim Thema. Der Türkische Staat ist also in punkto Melderecht normalerweise sehr "großzügig".
AUSNAHME: die Wehrpflicht. Ein Türke der seiner Wehrpflicht nicht nachkommt, auch wenn er im Ausland lebt, bekommt z. B. keine Paßverlängerung, kommt evtl. in den Knast und bekommt keine Beamtenstelle.
Die Wehrerfassung funktioniert meist wirklich gut.
Du hast einen Sohn - versuche über die Wehrerfassungsstellen an die Adresse heranzukommen!!!!!
Nimm Dir einen deutschsprechenden Anwalt in der Türkei oder einen türkischsprechenden Anwalt in Deutschland (siehe die Anwältin Fall Görgülü bei www.vafk.de) und gehe mit diesem zu den Wehrerfassungsstellen, etwas Bakschisch (zu Deutsch Trinkgeld) für den dortigen Beamten kann manche Datei öffnen.
Versteife Dich nicht unbedingt auf das Geburtsdatum und auch nicht unbedingt auf den evtl. deutschen Vornamen des Jungen. Überlege welchen Lieblingsname der Vater für den Jungen gehabt hat - unter diesem könnte er evtl. gemeldet sein. Auch der Geburtsort könnte verschleiert worden sein - aber sicher nicht der Name des Vaters.
Erkundige Dich bitte aber vorher bei einem informierten Türken, ab welchem Alter ein Junge bei dieser Art Behörde gemeldet werden muß - ist mir leider nicht mehr in Erinnerung.
Falls der Junge nur die deutsche Staatsbürgerschaft hatte frage mal beim Konsulat nach, ab wann Ausländerkinder in der Türkei gemeldet werden müssen. Es kann sein, dass der Vater für das Kind schon einen türkischen Paß beantragt hat - aber so eine Änderung kann in der Türkei ewig dauern.
Auch hier gibt es dann Behörden, die wegen der Staatsbürgerschaft eingeschaltet werden müssen. Weiteres Vorgehen wie oben mit der Wehrerfassung.
Gruß
Ingrid
www.zweitfrauen.de
"Meine Erfahrungen beziehen sich nicht auf die Türkei. Mein erster Gedanke war, ob die Türkei ebenso wie islamische Staaten mit dem Sorgerecht verfährt und welche Chancen Du da als Frau dort hast."
Da scheint sich aber einer auszukennen.Wie gehen denn islamische Staaten mit dem Sorgerecht um?
"Es gibt tatsächlich keine Meldepflicht in der Türkei."
---Quote---Dies entspricht nicht der Wahrheit. Meldepflicht auf türkisch: "ikametgah mecburiyeti"
"Selbst Geburten müssen nicht sofort gemeldet werden."
---Quote---Selbstverständlich werden Geburten gemeldet, früher auf dem Land vielleicht nicht, aber mittlerweile
schreiben wir des Jahr 2005.
"Selbst ein vorhandener eingetragener Geburtstag kann nachträglich geändert werden. Wird oft gemacht um die Wehrpflicht hinauszuzögern oder die Heiratsfähigkeit früher zu erreichen."
---Quote---Blödsinn !!!
"kommt z. B. keine Paßverlängerung, kommt evtl. in den Knast und bekommt keine Beamtenstelle."
---Quote---Blödsinn !!!
" etwas Bakschisch (zu Deutsch Trinkgeld) für den dortigen Beamten kann manche Datei öffnen."
---Quote---nicht nur dort, überall auf der Welt ist das der Fall.