Ui ... das wird gefährlich, da wir alle ja persönlich eingefärbt sind:
Wann ist ein Vater ein guter Vater aus sicht der Frauen?
Wenn er sein Maul hält, pünktlich zahlt, sich mit so wenig Umgang wie möglich begnügt und ansonsten aus allem heraus hält.
Wann ist ein Vater ein guter Vater aus sicht der Kinder?
Wenn er sie als das sieht, was sie sind und ihnen dementsprechend begegnet. Wenn er sie auffängt, trägt, stützt, Halt gibt und Sicherheit. Außerdem muß er ein super Spielkamerad sein und sollte -wenn er schon nein sagen muß- das mit viel Liebe und Verständnis tun, sodaß sie es annehmen können und -je nach Alter- auch verstehen.
Ich glaube sie wollen wissen, woran sie sind. Sie wollen keinen Wendehals und auch keinen Tyrannen. Ich denke in erster Linie wollen sie in ihm den besten Freund finden.
Milan
PS: Grenzen setzen bedeutet ihnen zu zeigen, wie weit ihre sichere Welt reicht. Grenzen bedeuten nicht automatisch EINgrenzen. Sondern BEgrenzen. Und eine BEgrenzung ist auch auszuweiten je nach Situation.
@ Uli
Ich hab mich falsch ausgedrückt. Es ist auf jeden Fall, das merke ich bei meiner Lütten, erstmal ein Akt, der zur Verwirrung beiträgt. Und zwar zur Verwirrung des Kindes. Oder , je nach Perspektive: Zur Entwirrung...
Will heißen: Für mich ist das Grenzen setzen oft Sysiphusarbeit...es wird im Alltag mit dem Hintern wieder umgestoßen, was ich mühevoll schaffe aufzubauen.
Damit meine ich jetzt nicht - die Vorteile, das bißchen um den Finger wickeln, was Kinder oft draufhaben - sondern die ganz klaren Grenzen.
Die hätte ich natürlich gern auch für länger gesetzt, aber die Aufbauarbeit beginnt bei mir dann wieder im Abstand von 14 Tagen. Natürlich merkt sich die KLeine bestimmte Dinge auch länger, aber vieles ist dann einfach wieder weg, wenn Umgang ist. Da bekommt man dann schonmal, auch wenn man sich die ausreden will, Selbstzweifel...automatisch...
Gruß Kuwe
Hi,
Wann ist ein Vater ein guter Vater aus sicht der Kinder?
Wenn er den Kinder Selbstbewußsein gibt und sie aufbaut und nicht bei jeder Kleinigkeit
sagt...nein das darfst du nicht ... nein das ist zu gefährlich ... nein du machst dich dreckig ... etc.
Wann ist ein Vater ein guter Vater aus sicht der Frauen?
...wenn er von der Arbeit kommt und der Frau alles abnimmt...und abends, wenn die
Kinder im Bett sind...so Schatzi ....
*ironieoff*
Gruß
babbedeckel
Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)
Danke für euren vielen Statements. Ich stelle fest, dass das "gut sein" bei euch mit ganz viel Verantwortung, Erziehung und auch einer gewissen Strenge verbunden ist. All das, was ich eigentlich vermisse beim KV und ich bin dabei, ihn doch nicht für einen guten Vater zu halten, nur weil ich der Meinung bin, dass er seine Kinder liebt. Das allein reicht wohl doch nicht, oder doch?
Wann ist ein Vater ein guter Vater aus sicht der Frauen?Wenn er sein Maul hält, pünktlich zahlt, sich mit so wenig Umgang wie möglich begnügt und ansonsten aus allem heraus hält.
:rofl2:
Ne, im Ernst, gegen pünktliche Zahlungen habe ich nichts, das mit dem Maul halten befürworte ich auch, wenn es um Spitzen gegen mich geht. Aber die finden nicht mehr statt. Ansonsten würde ich mir wünschen, dass Interesse auch an den weniger angenehmen Dingen in einem Kinderleben besteht. Beteiligung bei Elternabenden, das Mittragen von Entscheidungen wie Schulwahl, Fremdsprache etc. Einfach Alltag.
