"Der Ton macht...
 
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"Der Ton macht die Musik" - Wie geht Ihr damit um?

 
(@soeinaerger)
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Hallo,

mich würde mal interessieren wie Eure Einstellung ist zu indirekten Beleidigungen oder Verunglimpfungen, die man sich bei den Auseinandersetzungen um Unterlahlt, Sorgrecht und Co. so gefallen lassen muss?

Sicher wird es Juristen geben, die sachlich beleiben.  Einige, wenige. Ich habe zwischenzeitlich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass man so etwas halt aushalten muss. Wobei ich schon so manches mal innerlich explodiert bin, das war ja auch die Zielsetzung nehme ich an... Ich meine so nette Formulierungen, wie bspw. "wenn Ihr Mandant den Funken eines Anstandes besitzt,...." = Ihr Mandant besitzt keinen Anstand, etc.

Gruss
Soeinärger

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 21.08.2012 12:16
(@Inselreif)

ignorieren und nicht "Soeinenärger" drum machen...

Antwort: da Ihre Mandantin offenbar noch weniger Anstand besitzt als sie meinem Mandanten nachsagt...

Gruss von der Insel

AntwortZitat
Geschrieben : 21.08.2012 12:21
(@soeinaerger)
Zeigt sich öfters Registriert

Gute Antwort.
Macht keinen Spass, dass man das auch noch obendrein wegstecken darf...

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 21.08.2012 12:28
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

die meisten Anwälte sind grundsätzlich sachlich; zumindest in der gerichtlichen Auseinandersetzung. Denn im Gegensatz zu ihren Mandanten, für die das Verfahren irgendwann beendet ist, müssen sie jeden Tag wieder zu Gericht; da wäre es unprofessionell, dort das Image eines Querulanten zu haben. Viele Anwälte gehen sogar mit Richtern mal ein Bier trinken oder auf den Golfplatz - und auch mit den Anwaltskollegen, denen sie vor Gericht gegenüberstehen. Das sind ja nicht ihre Feinde - auch wenn manche Mandanten das gerne glauben wollen. Sie reden dort manchmal sogar über die Fälle, in denen sie gerade "feindliche" Positionen innehaben.

Formulierungen wie die genannten sehe ich eher im vorgerichtlichen Schriftverkehr. Das ist - wie mir mal ein Jurist augenzwinkernd erklärte - eben das Anwaltsgeklingel und die Show, die man manchen Mandanten liefern muss, damit die einem glauben, dass man es ernst meint. Gerade in emotional hoch aufgeladenen Situationen wie im Familienrecht sei es wichtig, manchmal etwas martialisch aufzutreten, um nicht als "Softie" zu gelten und vielleicht sogar das Mandat zu verlieren, weil man nicht genügend "beisst".

Wenn man das so einordnen kann, muss man es auch nicht zu hoch aufhängen. Man kann sich stattdessen auch sagen "Wie sollte ein Gegenanwalt, der mich noch nie oder höchstens mal kurz gesehen hat, sich ein ernsthaftes Werturteil über mich erlauben können - und warum sollte er es tun?"

Ein Gegenanwalt ist ein Sprachrohr seines Mandanten. Er ist kein persönlicher Feind.

Grüssles
Martin

***edit: Korrektur

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 21.08.2012 12:29
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

sich darüber ärgern bringt gar nichts. Der RA wird dafür bezahlt sowas zu shreiben.

Wenn du unbedingt reagieren möchtest würde ich antworten:

Und wenn ihre Mandantin, den von ihr bemänglten Anstand besitzen würde, würde sie sich unter 4 Augen und auf Augenhöhe über Unterhalt und Umgang mit mir einigen.

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 21.08.2012 12:29