Hallo,
ich brauche mal ne Möglichkeit um ein wenig Frust abzulassen.
Vor 2 Jahren habe ich mein Tätigkeitsfeld nach Leipzig verlagert und bin seit dem mit dem jetzigen Arbeitgeber oder vielmehr mit meinen direkten Vorgesetzten total unzufrieden.
Ich bin in einem Arbeitsbereich (Ausbildung von Studenten und Azubis) tätig, wo die "Führungskräfte" schon seit Ostzeiten sich tummeln.
Jede Erneuerung die von Aussen kommt wird gnadenlos geblockt und wenn man an den alteingefahrenen Prozessen rüttelt bekommt man nur Backpfeiffen.
Aussage des Chefs: "Herr papi74, dass hier ist keine Demokratie...".
Des Weiteren, gibt es in jedem Jahr eine Leistungsbewertung, die einmal mit einem gewissen Prozentsatz entgeltlich mit ins Gehalt einfliessen und natürlich weitere Perspektiven im Unternehmen öffnen sollten.
Nun bin ich ja Jemand der aus dem Norden kommt und dort lautet die Devise: "Nicht schnacken sondern machen".
Als Bewertungspunkte werden Zielvereinbarungen herangezogen, die im Jahr zuvor definiert worden sind.
Ich habe in meiner Bewertung überall nur ein "teilweise erfüllt" da nach deren Meinung nicht alles umgesetzt worden ist.
Mein Versuch mich zu rechfertigen (alle Punkte wären zu 100% erfüllt, wenn die jeweiligen Prozesse durch die Führungskräfte im Genehmigungsverfahren auchmal bearbeitet worden werden ) wurde mit den Worten: "du brauchst Dich hier nicht rechtfertigen, wir teilen Dir nur unsere Entscheidung mit" abgebügelt.
Des Weiteren wirft man mir noch fehlendes Fachwissen vor (90% aller Kollegen holen sich bei mir Ihr nötiges Fachwissen ??? ). Meine Frage woher diese Einschätzung kommt, wurde dahingehend beantwortet, dass ein Student (man wisse weder den Namen, noch den jeweiligen Kurs noch den Zeitraum) sich beschwert hat.
Ebenso fehle ich den Großteil der Kurse und bin angeblich nicht anwesent...
Auch wenn Selbsteinschätzungen immer subjektiv sind, bin ich trotzdem ganz anderer Meinung.
Da ich im Bereich der Laborausbildung im Elektrobereich unterwegs bin, bin ich nur bei den Jungs... ich sitze denen permanent auf dem Schoß und wenn man nur so durch das Labor geht (was einmal in 3 Tagen vorkommt) dann kann man mich schwer erkennen, es sei denn, man ruft nach mir. Ich würde mal behaupten das meine Betreuungsquote bei 98% liegt.
Nach jedem Kurs werden anonyme Bewertungsbögen ausgegeben und die sind durchweg positiv (besonders im fachlichen Bereich). Jedoch durfte ich diese Bögen nicht vorlegen 🙁
Ebenso wurde ich kritisiert, dass ich mit meinen Ausgaben über meinem Budget liege...ich habe erst seit 2 Wochen ein Budget ???
Man hat mir ebenfalls gesagt, dass man meine besondere Situation (KU Zahler) kennt und ich mir gar keine Gedanken machen muss wegen meinen Job....ich habe ja noch soviel Zeit um die offenen Punkte zu erlernen. ??? :gunman:
Das Bewertungssystem ist so aufgebaut, dass es eine Deckelung im Bereichsdurchschnitts gibt. D.h. wenn ich 5% mehr ahben will, dann müssen die anderen Kollegen halt 5% in Summe mehr abgeben.
Unterm Strich habe ich zwar eine Leistungserhöhung bekommen, jedoch ärgert es mich dermaßen, dass ich von Leuten beurteilt werde, die ich in Summe von 1 Minute am Tag sehe (ausser in den Pausen).
Als ich neue Kursfelder übernommen habe, bat ich um Unterstützung die mir nicht gewährt worden ist und als ich dann nach dem 2. mal nicht mahr fragte und die Probleme selber gelöst habe, wurde mir vorgeworfen, dass ich nicht um Hilfe bitte.
Eine Minute später warf man mir vor, dass der Reparaturplatz (Studenten und Azubis machen ja auch mal was kaputt) überquillt und ich nicht immer Hilfe anfordern solle. Als Laboring. müsse ich das schon reparieren. Meinen Einwand, dass vor 5 Wochen der Platz "leer" war und ich seit 5 Wochen nicht im Labor praktiziere sondern auswärts Projekte bearbeite wurde gar nicht beachtet.
