Hallo liebe Papas,
da ích versuchen will die mir bislang verborgen gebliebenen Gedankengänge meines Ex-Freundes und Vater unseres Kindes zu entschlüsseln, ich ihm - und unserem Kind - jedoch in keinster Weise Unrecht tun will, frage ich euch und hoffe auf zahlreiche oder doch zumindest sehr aufschlussreiche Antworten!
Wir sind seit 2 Jahren getrennt, haben das gemeinsame Sorgerecht, ich habe das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht, der Vater liebt sein Kind und unser Kind liebt ihn. Sie sehen sich alle 2 Wochenenden. Soweit zum Rahmen =)
Unser Vertrauensverhältnis ist leider gleich null. Wir verstehen anscheindend gar nicht, was der andere will, so schaute das jedenfalls mal als Ergebnis einer Beratung aus. Leider habe ich auch dort nicht mehr verstanden. Ich weiss nur folgendes: Ich habe den Vater vor einiger Zeit gebeten eine Vernögensvorsorge für unser Kind als Zweiter Erziehungsberechtigter zu unterschreiben. Er grinste und sage "Nein!" Als Antwort auf meine Frage warum, kam: " Das kannst du dir ja sicher denken." Und er grinste wieder. Wir sind beide noch relativ jung. So wollte ich vor kurzem Kindergeld für mich beantragen - wobei in unserem Falle auch nach seinem Vermögen gefragt wurde. Er hätte einfach nur sein Ausbildungsgehalt angeben müssen - aber auch das wollte er nicht und grinste nur. Ihr sehr, die Kooperation liegt leider bei Null und ich wüsste nicht ansatzweise wie ich das ändern könnte. So viel dazu.
Ich hoffe es ärgert keinen gekränkten Papa, der seinerseits von seiner Ex über den Tisch gezogen, entfremdet etc. wird...
Und nun zum eigentlichen Thema: Nach Beenden meiner Ausbildung im Juni möchte ich nicht direkt mit einem Studium beginnen, da ich einfach mal einiges an Zeit mit meinem Kind verbringen möchte und mein Kleiner mit knapp 4 Jahren wohl "reifer" ist dafür dass ich studiere. Blöde Formulierung =) Was mache ich zwischenzeitlich. Aufgrund der Entfernung zwischen Wohnungsort, Kita-Platz und Arbeitsort könnte ich nur 3 Stunden täglich arbeiten, wobei ich so nicht übernommen werden würde uns so oder so ALGII beantragen müsste. Also hab ich überlegt was konstruktiver wäre und mich auch beruflich fortbringt: und habe eine Stelle in der Schweiz entdeckt - ein Praktikum für 9 Monate, eine Art Au Pair. Für alles wäre gesort, einschließlich einem Kitaplatz über 3 Stunden täglich (und mehr solls auch gar nicht sein!), die Chemie zwischen allen scheint total zu stimmen, der Familienvater arbeitet genau in der Branche für die ich mich mit meinem Studium qualifizieren möchte. die Kinder haben ein Alter, wir lenen Französisch (trotzdem gibt es in "unserer" Stadt einen Deutschanteil, sodass mein Kleiner auch "heimische Laute" vernehmen kann etc.
Ich habe mich natürlich auch schon erkundigt: bis zum Papa braucht der Kleine im ICE 5:15 Stunden. Alle 2 Wochen wird er ihn dann wohl eher nicht sehen können, weil solch lange Fahrt dann doch utopisch ist in so kurzen Abständen. Ich habe mir folgendes überlegt: a) er sieht ihn alle 3 Wochen, wobei ich ihn bis Karlsruhe bringe oder b) sie sehen sich alle 6 Wochen eine ganze Woche lang. (für diesen Fall: er könnte es gut organisieren, dass der Kleine betreut würde untertags).
Jetzt meine Fragen: aus Papa-Sicht. 1) Was wünscht sich ein Papa - d.h.wie kann ich diesen Wünschen gerecht werden, sie jedoch mit meinen eigenen verknüpfen? 2) Was mache ich wenn er zu meinen Vorschlägen NEIN sagt und auf einen Besuch alle 2 Wochenenden besteht inklusive einer Fahrt bis Köln, was ich finanziell nicht schaffe...(3) Wie sage ich es ihm...theoretisch würde ich es ihm sofort mitteilen. Aber ihm ist es nicht daran gelegen sich gütlich zu einigen. Ich schätze seine Schritte wären: Anwalt und einstweilige Verfügung. Andererseits möchte ich ihm nicht erst aus der Schweiz heraus mitteilen dass wir jetzt 9 Monate in der Schweiz leben.
