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Wie sehr sind unsere Ziele gesellschaftlich wirkich gewollt?

 
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Guten Abend zusammen!

Meine mittägliche Kollegenrunde besteht aus einem recht bunten Feld: Kinderlose, junge Elternteile, ältere Elternteile, eine Mutter mit Wechselmodell, ein Vater mit "großzügigem" Umgang und mir 🙂 Unsere heutige Zusammensetzung war recht übersichtlich, es entbrannte sich folgende Diskussion, in der mir ein Vater mit knapp 3jährigem Sohn und 2. Kind unterwegs folgende Kernaussagen präsentierte:

1. Vollzeitarbeit mit kleinem Kind geht nicht. Da würde man ja das Kind gerade noch eine Stunde nach der Kita erleben, bevor das Abendprogramm losgeht und schon muss das Kind ins Bett.

2. Natürlich hat ein getrennt lebender Vater Unterhalt zu zahlen, damit sich die Mutter weitestmöglich um das Kind kümmern kann. Die Kinderzeit ist wichtig für die Bindung zwischen Kindern und Eltern.

3. Einem Vater, der körperliche Gewalt gegen die Mutter ausgeübt hat, darf keinen Umgang mit dem Kind haben. Man könne schließlich nicht ausschließen, dass er auch gegen das Kind gewalttätig wird. Einmal gewalttätig immer gewalttätig.

Das mal so als Hauptthesen. Ich habe gemerkt, dass ich mit meiner gewohnt leidenschaftlichen Art bei diesem Thema weder mit

zu 1) Vollzeitarbeit geht und mein Kind ist auch nicht gestört deshalb. Geänderte Situationen erfordern geänderte Lebensweisen. Kindervollbetreuung durch die Mutter darf nicht zu Lasten des Vaters oder der Allgemeinheit gehen.

zu 2) Die Bindung kann sich auch entwickeln, wenn die Mutter für sich selbst die finanzielle Verantwortung übernimmt und arbeiten geht.

zu 3) schwieriges Thema, aber prophylaktische Umgangsversagung geht nun mal nicht, ein Ar*** als Partner kann ein toller Elternteil sein, außerdem wäre das eine gelungene Argumentation für Mütter, die Väter aus dem Leben der Kinder zu entsorgen (nur zu ihrem Schutz, natürlich!)

Boden gewinnen konnte.

Die anderen anwesenden Herren haben mitnichten irgendwie Stellung bezogen, man konnte aber merken, dass die Gedanken schon rotierten.

Mein Diskussionspartner ist Mitte 30, ein intelligenter Mensch, unspießig in seiner Art und kein Unsympath.

Die Frage, die sich mir im Verlauf des Nachdenkens über diese Diskussion stellten sind:

1. Will der Großteil der Gesellschaft überhaupt das, wofür "wir" uns hier einsetzen?
2. Wieviele Elternteile argumentieren in einer funktionierenden Beziehung genau so und wollen dann ggf. nach der Trennung davon nichts mehr wissen?

Mir hat die Diskussion schon ziemlich zu denken gegeben.

Gruß, LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 03.04.2009 22:47
 elwu
(@elwu)

1. Will der Großteil der Gesellschaft überhaupt das, wofür "wir" uns hier einsetzen?
2. Wieviele Elternteile argumentieren in einer funktionierenden Beziehung genau so und wollen dann ggf. nach der Trennung davon nichts mehr wissen?

Hallo,

1) Das ist mir völlig wurscht.

2) Das nach der Trennung vorherige Absprachen nicht mehr gelten sollen gibt es wohl recht häufig. Ich weiß allerdings, dass es auch vorkommt, dass nach der Eheschließung voreheliche Absprachen (und Voraussetzungen für die Ehe) einseitig aufgekündigt werden. Konkret: dass die Frau das Leben als 'Hausfrau und Mutter' so außerordentlich bequem findet, dass sie entgegen der Vereinbarungen gar nicht mehr daran denkt, alsbald (oder überhaupt irgendwann wieder) per Erwerbsarbeit zum Familienenkommen beizutragen.

/elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 03.04.2009 23:01
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

1. Vollzeitarbeit mit kleinem Kind geht nicht. Da würde man ja das Kind gerade noch eine Stunde nach der Kita erleben, bevor das Abendprogramm losgeht und schon muss das Kind ins Bett.

Arbeitet dieser nette Kollege etwa Vollzeit? Dann hat er nach eigener Aussage als Vater versagt und sollte sich wegen fehlender Kompetenz zurückhalten.

