Warum ist das so?
 
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Warum ist das so?

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(@prokids)
Nicht wegzudenken Registriert

Der Pfingstferienthread bringt mich auf eine Frage:

Ich habe mich jetzt ein wenig hier durchgelesen und stoße zu 90%, wenn nicht mehr, auf Beiträge, in denen es um schriftliche Vereinbarungen, Klagen und Gerichtsverfahren geht. Woran liegt es, dass es offenbar so wenig Eltern gibt, die sich auf ungerichtliche Weise einigen können? Wo ist das Problem, Ferienregelungen auf ein Jahr, oder mehrere Jahre, sprich grundsätzlich im Voraus zu planen? Die meisten Arbeitgeber wollen doch spätestens am Jahresanfang die Urlaubsplanung - wo liegt dann das Problem gleichzeitig die Ferienplanung für die Kinder zu machen? Und letztlich ist es doch kein Problem, fast alle Ferien können irgendwie geteilt werden.

Wir hatten z. B. diese Lösung: Oster- und Pfingstferien im Wechsel (sind hier gleich lang, jeweils zwei Wochen) Sommerferien geteilt, je drei Wochen, ebenfalls im Wechsel. Weihnachten: Heilig Abend bei Muttern (aus Tradition) 1. Feiertag beim Vater (ebenfalls aus Tradition), vor Heilig Abend und nach dem 1. Feiertag wieder bei Muttern, dafür vom 30.12. bis zum Ferienende beim Vater. Faschings- und Herbstferien ebenfalls im Wechsel. Wenn die jeweiligen Ferien ein Umgangswochenende enthielten, dann wars eben so, da wurde nicht gefeilscht und nicht gerechnet.

Gibt es tatsächlich SO viele Eltern, die das nicht auf die Reihe bringen?  :puzz:

Gruß pk

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 21.05.2010 22:23
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi PK,

das gelingt wohl in vielen Fällen, nämlich all denen, die sich nicht in Foren wie diesen hier tummeln. Bei all denen, die wissen, dass es dabei in erster Linie um die Kinder geht und nicht um gekränkte Eitelkeiten, Machtkämpfe und Besitztum am Kind.

Hier liest man von den Eltern, bei denen seit der Trennung zumindest ein Elternteil die Kinder zum Machtinstrument degradiert. Es ist vom Prinzip wie der Konflikt zwischen den Israelis und Palästinensern: Jeder will das Land und keiner will verzichten. Statt zu kapieren, dass dieses Land für beide eine Bedeutung hat und keine der beiden Volksgruppen jemals verschwinden wird und man Lösungen finden könnte wie: Wir leben darin gemeinsam oder wir teilen es uns so auf, dass wir es beide nutzen und es dabei nicht zerstören - stattdessen führt man darum einen Krieg, bis nur noch verbrannte Erde übrig bleibt.

Es ist menschliche Dummheit, menschliches Machtgebaren und menschliche Ignoranz.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 21.05.2010 22:32
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Gibt es tatsächlich SO viele Eltern, die das nicht auf die Reihe bringen?  :puzz:

Ja, tatsächlich es gibt so viele Eltern.
Das Problem ist, zum ''sich einigen'' gehören mindestens zwei.Wenn sich nur einer querstellt, gibt es keine Einigung.
Gibt es keine Einigung, muss jemand eine herbeiführen, und das sind JA oder Richter.
Selbst Einigungen, die von Richtern herbeigeführt werden, werde teilweise missachtet.

Da kommen dann G.Urteile ins spiel, an die sich jeder halten muss.

Wünschenswert, wäre naturlich immer im gegenseitigen Einvernehmen, nur das ist eher selten.

Gruss wedi

Ps. Wie LBM gerade schrieb

AntwortZitat
Geschrieben : 21.05.2010 22:38
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Und ich möchte Dein "SO viele" mal relativieren. Letztes jahr wurden 651.000 Kinder geboren. Man kann davon ausgehen, dass es sich um fast genauso viele KM's und KV's handelt. Dagegen hatte dieses Forum letztes Jahr gerade mal 1000 Neuzugänge, das wären 0,154% aller (Neu-) Eltern. Davon widerum schreibt nur ein Bruchteil zu der von Dir aufgeworfenen Thematik. Freilich, nicht alle die Probleme haben schreiben hier - bei weitem nicht.

Doch andersherum hast Du natürlich recht. Es gibt viel zu viele Eltern/Elternteile, die von ihrem Egoismus/ihrer Selbstherrlichkeit nicht ablassen können.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 21.05.2010 22:43
(@prokids)
Nicht wegzudenken Registriert

Irgendwie ist mir das schon klar, dass dieses Forum hier nicht wirklich repräsentativ ist. Vergleichbar mit dem Aufenthalt in einer Kinderklinik, bei denen man feststellt, dass 100% aller Kinder krank bis totkrank sind, auch sterben.