Bitte sagt was =)
Danke im Voraus und viele Grüße
Juliane
Hallo Juliane und herzlich willkommen auch für wegwanderungswillige,
ihr seid beide noch ziemlich jung, Ausbildung noch nicht abgeschlossen und habt ein gemeinsames Kind, welches ihr beide erziehen möchtet und Du möchtest dies auch?
Ziehst du nach CH, nimmst du dem Vater die Möglichkeit des Umgangs!
Bei einem 4 jährigen muss man über 5:15 Stunden Eisenbahnfahrt nicht ernsthaft nachdenken.
Es ist zwar löblich von Dir, Dich hier nach Meinungen umzuhören, aber ich vermute, Dein Entschluss ist eh schon gefasst?
Wie weit wohnt ihr jetzt voneinander entfernt?
Hat der KV die möglichkeit während der 9 monate eurer kind zu nehmen?
Jetzt meine Fragen: aus Papa-Sicht. 1) Was wünscht sich ein Papa - d.h.wie kann ich diesen Wünschen gerecht werden, sie jedoch mit meinen eigenen verknüpfen? 2) Was mache ich wenn er zu meinen Vorschlägen NEIN sagt und auf einen Besuch alle 2 Wochenenden besteht inklusive einer Fahrt bis Köln, was ich finanziell nicht schaffe...(3) Wie sage ich es ihm...theoretisch würde ich es ihm sofort mitteilen. Aber ihm ist es nicht daran gelegen sich gütlich zu einigen. Ich schätze seine Schritte wären: Anwalt und einstweilige Verfügung. Andererseits möchte ich ihm nicht erst aus der Schweiz heraus mitteilen dass wir jetzt 9 Monate in der Schweiz leben.
1)Das das Kind in der Nähe bleibt - Du wirst Deine eigenen Wünsche mit dem des Papas wohl nicht verknüpfen können
2)Dann kannst du entweder trotzdem gehen oder eben auch nicht. Die Kosten für den Umgang trägt das Umgangselternteil, in deinem Fall der KV, nicht Du
3)Am besten direkt. Wenn ihr nicht miteinander kommunizieren könnt, wird es wohl über Anwälte laufen, ich hoffe nur, dass Du dann nicht schon in der Schweiz bist.
Ich hoffe, Du verstehst meinen Text nicht als Angriff auf Dich. Ich kann sehr sehr gut verstehen. Ich war selbst in jungen Jahren im Ausland, allerdings hatte ich da noch keine Kinder.
So sehr ich Deinen Wunsch nachvollziehen kann, kann ich jedoch Deinem "mit-dem-Kind-Wegzugsgedanken" keine Absolution erteilen.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das Du in die Schweiz gehst und das Kind beim Papa bleibt?
Dazu würden mich mal Deine und die Gedanken des Papas interessieren.
Gruß
Jo
Hallo Juliane,
auch von mir herzlich wilkommen.
Also ich bin einer der Väter wo die Mutter mit den Kindern gegen meinen Willen ins Aussland gezogen sind.
Eure Lage ist nicht einfach, nicht für dich, nicht für deinen Ex und schon gar nicht für euren kleinen. 9 Monate sind aber denn noch ein überschaubarer Zeitraum.
Ich würde auch vorschlagen mal mit deinem Ex zu sprechen. Und zwar ihn nicht vor vollendeten Tatsachen zu stellen, sondern um seine Meinung zu hören, und mit ihm alle Möglichkeiten durchzusprechen. Auch wenn es nicht einfach ist mit ihm zu sprechen. Aber mann muss sich auch mal in die Lage des anderen versetzten können.
Wie Papajo schon sagte, vielleicht kann dein Ex sich ja auch für die Zeit um den Zwerg kümmern und ihr könnt ihn in seiner gewöhnten Umgebung lassen. Und du kommst ihn so oft du kannst besuchen. Wenn es machbar wäre, ich weiss ja nicht wie weit ihr auseinander lebt.
Gruß
Kidless
Love is stronger than hate !!!
Hallo Juliane,
Andererseits möchte ich ihm nicht erst aus der Schweiz heraus mitteilen dass wir jetzt 9 Monate in der Schweiz leben.
Wäre auch nicht so gut. Die Schweiz ist kein EU-Land. Hat euer Kind eigentlich schon einen Reisepass? Und bist Du sicher, dass Du keine Probleme mit dem Haager Abkommen eingehen würdest?
Ich könnte den Papi schon verstehen, dass er kein Interesse an einer Verschlechterung der Umgangsregeln hat. Außerdem weiß Papi auch nicht, ob Du nach 9 Monaten auch wieder zurückkommst. In 9 Monaten kann viel passieren.
Und da er in Ausbildung ist: Wie soll er dann alle paar Wochen nach Karlsruhe? Sind die Ausbildungslöhne so gestiegen?