2. Natürlich hat ein getrennt lebender Vater Unterhalt zu zahlen, damit sich die Mutter weitestmöglich um das Kind kümmern kann. Die Kinderzeit ist wichtig für die Bindung zwischen Kindern und Eltern.

Ja, klassischer konservativer Wähler. Mann geht Anschaffen, Frau hängt am Kind und am Herd. Wer schreibt erstmal überhaupt fest, dass das Kind bei der Mutter nach der Trennung verbleibt? Dies als Normalität auch noch als Mann zu akzeptieren stellt ein weiteres mal meine Meinung über seine väterliche Kompetenz in Frage.

3. Einem Vater, der körperliche Gewalt gegen die Mutter ausgeübt hat, darf keinen Umgang mit dem Kind haben. Man könne schließlich nicht ausschließen, dass er auch gegen das Kind gewalttätig wird. Einmal gewalttätig immer gewalttätig.

Der Mann hat schlicht und ergreifend eine fehlerhafte Wahrnehmung. Frage ihn doch mal bitte, wie er dies beurteilen würde, wenn Frau sich ggü. Mann tätlich durchsetzt. Ist dann auch ihre Mutterrolle inakzeptabel, auch wenn sie bisher das Kind/die Kinder rund um die Uhr betreut hat? Wendet sie dann folgerichtig seiner Anschauung auch potentiel zwangsläufig Gewalt gegen ihr eigen Fleisch und Blut an?

Das Du keinen Boden gewinnen konntest sollte Dich nicht verwundern. Ich kenne solche Exemplare meiner Spezies auch. Dann sage ich mir immer: "Du kannst nur mit Menschen diskutieren, die dir auch zuhören und versuchen dich zu verstehen, Anschauungen also auch aufgeschlossen ggü. sind und darüber nachdenken."

Interessant wird es aber dann, wenn auf einmal diese Exemplare meiner Spezies auf einmal selbst mir der Realität ihrer bisherigen Standpunkte konfrontiert werden. Auch solche kenne ich - der Sinneswandel ist erstaunlich. M.E. sind das Menschen, die gerne mit Fingern auf andere zeigen. Im für sie "nomalen" Lebensablauf äusserst prinzipientreu gemäss ihren Wertvorstellungen, im Falle des Falles bemerken sie aber dann, dass das reale Erleben solcher Zustände viel mannigfaltiger ist und nicht pauschalisiert werden kann - Einzelfallbetrachtung eben. Und dann sie oftmals die Opfer.

Nach meiner allg. Auffassung und Erfahrung ist er verlogen. Wie willst Du da mit sachlichen Agrumenten punkten?

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.04.2009 23:37
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Mann geht Anschaffen,

Zwar völlig offtopic, aber ist das nicht Frauensache ?  :rofl2: :phantom:

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 03.04.2009 23:46
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

:puzz:
Tina, Du bist schmutzig (zumindest in Gedanken). :phantom:

LG oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.04.2009 23:49
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

:redhead: ertappt,

bei uns heißt es nu mal "der mann geht schaffen"  😉

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 03.04.2009 23:50
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

@ Oldie: Ich würde eher sagen, er hat eine gewisse Naivität und nicht viel Schlechtes im Leben erlebt. Das ist zumindest meine Interpretation, denn so lange kenne ich ihn nicht. In Bezug auf Familie scheint er ziemlich konservativ. Verlogen scheint er mir nicht, einfach familienrechtsunbeleckt mangels eigener Probleme damit und von daher ein recht sonnig-altmodisches Bild.

Klar, er arbeitet Vollzeit, denn seine hochschwangere Frau ist ja zu Hause. Und von irgendwas müssen sie ja leben.

Ich habe in meinen eigenen Gedanken weitergesponnen, wenn es in eben dieser Ehe mal zur Scheidung käme und er dann von seiner Meinung nichts mehr wissen wollte. Ich glaube, da kann ich Frau glatt verstehen, wenn die sich wundert, dass er dann die 1:1 Betreuung nicht mehr als wichtig erachtet und sie arbeiten schicken will.. Ich überlege, in wievielen Ehen genau so geplant und geredet wird und im Fall des Scheiterns macht einer eine 180 Grad Drehung.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.04.2009 00:00
(@km-bella)
Rege dabei Registriert

1. Vollzeitarbeit mit kleinem Kind geht nicht. Da würde man ja das Kind gerade noch eine Stunde nach der Kita erleben, bevor das Abendprogramm losgeht und schon muss das Kind ins Bett.