Was ist aber trotzdem nicht verstehen kann ist die Tatsache, dass es offenbar Elternteile gibt, bei denen nur die ganz restriktive Methode eines Gerichtsverfahrens ansatzweise hilfreich ist. Die sich nicht auf Vermittlungsgespräche bei welchen Instutionen auch immer einlassen und die nicht verstehen können, dass sie letztlich dabei die A-Karte ziehen.

Die Kinder sind nicht blöd und sie fangen irgendwann mal an zu hinterfragen. Ich denke, dass selbst in den schlimmsten Fällen des gerne zitierten PAS irgendwann mal ein Denkprozess in Gang kommt. Und dann schneidet das beeinflussende Elternteil mit Sicherheit grottenschlecht ab.

Von daher die provozierende Frage, für die ihr mich jetzt gleich mit Sicherheit verprügeln werdet: Was sind all diese Kämpfe im Moment wert? Die Kinder sehen sich zwischen den Fronten, werden zerrieben, über die Maßen belastet.

Klar ist das für das sich bemühende Elternteil kaum auszuhalten, aber was passiert mit den Kindern?  Sie befinden sich im ständigen Loyalitätskonflikt, wissen gar nicht mehr, wem sie vertrauen können.

Aus diesen Gründen frage ich mich, ob Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung tatsächlich wirklich immer dem Kindeswohl dient.

Grübelnde Grüße von pk

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.05.2010 00:20
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

Was ist aber trotzdem nicht verstehen kann ist die Tatsache, dass es offenbar Elternteile gibt, bei denen nur die ganz restriktive Methode eines Gerichtsverfahrens ansatzweise hilfreich ist.

Der sich in seinem individuellen Recht-haben sehende Mensch wird Einschränkungen seines Rechts nicht dulden. Also muss er gezwungen werden. Das ist wie mit dem Apfelbaum des Nachbarn, der über den Zaun ragt.

Die sich nicht auf Vermittlungsgespräche bei welchen Instutionen auch immer einlassen und die nicht verstehen können, dass sie letztlich dabei die A-Karte ziehen.

Wozu vermitteln. Einer ist doch im Recht und der andere macht es ihm streitig. Es geht nicht um Einsicht. Es geht um Rechtsdurchsetzung.

Die Kinder sind nicht blöd und sie fangen irgendwann mal an zu hinterfragen.

Das ist individuell abzuwarten.

Ich denke, dass selbst in den schlimmsten Fällen des gerne zitierten PAS irgendwann mal ein Denkprozess in Gang kommt.

Das wage ich in der Hälfte der Fälle zu bezweifeln.

Und dann schneidet das beeinflussende Elternteil mit Sicherheit grottenschlecht ab.

Jep. Es wird eine erkleckliche Anzahl runzeliger Frauen geben, die ganz allein in ihrem dunklen Zimmer sitzen.

Von daher die provozierende Frage, für die ihr mich jetzt gleich mit Sicherheit verprügeln werdet:

Aber sowas von...

Was sind all diese Kämpfe im Moment wert? Die Kinder sehen sich zwischen den Fronten, werden zerrieben, über die Maßen belastet.

Und die Abwesenheit des anderen Elternteiles ist nicht belastend? Eines Teiles seiner Identität beraubt zu sein, ist nicht grausam?

Klar ist das für das sich bemühende Elternteil kaum auszuhalten,

Allerdings.

aber was passiert mit den Kindern?

Schlimmes. Noch schlimmeres bei Kontaktabbruch.

Sie befinden sich im ständigen Loyalitätskonflikt, wissen gar nicht mehr, wem sie vertrauen können.

Loyalitätskonflikte der Kinder rühren in entscheidender Höhe vom Betreuungselternteil her. Und diesem Elternteil gehört das Sorgerecht entzogen. Zum Wohle der Kinder.

Aus diesen Gründen frage ich mich, ob Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung tatsächlich wirklich immer dem Kindeswohl dient.

Nun, ein klärendes Umgangsverfahren als Gewalt zu bezeichnen ist schon sportlich.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 00:32
(@prokids)
Nicht wegzudenken Registriert

okay, danke DeepThought, das muss ich erst mal auf mich wirken lassen  😉

Gruß pk

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.05.2010 00:39
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Aus diesen Gründen frage ich mich, ob Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung tatsächlich wirklich immer dem Kindeswohl dient.