Du hast ein Interesse an dem Auslandsaufenthalt. Was Dir der Job dieses Vaters bringen soll, ist mir zwar unklar (also mein eigener Vater ist Starkstromelektriker und ich kenne ihn länger als 9 Monate. Trotzdem bin ich deshalb kein guter Elektriker geworden), aber Du willst da halt hin. Aber wegen deiner Verantwortung als Mutter musst Du da schon eine Lösung mit dem Vater finden.
Gruß,
Michael
Toll, das ihr so viel geantwortet habt! Da hab ich jetzt ja einiges zu schreiben. Blöderweise weiß ich nicht, wie das hier mit den Quotes funktioniert..aber ich antworte mal so auf alle Fragen...
1) "Ihr seid beide noch ziemlich jung, Ausbildung noch nicht abgeschlossen und habt ein gemeinsames Kind, welches ihr beide erziehen möchtet und Du möchtest dies auch?"
--->Mhm, eine schwierige Frage. Zu meinem Kind scheint er anders zu sein als er es zu mir gewesen ist. Und jeder ändert sich. Da muss zwar noch viel geschehen wie zum Beispiel Sonntags nicht komplett die selben Sachen anhaben wie Freitags... Also ich denke er liebt ihn und wird sich Mühe geben an ihm zu wachsen. Sowas ist bei ihm jedoch ein langwieriger Prozess. Jedoch ist mein Motto: Akzeptanz und daran wachsen zu akzeptieren. Es ist nicht leicht, v.a. wenn dann irgendwas aus dem Hinterhalt kommt, was ich nicht so toll finde, aber es geht relativ gut so.
2) Ziehst du nach CH, nimmst du dem Vater die Möglichkeit des Umgangs!
---> Nur die Möglichkeit des ganz spontanen Umgangs - der noch niemals -nicht mal per Telefon - stattgefunden hat. *leichtgekränkt* Jeder wächst an seinen Aufgaben u.ändert sich, wenn auch anders als man sich das von ihm erhofft - ich weiss. Aber angenommen er würde anrufen: nächste Woche ist hier ein St. Martinsumzug (Schützenfest etc. - irgendwas was ihm wichig ist, wo er weiss was er mit dem Kleinen machen kann: Karaussel fahren ...)ich würde natürlich dafür sorgen, dass der Kleine dieses "Event" zsm mit seinem Vater erlebt. Andererseits: Der KV hat seinen Sohn nicht mal besucht, als er im Krankenhaus lag und dass obwohl er ein paar Tage dazu Zeit gehabt hätte - und - seine Ausbildung im selbigen absolviert...So viel dazu. Ich weiß es geht um die Chance...
3) "Bei einem 4 jährigen muss man über 5:15 Stunden Eisenbahnfahrt nicht ernsthaft nachdenken.
Es ist zwar löblich von Dir, Dich hier nach Meinungen umzuhören, aber ich vermute, Dein Entschluss ist eh schon gefasst?"
Im Abstand von einer Woche sind die 5:15 gut zu ertragen - das haben wir ja auch immer gemacht wenn wir zu meinen Eltern gefahren sind( andere Richtung - nicht in die Schweiz =). Das liebt er, also mache ich mir dazu überhaupt keine Sorgen. Nur ..betreffend ein Wocheende...absolut unmachbar. Das stimmt.
Ja, mein Entschluss steht so gut wie fest. Es sei denn, ich könnte nur ohne mein Kind gehen. Es ist so, ich finde keine sinnvollere Idee für die Zwischenzeit bis zum Studium. Jeder Arbeitgeber schreibt: kaufmännische Ausbildung, betriebswirtschftl. Studium und Auslandserfahrungen (besten mehrere Länder ) von Vorteil. Was meint ihr, wie schnell man da als alleinerziehende Mama hintenrunterfällt. Es ist ja so schon schwierig, auch ohne Kind. Und um ehrlich zu sein, gefällt mir der Gedanke auchs ehr gut für meinen Kleinen: er hat Geschwister auf Zeit (finde ich sehr wichtig und tja, ich habe eben kein 2. Geschwisterchen für ihn), er nimmt schon jetzt war, dass Deutschland nicht das einzige Land ist und erlernt eine neue Sprache ( er liebt den Klang des Französischen und singt jetzt schon "Alouette" und sagt so ein paar Sätze auf Französich (vom Kindergarten als hochbegabt eingestuft - da bin ich natürlich dankbar für jegliches Futter =)
4) Wie weit wohnt ihr jetzt voneinander entfernt?
Hat der KV die möglichkeit während der 9 monate eurer kind zu nehmen?
