Salut,
für Lebenskrisen gibt es viele Auslöser, Streß, Veranlagung der Persönlichkeit, Arbeitslosigkeit, Trennung, Tod eines Angehörigen uvam... Welche Krise von jedem einzelnen eine Tragweite hat oder nicht ist genauso unterschiedlich und individuell wie die Bewältigung dieser. Und bei jeder Lebenskrise, sei es welcher Art und welchen Auslöser sie hat, ist therapeutische Hilfe angeraten wenn diese nicht selbst bewältigt werden kann.
Ich kann und mag die einzelnen Krisen nicht bewerten und kann mich da nur auf die Aussagen der Fachleute verlassen wenn ich diese selbst auch nicht ganz verstehe. Allerdings erlaube ich mir verschiedene Krisen zu vergleichen wenn ich mich dabei auf die Aussagen von Fachleuten beziehe.
So habe ich mich auch bei meinem Umgang auf solche Aussagen verlassen und habe festgestellt, dass ich damit sehr gut beraten war. So hatte ich auch von anderen, aber zuerst die Aussagen von Fr. Kodjoe, dass ein Umgang je nach Alter des Kindes unterschiedliche Bedürfnissse hat. Ich weiß alter Kaffee für alte Hasen und gute Eltern. Soweit ich weiß ist sie ein Gegner des 14tägigen Umgangsmodells und hat auch Veröffentlichungen bzgl PAS.
"....eine Trennung und Scheidung ist nach dem Tod eines Kindes die zweit schlimmste Lebenskrise..."
Stimmt das?
Wenn ich mich so umschaue, nicht nur hier, hat das was?!
Warum ich mich für die psychologische Seite mehr interessiere liegt einfach daran, dass ich einen LG mit einer Persönlichkeitsstörung hat/te/, meine Kinder bei der Trennung noch sehr jung waren und zu mir woll/t/en. So hatte sich meine kleine Tochter, gerade 3 Jahre alt, bei meinem Auszug mit Händen und Füßen gegen ihre Mutter gewehrt als ich sie ihr geben wollte und mein kleiner, Großer kam tags darauf. So schaue ich mich immer nach Informationen um und stoße dabei auf so manches andere.
Da meine Aussage doch zum allgemeinen Entsetzen führte und ich den Thread nicht zweckentfremden wollte soweit also meine Erklärung für meine Bemerkung.
Meine Probleme sind gering, und wiederum auch nicht, im Vergleich mit anderen. Aber so ist es auch hier ganz individuell. Ich jedenfalls möchte ich meinen Kindern das Beste geben wie jeder hier und bin über diese Forum sehr froh.
Jedenfalls bin ich froh über diese Forum und freue mich wenn ich mich ab und an mal melden und um Rat fragen darf. Auch mit meiner hin und wieder unglücklichen Ausdrucksweise und allen weiteren möglichen Unzulänglichkeiten.
Greetz
Servus Loge,
Da meine Aussage doch zum allgemeinen Entsetzen führte
Nein, entsetzen nicht.
Da muss schon anderes her.
Aber natürlich Widerspruch. Aber dieser macht dieses Forum so wertvoll.
Du hast sehr persönliche Erfahrungen mit Lebenskrisen gemacht. Diese fließen natürlich in Deine Äußerungen ein. Das ist völlig legitim.
Genauso wie die Meinungen anderer hier, die andere Erfahrungen oder einfach andere Ansichten dazu haben.
Ich für meinen Teil, möchte Dich durchaus ermuntern, weiter hier zu schreiben.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Hi
"....eine Trennung und Scheidung ist nach dem Tod eines Kindes die zweit schlimmste Lebenskrise..."
Stimmt das?
Eine rein subjektiv beantwortbare Frage. Keine Statistik kann da helfen, da die eigene Auffassung völlig gegensätzlich sein kann. Ein weiteres Problem: eine Beantwortung hat keinen Nährwert, weder im positiven oder negativen Sinne. Sie kann vorübergehend Trost spenden, doch sie löst kein Problem, sie verlagert es lediglich.
Aber ich versuche es mal mit einem Vergleich.
Ist etwas weniger Tod sein besser als ein bischen mehr? Wenn Du schon aus psychologischer Sicht heran gehst dürftest Du den Vergleich verstehen können, der ansonsten unsinnig ist. Vielleicht ist auch gerade dies das Hauptproblem, das Sinnieren über Sinn und Zweck des Lebens, vorrangig das selbst erlebte. Gibt es keine akzeptable Antwort, neigt der Mensch zum pauschalisieren, er erweitert das Testfeld und kommt letztendlich zum Abstrakten. Wenn nun die Entscheidung zw. ein bischen mehr oder weniger Tod sein getroffen werden muss ist es eine Qual - nichts von beiden will man, es gibt hier keine angenehme Lösung, sie ist vor allem auch gar nicht gewollt.
