Hallo Zusammen,
ich suche hier Rat, da unsere Familie in einer Situation ist, die unserem Kind nicht gut tut, wenn wir nicht bald zu einer Einigung kommen.
Ich erkläre erstmal die Situation :
Wir sind nicht verheiratet und haben einen 6-jährigen Sohn. Seit 1. Juli bin ich ausgezogen und wir streben ein Wechselmodell an. Beide Elternteile
haben beratend einen Anwalt, wir können uns aber nicht einigen. Wir haben im Moment bei der Aufteilung der Tage, wann unser Sohn sich bei wem aufhält, eine Notlösung, die einer 50:50 Aufteilung entspricht. (sie ist allerdings zu zerklüftet, alle 2 bis 3 Tage ist ein Wechsel; wir sind beide der Meinung, dass ein jeweils längerer Auftenthalt bei jeweis einem Elternteil, für ihn besser wäre) Trotzdem können wir uns nicht einigen, weil noch so viele Punkte unklar sind.
Wir verstehen uns überhaupt nicht mehr, die Kommunikation besteht nur per Mail oder im Beisein einer geschulten Person, wir haben beide Ängste, dass jeweils von der Gegenseite noch irgendwas Schlimmes kommt, was die Einigung natürlich erschwert.
Es gibt zu wenig eindeutige Gesetze, oder wenigestens Gerichtsentscheidungen (möglichst vom OLG) an die man sich richten kann.
Ich arbeite zu 60 Prozent und selbst wenn ich zu 100 % arbeiten könnte, habe ich im Gegensatz zum KV ein so viel geringeres Gehalt, dass trotz des Wechselmodells ein anteilig gerechnetes Kindesunterhalt an mich bezahlt werden muss.
Dies habe ich ausrechnen lassen, sehr vorteilhaft gerechnet für den Vater (lediglich den Schätzwert seines Gehalts, ohne seine Nebeneinkommen, seinem Vermögen oder dem sogenannten Wohnvorteil durch Besitz)
Auch das Kindergeld ist schon eingerechnet, so dass es selbstverständlich geteilt wird. Es ist kein sehr hoher Betrag für den er also aufkommen muss, für mich aber existentiell, um meinem Sohn eine normale Wohnmöglichkeit zu geben. Trotzdem war er darüber sehr erbost, hat sich aber dazu bereiterklärt, nach Absprache mit seinem Anwalt.
1. Punkt
Jetzt verstehe ich das Wechselmodell so, dass wir uns beide hälftig an den weiteren Kosten für das Kind zu beteiligen haben. Darunter verstehe ich solche Dinge wie Kleidung, Vereine, Schulbedarf, Kernzeitunterbringung an der Schule etc.
Für Lebensmittel und eigene Vergnügen wie Ausflüge, Urlaub muss natürlich jeder alleine aufkommen.
Sehe ich das falsch? Gibt es hierzu Regelungen ? Der Kindsvater meint, dies sei durch den Kindesunterhalt bezahlt und ich müsse alleine dafür aufkommen. Aber das ist ja kein voller Kindesunterhalt, weil wir beide ja hälftig zur Betreuung aufkommen müssen.
Mich ärgert insbesondere, dass der Kindsvater sich derart stur stellt, bei diesen Fragen(wenn ich es nicht falsch sehe) Ich bin ausgezogen, ohne dass ich nur ansatzweise etwas anderes angestrebt hatte, als das Wechselmodell. Ich will kein Geld rausschlagen, dass nicht notwendig ist und bin sehr entgegenkommend. Ich bin, weil ich deshalb nicht auch noch rumstreiten will, ohne ein einziges Möbelstück ausgezogen. Ich musste mir deshalb 5000 EUR von meiner Verwandtschaft ausleihen, weil ich sonst für die Kaution, komplette Möbelierung, Spielzeug für den Sohn, ...., etc hätte nicht finanzieren können. Ansich ist das auch schon ungerecht, weil ich in den ersten 3 Jahren Elternzeit genommen hatte und mich fast wie alleinerziehend um das Kind kümmerte. (Ich kann auch nicht sagen, dass er da besonders großzügig war. Natürlich musste ich keine Miete bezahlen, ich bekam lediglich anfangs 400 am Ende 550 EUR überwiesen, damit musste ich die Lebensmittel, Windeln, Putzzeug bezahlen und von dem was "übrig" blieb, durfte ich zum Friseur, Kleidung für mich kaufen, das war nicht witzig...) Nach diesen drei Jahren ging ich wieder in meinen Beruf zurück, was er absolut nicht wollte. Er meinte, das sei zu seinem finanziellen Nachteil, weil er mich ja dann nicht mehr so gut absetzen konnte. Daraufhin bekam ich nicht mal die Hälfte des Kindergeldes überwiesen, Lebensmittel musste ich von meinem Gehalt bezahlen, mir blieb weitere drei Jahre nichts übrig, weil ich zu meinem Arbeitsplatz einfache Fahrt 70 km hatte und der Rest für Spritgeld draufging, aber ich durfte mit seinem Auto zur Arbeit fahren.