Gestern war der KV das allererste Mal (nein stimmt nicht, einmal schon ist im Schnellspurt durch die Kinderzimmer gerast, war nach zwei Minuten wieder draussen und das auch nur, weil die Kinder ENDLICH ihre neuen Zimmer zeigen wollten) für längere Zeit bei uns. Wir sassen in der Küche, haben gemütlich Kaffee getrunken und ein bisschen small talk gemacht. Die Kinder waren seelig. Ich habe aufgehört, nach Gründen zu suchen, an meinem Mann kann es nicht liegen, denn der hat feste Arbeitszeiten ausser Haus, die der KV auch kennt. Für die Kinder würde ich mir wünschen, dass er öfter mal vorbei käme. Aber gut - ich habe aufgehört zu wünschen :mad:.
Gruß AJA
Besonders interessiert mich die unterschiedliche Sichtweise der beiden Geschlechter, denn ich glaube, die ist sehr wohl vorhanden.
hallo aja,
es ist noch gar nicht solange her (oder - je nach sichtweise 😉 - doch?),
dass mich die frage, was einen guten vater/eine gute mutter auszeichnet, beschäftigt
meine themen waren geldverdienen und häuslebauen,
halt die äußeren rahmenbedingungen für die familie schaffen/aufrechterhalten
die "aufzucht und pflege" der kids sah ich als die aufgabe der KM an,
ich war der WE-/feierabend- und ferienpapi ...
ausgelöst durch die trennung in verbindung mit der tatsache, dass ich unerwartet ein AE-vater wurde,
habe ich viele, viele gespräche mit vätern wie müttern und auch beiden zusammen geführt
und eben dabei deine o.g. these bestätigt gefunden; ja, es gibt geschlechterspezifisch unterschiedliche sichtweisen
übertrieben:
die mutter, aus deren bauch das kind entsprungen, an deren brust es genährt :wink:,
möchte es vor jeglichem ungemach beschützen, bei jedem schritt leiten und begleiten
der vater, der nicht mehr als seinen samen spendete :wink:,
möchte es so schnell wie möglich auf eigenen beinen stehen sehen
am beispiel des baumes auf dem das kind klettert:
die mutter, die sagt: "komm lieber wieder runter, du könntest sonst noch fallen"
der vater, der sagt: "wenn du dich anstrengst, kommst du noch einen ast höher"
beide wollen das beste für das kind
und je nach sichtweise haben beide recht
und eben darin liegt die schwierigkeit und zugleich die herausforderung eines jeden elternteils
wenn anfänglich für die gedeihliche entwicklung des kindes
das mütterliche, beschützende verhalten unumgänglich war,
das "verantwortungslose" väterliche hingegen völlig deplaziert
so verkehrt sich dieses mit zunehmendem alter und zunehmender weiterentwicklung des kindes
wenn ich bei einem 12-jährigen den standpunkt vertrat, lass ihn doch auf die nase fallen, wozu gibt es heftpflaster,
so ist das o.k. und für die weitere entwicklung nur förderlich, aus meiner sicht
aus exens sicht handelte ich höchst verantwortlungslos, hätte ich ihn doch auf den stolperstein hinweisen müssen ...
die kunst - und eben darin zeichnet sich m.e. eine gute mutter/ein guter vater aus - besteht darin,
dass man seine eigene rolle als mutter/vater ständig, in abhängig von der entwicklung des kindes,
hinterfragen und neu definieren muss
was noch gestern "gut" war für´s kind, ist morgen "schlecht"
ein/e gestern noch "gute/r" mutter/vater morgen möglicherweise schon "schlecht"
und da zu allem überfluss die eigene wahrnehmung sich regelmäßig von der des anderen unterscheidet,
die kinder sich der mutter gegenüber anders verhalten, als dem vater gegenüber
ist ein faires urteil des einen über die elterlichen fähigkeiten des anderen nahezu unmöglich ...