Klar ist die Frage durchaus berechtigt und es ist richtig sie sich regelmäßig neu zu stellen.

Nur muss man sich eben auch die Konsequenzen der Aufgabe klar machen.

Für Kinder ist es nur selten ein Vorteil, wenn sie als Halbwaisen aufwachsen müssen.
Vor allem dann, wenn sie glauben, ihnen eingeredet wird, ihr abwesendes Elternteil wolle sie nicht oder hätte sie leichtfertig aufgegeben.
Es gibt für Kinder kaum was schlimmeres, als einen Elternteil zu verlieren.

Und ja, ich man muss auch die Konsequenzen für sich selbst bedenken.
Hast du schon mal deine Kinder verloren oder sogar aufgegeben?
Sie über Jahre nicht gesehen?
Nicht gewusst wie es ihnen geht?

Wenn nicht, kannst du dir vorstellen was das heißt?
Es gibt auch für Eltern kaum was schlimmeres, als sein Kind zu verlieren.

Was müssen Kinder ertragen, die bei einem Elternteil aufwachsen, der sie als seinen Besitz ansieht und sich selbst als Nabel der Welt?

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 00:40
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Prokids,

Aus diesen Gründen frage ich mich, ob Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung tatsächlich wirklich immer dem Kindeswohl dient.

Ich geb' dir noch was zum Nachdenken: Jede erfolgreiche Umgangsboykotteuse erzählt all ihren Freundinnen, wie großartig es funktioniert hat. Und die eine oder andere, die diese Geschichte hört, wird sich denken: Das kann ich auch! Im Klartext - jeder, der gegen so eine Kindesentführerin die Waffen streckt, verliert nicht nur seine eigenen Kinder, sondern bereitet auch weiterem Unrecht im näheren und weiteren Dunstkreis der KM den Weg.

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 00:54
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

Aus diesen Gründen frage ich mich, ob Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung tatsächlich wirklich immer dem Kindeswohl dient.

ein - zugegebenermassen hinkender, aber plastischer - Vergleich: Würden Steuersünder nicht auch ruhiger schlafen, wenn sie sich vor Strafverfolgung sicher fühlen dürften? Dient es ihrem und dem Wohl ihrer Familien, wenn sie von "Rechtsdurchsetzung" bedroht werden und dadurch dem Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen ausgesetzt sind? Müsste man Steuerfahndung also nicht verbieten - schon aus gesundheitlichen Gründen?

Deshalb muss es auch im Familienrecht Regeln und Sanktionsmöglichkeiten geben. In einer Gesellschaft, die nach Trennungen folgenlosen Krieg mit und über die Kinder erlaubt, möchtest Du nicht leben. So wenig wie in einem Land ohne Armee. Versprochen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 01:11




(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Mal die provakante Antwort meiner Ex hier rein geschmissen.

Zitat Ex:
Du brauchst dich nicht um meine Kinder zu kümmern, sie haben jetzt einen neuen Papa.

Säter kommen dann Aussagen wie:

Du darfst dich nicht um unsere(Ex und LG) Kinder kümmern, da du schlecht für sie bist.

Der Vater hat immer die Wahl, resignieren oder sich um die Kinder bemühen.
Und das geht eben nur über Gerichte.

Weiteres Zitat meiner Kindesbesitzerin:

Nu lasse die Kinder doch ihre unbeschwerte Kindheit geniesen und mache ihnen nicht alles kaputt.
Sie haben hier alles, Mutter und Vater.

Natürlich kochen dann die Emotionen beim ''richtigen Vater'', aber er hat die Wahl.
Ich kenne viele Väter, die die Kinder dann in Ruhe lassen und das Bemühen einstellen.

Was ist aber mit den Kindern?
Wie fühlen sie sich dabei?

Haben sie wirklich einen neuen Papa?Ist das gut für sie in diesem Konflikt zu leben?

M.E. nicht, und deswegen sind Richter das letzte Mittel um Kinder aus diesem Zwiespalt herauszuholen, was ihnen aber auch nur selten gelingt.

Ich für meinen Teil habe nie für mich gekämpft oder gegen meine Ex, sondern für meine Kinder.

Gruss Wedi, ein bischen off Topic

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 11:12
(@prokids)
Nicht wegzudenken Registriert

Was müssen Kinder ertragen, die bei einem Elternteil aufwachsen, der sie als seinen Besitz ansieht und sich selbst als Nabel der Welt?

Das ist eigentlich der Kernsatz, der meine Frage auf den Punkt bringt.