Für diese Zeit wurde für mich keine Absicherung gemacht. Eigentlich sollte ich mich nicht mehr darüber aufregen, weil dies rechtlich nicht relevant ist. Jedenfalls waren wir offiziell zumindest wie eine Familie, die gemeinsamen Anschaffungen, sind nach der Trennung seine Anschaffungen, weil bei Nichtverheirateten es nicht gilt, dass ich meinen Part durch Arbeit (auch den Haushalt führte ich komplett alleine und die Zeiten mit dem Kind auch, bis auf die Zeit, in der ich in der Arbeit war, aber da griff ja die Nachmittagsbetreuung vom KiGa....
2. Punkt
Er besteht derart auf den Erstwohnsitz, dass mich das sehr stutzig macht. Es ist schon sehr merkwürdig, weil ich, als wir noch zusammenwohnten, auf jedenfall die Haupterziehungsarbeit machte. Wenn ich keinen rechtlichen Nachteil habe, könnte ich in diesem Punkt nachgeben, obwohl es nicht richtig ist.
Ich weiß, dass er, wenn er eine Chance hätte, sofort versuchen würde das Sorgerecht oder zumindest das Auftenhaltsbestimmungsrecht zu bekommen.
Dass es hierbei um die Lohnsteuerklasse, Kindergeldberchtigung oder den steuerlichen Vorteil als Beamter und irgenwelchen Zuschüssen geht, die er bekommt, wenn er den Erstwohnsitz von unserem Sohn anmeldet, ist geklärt. Mir macht es lediglich Angst, ob es sonst noch einen Vorteil gibt, der rechtliche Auswirkung hat, wenn wir, was ich nicht hoffe, vor einem eventuellen Gerichtsstreit hätte.
Ich höre hier erstmal auf mit meinen Fragen, weil ich doch zu langatmig wurde. Diese beiden sind auch meine Hauptanliegen und ich hoffe sehr, dass mir jemand weiterhelfen kann.
herzliche Grüße
Hallo Flix,
also ich hab das Gefühl, dass Dein Mann sich nicht beklagen kann. Wenn das stimmt, bekommt Dein Mann gerade Scheidung "light" und merkt es nicht mal. Ich hab Trennung anders erlebt. Vielleicht gibt er sich so kämpferisch, weil er in Wahrheit eine Uphill Battle führt. Kostenteilung gilt bei gemeinsamen Anschaffungen, Kleidung holt jeder selber. Was Dein Ex bedenken sollte, ist, dass er ja gerade keinen vollen Unterhalt zahlt, so wie ich das gelesen habe und hälftiges KG bekommt. Und er kennt ja Deine Gehaltssituation und dass es der Tatsache geschuldet ist, dass Du wenig Geld hast.
Vielleicht sollte Dein Anwalt das Wechselmodell mal schriftlich in der Fom, wie hier beschrieben niederlegen und dann kanst Du Ihm anbieten, dies zu unterschreiben. Mit einer Passage, dass keiner versucht, auf das Kind Druck auszuüben, um alleinige Sorge zu erhalten (ob das dann hilft, ist ne andere Frage, aber es gibt ein gutes Gefühl). Sollte er dann Ärger machen, hilft vielleicht mit der Andeutung, dass dies aus Deiner Sicht eine faire Lösung sei, aber Du Dir auch eine Lösung vorstellen kannst, die dem Kind mehr Kontinuität bietet.