Vielleicht sind meine Gedanken ein Ansatz für Dich.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
salut,
ich möchte die Frage für mich nicht beantworten. Diese Aussage stammt auch nicht von mir. Ich habe lediglich eine unerwartet heftige Reaktion auf meine Antwort erhalten und wollte klarstellen wie ich solch eine Aussage machen kann.
Wenn jmd trauert dann zu Recht. Ich habe dies nur zitiert dass eine Trennung ein schlimmes Ereignis sein kann, dass man verarbeiten muss. Bei einer Trennung geht in den meisten Fällen etwas verloren. Da darf man schon ein Stück traurig sein, wie bei jedem Verlust, und darf sich dies auch bewahren.
Um auf das selbst Erlebte zurück zu greifen. Es fängt schon da an wenn man sich als Eltern über Erlebnisse mit den Kindern nicht austauschen kann und Sicherheit hat das die Eltern sich nicht gegenseitg ausspielen. Alleine das finde ich schon traurig und für die Kinder ein herber Verlust. Dies kann soweit gehen, dass die Kinder dadurch in einen Loyalitätskonflikt gezerrt werden. Was wiederum die Frage nach einem für die Kinder geeigneten Umgangsmodell aufwirft. Genug der Theorie.
Kürzlich waren wir beim Baden. Die Kleinen sind Wasserratten und sehr gute Schwimmer. Zum ersten Mal waren wir im tiefen Wasser in dem auch ich gerade noch stehen konnte. Leider ist es so, dass ich gleichzeitg 2 habe und nicht gezielt mit einem ins Wasser gehen kann. Da das soziale Umfeld sehr KM geprägt ist werde ich zwiespältig aber neugierig betrachtet. Die Mütterriege öffnet sich mir aber immer mehr und anerkennend. Es ist aber noch nicht so, da auch die Ehemänner dies ungern sehen wenn ich mit ihren Frauen und Kindern baden gehe, dass ich Begleitung habe. Macht auch nichts denn wir sind komplett und haben auch oft die Freunde meiner Kids zu Besuch.
Nun wir waren im tiefen Wasser. Mit meinem alten Surfboard als Sicherheit und Schwimmhilfe. Natürlich waren wir zuvor auch im tiefen Wasser in dem ich noch stehen kann aber die Kids nicht. Also beide total neugierig und los ging's. Beide total toll geschwommen und mit einer Sicherheit die mich selbst überraschte und dies ausdrückte. Dann kam dieser Satz von meiner Kleinen: "Ich strenge mich an." Dies war der Anlaß wieder in den Nichtschwimmerbereich zu gehen. Wasserstand max. bis zu meinem Schritt. Das sieht vielleicht blöd aus da rum zustehen. Die Kinder wollen dann immer aus dem Nichtschwimmerbereich schwimmen. Das kann ich aber nicht ohne weitere Sicherheit.
Ich frage mich aber machen die Kinder das weil sie denken ich fordere dies von ihnen? Darüber würde ich gerne mit KM reden. Geht aber nicht. Wenn ich dann daran denke wie leicht diese Situation in einer intakten Familie wäre und welche Förderung, nicht Forderung, der Kinder möglich wäre, bin ich traurig.
Was für Probleme. Aber strengen sich die Kids an weil sie es wollen oder denken sie müßten es tun? Und es gibt viele solcher Situationen die man erzählen könnte.
Ich denke genau solch verschärfte Situationen sind es für ein JA ein Nestmodell dem Wechselmodell vorzuziehen.
KM hat ohne mein Wissen meinen Großen zur Einschulung zurückgestellt. Jetzt hat er die erste Klasse beendet. Seit einem 3/4 Jahr versuche ich mit KM ins Gespräch zu kommen und meinen Eindruck über seine Probleme zu schildern. Ich stieß auf taube Ohren. Gegen Schuljahresende suchte ich das Gespräch mit der Lehrerin, die letzlich meinen Eindruck bestätigte - er ist einer der Letzten seiner Klasse. Hätte ich nur früher eingegriffen statt mich beschwichtigen zu lassen. Zu dieser Zeit herrschte aber massiver Krieg und KM fand es schön einem gerade mal sieben jährigem Ohrringe stechen zu lassen. Nun investiere ich sehr viel Zeit angemessene und ansprechende Aufgaben aufzubereiten, so dass es nicht nach Schule sondern Spaß aussieht.
Vielleicht hat jemand Muße sich dies rein zu ziehen und auch eine Antwort zu schreiben.
