Boah, ey. Ich will gar niemandem irgendwas überstülpen. Wenn T1 meint, bei ihrer gestörten Mutter (und das ist amtlich, bevor wieder die PC-Polizei kommt) versauern zu müssen, dann soll sie das tun. Der Unterhalt ist mir doch letztlich scheißegal.
Moin
Boah, ey. ... die PC-Polizei kommt
Schon da. 😉 Ich möcht darauf hinweisen, dass dies der Thread von @alleinohnedrei ist, auf seine Fragestellung eingegangen werden soll und eigene Themen in eigenen Threads diskutiert werden.
Bitte haltet Euch daran. Danke.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
die "Ersparnis" beschränkt sich im Wesentlichen auf den Nicht-Verbrauch von Lebensmitteln in der Abwesenheits-Woche.
Konkret auf "Ersparnis" bezogen stimmt das, Martin. Der Gesamt-Saldo des Familieneinkommens (in einem oder zwei Haushalten) umfasst aber auch die erzielbaren Einnahmen.
Was bzw. wer mit etwas gutem Willen auf beiden Seiten die finanziellen Nachteile des WM ausgleichen kann, sind zwei flexible Arbeitgeber (und entsprechende Kollegen), die beiden Elternteilen in der "kinderlosen" Zeit ermöglichen, Überstunden anzuhäufen, die während der Betreuungsphase kurzfristig wieder abgebaut werden können, sodass beide Elternteile Vollzeit arbeiten können - auch wenn das Kind bzw. die Kinder noch relativ klein ist/sind und eigentlich ein Elternteil beruflich kürzer müsste, um die Betreuung zu organisieren.
Das ist aber kein Privileg von Trennungs- bzw. Scheidungsfamilien, sondern kann auch in intakten Ehen praktiziert werden. So, wie Oldie es hier beschreibt:
Genauso gut könnten sie kindbezogene Familienplanung praktizieren, so wie es mal in einem gemeinsamen Haushalt angedacht war und in einer sinnorientierten Nachbeziehung dem Kind zu liebe gepflegt werden könnte - oder auch nicht.
Wo eine egalitäre Verteilung von Einkommenserzielung und Kinderbetreuung schon vor der Trennung schwierig, unerwünscht oder unvorstellbar war, wird die Umsetzung voraussichtlich nach einer Trennung bzw. Scheidung (ohne gegenseitige Liebe und mit naturgemäß deutlich weniger Bereitschaft zur Rücksichtnahme) nicht einfacher.
Dagegen sprechen nicht nur die Strukturen am Arbeitsmarkt (wo man grundsätzlich davon ausgeht, dass Arbeitnehmer 24/7 erreichbar sind und weder alte Eltern noch kleine Kinder die Verfügbarkeit beeinträchtigen) sondern auch die sozial hochwirksamen, z. T. unausgesprochenen Erwartungen von Lehrern (die das Erscheinen von Vätern am Elternsprechtag - mit oder ohne Trennungshintergrund - immer noch mit Erstaunen quittieren, erst recht wenn die dazugehörige Mutter nicht im Sterben liegt, sondern einfach arbeiten geht), Eltern von Spielkameraden, Nachbarn, Verwandten, Kollegen etc..
Wenn mein Junior beim Vater ist und ich länger arbeite, werde ich im Büro regelmäßig gefragt: "Wo sind die Kinder?" Wenn aus demselben Grund mein Ex früher oder auch nur extrem pünktlich Feierabend macht, wird er im Büro gefragt "Wo ist denn die Mutter?". Wir arbeiten bei unterschiedlichen Arbeitgebern in derselben Branche.
Das Thema "Großeltern" lass ich jetzt mal außen vor ... ganz schwieriges Feld nach einer Scheidung mit WM ...
Als ich neulich sehr kurzfristig (Schule verlangt sehr häufig sehr kurzfristige Reaktionen von Eltern und erster Ansprechpartner ist immer die Mutter) meinen Ex im Büro erreichen wollte, bin ich (weil seine Leitung besetzt war) in der Zentrale gelandet und wurde dort gefragt, ob es mir wieder "besser" gehe? Ich war verblüfft und fragte, warum die Telefonistin annahm, ich sei krank: "Ja, weil Sie doch immer anrufen, wenn mit dem Kleinen etwas ist und er auch so oft beim Vater ist. Das ist doch nicht normal." Solche Gespräche habe ich auch schon während der Ehe geführt, als es um die Große ging und wir an Trennung noch gar nicht gedacht haben, denn "normal" ist das WM wirklich nicht.