Er sollte vielleicht noch mal zu seinem Anwalt gehen und sich beraten lassen, der scheint Ihn ja schon mal gebremst zu haben...
Hi Flix,
hmm, im Moment verdienen nur andere an Euch - die Anwälte. Was ist denn jetzt so schwer am Wechselmodell? Ich finds schon mal gut, dass Eurer Kind viel Zeit mit jedem Elternteil verbringen kann. Wenns aber so nicht klappt, dann soll halt der Wohnsitz des Kindes neu festgelegt werden (bei Dir oder beim Vater). Und dann läuft das Leben wieder so "normal" wie bei zig anderen Trennungsfamilien auch. Eurer Kind wird auch nicht drunter leiden, wenn es verbindlich weiß, dass er zu den festegelegten Zeiten (alle 2 Wochen die Wochenenden, vielleicht dazu Tage unter der Woche) beim Papa oder der Mama ist.
Dazu müsst ihr aber einfach mal über Euren Schatten springen und miteinander reden. Ja, das macht nicht immer soviel Spaß, muss aber sein. Und danach läuft die Sache auch und es nicht mehr Kontakt als Notwendig zum Ex-Partner notwendig.
Wenn ihr Rechtssicherheit braucht, lasst mal einen vernünftigen Notarvertrag ausarbeiten (können auch die Anwälte in Zusammenarbeit mit dem Notar machen). Wenn ihr dann alle zufrieden seid, trefft ihr Euch beide beim Notar auf Augenhöhe und legt die Regelungen verbindlich fest. Spart Geld, sehr viel Ärger und man hat schwarz auf weiß, was nun Sache ist. Sehr zu empfehlen. Gruß Ingo
Hallo,
vielen Dank erstmal für Eure Antworten.
Das Problem ist nunmal, dass wir es nicht schaffen miteinander zu reden oder gar auf einen Nenner zu kommen. Deshalb wende ich mich hierher. Mir wäre es auch lieber, wir könnten einen Schlussstrich ziehen, damit wir uns wieder auf unser Leben und vor allem auf unser Kind konzentrieren können.
Ich suche anhand von gelebten Beispielen des Wechselmodells, und/ oder besser gesetzlichen Regelungen oder Gerichtsbeschlüssen Richtlinien, an denen man sich zur Einigung orientieren kann. Ganz speziell zu meinen zwei oben gestellten Fragen.
Hoffe auf weitere Antworten
Beste Grüße
Hi Flix,
gesetzliche Regelungen gibt es nicht, da das WM für Gerichte nicht existent ist.
Aber eine wirst du von allen, die es leben hören: Ohne eine gute Kommunikation unter den Eltern funktioniert es nicht. Nur schriftlich oder über den RA wird es auf Dauer scheitern oder ihr werdet anfangen die Dinge über das Kind ausrichten zu lassen, was genauso falsch ist.
Ich habe schon oft gehört, das z.b. das gesamte KG auf ein gesondertes Konto geht von dem jeder Elternteil nach Absprache für Sonderdinge Geld abhebt (Schule, Kleidung, VErein) und jeder Elternteil die anderen Ausgaben selbst trägt.
Ein 3/4 Tagewechsel ist sicher auch auf Dauer nicht tragbar. Besser wöchentlicher Wechsel oder 14-Tägig, wobei das dazwischenliegende WE beim anderen Elternteil verbracht wird. Ich glaube dein Ex weis gar nicht wie gut er es hat.
Wie sieht denn überhaupt die SR-Situation aus? Ihr ward nicht verheiratet, habt ihr das GSR?
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo Flix,
das wird schwierig, denn das WM ist immer das Produkt von zwei Elternteilen, die erkennen, dass sie auf diesem Weg ihrem Kind den größtmöglichen Schnitt "beide Eltern" nach der Trennung erhalten können. Das WM wird nicht ausgeurteilt, weil es das Gesetz schlicht nicht kennt.