So sehr ich auch immer über "meinen" KV jammere, weil er keinerlei Verantwortung übernimmt ...
kann es nicht vielleicht auch sein, dass eben dieses verhalten des KVs
die eigenverantwortung der kids fördert,
er somit durchaus ein "guter vater" ist?
lg
wolf,
der keinesfalls den anspruch erhebt, ein guter vater zu sein
p.s.: eines fällt mir noch ein, es gibt nicht nur geschlechtspezifisch unterschiedliche sichtweisen
sitautionsbedingt können diese auch erheblich voneinander abweisen ...
meine ex,
ein intensives, ehrliches gespräch kurz nach der trennung / kurz vor ihrem auszug:
"du bist der tollste mann, den ich kenne,
die art und weise, wie du mit den kindern umgehst, finde ich total toll ..."
kurz nach ihrem auszug (ich setzte sie aufgrund meiner verletzten gefühle "vor die tür" ...):
"ich klage dich aus dem haus, ich habe beweise, wie schädlich dein verhalten für die kids ist"
...
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Ich habe aufgehört, nach Gründen zu suchen, an meinem Mann kann es nicht liegen, denn der hat feste Arbeitszeiten ausser Haus ...
ich kenne deine geschichte nicht,
aber kann das verhalten deines ex nicht eben darin begründet liegen?
verletzte gefühle, die bei ihm noch nicht verheilt ...
wenn ich mir vorstelle, meine kids wären bei der ex und ich müsse in ihre wohnung, um den umgang zu pflegen,
in die wohnung, in welcher ex mit ihrem "neuen" grad´ noch sonst was trieb ... :undwech1:
und habe er noch so feste arbeitszeiten ...
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Ich denke schon, dass das der Grund ist, lonesomewolf. Ich wundere mich halt immer wieder nur, dass das selbst nach fünf Jahren nicht allmählich besser wird. :exclam:
Gruß AJA
die zeit allein heilt nicht alle wunden ...
insbesondere bei menschen, vornehmlich wohl männern, die es nicht gewohnt sind,
ihre gefühle wahrzunehmen und/oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen,
die lieber vor ihnen davon laufen ...
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Hi,
warum kann Frau einfach nicht akzeptieren, dass Mann nicht auf gut Freund mit Frau machen will.
Nur weil Mann in Interesse der Kinder nicht einfach sagt, ohne Kinder würde ich Dich nie mehr im Leben mit dem A...... angucken, weil ich lieb Dich nicht mehr und ich finde Dich eigentlich nur ätzend.
Auch so eine Idee warum ein Mann so reagieren könnte.
Platt
@ Aja, Uli , lonsesomewolf
Und ich hab schon lange aufgehört, mich über irgendwas zu wundern.... :exclam:
Sorry platt, wenn ich dir da (zumindest in meinem Fall) widersprechen muss.
ICH war diejenige, die die Trennung wollte und ICH war diejenige, die Distanz wollte.
Nach dieser leidigen Geschichte, die ihre Wurzel in diesem Forum hatte und ich dazu überging, die Kinder zu ihm zu bringen um den begleiteten Umgang beim JA zu verhindern, hat sich der KV bei allen Besuchen - und das ist leider heute noch so - mehr mit mir, als mit den Kindern unterhalten. Ich komme mir manchmal vor wie ein Dolmetscher :exclam:.
Gruß AJA
Hallo,
die Frage ist: "wann ist ein Vater ein guter Vater"!
Und alle die antworten erinnern sich, wie sie als Vater fungieren oder wie die Partner bzw. Expartner sich bewähren.
Aber ist nicht eher die Erinnerung an unsere Väter ausschlaggebend?
Was haben wir an unseren Vätern geliebt?
Vielleicht ist das eine Hilfe!
Liebe Grüße Polly
@ Polly,
da kann zumindest ich nicht mitreden, denn ich habe keinen Vater gehabt...vielmehr hab ich ihn mit 7 Jahren verloren, also so gut wie keine Erinnerung an ihn.
Und bei meinem Stiefvater kann ich nur Dinge aufzählen, die ich an ihm gehaßt habe. Einen richtigen Vater hab ich nie gehabt. Also muß ich mir mein Vatersein irgendwie selber basteln....