Eltern, die es praktizieren wollen, müssen es definitiv beide wollen und diese "unnormale" Lebensform gegen innere und äußere Widerstände dem Kind / den Kindern zuliebe konsequent und langfristig durchsetzen. Als Sparmodell taugt das WM definitv nicht.
Als mögliche Vorbeugung gegen Altersarmut taugt es vor allem dann, wenn beide Eltern die beruflichen Belange des/der Anderen so ernst nehmen wie die eigenen und wenn beide gegenüber ihren Kunden, Arbeitgebern, Kollegen und Verwandten selbstsicher und deutlich klarmachen, dass die Betreuung des eigenen Nachwuchses kein liederlicher Zeitvertreib und kein freiwilliger Service und keine vorübergehende, unvermeidliche Nothilfe für den/die Ex ist, sondern eine über Jahre regelmäßig wiederkehrende zwingende Verpflichtung, die man als Vater bzw. Mutter selbst und gerne eingegangen ist, als das Kind gezeugt und lebend geboren wurde.
Unser Kind dem/der Anderen "ganz" zu überlassen (bzw. es ganz zu übernehmen) und die eigene (andere) Elternrolle auf Besuchskontakte zu reduzieren kommt meinem Ex und mir so schlimm vor, wie das Kind ins Heim zu geben. Klar kann man das, wenn es anders nicht geht. Wenn ein Elternteil tot ist und der andere liegt auf der Intensivstation, wenn Freunde und Verwandte nicht vorhanden sind, dann ist es gut, dass es Kinderheime gibt. Für Witwen/Witwer ist das Leben mit Kindern als AE eine Lebensphase, die schicksalhaft unvermeidlich ist. Für Partner von Suchtkranken und verurteilten Straftätern ist der andere Elternteil als Patient in einer Klinik oder Insasse einer JVA ebenfalls nicht verfügbar. Wo solche äußeren Hindernisse jedoch fehlen, würde ich freiwillig nur sehr ungern auf die Unterstützung des zweiten Elternteils verzichten.
Leider ist es immer noch die Regel, dass das WM nicht klappt bzw. gar nicht erst versucht wird. Denn ohne gegenseitigen Respekt, ohne Vertrauen in den anderen Elternteil und ohne flexible, häufige Kontakte kann ein WM nicht funktionieren. Erzwingen kann man so viel Kooperation schon gar nicht.
Die Frau arbeitet wenig und hat entsprechend kaum Verdienst (unter dem Selbstbehalt), muss der Mann dann den vollen Unterhalt zu zahlen, obwohl er 50 % der Betreuung übernimmt?
Sogar das kann passieren, wenn das Einkommengefälle auch schon vor der Ehe bzw. vor der Geburt des ersten Kindes groß war und/oder ein Partner nach einer einvernehmlich vereinbarten Familienphase nur allmählich wieder im Arbeitsmarkt Fuß fassen kann. Das ändert nichts daran, dass die meisten WM-Kinder keine andere
Lebensform wünschen. Sogar das Zusammenleben beider Elternteile wird von älteren Kindern als "schlechtere" Alternative wahrgenommen, wenn die Kinder wegen häufiger Streitigkeiten vor der Trennung spüren konnten, dass ihre Eltern gute Gründe hatten, sich zu trennen. Dazu mussten sie in die elterlichen Streitigkeiten nicht einbezogen werden. Sie mussten nur vor der Trennung erkennbar und störend für die Kinder sein.
Eltern, die nach einer Trennung bzw. Scheidung dauerhaft ein WM praktizieren wollen, brauchen nicht nur eine Wirbelsäule, sondern auch ein Rückgrat. Sie brauchen Entschlossenheit, einen langen Atem, ein dickes Fell und viel Toleranz gegenüber ihren Mitmenschen ... und etwas mehr Geld als für den Standard-Umgang oder gar keinen Umgang.
Schönen Sonntag 🙂 Biggi
PS:
Sowas lese ich grundsätzlich nicht.
:thumbup: Guter Tipp, Diskurso! Das erspart dir und anderen viel Ärger. Mache ich auch so, wenn mir Beiträge hier nicht gefallen.
PPS:
Verstösst das nicht gegen die Forenregeln?
Nö. Wenn dem so wäre, dann könnte Jörg die entsprechenden Formatierungs-Knöpfe im Menü der Forensoftware einfach abschalten.
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)