Ich würde vorschlagen, ihr macht eine Mediation. Und dabei legt jeder offen, was er verdient. Mal angenommen, von der Summe 4.000 Euro netto zusammen verdienst Du 1/4 und er 3/4, dann würde ich vorschlagen, dass ihr das Kindergeld auf ein Oder-Konto zahlt und jeder von dem Unterhalt nach Stufe 1 der DDT nach Quote seines Gehalts. Bei einem Kind unter 6 Jahren wären das 225 Euro, davon zahlst Du dann eben 60 Euro und er 165 Euro. Jeder zahlt das Essen und die Unternehmungen seines Kindes selbst, wenn Kleidung, Schuhe, Schulmaterial etc. besorgt werden müssen, behält jeder die Quittungen und zahlt per EC-Karte direkt vom Oderkonto und ein Mal im Quartal macht ihr Kassensturz. Entweder bei eine Gespräch unter vier Augen oder aber, indem ihr euch eure Abrechnungen per Mail schickt. Oder ihr führt ein Umgangstagebuch und jeder tackert da seine Anschaffungen fest, dann gibts immer einen Überblick.
Die vorgeschlagene Summe ist nur ein Beispiel. Genauso gut könnte man sagen: 184 Euro KG sind schon ne Menge, zusätzlich packst Du im Monat 50 aufs Konto, er 150 oder je nachdem in welchem Verhältnis ihr verdient.
Solche Verhältnisrechnungen finde ich grundsätzlich fair. Ich würde einen notariellen Vertrag vorschlagen, in dem ihr zB vereinbart, dass das GSR und ABR unangetastet bleiben und unter welchen Bedingungen Haupt- und Nebenwohnsitz wie festgehalten werden.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin Flix,
Du bzw. Ihr versucht die Quadratur des Kreises; das kann und wird nicht funktionieren. Denn Ihr seid (noch) viel zu sehr darauf bedacht, das zu sichern, was jeder für Euch für "sein Recht" hält - immer mit der Unterstellung, dass der jeweils andere vorhabe, genau das zu unterminieren und den anderen auch maximal zu schädigen. Ich habe keine Ahnung, woher dieses tiefe Misstrauen kommt - aber es ist der erste und grösste Stein, den Ihr aus dem Weg räumen müsst. Genauso wie man zum Fussballspielen zuerst einmal eine halbwegs ebene Fläche braucht - und nicht nur einen Ball.
Das Wechselmodell an sich ist eine tolle Sache, weil es den betroffenen Kindern beide Elternteile erhält anstatt sie zu Scheidungswaisen zu machen. Zu einem Wechselmodell gehört aber vor allem ein "Zuhause-Gefühl". Das muss sicher nicht an einem einzigen Ort sein; Kinder sind da sehr flexibel. Aber alle zwei oder drei Tage zu wechseln ist für jedes Kind der Horror, denn es bedeutet ein Leben aus dem Koffer wie bei einem Zirkusclown. Schon bei dieser Frage solltet Ihr schnellstmöglich den eigenen Egoismus hintanstellen und den Focus auf's Kind richten: Was spricht gegen einen wöchentlichen Wechsel?
Was Ihr beide unbedingt braucht, ist eine Vertrauens- und Kommunikationsbasis - und die gibt es mit Anwälten nicht. Eine Mediation wäre ein möglicher Ansatz, dass Ihr Euch als restlos zerstrittenes Paar auf der Elternebene wieder annähert. An deren Ende sollte eine Einstellung stehen wie "als Partner habe ich sie/ihn zwar nicht mehr ertragen - aber sie/er ist ein/e tolle/r Mutter/Vater!"
Noch ein Tipp: Was in der Vergangenheit war, ist Vergangenheit. Bei der Gestaltung der Zukunft sind solche "Argumente" nur hinderlich, denn sie verstellen den Block nach vorn. Auch so etwas kann man bei einer Mediation lernen: Dicke Striche machen und Haken setzen.
Euer Sohn hat es verdient, dass Ihr Euch diese Mühe gebt - denn er hat sich Euren Schlamassel nicht ausgesucht.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
hi.