Ich hab mich vielleicht unklar ausgedrückt. Logisch, da es die Gesetze gibt, müssen sie wohl leider angewendet werden. Mein Apell geht da weniger an die jeweiligen Elternteile, bei denen m. M. nach Hopfen und Malz verloren ist, wenn (sorry noch mal das böse Wort) Gewalt in Form von Rechtsdurchsetzung nötig ist.

Ich denke eher, dass da im System etwas geändert werden müsste. Keine Ahnung wie - man kann ja niemanden zu Vermittlungsgespräche, Therapien, Selbsterfahrungskursen etc. zwingen. Aber wäre es nicht ein vielfaches besser für die Kinder wenn dem so wäre?

In den allermeisten Fällen werden es die Mütter sein, die sich auf Grund der neun Monate (anders kann ich es mir nicht erklären), in denen "Kind" nun mal zu hundert Prozent von der Mutter abhängig ist/war, allein befähigt fühlen, für ihre Kinder zu sorgen. Ich kenne diese Konsorten zur Genüge, das geht im Kindergarten mit den alleinerziehenden Müttern schon los, die manchmal Sprüche drauf haben, das man nur noch den Kopf schütteln kann.

Zitat von: prokids am 21. Mai 2010, 22:20:24
Was sind all diese Kämpfe im Moment wert? Die Kinder sehen sich zwischen den Fronten, werden zerrieben, über die Maßen belastet.

Und die Abwesenheit des anderen Elternteiles ist nicht belastend? Eines Teiles seiner Identität beraubt zu sein, ist nicht grausam?

Natürlich ist es das und ich kenne erwachsene Menschen, die sich irgendwann mal getraut haben, sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu machen, weil es ihr Leben einfach ZU sehr belastet hat.

Zitat von: prokids am 21. Mai 2010, 22:20:24
aber was passiert mit den Kindern?

Schlimmes. Noch schlimmeres bei Kontaktabbruch.

Völlig d'accord - genau deswegen sollte ja was getan werden.

Zitat von: prokids am 21. Mai 2010, 22:20:24
Sie befinden sich im ständigen Loyalitätskonflikt, wissen gar nicht mehr, wem sie vertrauen können.

Loyalitätskonflikte der Kinder rühren in entscheidender Höhe vom Betreuungselternteil her.

Auch hier stimme ich vollkommen mit dir überein.

Und diesem Elternteil gehört das Sorgerecht entzogen. Zum Wohle der Kinder.

Und genau an diesem Punkt fängt mein Denkverständnis an zu bröseln. Denn bei dieser Konstellation verliert das Kind wiederum ein Elternteil. Genau hier müsste meiner Meinung nach mit oben beschriebenen Möglichkeiten angesetzt werden.

@wedi - Kinder lassen sich nicht einfach einen "neuen Papa" vor die Nase setzen. Je älter, umso weniger. Mütter, die dies meinen, suchen m. E. nach Gründen, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen und auch die werden irgendwann mal die ganz böse Quittung dafür bekommen.

Gruß pk

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.05.2010 19:12
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und genau an diesem Punkt fängt mein Denkverständnis an zu bröseln. Denn bei dieser Konstellation verliert das Kind wiederum ein Elternteil. Genau hier müsste meiner Meinung nach mit oben beschriebenen Möglichkeiten angesetzt werden.

Hi prokids,

nicht zwangsläufig. Wenn das SR auf den Elternteil übertragen wird, der in der Lage ist (und es auch sicherstellt) den Kontakt zum anderen Elternteil zuzulassen und zu fördern, dann verliert das Kind keinen Elternteil.

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 19:39
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi prokids

Kinder lassen sich nicht einfach einen "neuen Papa" vor die Nase setzen. Je älter, umso weniger.

Je jünger desto besser.

Mütter, die dies meinen, suchen m. E. nach Gründen, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen und auch die werden irgendwann mal die ganz böse Quittung dafür bekommen.

Welche Gründe Mütter dafür haben weiß ich nicht.

Und genau an diesem Punkt fängt mein Denkverständnis an zu bröseln. Denn bei dieser Konstellation verliert das Kind wiederum ein Elternteil. Genau hier müsste meiner Meinung nach mit oben beschriebenen Möglichkeiten angesetzt werden.

Loyalitätskonflikte der Kinder rühren in entscheidender Höhe vom Betreuungselternteil her. Und diesem Elternteil gehört das Sorgerecht entzogen. Zum Wohle der Kinder.

Wenn eine Mutter so verhaltensgestört ist und fest in dem Glauben ist, das es richtig ist was sie tut, muss eine Änderung herbeigeführt werden, um den Kindern zu helfen.Das ist m.E. nur in einer solchen Konstellation möglich.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 19:58
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Prokids,

Ich denke eher, dass da im System etwas geändert werden müsste. Keine Ahnung wie - man kann ja niemanden zu Vermittlungsgespräche, Therapien, Selbsterfahrungskursen etc. zwingen.