2. Natürlich hat ein getrennt lebender Vater Unterhalt zu zahlen, damit sich die Mutter weitestmöglich um das Kind kümmern kann. Die Kinderzeit ist wichtig für die Bindung zwischen Kindern und Eltern.

3. Einem Vater, der körperliche Gewalt gegen die Mutter ausgeübt hat, darf keinen Umgang mit dem Kind haben. Man könne schließlich nicht ausschließen, dass er auch gegen das Kind gewalttätig wird. Einmal gewalttätig immer gewalttätig.

Hallo,

diese Aussagen können auch nur von einem Mann kommen.

zu Punkt 1)  Wieso ist es normal, dass der Vater Vollzeit arbeitet und die Mutter wird gleich als Rabenmutter betitelt? Ich arbeite seit 22 Jahren mit nur kurzen Unterbrechungen (Mutterschaftsurlaub) in Vollzeit. Zwar jetzt "nur" 30 Stunden pro Woche, doch bei 2 Kindern schon ziemlich viel. Ich bin der Meinung, dass meine Kinder nie darunter gelitten haben - im Gegenteil: War lange alleinerziehend, bin es jetzt auch wieder und durch die Berufstätigkeit bin ich sehr ausgeglichen und nutze die freie Zeit auch sehr intensiv mit den Kindern. Okay, der Große ist 18 und braucht mich nicht mehr ganz so, aber meine Tochter ist 5 und kennt es ja auch nicht anders.

zu Punkt 2) Unterhalt für mich habe ich nie bekommen, aber weil ich immer berufstätig war, hatte ich ja mein eigenes Geld.

zu Punkt 3 könnte ich einen ganzen Roman schreiben. Aber besser nicht. Leider ist der Vater meiner Tochter auch sehr gewalttätig, allerdings nie seiner Tochter gegenüber. Er hat regelmäßigen Kontakt und der Umgang klappt nach anfänglichen Schwierigkeiten auch sehr gut. Er ist ein sehr liebevoller Vater.

Ich falle zwar hin, aber danach stehe ich wieder auf und gehe meinen Weg weiter. (U. Glas)

Freude für eine Stunde: Eine Flasche Wein
Freude für ein Jahr: Heiraten
Freude für ein Leben: Einen Garten anlegen
(Chin. Sprichwort)

AntwortZitat
Geschrieben : 04.04.2009 00:33
 Uli
(@Uli)

diese Aussagen können auch nur von einem Mann kommen.

Quatsch! Die Aussagen stammen von einer Person, die sich ein Trennungsszenario (noch) garnicht vorstellen kann. Er malt sich das Leben rosa - wollen wir für ihn hoffen, dass es so bleibt. Nähme dieser Mesch Tuchfühlung mit dem dt. Familierecht auf, würde sich seine Meinung sehr schnell ändern.

LG, Uli

AntwortZitat
Geschrieben : 04.04.2009 00:50
(@lesemaus)
Registriert

Hallo LBM,

man sollte vieleicht zu bedenken geben, dass du und dieser Mann auf völlig verschiedenen Ebenen diskutiert.
Er hat eine glückliche kleine Familie mit augenscheinlich wenig Problemen, das Familienleben ist geregelt, sicherlich partnerschaftlich abgestimmt, sein Weltbild ist wie es ist, und seine Thesen sind rein theoretischer Natur, entsprechen seiner Meinung und beziehen sich auf dies und das, was er sich Gott weiß wo angelesen hat.
Du bist von Grund auf schon anders gesrtrickt, bist unabhängig und warst es auch während deiner Ehe. Und dank dieser Seite hier täglich konfrontiert mit Extrem-Fällen und all ihrer durchaus hässlichen Folgen, und immer ein bisschen mit der Intention unterwegs, ein wenig zu missionieren, oder harmloser ausgedrückt, zu sensibilisieren.

Verlogen würde ich ihn jetzt mal nicht nennen, er hat einfach ein funktionierendes Modell, verteidigt dieses und vetritt seine theoretische Meinung zu Themen, die ihn gar nicht betreffen. Soweit kein Verbrechen (auch wenn das viell ein bisschen auf Stammtisch-Niveau passiert, aber das passiert ja leicht, wenn man nur theoretisiert...)

Es ist ja wohl Fakt, dass festgestampfte Meinungen sich grundlegend ändern können, wenn sich die äußeren Umstände ändern.