zur Sinnhaftigkeit des WM und möglichen Ausgestaltungen ist ja schon einiges sehr sinnvolles geschrieben worden. Kommunikation der Eltern ist der Schlüssel zum Erfolg! Was zwischen euch beiden als Paar gelaufen ist, lässt sich hier sicherlich nicht beurteilen. Vermutlich liegen da auch einige Gründe für Euer beider Verhalten in der jetzigen Situation. Ich möchte auch keinesfall Deinen Ex-Partner über Gebühr in Schutz nehmen, ich möchte nur aufgrund meiner eigenen Siuation um etwas Verständnis werben:
Zwar gehört neben Kommunikation auch eine gehörige Portion Vertrauen zu einer lgfr stabilen Regelung. Aber ich kann verstehen, dass dies aus Sicht eines KV echt schwierig ist. Ich lebe ein WM mit meiner DEF. Unserer Tochter geht es gut dabei, wir können als Eltern über fast alles in dem Zusammenhang vernünftig reden - man muss nicht immer einer Meinung sein. aber: es bleibt immer ein Rest Misstrauen bei mir. Es bleibt die Angst, dass die KM das derzeit funktinierende WM einfach beenden kann und mich zum Umangs- ET degradiert. Was passiert , wenn sie sich beruflich verändert/ verändern muss und an einen anderen Ort zieht? Was geschieht, wenn sie einen neuen Partner 500km entfernt kennenlernt und zusammen ziehen will? Ja, meine Chancen sind wahrsch besser als ohne WM. Und sie werden wahrsch auch besser je älter die Tochter wird (Umfeldkontinuität). Aber schlecht sind die Chancen dennoch. Deshalb ist mir auch alles wichtig, was den Lebensmittelpkt meiner Tochter bei mir definiert.
LG, Toto
Hallo Flix,
du bist eine wirklich sehr gute Mutti und an einem Einverständnis aktiv orientiert.
Tatsache ist, dass dein Ex alleine nicht nur die Grundsicherung und Versorgung des Kindes sicherstellen kann. Das zumindest habe ich aus deinen Beiträgen herausgelesen. Du aber, könntest ohne seine finanzielle Unterstützung dies nicht sicherstellen.
Tatsache, eigentlich bedeutungslos aber zu berücksichtigen ist, dass es juristisch in D nur das Nestmodell gibt. Dies heißt, dass es einen Betreuungselternteil gibt der die Kinder betreut, der andere Umgangselternteil, zahlt den Unterhalt. In meinem Augen ist dies der finanzielle Ruin einer Familie. Ein Kind kostet allein an Konsumkosten ca. € 150.000.- bis zum Abschluß seiner Ausbildung. Wenn ich mir dies, und das entspricht dem kindswohl, vor Augen halte, dann frage ich mich in deinem Fall warum du dir angesichts der Rechtslage so schwer tust die Kinder rechtlich dem KM zuzusprechen. Er ist damit für alle Unterhaltskosten zuständig. In diesem Moment, frei von allen finanziellen Belastungen der Kinder und ohne Verpflichtung von Unterhaltszahlungen ist es doch möglich einen Umgang zu finden, der den Kindern, dem KM und dir dient?
Ich würde diesen Weg suchen. Aber der einizge Weg zu diesem Ziel ist der, die Kinder rechtlich dem wirtschaftlich stärkeren Teil zuzusprechen.
Man muss loslassen können. Dies ist das was hier von den Vätern erwartet wird. Du scheinst mir eine ehrliche Frau zu sein, die auch nach der Trennung diese Eigenschaft besitzt.
Liebe Grüße
Hallo Flix,
wenn ihr einen notariellen Vertrag macht und das Wechselmodell festschreibt, dann ist es auch kein Problem den Hauptwohnsitz bei Papa und den Nebenwohnsitz bei Mama einrichten zu lassen.
Deine Unsicherheit und Angst, solange nichts schriftlich bindend fixiert ist, kann ich aber verstehen.
Wechselmodell bedeutet, dass ihr es in allen Angelegenheiten eures Kindes schaffen müsst vernünftige Einigungen zu finden, also solltet ihr auch gleich damit anfangen. Vielleicht würde euch eine länger angelegte Mediation dabei helfen in dieser Elternrolle anzukommen und eure Paarprobleme loszulassen. Wenn ihr das nicht schafft, kann ein Wechselmodell nicht auf Dauer klappen.
Wegen der Zeiträume kann ich auch nur dazu raten nicht nach so wenigen Tagen zu wechseln, das könnte für euer Kind eine große Belastung werden. Einmal wöchentlicher Wechsel ist wohl besser und auch für das Kind transparenter. Dann weis das Kind nach relativ kurzer Zeit den Wechseltag und kann sich darauf einstellen, hat aber auch genügend Zeit beim jeweils anderen Elternteil "anzukommen".