Ich versuche oft , der Kleinen das zu geben, was ich in meiner Kindheit nicht bekommen habe. Ihr zuzuhören , sie ernstzunehmen und für sie da zu sein. Jedenfalls bei den Umgängen. Mehr Vater sein läßt man mich ja leider nicht....
LG Kuwe
@kuwe,
ja, das ist es auch was ich meine. Was haben wir vermisst?
Als ich klein war hatte ich einen super Papa, später wurde es schwierig, dann habe ich erfahren, er ist nicht mein lieblicher Vater!
Aber ganz sicher weiss ich, was ich an meinem papa mochte, aber auch was ich gehasst habe...
Ich meine halt nur, sich erinnern zu können an seine eigene Kindheit ist doch sicher wichtiger als aus Elternsicht die Papaqualitäten zu beurteilen.
Grüße Polly
ICH war diejenige, die die Trennung wollte und ICH war diejenige, die Distanz wollte.
es soll menschen geben, die eine trennung nicht "mal so eben" wegstecken,
vor allem, wenn sie diese selbst nicht gewollt haben ...
Ich wundere mich halt immer wieder nur, dass das selbst nach fünf Jahren nicht allmählich besser wird.
was wundert dich daran?
DU hast abgeschlossen, er nicht ...
keine frage, fünf jahre ist eine lange zeit,
aber auch "lang" ist eine frage der sichtweise ...
es soll menschen geben, für die sind fünf jahre grad wie gestern,
vor allem, wenn ihnen der mensch ihrer träume immer wieder "erscheint"
manchen fällt es eben schwerer, eine beziehung abzuschliessen, als anderen
deine geschichte, deren details ich nur erahnen kann, führen mir die worte meiner ex wieder ins bewußtsein,
die sie mir per sms schrieb, ein paar tage nachdem sie mir offenbarte,
bereits vor jahren in ihrem reitlehrer den mann des lebens erkannt zu haben,
"du must einfach nur loslassen, aufgeben was eh nicht mehr ist. dann können wir freunde sein."
ich hatte sie schon fast gänzlich verdrängt ...
"aufgeben, was eh nicht mehr ist"
ein rat, den jemand, der bereits vor jahren mit dem partner abgeschlossen hat, aus dieser position gut geben kann ...
"einfach nur loslassen"
ein rat, nicht minder überheblich, denn "einfach" ist das loslassen nicht für jedermann,
insbesondere das loslassen von einem partner, den man über jahre womöglich jahrzehnte liebte
(oder glaubte geliebt zu haben ...)
wären meine jungs nicht bei mir geblieben,
ich weiß nicht, wie oft ich sie, wenn sie mich nicht besucht hätten, noch gesehen hätte ...
um die schmerzhafte begegnung mit der ex zu vermeiden, hätte ich womöglich in kauf genommen,
meine jungs nicht mehr oder nur noch ganz selten zu erleben ...
ich kann deinen ex verstehen ...
liebe und nachdenkliche grüße
wolf
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
@ Polly
ja, wenn man eine Erinnerung hat... bei meinem Stiefvater kann ich nur für eine Erfahrung dankbar sein: Wie es nicht geht....
Mit autoritärem Verhalten und Brechen des Kindeswillens, denn eins möchte ich meinem Kind ersparen: Das Gefühl von Angst....Angst vor Strafen, Angst vor Schlägen, Angst vor Einsamkeit...
Deswegen kann ich zustimmen, daß Erinnerungen sehr wertvoll sein können, auch wenn es schlechte Erinnerungen waren.
Dann weiß man wenigstens, was man wie anders machen kann....
LG Kuwe
oh mann kuwe,
mich hat heute der Tag so mitgenommen, das ich ein bisschen viel Prosecco getrunken habe.
Aber was Du schreibst..
Du hast Deinen Papa mit 7 Jahren verloren.
Keine Erinnerungen davor?
Denn mein Papa war super als ich klein war, ich erinner mich an Burgen aus Bauklötzen und wie er mich auf Wanderungen auf den Schultern getragen hat. da war ich richtig klein, etwa 3-5 Jahre.
