Hallo Zusammen,
warum verlangt das JA von mir den letzten Steuerbescheid? Die können doch einfach mit Leichtigkeit übers Finanzamt gehen und die Infos holen. Sonst sind sie auch nicht so zimperlich und holen sich jegliche art von Infos. Also was soll der blödsinn ? Oder wollen die nur sehen ob man irgendwie krumme Geschäfte macht?
LG Red..
Moin,
das Finanzamt gibt dem JA keinen Steuerbescheid. Das Unterhaltsberechnungsverfahren ist kein Grund, der berechtigt, steuerliche Sachverhalte zu offenbaren. Das musst Du schon selbst tun.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
KÖnnte das JA aber nicht einfach die Daten abgleichen wollen ? Wäre doch logisch.. oder nicht ?
Moin,
klar, wollen kann das JA das sicher. Aber erstens hat das JA keinen Zugriff auf Steuerdaten und zweitens würden sie auf eine schriftliche Anfrage beim FA keine gewünschte Auskunft erhalten.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ich könnte mir vorstellen, wenn zwischen dem letzten Steuerbescheid und den jetztigen Gehalt eine Differenz bestehen würde, dass das JA ja stutzig werden kann und nachfragen wird warum das so ist. Die wollen ja alles wissen..
Was ist denn jetzt der Hintergrund Deiner Frage?
Aus dem Steuerbescheid kannst Du ja den Jahresarbeitslohn und die Werbungskosten ablesen. Wenn Du im Veranlagungszeitraum eine Lohnerhöhung oder Einbuße drin hast, dann kann natürlich nicht exakt das gleiche rauskommen wie Dein Nettolohn eines Monats. Aber der wird ja sowieso erhöht um Sonderzahlungen, die auf das Jahr umgelegt werden.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Nein.. es geht nur darum das ich 2008 3 x den Job wechseln musste und aufgrund von Prämien etc habe ich natürlich einen viel höheren Jahresarbeitslohn, den ich jetzt habe. Bei der 3. Arbeitgeber bin ich auch geblieben.. bei dem ersten musste ich gehen.. beim zweiten gefiel es mir nicht und beim 3. war es zwar OK aber der Gehalt ist halt um einiges niedriger. Bei den ersten zwei Arbeitgebern habe ich , bevor ich ging, gut Prämien bekommen.. deshalb die Fragestellung.
LG REd..
Hallo Zusammen,
konkret in diesem Fall folgendes:
Im Jahre 2008 habe ich 3 x die Arbeitsstelle wechseln müssen und bevor ich Arbeitslos wurde, habe ich natürlich notgedrungen eine Arbeitsstelle angenommen, wo von der Bezahlung nicht dem entspricht was ich vorher verdient habe.
Im Jahr 2008 Jaherseinkommen Brutto: 52 TE ( inkl. mit 2 Prämien bzw. Abfindungen )
Im Jahre 2009 Jahreseinkommen Brutto ca. 33 TE
Das ist der Hintergrund meiner Frage. Vielleicht kann man hier ein paar Tipps geben. Im Dezember 2009 habe ich mir ein gebrauchtes Auto finnazieren müssen weil mein altes Auto hops gegangen ist und zahle natürlich jetzt die monatlichen Raten ab. Ich brauche es ja, damit ich zur Arbeit fahren kann. Wird es berücksichtigt bei der Unterhaltsberechnung?
LG Red..
Hallo RedSun,
Im Dezember 2009 habe ich mir ein gebrauchtes Auto finnazieren müssen weil mein altes Auto hops gegangen ist und zahle natürlich jetzt die monatlichen Raten ab. Ich brauche es ja, damit ich zur Arbeit fahren kann. Wird es berücksichtigt bei der Unterhaltsberechnung?
Fahrtkosten zur Arbeit sind berufsbedingte Kosten und können als solche vom Nettolohn abgezogen werden, bevor der Unterhalt berechnet wird. Allerdings, du kannst entweder die Kilometerpauschale wählen (schau mal in die Unterhaltsrechtlichen Leitlinien des Oberlandesgerichtes, das für den Wohnort deines Kindes zuständig ist), oder aber versuchen, die tatsächlich anfallenden Kosten geltend zu machen, wozu dann auch die Finanzierungskosten gehören (allerdings mit allen Unwägbarkeiten, die die Aufteilung zwischen beruflichen und privaten Fahrten so mit sich bringt). Beides zusammen geht natürlich nicht; bevor du da Staub aufwirbelst, müsstest du erst mal überschlägig rechnen, ob die Kilometerpauschale für dich nicht eh' die günstigere Variante ist.