Meiner bescheidenen Meinung nach wäre schon viel gewonnen, wenn vor deutschen Familiengerichten annähernd "Waffengleichheit" gelten würde. Derzeit ist es leider so, dass das deutsche Gesetzes- und Justiz-Unwesen den Müttern die Maschinengewehre in die Hand drückt, den Vätern aber nur ein paar Wattekügelchen gibt - und dann gibt es eben ein paar Frauen, die dieses Ungleichgewicht gnadenlos und bis zum bitteren Ende ausnutzen.

Nicht das du mich jetzt falsch verstehst - Männer wären da um keinen Deut besser. Wenn man den Männern die Maschinengewehre und den Frauen die Wattekügelchen gibt, dann wird es mutmaßlich ziemlich genau den gleichen Prozentsatz Männer geben, die sich dann ebenfalls wie die Axt im Walde benehmen. Deswegen sagte ich ja: Waffengleichheit vor dem Gesetz. In anderen Lebensbereichen nennt man das übrigens Gleichberechtigung, aber an diesem Punkt ist das deutsche Familienrecht einfach nur pervers.

Kleiner Gedanke am Rande: Ich habe heute oder gestern hier in einem anderen Beitrag gelesen, dass in Afghanistan die Kinder im Falle der Trennung wohl grundsätzlich zum Vater gehören (was nach dem, was ich gerade gesagt habe, genau so falsch ist wie die deutsche Regelung, dass die Kinder grundsätzlich zur Mutter gehören). Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - Deutschland ist hier genau so "fortschrittlich" wie Afghanistan, nur mit umgekehrtem Vorzeichen ...

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 20:12
(@prokids)
Nicht wegzudenken Registriert

Klar, Gleichberechtigung wäre auch eine gute Sache. Und zu deinem Beispiel mit Afghanistan weiß ist, dass es zumindest vor ein paar Jahren in der Schweiz noch so war, dass die Kinder ganz selbstverständlich der Mutter zugesprochen wurden, bzw. diese automatisch das alleinige Sorgerecht erhielt.

Aber das ist es, was ich meine. Gleichberechtigung oder - da diese hier nicht praktiziert wird - Auflagen in Form von Mediationen, Beratungen, Therapien, was weiß ich.

Gruß pk

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.05.2010 22:21
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und zu deinem Beispiel mit Afghanistan weiß ist, dass es zumindest vor ein paar Jahren in der Schweiz noch so war, dass die Kinder ganz selbstverständlich der Mutter zugesprochen wurden, bzw. diese automatisch das alleinige Sorgerecht erhielt.

Das ist richtig.
Deutschland ist nicht das einzige Land mit einem anachronistischen und sexistischen Familienrecht.

Da spielen Deutschland, Österreich, die Schweiz, Afganistan, Saudi Arabien, der Sudan und Nigeria gemeinsam in der untersten Liga.
Nur die Vorzeichen unterscheiden sich.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 22:26
(@prokids)
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Hallo Beppo,

mir ist grad eben erst deine Sig aufgefallen: die Justiz ist der Totengräber des Rechts  :wink:.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang  :phantom:

Gruß pk

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.05.2010 23:17
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Prokids,

Aber das ist es, was ich meine. Gleichberechtigung oder - da diese hier nicht praktiziert wird - Auflagen in Form von Mediationen, Beratungen, Therapien, was weiß ich.

Nee, nee, so nicht - ich will, dass diese menschenrechtswidrige Männerfeindlichkeit aus dem deutschen Familienrecht verschwindet. (Zwangs-)Mediation, -Beratung usw. ist nur Kurpfuscherei an den Symptomen, ich will die Ursache all diesen Übels ausgerottet sehen. Ich fürchte nur, das wird in diesem unserem Lande noch an die zweihundert Jahre dauern ;-(

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 23:23
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

selbst wenn es echte Gleichberechtigung GÄBE, würde es doch nichts daran ändern, dass der eine den anderen in seinen RECHTEN beschneiden wollen wird. Und da man so ein Kind nicht wie einen Kuchen in der Mitte durchschneiden kann und ein Dritter nie auf der Türschwelle steht und wertfrei Situationen beurteilen kann, wird es immer nötig sein, Werkzeuge zu haben, um diese Probleme zu lösen.

Und da wird es immer zu guten oder auch schlechten Lösungen kommen. Ein Patentrezept wird es dafür nie geben.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.05.2010 23:42




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