Der Abgrund
 
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Der Abgrund

 
 Joy
(@joy)
Schon was gesagt Registriert

Nein, wir trennen uns nicht ... aber jetzt bekomme ich eine Ahnung davon, was es wirklich heißt, die Zweitfrau zu sein. Nein, es ist mehr als eine Ahnung, mit einem Schlag werde ich volle Granate damit konfrontiert.
Ich bin schwanger. Hiermit danke ich meinen Ärzten, die mir seit 18 Jahren erklären, ich könne nicht mehr schwanger werden!

Im Grunde ist es ein großes Glück, von ihm schwanger zu sein, wenn .... ja wenn ...

Es ist eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Aufgrund der zu erwartenden Unterhaltszahlungen und der Schulden, die auf seiner und meiner Seite zu tilgen sind, ich es mir keinesfalls leisten kann meinen Beruf aufzugeben oder zumindest kürzer zu treten, die Betreuungskosten für ein Kind wirklich hoch sind, die gesamte Trennungszeit noch vor uns liegt, wir am Rande des Existenzminimums leben müssten, haben wir uns gegen das Kind entschieden.

Emotional ist das für mich im Moment der Abgrund und all die Informationen, die ich in den letzten 14 Tagen bekommen habe, schaffen mich komplett.
Ich habe mir nie Gedanken darüber machen müssen, wie das mit Zweitfamilien ist und was es mit sich bringt an Problemen. Ich war bisher auch noch nie verheiratet.

Inzwischen habe ich gelernt, dass man mit gesundem Menschenverstand oder einigermaßen ausgeprägtem Rechtsempfinden völlig falsch liegt.

Ich bin sehr traurig ...
Danke fürs Lesen

Joy

Leben und leben lassen

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 04.07.2004 01:27
(@sterntaler)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Joy,
sicher ist dein Kopf voller Gedanken, die umherwirbeln.
Ich habe das Gefühl, dass du dir das Kind wünscht.
Hast du schon Beratungsstellen aufgesucht? Ich weiß von meiner Ex-Schwägerin, die in ähnlicher Situation war, dass sie von staatlicher und kirchlicher Seite finanziel unterstützt wurde.
Der KV würde durch die neue Vaterschaft auch weniger Unterhalt an die bereits vorhandenen Kinder zahlen müssen. Falls seine Ex auch noch Unterhalt von ihm bekommt, hätte sie, wenn ihr euch für das Kind entscheidet, auch schlechte Karten. Kinderunterhalt zählt vor Ehegattenunterhalt!
Am besten lasst ihr euch gemeinsam von verschiedenen Organisationen beraten.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Mut den weiteren Weg zu gehen

Marita

Nur wer gegen den Strom schwimmt wird die Quelle erreichen.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.07.2004 02:30
(@catilotti)
Rege dabei Registriert

Hallo Joy,

bitte überstürtze Deine Entscheidung nicht!!!

Checke erst einmal alle Möglichkeiten. Vielleicht wirst Du mega-unglücklich, wenn Du Dich gegen das Kind entschieden hast ... und spätr stellt sich heraus, es wäredoch finanzierbar gewesen!

Warte noch ab und mach Dich schlau!!!!

Liebe Grüße
Catilotti

AntwortZitat
Geschrieben : 05.07.2004 13:12
(@kroete)
Zeigt sich öfters Registriert

hi joy!

ich lebe hier mit meinen kindern unterhalb des existenzminimums und habe gelernt das es wichtigere dinge gibt als geld.....

wie schreib noch hesse:
und jedem anfang wohnt ein zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben....

es gibt zwei wege aus der dunkelheit
entweder man macht licht dort wo man ist
oder man geht hinaus in die sonne

AntwortZitat
Geschrieben : 05.07.2004 14:42
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Joy,

man hat nicht viel Zeit eine Entscheidung zu treffen. Deine Ängste und Sorgen sind wohl für jeden nachvollziebar.
Geht gemeinsam noch einmal alle Möglichkeiten durch. Du bist jetzt schon sehr traurig und dieser Eingriff ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Beratungsstellen geben in solchen Fällen sehr kurzfristig Termine. Vielleicht siehst du dann etwas mehr Licht.

Ich wünsche dir viel Kraft

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.07.2004 15:48
 RUDY
(@rudy)
Zeigt sich öfters Registriert

Joy,

es gibt immer nur einen wirklichen Grund etwas zu tun ......und immer 1000 Gründe dagegen...höre auf Dein Herz, alles andere ist machbar.....nur sieht man manchmal nicht sofort wie.

Rudy

AntwortZitat
Geschrieben : 05.07.2004 16:04
 Joy
(@joy)
Schon was gesagt Registriert

Einen herzlichen Dank Euch allen für Eure Anteilnahme!

Morgen gehen wir zu pro familia, aber ich denke, unsere Entscheidung steht fest.
Wir haben uns diese Entscheidung beide nicht leicht gemacht und es hat uns beide Tränen ohne Ende gekostet!
Würden wir auf unsere Herzen hören, dann gäbe es kein Nachdenken!
Ich weiß, bin ich diesen Schritt erst einmal gegangen, gibt es kein Zurück mehr. Wie ich dann damit fertig werde, kann ich jetzt noch nicht sagen, nur das ich große Angst davor habe!

