Hallo Forum,
ich muss mal was loswerden. Gerade komme ich von einem Grillabend, an dem ich mit einer Frau reden konnte, die AE ist. In einer kleinen Runde besprachen wir das Thema Umgangsväter.
Der Grundtenor in der kleinen Runde war aber, dass ein Umgangvater mehr ein Appendix ist und sich das Kind von anderen Vaterfiguren (z.B. den neuen Lebenspartnern) das holen kann, was es zum Grosswerden bedarf. Ich solle doch, jetzt wo meine Ex einen Lebenspartner hat, nachgeben (?) und die beiden machen lassen.
Natürlich konnte ich dagegenargumentieren:
- Vater geht eine lebenslange Verbinung ein; Freund dagegen eine unverbindlichere; Kinder brauchen verbindliche Partner
- Mutter ist doch auch nicht austauschbar
...
Interessanterweise habe ich wieder einmal gemerkt, dass Muttersein und Vatersein bei normalorientierten einen riesigen Unterschied machen. In der Diskussion war eindeutig klar, dass auch von Verheirateten die Meinung vertreten wurde, dass Mutter die Erziehung bewerkstelligt, steuert und verantwortet, und das auch in Familien, in denen beide arbeiten.
In der jetzigen Reflexion fällt mir nun auf, dass ich eigentlich nur mit Frauen diskutierte und die Männer eher schwiegen. Ich war schon mit meiner Meinung 'irgendwie anders'.
Wann sich die Einstellung wohl ändert? Naja. Heute habe ich vielleicht etwas dazu beigetragen. Ich hoffe, dass der ein- oder andere Vater über die Position nachdenkt, in die er heute gestellt wurde. Schlisslich wurde den Vätern an der Mütterfront heute erklärt, dass sie für ihre Kinder egal und austauschbar sind. Ob das drückt?
Bis sich die Einstellung nicht geändert hat, bleibe ich lieber 'irgendwie anders'.
Gruss,
Michael
Hi Michael,
Bis sich die Einstellung nicht geändert hat, bleibe ich lieber 'irgendwie anders'.
Für mein Empfinden ist es ein Totschlagargument. Ich diskutiere auch zuweilen mit Alleinerziehenden oder mit Frauen aus Patchworkfamilien. Wenn ich dann meinen Mann ins Spiel bringe und mit seinem Verhalten argumentiere, dann bekomme ich auch die Antwort: ja, dein Mann ist eben anders und etwas ganz Besonderes.
*hüstel* das würde seine Ex bestimmt nicht so sehen....
eskima
Hallo Weisnich,
Deine Argumentation ist ja schön und gut, aber hört sich eher theoretisch an.
Soll aber nicht heißen, dass ich eine andere Meinung vertreten würde. Ich würde das Pferd aber sozusagen von einer anderen Seite her aufzäumen, mämlich von dem betroffenen Kind aus. Ob 'lebenslange Verbindung' oder wie auch immer, mein Kind hätte mich wederals Säugling noch heute 'getauscht'. Es weiß wer der Vater ist, ob es einem anderen passt oder nicht.
Und einfach zurückziehen und 'die anderen' machen lassen....? Dir schaut Dein Kind Kind irgendwann in die Augen und Du musst Dein Verhalten darlegen...
Damit sollte doch jeder wissen, was er zu erklären bereit ist...
LG
Scorpion
... auch das längste Rennen hat immer mit dem ersten Schritt begonnen... ... und Sieger wird nicht der hastigste Renner sondern der schnellste Läufer...
Hallo,
natürlich braucht das Kind Den Vater! Die Hälfte der Genetik stammt von ihm. Und das Kind soll sich doch als Ganzes anerkennen.
Meine Große kommt äußerlich nach Papa und z. T. charakterlich nach seinem Vater. Da muss sie doch wissen, dass es jemanden gibt er die gleichen "Macken" hat wie sie. Außerdem ist es doch schön, dass ihr Vater früher den gleichen Sport betrieben hat wie sie.
Es ist mit Sicherheit schön, wenn die Mutter wieder einen Partner hat und dieser sich um die Kinder kümmert. Aber in meinen Augen ist das nicht das gleiche. Bestimmte Eigenheiten der Kinder führen zu Diskussionen bzw. der Partner der Mutter sieht die Kinder nicht so wie der Vater. Es gibt mit Sicherheit auch Partner die die Kinder ihrer Partnerin sehr lieben und sich als Vater fühlen. Aber das wären keine Partner für mich. Mein Kind hat einen Vater, der sich kümmert. Und ich möchte einen Partner für mich und nicht als Vaterersatz für mein Kind. Das ist mit Sicherheit etwas problematischer (zumindest bei mir ist es so), aber den Job "Kind großzuziehen" ist meiner und nicht der meines Partners.
Sophie
Moinsen ...
also auch ich denke, das das Kind den Vater (genauso wie auch die Mutter) braucht.
Das Argument, das Sie ja nu nen neuen hat, der sich auch um die Kinder kümmert
ist ja wohl der Lacher.
Meine Ex-Frau hat seit der Trennung vor fast 6 Jahren auch nen neuen und wir kümmern
und immer noch gemeinsam um unsere Kinder. Mal davon abgesehen, was würde
das Kind dazu sagen, wenn der andere Elternteil sich auf einmal nicht mehr blicken lässt ?
Ich denke auch, das nicht nur ein Elternteil (nach meist vorherrschender Ansicht die Mutter)
sondern Mutter und Vater für die Erziehung und den Umgang mit dem kind verantwortlich
sind.
MfG
Maik
rehi,
mir ging das Thema nicht aus dem Kopf und eine provokative Frage werd ich nicht los:
Braucht das Kind denn DIE Mutter?
eskima
Moin,
meiner Meinung nach ist die Fragestellung nicht ganz richtig. Die richtige Frage wäre,
Brauchen Kinder ihre Mutter und ihren Vater?
Und ich glaube, solange kein Elternteil wirklich schädlich für das Kind ist, und nicht nur, was Gerichte und Presse und Öffentlichkeit meinen in ihrer vermeintlichen Weisheit festlegen zu müssen, muss man dafür sorgen, dass Umgang nicht unterbunden werden soll, weder vom Elternteil, der ihn durchführen soll, noch von irgendwem anderen.
Gruß, Xe