Das passiert sowohl in Bezug auf Vor-der-Ehe / Nach-der-Eheschließung, als auch nach Trennungen.
Ist eine reine Charakterfrage, wie stabil die mal geäußerte Meinung bleibt, oder ist grundsätzlich abhängig davon, wie ernst man das je meinte.
Man trennt sich ja auch irgendwie nie von dem gleichen Partner, den man mal geliebt und geheiratet hat...  😉

Punkt eins ist Einstellungssache und jedem selbst überlassen. Oft liegt die Situation so, dass es gar nicht zur Frage steht. Pauschalisieren kann man da gar nix.

Punkt zwei ist Verhandlungssache, aber die grundsätzliche Änderung, dass man als Betreuungselternteil ab dem dritten Lebensjahr des Kindes spätestens wieder arbeiten gehen kann und sollte im erfolgten Trennungsfall (denn ansonsten ist es wieder Absprache zwischen den Partnern, die ja im Idealfall aufeinander abgestimmt sind), ist mehr als begrüßenswert und wird hoffentlich auch von offizieller Seite in Zukunft mehr und mehr auch umgesetzt und gerichtlich festgestampft. Ausnahmen mag es immer geben, aber es sollten Ausnahmen bleiben.

Punkt drei ist Kappes. Zumindest pauschal gesehen. Hier muss man mehr denn je den Einzelfall betrachten. Und zwar objektiv und wertneutral.

Ich zügele mein Temperament inzwischen bei solchen Diskussionen, werfe Fakten ein, wo offensichtlich Fehlinformationen vorliegen, vertrete ansonsten meine Meinung, ohne sie anderen überstülpen zu wollen, die in meinen Augen völlig schief liegen.
Überzeugungsarbeit der intensiveren Art funktioniert meiner Erfahrung nach nur mit Leuten, die man wirklich gut kennt. Und die sich noch nicht völlig in einem Fehlverhalten festgebissen haben oder die total blinde Hasskappe auf haben.

Grüßchen, Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Geschrieben : 04.04.2009 01:19




(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

@ Oldie: Ich würde eher sagen, er hat eine gewisse Naivität und nicht viel Schlechtes im Leben erlebt.

Ich stimme Dir zu, nur relativiert es nicht meine Auffassung über seine Wahrnehmung Schicksale anderer. Wer sich dagegen sperrt - ob in Unkenntnis oder mangels Willens - ist für mich verlogen. Entweder plappert er Standpunkte anderer Personen nach oder ignoriert die Probleme Betroffener, selbst wenn sie ihm dargelegt werden. Ich könnte auch sagen, er ist Ignorant oder Ich-bezogen.

Klar, er arbeitet Vollzeit, denn seine hochschwangere Frau ist ja zu Hause. Und von irgendwas müssen sie ja leben.

Das ist ein herrliches Beispiel. Laut >>bundesdeutschem Durchschnittseinkommen<< dürfte statistisch gem. Existenzminimum niemand in der Lage sein, als Alleinverdiener auch noch Frau und Kind durchzufüttern. Ich glaube, dieser Realität sind sich die wenigsten Menschen bewusst. Trotzdem relativiert es nicht seinen eigenen Anspruch: Wer Vollzeit arbeitet, kann sich nicht um das Kind kümmern. Und das ist dann eindeutig verlogen in Bezug auf seine (Raben-) Vaterrolle und seiner Auffassung zur Kinderbetreuung.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.04.2009 01:43
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Also jetzt auf unserem jüngsten Segeltörn ergab sich auch ne Diskussion über unsere Thematik und.

Bei allem Verständnis für meinen Frust hat sich aber vor allem derjenige am meisten für die Kernthese "Kinder gehören zur Mutter" stark gemacht, der selbst schon eine einigermaßen blutige Scheidung hinter sich gebracht hat.
Ist zwar schon eine Weile her und er hatte sich auch schon an unseren Rum Vorräten bedient aber auffällig fand ich das auch.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.05.2009 00:42
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Da kann man nur rätseln, woran sowas liegt. Entweder, weil Ignoranz der eigenen Schmerzen vielleicht selbige lindert. Oder weil er vielleicht Kinder an sich toll findet, aber lieber den "Spaß" hat, als die "Arbeit". Ohne Kinder zu leben bedeutet ja auch mehr tägliche Bewegungsfreiheit. Vielleicht liegt hier der Hase im Pfeffer, dass Menschen wie er sich im Stillen sagen, dass die "ab und zu mal Kinder haben"-Lösung bequemer ist.