Im Moment sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels ...

Vielen Dank fürs Lesen und Antworten
Joy

Leben und leben lassen

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.07.2004 18:00
 Ina
(@ina)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Joy,
so, jetzt bin ich lange genug um Deinen Thread herumgeschlichen und hab mir diverse Antworten, die ich Dir gerne gegeben hätte verkniffen, weil ich es Dir mit meinen Worten nicht noch schwerer machen wollte. Aber dieser eine Satz von Dir.......

Würden wir auf unsere Herzen hören, dann gäbe es kein Nachdenken!

Ich sag Dir was.... Du wirst es bitterlich bereuen und es nie wieder zurückholen können... Dein Kind zu dem Dein Herz, wie Du sagst, JA sagen würde, wären da nicht a) Schulden b) ein Mann, der Dich bei einem Ja für`s Kind nach meiner neutralen Einschätzung nicht unterstützen würde, weil er an seiner Familie, zu der Du und Dein ungeborenes Kind nicht gehören, festhält.
Schulden haben so viele Menschen, da stehst Du nicht allein da, Joy. Deswegen muss aber KEIN Kind sterben, denn Du kannst Dir Hilfe suchen. Sprech mit Profamilia, sprech mit einer Schuldnerberatung, setze alle Hebel in Bewegung und dann wirst Du sehen, es GIBT eine Lösung. Das kann und will ich nicht als Argument für eine Abtreibung gelten lassen. Ein grösseres Problem scheint mir der Mann zu sein, dem Du vollkommen verfallen zu sein scheinst. Sagt er "es geht nicht, Schulden, Trennung (die er wohlgemerkt noch kein Stück angeleihert hat)", sagst Du sofort "ja, Du hast Recht, das Kind wird abgetrieben"? Joy, bitte wach doch auf. Stell ihn auf die Probe, sage ihm, Du wirst das Kind bekommen, denn ich habe das schlimme Gefühl, dass er Dich massiv unter Druck setzen wird, um Dich wieder Richtung Abtreibung schieben zu können. Ein Mann, der Dich liebt, würde Dich unterstützen, Dir sagen "ich werde alles dafür tun, dass WIR es schaffen, es muss jetzt zwar schneller gehen, als geplant, aber ich werde darum kämpfen, mein Leben zu ordnen, so zu ordnen, dass WIR (seine Kinder, Du UND Euer ungeborenes Kind) eine Chance haben". Versuche es Joy, sag ihm das und dann schau Dir genau seine Reaktion an, merk Dir jedes Wort, das er zu Dir sagt. Um sein Leben wie gehabt weiterleben zu können (Ehefrau, Kinder, Geliebte) gibt es für ihn nur eine Lösung und das ist eine Abtreibung. Du sagst, Ihr habt Euch die Entscheidung zur Abtreibung nicht leicht gemacht, aber habt Ihr auch nur einmal überlegt, wie es klappen könnte? Aus Deinen Zeilen lese ich nur Überlegungen, warum es NICHT geht und dann.... es sei mir verziehen... sind es falsche Tränen, die er weint und Du weinst, weil Du diesem Mann bedingungslos folgst, so bedingungslos, dass Du sogar Dein Kind, dessen Entstehung nach Diagnosen der Ärzte ein Wunder ist (jedes Kind ist ein Wunder, aber dieses Kind ganz besonders) und das Du gerne haben würdest, würdest Du Dein Herz sprechen lassen, für diesen Mann opferst.
Hättest Du o.g. Satz nicht geschrieben, ich hätte geschwiegen, aber mein Gefühl sagt, dass Du einen sehr schweren Fehler machst und irgendwann in Deinem Leben, furchtbar um dieses Kind weinen und diesen Mann dafür hassen wirst.
Ich wünsch Dir alles Gute!

AntwortZitat
Geschrieben : 05.07.2004 23:09
(@benno)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

vielleicht darf ich als "der böse Mann" um den es hier geht auch einmal etwas dazu sagen.
Ich kann vollkommen verstehen das Ina so reagiert und auch ihr Post so verfasst. Als neutraler Mensch, der nicht die ganzen Hintergründe kennt würde ich wahrscheinlich nicht anders reagieren.

Vielleicht darf ich es mir jedoch erlauben folgendes mit auf den Weg zu geben.

Ich setze Joy in keinster Weise unter Druck und wenn Joy das Kind zur Welt bringen möchte, dann ist das ihr gutes Recht und ich werde sie dabei voll unterstützen und alles dafür tun, das es irgendwie möglich ist über die Runden zu kommen. Ich habe Joy mitgeteilt, das ich dann einen zusätzlichen Job aufnehmen werde um wenigstens etwas mehr Geld zu verdienen.