Im Anschluss an dem unerfreulichen Gespräch ahbe ich mir mal die Mühe gemacht udn ahbe den Führungskräften eine "neutrale und wertfreie Email zukommen lassen, in dem ich jede Zielvereinbahrung mit einer Bemerkung und Richtigstellung versehen habe.
Die Frage die sich mir nun stellt: (ich muss dem Bewertungsprozess noch zustimmen)
Soll ich das ganzen Prozess so hinnehmen? (Mit dem Hinblick auf KU Zahlungen)
Sollte ich auf eine Reaktion warten und den Prozess bis dahin nicht abschliessen?
Sollte ich mir den Betriebsrat mit ins Boot holen?
So nun habe ich mir zumindest ein wenig Frust von der Seele geschrieben...auch wenn es mal nicht ganz das richtige Forum ist....
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Hi papi74
Ich denke du solltest den Prozess erstmal so hinnehmen und abwarten.
Es gilt auch hier, je mehr man die Sahne schlägt um so steifer wird sie.
Nur eine Einschätzung von mir.
Gruss Wedi
Moin.
Ist denn eine Ablehnung überhaupt vorgesehen?
Normalerweise werden solche Beurteilungen gemeinsam erarbeitet und dann von beiden Seiten unterschrieben.
Ist das bei dir auch so?
Gibt es einen Betriebsrat den man um Vermittlung bitten kann?
Ersatzweise die Personalabteilung?
So wie du es beschreibst, klingt es so, als wenn sie dich sowieso los werden, und dir dies auf diese Art schon mal mitteilen wollen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin papi74,
muss es denn Leipzig sein? Wegen der Kinder / des Kindes?
Ich würde mir eine solche Behandlung nicht über einen längeren Zeitraum antun, und Du solltest dem Bewertungsprozess auch nicht zustimmen, wenn Du nicht dahinter stehst, denn dann wäre die schlechte Bewertung aktenkundig und Deine Führungskräfte könnten sich im Zweifel darauf zurückziehen wenn sie Dich loswerden wollen.
Betriebsrat ist ein zweischneidiges Schwert (bei uns z.B. kann man auch quasi gleich kündigen, wenn man sich mit dem BR sehen lässt), allerdings sehe ich nicht, was an Deiner Situation noch schlimmer werden könnte?
Einen neuen Job suchen? Nach Deiner Schilderung scheint das Problem ja eines im System zu sein. Meine Erfahrung ist, dass sich in Unternehmen, in denen solche Verhaltensweisen üblich / geduldet sind, eher nichts ändert, auch wenn Du Dich wehrst.
Du hast mein vollstes Mitgefühl.
Wie sagt minna immer so schön? Mut und Kraft?
LG WH
moins,
Normalerweise werden solche Beurteilungen gemeinsam erarbeitet und dann von beiden Seiten unterschrieben.
und auch die Zielvereinbarungen werden GEMEINSAM festgelegt, so kenn ich das.
Und es sollten auch nur Ziele vereinbart werden, die definitiv auch zu erfüllen sind. Zielvereinbarungen sind KEINE Wunschlisten!
So wie du es beschreibst, klingt es so, als wenn sie dich sowieso los werden, und dir dies auf diese Art schon mal mitteilen wollen.
mmh.. geht evtl. schon ein bisserl weit, diese Vermutung, aber man scheint Dir nicht besonders wohlgesonnen.
Hast mal jemandem auf den Schlips getreten?
Und es gibt solche und solche Chefs, damit muss man entweder klarkommen oder etwas ändern.
Grundsätzlich jedoch bin ich der Meinung, dass die Qualität der Führungskräfte/Führungskräftinnen (äähh...naja.. 😉 ) in den letzten Jahren massivst nachgelassen hat und in vielen Fällen von einer Sozialkompetenz gar nichts vorhanden ist bzw der EQ so niedrig ist, das man ihn mit der Lupe suchen muss.
Wie geht's Dir? In Bezug auf "innere Kündigung?
grüßle
jo
Hallo,
vielen Dank für Eure Worte.
Ist denn eine Ablehnung überhaupt vorgesehen?
Normalerweise werden solche Beurteilungen gemeinsam erarbeitet und dann von beiden Seiten unterschrieben.
Ist das bei dir auch so?
Ich habe die Möglichkeit die Bewertung nicht "abzuschliessen" und somit geht diese dann nicht in das System.
Gibt es einen Betriebsrat den man um Vermittlung bitten kann?
Ersatzweise die Personalabteilung?
Einen Betriebsrat gibt es aber ich denke, dass ich dann gleich mir was neues suchen kann.
Der Job ansich macht mir viel Spass und ich war ja auch der Meinung (bis gestern) das ich einen guten Job mache???
