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Meine Probleme als Zweitmutter

 
 keks
(@keks)
Schon was gesagt Registriert

Hallo! Ich bin heute zufällig auf dieses Forum gestoßen und möchte auch etwas von mir erzählen.

Ich lebe seit 6 Jahren in einer Beziehung "als Zweitfrau" und habe schon einige Höhen und Tiefen in dieser Beziehung mitgemacht. Mein Freund hat eine mittlerweile 13-jährige Tochter, die seit neuestem wieder bei ihrer Mutter lebt. Vor zwei Jahren zog diese Tochter unvermittelt und SEHR plötzlich zu uns (sie hatte die 4 Jahre davor bei ihrer Mutter gelebt und kam alle 2 bis 3 Wochen zu uns zu Besuch; die Mutter hat sie förmlich rausgeworfen, so dass die Tochter von ein auf den anderen Tag bei uns einzog). Ich kam bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut mit der Tochter klar; wir hatten ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander. Aber als es auf einmal hieß: "Papa, ich ziehe jetzt zu euch" - da ist mir ehrlich gesagt mein A... auf Grundeis gegangen. Ich wußte, dass ich automatisch auch mehr Verantwortung tragen müsste, weil mein Lebensgefährte im Wechseldienst arbeitet und tagsüber sehr oft weg ist.
Genau darin bestand dann auch das Problem: Auf einmal war ich für die Tochter nicht mehr die nette Freundin, sondern auch mal die "böse Ersatzmutter", die auch mal verlangte, dass das Zimmer aufgeräumt wird, im Haushalt mitgeholfen wird (ich bin voll berufstätigt) etc.
Zudem war es für mich eine große Umstellung, dass mein Freund und ich nicht mehr ein trautes Zu-Zweit-Leben führen konnten, sondern dass die Tochter (natürlicherweise) nun immer bei uns war.
Ich weiß auch nicht, irgendwie entwickelte sich dann aus der Freundschaft zu der Tochter ein richtiges Rivalinnen-Verhältnis (was vor allem von der Tochter ausging).
Wenn ich abends mal mit meinem Freund gemütlich auf der Couch kuschelte, setzte sich die Tochter fast bei uns auf den Schoß und wollte auch kuscheln. Wenn ich meinen Freund küsste (Schmatzer auf die Wange), wollte die Tochter auch einen Kuss etc.
Zum Schluss war es sogar so schlimm, dass die Tochter mir knallhart zu Verstehen gab: "Ich wäre froh, wenn ihr euch trennen würdet" und "Hoffentlich werdet ihr nie heiraten"
Das hat mir wirklich wehgetan, und daran hab ich jetzt immer noch zu knacken.

Ich weiß auch nicht, was ich falsch gemacht habe, aber ich bin unendlich traurig darüber, dass das Verhältnis zu seiner Tochter so mies wurde. Seit 3 Monaten wohnt die Tochter nun wieder bei ihrer Mutter. Einerseits war ich traurig darüber, dass sie ausgezogen ist (vor allem, weil ich mitbekommen habe, wie mein Freund darunter gelitten hat), andererseits lebe ich seit ihrem Auszug wieder! Ich habe das Gefühl, dass die Beziehung zu meinem Freund seitdem wieder besser läuft und dass die Beziehung zur Tochter auch langsam wieder besser wird. Wir gehen jetzt viel entspannter miteinander um!
Manchmal wünsche ich mir, dass mir diese 2 Jahre erspart geblieben wären, denn ich war zwischendurch echt am Ende!

So, das waren meine Erfahrungen bisher als "Zweitfrau"!
Mich würde mal interessieren, ob andere Zweitfrauen/Zweitväter ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.06.2004 23:27
 CC
(@_cc_)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Keks,

ich bin seit gut drei Jahren Zweitfrau und Stiefmutter. Und ich glaube, wir haben vieles ganz gut im Griff. Ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir bei dem plötzlichen Einzug Deine "Tochter" ging. Ich hoffe und befürchte mit meinem Stiefsohn ähnliches. Wir haben unser Leben auch entsprechend eingerichtet. Du hast das richtig gemacht und von Deiner Stieftochter mithilfe erwartet, das erwarte ich in angemessenem Umfang auch von meinem 6jährigen Stiefsohn. LAss Dich trösten, den Stress, den Du mit ihr hattest hat fast jede Mutter mit heranwachsenden Kindern - ein Vollzeitjob ist natürlich extrem heftig dabei. Eifersüchteleien kommen in jeder FAmilie vor und Kinder die mit einem WE-Vater aufwachsen haben immer was nachzuholen, so bitter das auch für den Stiefelternteil ist....
Trotz der schwiergien Zeit habt Ihr als PArtner zusammengehalten und Euch nicht von einem halbwüchsigen Kind unterkriegen lassen. Versucht den Kontakt zur Tochter freundschaftlich zugestalten und die nervtötenden JAhre der Adoleszenz irgendwie zu überstehen.

Gruß - C.C.

AntwortZitat
Geschrieben : 08.08.2004 18:51