Wo sind denn Deine Erinnerungen hin? Sag mir nicht, die schlechten Erinnerungen heben die Guten auf!
Und wenn, Deine Kinder werden es so viel besser haben!
Grüße Polly
@ Polly
das ist schwierig zu beantworten...ich schreib dir morgen mal eine PN, bin jetzt etwas müde . Ist ein schwieriges Thema, daß ich hier nicht öffentlich diskutieren möchte.
Gruß Kuwe
Moin zusammen!
Merkwürdig ... ich kann mich sehr weit zurück erinnern. Ich habe meinen Vater stets mehr geliebt als meine Mutter. Eben weil er der Vater war. In ihm fand ich Identifikation, die Mutter war allein schon ob ihres Körpers irgendwie von einer anderen Welt.
Aber meinen Vater zeichnete aus, daß er mich immer "gelassen" hat. Er nahm mich als das, was ich war. Ein etwas plakatives Beispiel:
Als ich 15 oder 16 war kam ich mit meinem ersten Irokesen nach Hause. 3cm breit, 15cm lang ..ähem... hoch, die Seiten blanke Glatze. Meine Ma ist völlig ausgerastet. Mein Pa hat gelacht. "Na, wenns Dir gefällt!? Aber guck trotzdem besser mal in den Spiegel!" Ma schämte sich mit mir gesehen zu werden. Zumindest unterschwellig. Meinem Pa war es völlig egal wie ich aussah. Der nahm es mit Humor und sah es als vorrübergehende Phase in meiner Entwicklung, zu der er mir allen Raum ließ. Meine Ma versuchte mich immer in eine Richtung ..in IHRE Richtung zu drücken.
Was soll ich sagen - Ma ist gescheitert.
Mein Vater ist vor 5 Jahren gestorben mit 59 Jahren. Mit meiner Ma habe ich heute ein sehr gutes Verhältnis. Sie hat geschluckt, daß ich nicht mehr der schlipstragende Banker werde.
Grüße,
Milan
Edit: Ach ja - mein Vater war "militanter" Pazifist. Der hat mich niemals geschlagen. Meine Ma hat mir 1 mal, als ich sehr klein war, den Hintern versohlt. Dafür hat sie einen Höllenärger von meinem Pa bekommen. Gewalt gab es auch zwischen meinen Eltern nie.
Hi,
ich habe meinen Vater als liebevollen Kerl in Erinnerung. Auch er starb vor 9 Jahren unerwartet im Alter von 54 Jahren!
Mein Verhältnis war insgesamt immer ein wenig anders als andere zu den Eltern. Ich stand mit 17 Jahren schon auf eigenen Beinen und bin 11 Jahre zur See gefahren. Kurz nachdem ich wieder (für immer) nach Hause kam, starb er. Obwohl ich nie weit vom Elternhaus entfernt wohnte, konnte es passieren, das ich 1 - 2 Wochen nichts von Ihnen gehört habe (außer der Seetage natürlich) ... und das war OK.
Ich weiss, dass mein Vater es strikt abgelehnt hat mich (oder meinen Bruder) zu schlagen. Seine Angst uns zu verletzen war größer, wie der Sinn einer Bestrafung. Heute scheint das normal, aber damals kam das schon seltener vor ...
Auch war er in seinen Ansichten wesentlich lockerer wie meine Ma, und das obwohl ich eher der Sohn war, der zur Mutter tendierte ... mein Bruder mehr zum Vater (in etwa so haben sich auch die Charaktere verteilt). Er hat uns laufen lassen und wenn wir (mein Bruder ist nur ein Jahr jünger) es übertrieben, dann mussten wir antanzen und es wurde tacheles geredet!
Ich bin dankbar ... schon allein, da es immer seltener es als selbstverständlich ansehen kann, dass ich einen Vater und eine Mutter zu jeder Zeit und an jedem Tag mein eigen nennen konnte. Wer weiß, wo ich jetzt stehen würde, als Goldkettchen tragendes, obersten Hemdknopf offenes Weichei, das mit dem Leben nicht zurecht kommt!
An dieser Stelle noch einmal: "Danke"
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.