Wir haben uns in aller Ruhe hingesetzt und darüber gesprochen. Ich bin ein Realtitätsmensch was den finanziellen Teil angeht und habe meine Bedenken bzgl. des Geldes mitgeteilt. Es geht aber nicht nur ums Geld, sondern auch um das Kind! Unser Kind müsste bereits wenige Wochen nach seiner Geburt zu fremden Menschen und das nicht nur ein paar Stunden sondern fast den ganzen Tag, bis ich von der Arbeit komme. Gerade ein Kind im Säuglingsalter, sollte jedoch meiner Meinung nach die Möglichkeit bekommen eine Beziehung zu seinen Eltern aufbauen zu können, bloß wie soll es diese Beziehung aufbauen können, wenn die Eltern beide voll Berufstätig sein müssen, zumindest die nächsten 5 Jahre? Kann man das einem Kind zumuten, ist das fair gegenüber diesem kleinem Menschen? Woher sollen wir das Geld nehmen um das Kind auch adäquat in einem Kinderhort unterzubringen, denn dafür haben wir nicht das Geld, leider! Joy müsste nach dem Mutterschutz wieder voll arbeiten weil wir sonst nicht über die Runden kommen und selbst dann haben wir gerade einmal 21 Euro am Ende des Monats als Spielraumgrenze und das Geld geht in keinster Weise für irgendwelchen Luxus drauf, das möchte ich hier einmal betonen. Alleine die Schuldentilgung beläuft sich bei uns beiden auf 1.000 Euro und da hilft selbst keine Schuldnerberatung, das haben wir ja bereits vorher alles mit den Gläubigern abgekartert. Ich habe diese Schulden weil ich Trottel damals für meine Nochfamilie einen nicht unwesentlichen Kredit aufgenommen habe um meiner Familie etwas bieten zu können, jedoch habe ich diesen Vertrag alleine Unterschrieben und er zählt dann wohl nicht zu Schulden die anrechenbar sind für die EU/TU.

Nach fünf Jahren ist das alles kein Problem mehr was das Finanzielle angeht, aber bis dahin stehen wir so dar wie ich es beschrieb. Dabei habe ich dann nicht einmal das Geld übrig, mir einen Anwalt leisten zu können um um meine beiden Kinder aus der ersten Ehe kämpfen zu können und kein Geld für eine adäquate Unterbringung unseres gemeinsamen Kindes in einem Hort. Meine Eltern werden sich unter Garantie abwenden, denn sie akzeptieren keine Scheidung, das habe ich im Vorfeld abgeklärt, so das auch eine Großmutter als Unterstützung wohl nicht vorhanden sein wird.

Das die Trennung von meiner jetzigen Frau nicht einfach ist und speziell aufgrund von Gesetzen nach tschechischem Recht und Staatsangehoerigkeit mit doppelter Staatsbürgerschaft der Kinder zusammenhängt und eine Kindesentführung nach Osteuropa nicht unbedingt ausgeschlossen ist da bereits früher schon einmal angekündigt, möchte ich hier jetzt nicht noch einmal aufrollen.

Ich mache mir Gedanken und zwar ernsthafte Gedanken. Meine Tränen die ich aufgrund unserer getroffenen Entscheidung weine sind echte Tränen, das liebe Ina kannst Du mir glauben. Ich habe ja bereits gesagt, ich wäre bereit eine weitere Arbeit anzunehmen, aber selbst dann würde das Geld vorne und hinten nicht reichen, abgesehen davon, das Joy es nicht möchte das ich noch einen weiteren Job annehme, denn sie befürchtet das wir uns selber dann kaum noch sehen werden und kaum etwas Zeit für uns haben.

Ich betone noch einmal wenn Joy das Kind bekommen möchte so werde ich sie sicherlich nicht daran hindern und mit Sicherheit auch nicht den Rücken kehren und das weiss sie auch. Hier von einer "Abhängigkeit oder Hoerigkeit" zu sprechen ist absurd und entspricht nun wahrlich nicht den Tatsachen.

Ich bin ja bereit, als der "böse Mann" dazustehen, aber ich wehre mich vehement dagegen, das ich Joy unter Druck setze und sie zu einer Abtreibung zwingen würde, dem ist nicht so!.

Sicherlich ist es für Joy noch um einiges schwieriger und noch emotioneller als für mich, denn sie ist jede Minute jede Sekunde damit konfrontiert, sie spürt es am eigenem Leibe durch ihre körperlichen Veränderungen aufgrund der Schwangerschaft, aber das bedeutet nicht, das ich darunter nicht leide! Ich würde alles dafür geben dieses Kind zu bekommen, wenn es auch nur Ansatzweise gewährleistet wäre, das ich diesem Kind auch eine Zukunft bieten könnte das es verdient....................! Nein........ich mache mir das wirklich nicht einfach!

Liebe Ina, bitte sei mir nicht böse, dieses Post ist nicht persönlich gemeint!

Gruß
Benno

Es kann nur besser werden!

AntwortZitat
Geschrieben : 06.07.2004 01:15
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ui ui, bitte Boardregeln beachten.

ich lass das jetzt mal stehen, damit das Bild insgesamt rund ist und schließe den Beitrag.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 06.07.2004 01:20