Aber diese Situationen finde ich schon traurig fühle mich aber nicht krank dabei.
greetz
Hi
Vielleicht hat jemand Muße sich dies rein zu ziehen
Hab ich, aber
und auch eine Antwort zu schreiben.
worauf erwartest Du eine? Warum Du traurig bist, wo doch fast alles eigentlich so gut läuft? Ich tippe mal auf eine Portion Selbstmitleid. Klingt hart, ist aber eine Überlegung wert. Zumindest solltest Du Dir darüber im klaren werden, dass eine komplette Familie hier Geschichte ist. Und das damit Einschnitte bei einer belasteten Partner- und Elternebene verbunden sind (was z.B. die Freizeitgestaltung anbelangt) versteht sich von selbst und ist fast immer nicht abänderbar. Du hingegen kannst alleine was bewirken, nämlich das "verlorene" Familienleben (und dessen Möglichkeiten) auf den Platz zu verbannen, wo es hingehört. Der Blick nach Vorne ist angesagt, und da werden die Kinder noch viel von Dir verlangen. Dies, vor allem dies hat Zukunft. Und eine belastete Partnerebene wirkt all zu schnell auf die Elternebene, die Anfänge in Deiner Situation haben vermutlich begonnen.
Insgesamt kristallisiert sich für mich bei Dir die (noch) nicht verarbeitete Beziehung heraus, eher gar das Bedürfnis, die Zeit zurück zu drehen. Doch die Zeit heilt auch Wunden - wenn man es zulässt. Nutze die Trauer zur Selbstkritik, zur Reflektion. Dies ist ein hervorragender Moment, darüber hinaus auch noch produktiv für einen selbst.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hi,
Danke für die Zeit die du dir nimmst.
Selbstmitleid - da hast du sicher Recht. Und reflektieren tue ich gerade. Den Kindern gerecht zu werden fordert schon eine Menge ab. Ohne Unterstützung meiner Familie, meinen Kollegen und Vorgesetzten, meinen Freunden und nicht zuletzt euch, als stiller Nutznieser, den Erzieherinnen und anderen Müttern und der Kinder hätte ich das bis hierhin nicht geschafft. Ohne diese Unterstützung wäre ich einfach ausgeknipst worden. Gerade jetzt nehme ich mir eine kurze Auszeit um mir klar darüber zuwerden ob ich in Teilzeit gehen soll. Da trage ich mich schwer, da ich auch eine angemessene Vermögensvorsorge sichern möchte. Und was ich auch immer gemacht habe und ihr finanziell zur Verfügung gestellt habe, man kann es als abkaufen oder ähnliches bezeichnen, habe ich immer im Gedanken an die Kinder getan und habe immer noch die Illusion dass es den Kindern nutzt. Welchen Vorteil sie auch aus allem ziehen mag.
Ich werde noch eine lange Zeit an den abscheulichen Lügen und Verhalten der KM zu knabbern haben und eine wirkliche unbelastete Elternebene gibt es alleine von ihrer Seite nicht. Sie ist eine Persönlichkeit die nur ihre Bilder wahrnimmt und kein schlechtes Gewissen kennt. Sie macht eine Therapie und auf meine Frage welchen Grund ihre einsichtigeres Verhalten hat kam nur die kurze Antwort "...ich habe einen guten Therapeuten und er hat...." so wie ich ihren Gesichtsausdruck und deutliche Körpersprache interpretierte ergänze ich es in meine Worten ...mir die Meinung gesagt....
Mein Schreckgespenst ist aber:
eine belastete Partnerebene wirkt all zu schnell auf die Elternebene, die Anfänge in Deiner Situation haben vermutlich begonnen.
Damit triffst du den wunden Punkt. Wie schaffe ich es bei einem Wechselmodell ohne wirklichen Gesprächspartner eine Struktur zu geben die nicht aufgeweicht oder ausgenutzt wird oder verdreht wird und wenn es auch unbedacht sein mag und was kann kommen? Anders herum gefragt welches Verhalten bringt die Kinder durcheinander und welches nützt und schützt am besten? Welche Vorteile haben die Kinder einen Umgang oder ein Wechselmodell gegen den Willen des betreuenden Elternteils durchzusetzen? In diesen Fällen habe ich immer eine belastete Elternebene.
Solange die Psycholgie sagt, dass bei einer Trennung den Kindern das Umfeld erhalten bleiben soll und eine Kontinuität als eminent wichtig erkannt wird, wird sich meiner Meinung nach nichts ändern. Erst wenn es zum Vorteil der Kinder ausreichend gute Gründe gibt einen den Verhältnissen angemessenen Umgang gegen den Willen des betreunden Elternteils und damit die Kinder einer belastenden Elternebene auszusetzen wird sich die Haltung der JA und Gerichte ändern und vielleicht auch ein Wechselmodell als Standardmodell Anerkennung finden.
Was du schreibst, in anderen Worten ausgedrückt - ein Zerren an den Kindern schadet ihnen - spricht eher dafür in solchen Fällen den Umgang einzuschränken.
Wäre für eine Antwort echt dankbar.