LG
Nadda
also ich kann von meiner erfahrung des wechselmodels berichten:
ich fand es sehr gut die bindung zu meinen kids war stärker wir hatten mehr zeit ich fühlte das es ihnen gut geht bei mir denn ich bin der meinung das 2 wochenenden im monat nicht reichen für väter und kinder denn hat man die kids erstmal wieder muss man sie schon wieder abgeben.
naja dann hatte ich einen kleinen treppensturz der mich 3 wochen krank machte was meine exe gleich zum anlass nahm und mich auf unterhat zu verklagen.
sie bekam nach absprache während des wechselmodels keinen unterhalt durfte aber das kindergeld behalten so war unsere regelung.
nun ist es so das ich sie alle 2 wochen habe und man merkt das es einfach nicht reicht
Tatsache ist, dass dein Ex alleine nicht nur die Grundsicherung und Versorgung des Kindes sicherstellen kann. Das zumindest habe ich aus deinen Beiträgen herausgelesen. Du aber, könntest ohne seine finanzielle Unterstützung dies nicht sicherstellen.
Tatsache, eigentlich bedeutungslos aber zu berücksichtigen ist, dass es juristisch in D nur das Nestmodell gibt. Dies heißt, dass es einen Betreuungselternteil gibt der die Kinder betreut, der andere Umgangselternteil, zahlt den Unterhalt. In meinem Augen ist dies der finanzielle Ruin einer Familie. Ein Kind kostet allein an Konsumkosten ca. € 150.000.- bis zum Abschluß seiner Ausbildung. Wenn ich mir dies, und das entspricht dem kindswohl, vor Augen halte, dann frage ich mich in deinem Fall warum du dir angesichts der Rechtslage so schwer tust die Kinder rechtlich dem KM zuzusprechen. Er ist damit für alle Unterhaltskosten zuständig. In diesem Moment, frei von allen finanziellen Belastungen der Kinder und ohne Verpflichtung von Unterhaltszahlungen ist es doch möglich einen Umgang zu finden, der den Kindern, dem KM und dir dient?
Ich würde diesen Weg suchen. Aber der einizge Weg zu diesem Ziel ist der, die Kinder rechtlich dem wirtschaftlich stärkeren Teil zuzusprechen.
Äh Loge. Was willst Du damit ausdrücken? Abgesehen davon, dass es verwirrend geschrieben ist, ist Dir aber schon bewusst, dass die "wirtschaftlich nicht so starke" Mutter dem Vater dann zumindest Kindesunterhalt schuldet?
Und seit wann ist die wirtschaftliche Stärke ausschlaggebend fürs eine kindeswohlföderliche Betreuung?
Ich finde Deinen ganzen Vorschlag schlicht völlig daneben (zumindest was davon verständlich geschrieben ist). Diese Eltern versuchen wenigstens, ein WM zu installieren und hier geht es lediglich um eine Verteilung der größeren anfallenden Kosten entsprechend der unterschiedlichen Einkünfte.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hi,
Ich denke, Ihr solltet dieses Misstrauen rausnehmen. Vielleicht hilft eine Scheidungsfolgenvereinbarung (Ist das der richige Begriff?), wo man Dinge, wie Verzicht auf EU, die Vereinbarung bezüglich des KU und das Wechselmodell sowie der Verbleib der Haushaltsgegenstände mal niederschreibt. Hier liegt jetzt der Ball bei dir. Du kannst einen Vorschlag erstellen und diesen Deinem Ex vorlegen (Und er soll die Kosten mindestens hälftig übernehmen!) oder diesen einen erstellen lassen. Dann kann man drüber sprechen und Anpassungen machen und sowas unterscheiben. Sowas würde viel Misstrauen rausnehmen, denn jetzt weiss er ja auch nicht, was möglicherweise alles noch für Überraschungen von Dir kommen. Die Karten komplett auf den Tisch zu legen, was man will, könnte helfen. Für mich sähe alles so aus, als wäre überhaupt kein Grund für Stress vorhanden und als wäre eine einvernehmliche Lösung auch eher in seinem Interesse, als der 0815 staatlich geförderte Scheidungskrieg. Vielleicht habe ich bei diesem Vorschlag noch gewisse Dinge übersehen, da kann vielleicht noch jemand anders was zu sagen.
