Hallo zusammen,
hier eine nette unterhaltsame Geschichte, die sich letztendlich als ziemlich ärgerlich herausstellt:
Im Januar 2009 war ich 3 Wochen in Kur. Meine Kurfreundin wollte unbedingt Lotto mit mir spielen. Da das Trennungsjahr noch nicht herum war, wollte ich absolut nicht! Ich hätte mich über den damaligen Jackpot nicht freuen können, wenn mein Noch sich dann mit seiner Affäre ein tolles Leben gemacht hätte.
Im Februar wollte mich meine Freundin dann besuchen. Als vorgezogenen Aprilscherz verfasste ich einen Brief an die Lottozentrale in dem ich um Überweisung eines hohen Gewinnes auf das Konto meiner Eltern bat "aus bereits benannten Gründen". Der Sohn meiner Freundin wurde krank und der Besuch fand nicht statt - erst im Dezember 2009. Im März 2009 (Stichtag 1.4.) lag dann der Scheidungsantrag vor mir - verfrüht, ging sogar bis zum OLG, Kosten muss Noch tragen. Im Dezember wurde vor dem OLG der Trennungszeitpunkt auf August bestimmt, das Amtsgericht bestätigte dann den Stichtag 1.4.2009 - die paar Monate würden nichts ausmachen.
Eine Zugewinnliste wurde von mir im Mai 2009 erstellt und im September noch korrigiert, da ich doch einen Anhänger mit Wert von 750 Euro vergessen habe (er hat dann noch sein Sparbuch nachgetragen). Im Februar 2010 (Klage Mai 2009) wurde ich dann verurteilt eine eidesstattliche Versicherung zu der Liste Mai 2009 abzugeben: Ich hätte meinen Lottogewinn nicht angegeben. Mein Noch hat also meine Abwesenheit im Januar benutzt um meinen Computer zu manipulieren (alle neuen Mails, Schreiben, Tagebuch etc. wurden automatisch an ihn gesendet / Keine Sorge, Rechner ist wieder sauber!). Dieses Schreiben habe ich nie jemandem gezeigt, war eigentlich - bis zu den ersten Gerüchten - von mir vergessen. Ich hatte zwar schon bald vermutet, dass es darum ging. Ich wurde diesbezüglich auch schon von der Nachbarschaft angesprochen. Ich denke, er hat selbst dieses Gerücht in die Welt gesetzt, damit sein Datendiebstahl nicht auffliegt.
Da jetzt ein Urteil vorlag, mich selbst strafbar zu machen - Liste wurde ja im September korrigiert, musste ich in Berufung gehen. Heute liegt ein Schreiben vor mir:
"1. Der Antragssteller wird darauf hingewiesen, dass die verlangte eidesstattliche Versicherung der Antragsgegnerin sich nur auf die erteilte Auskunft vom 5.5.2009 bezieht, die unstreitig durch ihre Auskunft vom 15.09.2009 berichtigt und ergänzt worden ist, so dass insoweit eine Antragsumstellung angezeigt sein dürfte. - okay, genau meine Meinung
2. In der Sache geht es unabhängig von einer Antragsanpassung gem. vorstehendem Hinweis darum, ob die eidesstattliche Versicherung vom Antragsteller verlangt werden kann, da (gleichviel um welche Auskunft es geht) diese wegen eines etwa fehlenden Lottogewinns unvollständig sei und somit die zweite Stufe einer eidesstattlichen Versicherung gerechtfertigt sein könnte.
Nach gegenwärtiger Sachlage ist dies zu bejahen. Selbst wenn es sich nach eigener Behauptung der Antragsgegnerin insoweit um eine Scherzerklärung gehandelt haben sollte, muss sie in Anwendung des Rechtsgedankens des §118 BGB den Antragssteller darüber aufklären, der ja die Erklärung im Computer zum Lottogewinn als ernstlich gemeint ansieht. Da sie das durch Vorlage maßgeblicher Unterlagen, die den Scherz offenbaren, nicht tut, kann sie sich nicht auf die bloße Erklärung zurückziehen, es handele sich um einen Scherz. Dementsprechend wird sie sich nach Aktenlage der eidesstattlichen Versicherung zu stellen haben."
Hier weiß das OLG also ganz genau, dass der Noch widerrechtlich Zugang zu meinem Rechner genommen hat! Ich soll durch geeignete Unterlagen "beweisen" - dies wären Kontoauszüge meiner Eltern - dass ich keinen Gewinn hatte. Die einzige Möglichkeit, die ich hätte, wäre meinen Noch anzuzeigen. Da er aber IT-Leiter eines großen Betriebes ist, könnte ich ihm dann auch direkt die Kündigung geben!
Keiner behelligt ihn - doch ich muss damit rechnen, dass ich auch noch die Prozesskosten anteilig zu tragen habe, da ich ihn ja "provoziert" hätte. Also Achtung: egal wo ihr irgendetwas schreibt - ob in eurem Tagebuch, Rechner (sogar privat, ohne Öffentlichkeit). Mit diesem Beschluss werden strafbare Handlungen noch belohnt!!!!
Die eidesstattliche Versicherung kann ich natürlich ohne Probleme abgeben - Lottogewinn ist ja nicht! Entsetzt bin ich allerdings, dass mein Noch seine Scheidung genau in dem Moment einreicht, wo er an eine finanzierte Zukunft mit der Affäre glaubt. Auf meine + Kinder Kosten, wollte er sich mit dem "jungen Mädel" ein schönes Leben machen (Nach meiner Kur sagte er mir noch, dass die Affäre hätte nie passieren dürfen und er lieber wieder in der Familie wäre! Tja, rein finanzielles Interesse - sagt man doch sonst Frauen nach :wink:).
Andererseits hat die ganze Geschichte inzwischen einen humorvollen Beigeschmack. :rofl2: :rofl2:
LG
Sternchen