--->ca. 30 km. Der Kv hat in diesem Jahr seine Abschlussprüfung, komplett "nehmen" stelle ich mir für ih da etwas...stressig vor. Jedoch wohnen auch seine Eltern und Großeltern sowie sonst. Verwandte mit im Haus oder nebenan...sodass zumindest eine Woche jeweils sehr gut gewährleistet sein müsste. (dagegen hätte ich auch nichts, danach kann ich ihn ja immer noch erstmal in die Badewanne stecken etc. =)
5) 2)Dann kannst du entweder trotzdem gehen oder eben auch nicht. Die Kosten für den Umgang trägt das Umgangselternteil, in deinem Fall der KV, nicht Du
3)Am besten direkt. Wenn ihr nicht miteinander kommunizieren könnt, wird es wohl über Anwälte laufen, ich hoffe nur, dass Du dann nicht schon in der Schweiz bist.
--> Ich würde mich natürlich trotzdem an den Kosten beteiligen. Ist ja klar. hab extra mein "Gehalt" etwas erhöhen lassen =) Und Anwälte: am Ende werden ich "Recht bekommen", aber Anwälte machen so viel kaputt. Bei uns ist zwar nciht gerade viel mehr "heil" - aber selbst das bisschen wird dann niedergemacht. Darauf will ich eigentlich verzichten.
6) Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das Du in die Schweiz gehst und das Kind beim Papa bleibt?
Dazu würden mich mal Deine und die Gedanken des Papas interessieren.
---> Das wüsste ich auch gerne, zumidnest bezüglich der einen Woche alle 6 Wochen. Er hats halt lieber "bürokratisch", es sagt wohl eh von vorn herein nein. Alle 9 Monate komplett: das könnte ich meinem Kind nicht antun, Auslandaufenthalt als Kinderbetreuerin je gerade weil ich mehr Zeit mit dem Kleinen verbringen möchte und nicht weniger!
7) dass er dann in seiner gewohnten Umgebung bliebe:
Das ist so ein wunder Punkt. Der Vter würde niemals die Eltern eines Freundes des Kleinen anrufen, um ein Treffen zu arrangieren. Selbst wenn es sich um einen einzigen Jungen handelte...er würde es nicht tun. Thema Kindergarten: er würde in einen neuen Kindergarten gehen.
Das wars zur gewohnten Umgebung. Tut mir leid, er WILL nicht. genaures weiß ich dazu nicht.
8) Wäre auch nicht so gut. Die Schweiz ist kein EU-Land.
Ich habe im Internet gelesen, dass man -insofern man das alleinige Aufenthaltbestimmungsrecht hat - ohne "genehmigung" des Kindsvaters in alle EU-Länder, sowie in die Schweiz gehen darf. Stimmt das?
9) Ja, er hat nen Reisepass. Darauf ist er zwar nur 62cm, aber gültig ist er trotzdem =)
10)Außerdem weiß Papi auch nicht, ob Du nach 9 Monaten auch wieder zurückkommst. In 9 Monaten kann viel passieren.
--> 9 Monate mit 4 Kindern vergehen wie im Fluge. Kenne ich aus Erfahrung. In der Zeit verliebe ich mich bestimmt nicht , heirate und bin weg (war doch eine Anspielung =)
Was ist, wenn ich eine Studienplatzzusage habe für das Sommersemester 2009? Außerdem...meine Eltern sind in Deutschland, meine Freunde, xxx Patentante, xxx bester kleiner Freund. Das sind doch haufenweise Garantien! Ach ja, unser Wohnsitz bleibt ja auch hier in Dl.
Puh, das war einiges. Also ihr empfehlt mir dass ich mit dem Vater sprechen soll, wenn das nicht geht über Anwälte und zwar so schnell wie möglich. (Noch bevor der Arbeitsvertrag steht? Am Ende klappt es dann doch nicht und alle Mühe war umsonst!).
Keine Realnamen im Forum. Bitte Forenregeln beachten (Nr.2)!
Hallo Juliane,
egal, wie denn nu Deine Entscheidung fallen wird, bzw. ob sich das Angebot tatsächlich verwirklicht (was ich dir natürlich wünsche)
Also ihr empfehlt mir dass ich mit dem Vater sprechen soll, wenn das nicht geht über Anwälte und zwar so schnell wie möglich. (Noch bevor der Arbeitsvertrag steht? Am Ende klappt es dann doch nicht und alle Mühe war umsonst!).
Auf jeden Fall!
Oder schick ihm vorab eine SMS oder Mail, indem Du ihm mitteilst, dass Du Dich mit ihm über Deine Pläne unterhalten möchtest. Auf die eine oder andere Art wird er ja reagieren müssen. Ich denke, dass ihr das wohl auch hinbekommen könnt.
Wenn sich diese Zeitspanne für Dich sinnvoll nutzen lässt, solltest Du dieses Angebot auch annehmen.
Den Umgang solltet ihr jedoch GEMEINSAM beratschlagen.
Alles Gute
Gruß
jo