Keine Behauptung, nur ne Vermutung.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.05.2009 09:03
(@ralemb)
Schon was gesagt Registriert

Hallo alle zusammen,

ich möchte den Mann aus meiner Erfahrung etwas in Schutz nehmen.
Als meine Frau mich 2005 wegen eines anderen Mannes verließ, war ich Knall auf Fall anderthalb Jahre vollzeitarbeitender (50 Wochenstunden), alleinerziehender Vater mit drei Kindern (8, 14, 20), drei Katzen und Haus.

zu 1)
Ich fand die Alleinerziehenden-Situation sehr belastend, für mich noch mehr als für die Kinder. Ich glaube schon, dass sich das negativ auf die Kinder auswirkt. Zeitlich war das überhaupt nur zu schaffen, weil mir mein Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeiten sehr entgegenkam.
Und es ist nicht mein Traumjob, nach Kind-von-der Schule-abholen - Hausaufgaben beaufsichtigen - Essen Kochen - aufräomen abends um 9 das Bügeleisen in die Hand zu nehmen und das Wochenende mit Kinderanimation und Hausputz zu verbringen.
Ich bewundere Frauen, die das jahrelang durchhalten und möchte nicht verlangen, dass sie Vollzeit arbeiten gehen.

zu 2)
Ich finde es völlig OK, dass der betreuende Eltermteil Unterhalt erhält. Wenn das aus seiner Sicht und für sich die Mutter sein soll, hat er das zwar nicht politisch korrekt formuliert, aber mehr würde ich da nicht herauslesen.
Welche Auswüchse und Ungerechtigkeiten die Rechtsprechung daraus fabriziert, kann sich jemand, der das nicht mitgemacht hat, einfach nicht vorstellen.

zu 3)
Da steht halt das Bild des Vaters, der volltrunken nach Hause kommt und als erstes den Gürtel auszieht, um Frau und Kinder durchzuprügeln, fest in den Köpfen und trübt das Urteilsvermögen.
Meine Ex konnte damals mit ein wenig Gefasel von Gewalttätigkeit und Tränen monatelang ihre Adresse geheimhalten, um sich ihrer Unterhaltspflicht zu entziehen und als sie dann doch beim Jugendamt vorsprechen musste, hat die Sachbearbeiterin vor lauter Mitleid gar nicht gemerkt, dass sie nur einen einzigen Gehaltsnachweis und den noch aus dem falschen Jahr vorgelegt hatte.
Wie frauendominiert dieser Bereich ist und wie schamlos hier die weibliche Solidarität ausgenutzt wird, kann sich jemand, der das nicht mitgemacht hat, einfach nicht vorstellen.

Liebe Grü0e

AntwortZitat
Geschrieben : 29.05.2009 15:13
(@agent_zero)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi,

ich jabe doe Beiträge ebenfalls aufmerksam gelesen.

Ich denke mal "der Kollege" hat das einfach mal aus seiner sagen wir mal "unwissenden und unerlebten Sichtweise" wiedergegeben. Er kann solche Sachen, wenn er nie in der Situation war, meiner Ansicht nach, gar nicht "Objektiv" betrachten, da er nicht weiss, wie es in der Praxis ist.

Oder hat er eine Glaskugel?  🙂

Natürlich sieht man diese Aspekte als direkt "Betroffener" nicht immer nüchtern.  :puzz:

Stell ihm doch mal eine Gegenfrage, oder konfrontiere ihn mit einem direkten Problem. Dann dürfte auch er erst mal ins Grübeln kommen.  :erstaunt039:

2.) Das mit dem Unterhalt finde ich prinzipiell in Ordnung. Natürlich zahlt man "im Rahmen des Möglichen (manche auch mehr)".

3.) Dürfte dann im Gegenzug eine Mutter ihre Kinder nicht mehr sehen, weil sie Ihren Ex-Mann Gesellschaftlich ruiniert hat, mit Strafanzeige, verdacht auf Missbrauch usw....?

das kann man auch als Körperliche Gewalt ansehen.

Die Frage ist, wo fängt es an und wo hört es auf.

Der Konflikt der Eltern hat ja mit den Kindern nichts zu tun. Ein anderer Fall wäre es ja, wenn ein Gewaltschutzverfahren laufen würde.

Also LBM, Ärmel hoch und zeig dem "unwissenden" mal, was Sache ist.....  :nagelaufkopf:

LG
Agent

Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25

AntwortZitat
Geschrieben : 29.05.2009 20:55