Von dem Vorschlag von Loge kann ich nur abraten. Er keine gute Lösung und sachlich falsch.
D
Moin dantes,
eine Scheidungsfolgenvereinbarung ist hier tatsächlich nicht angezeigt, da niemand geschieden wird. Aber eine >>>Elternvereinbarung<<< kann im vorliegenden Fall ein hilfreiches Mittel sein. Muster gibt es unter dem dortigen Link auch; selbstverständlich kann man sie für den eigenen Fall entsprechend anpassen.
Bedingung ist aber auch hier: Dicker Strich unter die Vergangenheit; alle Augen in Richtung Zukunft. Solange die beteiligten Eltern nur ängstlich auf das Sichern der eigenen Pfründe bedacht sind (und dabei das betroffene Kind aus den Augen verlieren) wird das alles nix. Eine Elternvereinbarung funktioniert nur mit dem nötigen Vertrauen in den jeweils anderen. Und: Ein Kompromiss ist dann gut, wenn beide das Gefühl haben, nicht "gewonnen" zu haben.
Ein guter Anfang könnte die Ansage sein: "Wir nehmen die Kohle, die wir jetzt nicht für Anwälte ausgeben müssen, und schaffen damit schon einmal einen Grundstock für unser gemeinsames Kind."
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Oh ja, richtig, keine Scheidung...
in dem Falle ist das Kriegspotential eh begrenzt. Eine Elternvereinbarung sollte dennoch mithelfen, die Gräben kleiner zu machen...
Hi Flix,
mein Mann und ich konnten 2 Jahre Erfahrung mit dem WM sammeln (Tochter war bei Trennung 5), wir haben 2x pro Woche gewechselt, am Mittwochmorgen und am Samstagabend.
Dienstliche Termine und komplett kindfreie / Kinderwochenenden haben wir flexibel abgesprochen.
Ich hatte nie auch nur ansatzweise den Eindruck, die Wechselei wäre für sie zuviel gewesen (oder gar Horror, da muss ich meinem Lieblings-Martin ausnahmsweise mal widersprechen... :redhead: ), wobei es natürlich auf das Naturell des Kindes ankommt.... das nur als Anmerkung.
Ein wöchentlicher oder gar zweiwöchentlicher Wechsel hätte für uns alle 3 nicht funktioniert.
Erstwohnsitz war bei uns beim KV (bessere Schule in der Nähe).
Zum Geld kann ich leider (ein Glück?) nichts sagen, da bei uns kein Cent in irgendeine Richtung geflossen ist. Wir sind beiden in Vollzeit berufstätig und verdienen ähnlich viel.
LG WH
Moin (Lieblings-)Wolkenhimmel,
Ich hatte nie auch nur ansatzweise den Eindruck, die Wechselei wäre für sie zuviel gewesen (oder gar Horror, da muss ich meinem Lieblings-Martin ausnahmsweise mal widersprechen... :redhead: ), wobei es natürlich auf das Naturell des Kindes ankommt.... das nur als Anmerkung.
im Unterschied zum beschriebenen, hochstrittigen Fall von Flix wart Ihr Euch ja auch einig und habt gemeinsam an einem Strang gezogen. Es ist aus Kindersicht ein kapitaler Unterschied, ob man ständig hin- und hergeschoben wird, damit nur jeder zu seinem "Recht" kommt oder ob es zwei emotional stabile Zuhauses ohne Stress zwischen den Eltern gibt.
Und klar: Das eine Kind kann gar nicht genug action haben; das andere braucht stabile Verhältnisse und Eingewöhnungszeit. Verantwortungsvolle (!) Eltern sollten ihre Kinder gut genug kennen, um das beurteilen und im Sinne der Kinder handeln zu können.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
OT, Wolkenhimmel, das wollte ich dich schonmal fragen?
Macht ihr das WM gar nicht mehr?
Danke & Gruß.
Katja
Sie haben das WM zugunsten eines Familienlebens aufgegeben 😉
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
oh sorry, ich habe nicht mitbekommen daß WH und ihr Mann wieder zusammen sind...
Na umso besser.