Einen neuen Job suchen? Nach Deiner Schilderung scheint das Problem ja eines im System zu sein. Meine Erfahrung ist, dass sich in Unternehmen, in denen solche Verhaltensweisen üblich / geduldet sind, eher nichts ändert, auch wenn Du Dich wehrst.
Ich habe mich heute schon mal umgesehen und innerhalb der Firma gibt es Möglichkeiten raus zu wechseln, jedoch kann ich mir vorstellen, dass die unterschiedlichen Standorte sich mit meinen Führungskräften in Verbindung setzen würden und wenn es dann nicht klappen sollte, dann habe ich erst recht den Zonk.
Die einzige vertretbare Möglichkeit wäre es, dass ich das Unternehmen nach außen verlasse. Jedoch sind die Leistungen die hier im Unternehmen zu finden sind, draußen sehr schwierig zu finden.
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Hallo papjo,
Und es sollten auch nur Ziele vereinbart werden, die definitiv auch zu erfüllen sind. Zielvereinbarungen sind KEINE Wunschlisten!
Die Ziele wären ja acuh erfüllbar, wenn die Chefetage auch die eingeleiteten Prozesse mal genehmigen würden. Aber dieses durfte ich ja so nicht anbringen.
mmh.. geht evtl. schon ein bisserl weit, diese Vermutung, aber man scheint Dir nicht besonders wohlgesonnen.
Hast mal jemandem auf den Schlips getreten?
Am Anfang habe ich mehrfach versucht meine Erfahrungen aus der freien Wirtschaft mit einzubringen. Dieses wurde mir sehr übel genommen und das ich nicht ständig über jeden Pubs eine Lobeshymne singe, sieht man auch nicht so gerne. Hier unten zählt mehr der Schein als das Sein.
Wie geht's Dir? In Bezug auf "innere Kündigung?
Es kommt schon immer wieder der Gedanke hoch: "nur noch Dienst nach Vorschrift" zu schieben aber das will ich eigentlich nicht. Bis auf dieses Thema bin ich eigentlich zufrieden mit meinem Job.
Frustrierend ist halt nur, dass meine Chefkontakte sich auf 2 kurzzeitig aufs Jahr beschränken und dann nur zu solchen Gegebenheiten.
Leider sind diese Personen soweit weg von dem eigentlichen Geschehen und kommen dann bei und entscheiden dann nach Lsut und Nase.
Gerade im Bildungsbereich war ich der Meinung, dass man die MA Motivation leben sollte und nicht andersrum...
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
moinsen,
Am Anfang habe ich mehrfach versucht meine Erfahrungen aus der freien Wirtschaft mit einzubringen. Dieses wurde mir sehr übel genommen und das ich nicht ständig über jeden Pubs eine Lobeshymne singe, sieht man auch nicht so gerne.
aahhha! Denke mal, das da der Hase liegt. Von daher, bleibt Dir die Wahl wieder in die Freiheit zu wechseln oder dieses Spielchen mitzuspielen und auch die sich Dir bietenden positiven Aspekte einfach anzunehmen und danke zu sagen.
Wenn Du mit Leuten zu tun hast, du noch nie in der feien Wirtschaft gearbeitet haben, haben die ÜBERHAUPT keine Ahnung davon, welcher Wind da weht. Darüber mit ihnen reden zu wollen kannste getrost vergessen.
Warte einfach ab, mach Deinen Job und lass sie machen. Wenn's 2 x im Jahr passiert..so what.
grüßle
jo
Die Ziele wären ja acuh erfüllbar, wenn die Chefetage auch die eingeleiteten Prozesse mal genehmigen würden. Aber dieses durfte ich ja so nicht anbringen.
Naja gut, zur Zielerreichung gehört natürlich natürlich auch, diese im Unternehmen "zu verkaufen"
"Dann waren Ihre Projekte wohl doch nicht so überzeugend!"
Das ergibt auch einen gewissen Sinn, denn sonst könnte sich natürlich jeder einen Flug zum Mars zum Ziel setzen und bei Ablehnung trotzdem seine Erfolgsprämie einfordern.
Auch ein Verkäufer kann schlecht sagen "Ich wollte ja verkaufen, nur die blöden Kunden wollten einfach nicht kaufen!"
Aber so wie du es beschreibst, bleibt dir wohl nur der Weg der 60-80% anderen Angestellten:
Festhalten und weiter suchen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo,
ich habe meinen Bewertungsbogen jetzt freigegeben habe jedoch die Möglichkeit genutzt wertfrei Anmerkungen, die nur für mich gelten, hinterlegt.
Jetzt werde ich innerlich mit dem Thema abschließen und mich auf meinen wohlverdienten Weihnachtsurlaub freuen der ab Freitag 13:00 beginnen wird.
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.