Im Jahre 2008 habe ich 3 x die Arbeitsstelle wechseln müssen und bevor ich Arbeitslos wurde, habe ich natürlich notgedrungen eine Arbeitsstelle angenommen, wo von der Bezahlung nicht dem entspricht was ich vorher verdient habe.
Möglicherweise ein Fall von "dumm gelaufen". Um die Auskunftserteilung wirst du wohl nicht herumkommen, also schick dem JA den Einkommenssteuerbescheid einen Tag vor Ablauf der gesetzten Frist; bzw. falls die Aufforderung mit einfachem Brief per Post gekommen ist und du bislang noch niemandem erzählt hast, dass er angekommen ist, könntest du dich auch tot stellen und behaupten, bei dir wäre so ein Brief nie angekommen. Das ist allerdings ein Spielchen, das man üblicherweise nur einmal spielen kann ... dient auch nur dazu, Zeit zu schinden (ich komme gleich auf das Thema zurück).
Und dann warten wir mal ab, ob und mit welcher Begründung sie dir einen Strick daraus drehen wollen. Wenn nicht, ist's ja gut; wenn doch, stellst du das betreffende JA-Schreiben anonymisiert hier ein und wir schauen uns mal an, wie man dagegen argumentieren kann.
Was das "Zeit schinden" betrifft: Inzwischen solltest du so schnell wie möglich deine Einkommenssteuererklärung für 2009 beim Finanzamt abliefern, damit du dann ggf. auch schon mit dem Steuerbescheid für 2009 argumentieren kannst. Denn wahrscheinlich will das JA nicht unbedingt den Steuerbescheid für 2008, sondern den neuesten Steuerbescheid - also sieh' zu, dass du möglichst bald den Steuerbescheid für 2009 in der Hand hast, dann ist das nämlich der neueste 😉
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Möglicherweise ein Fall von "dumm gelaufen". Um die Auskunftserteilung wirst du wohl nicht herumkommen, also schick dem JA den Einkommenssteuerbescheid einen Tag vor Ablauf der gesetzten Frist; bzw. falls die Aufforderung mit einfachem Brief per Post gekommen ist und du bislang noch niemandem erzählt hast, dass er angekommen ist, könntest du dich auch tot stellen und behaupten, bei dir wäre so ein Brief nie angekommen. Das ist allerdings ein Spielchen, das man üblicherweise nur einmal spielen kann ... dient auch nur dazu, Zeit zu schinden (ich komme gleich auf das Thema zurück).
Hallo,
was genau meinst Du denn damit mit " Auskunfterteilung" ? Wenn ich dene die letzten 12 Gehaltszettel vor die Nase hinhalten, rechnet das JA trotzdem mit dem Bruttolohn von dem Jahr 2008 ?
Gruß
Red
ach ja noch eine frage ... reicht die erste seite des steuerbescheides oder wieviel seiten will das JA haben ?
Hallo RoteSonne,
was genau meinst Du denn damit mit " Auskunfterteilung" ? Wenn ich dene die letzten 12 Gehaltszettel vor die Nase hinhalten
Genau das ist mit "Auskunftserteilung" gemeint.
rechnet das JA trotzdem mit dem Bruttolohn von dem Jahr 2008 ?
Was das Jugendamt macht, können wir nicht wissen. Üblicherweise werden bei Nichtselbständigen die letzten 12 Gehaltszettel zur Einkommensberechnung herangezogen. Wenn da eine Abweichung zum Vorjahr ist, musst du diese evtl. erklären.
Was malachit meinte ist dass du die Steuererklärung für 2009 schnellstmöglich machen sollst, da diese ja wohl ein wesentlich geringeres Einkommen als die Steuererklärung 2008 ausweist.
Die Anfrage des Jugendamtes würde ich erst beantworten, wenn die Steuererklärung für 2009 vorliegt. Fragt das Jugendamt vorher nochmal nach, kannst du antworten, dass du die Steuererklärung für 2009 am xx.xx.2010 abgegeben wurde und du den Steuerbescheid sofort weiterreichst, sobald du ihn hast. Du solltest daher die Seuererklärung für 2009 so schnell wie möglich machen.
ach ja noch eine frage ... reicht die erste seite des steuerbescheides oder wieviel seiten will das JA haben ?
Schicke denen doch einfach nur die erste Seite. Wenn das JA mehr will, kannst du immer noch den Rest nachreichen.
Gruß
Martin
Hallo RedSun,
Wenn ich dene die letzten 12 Gehaltszettel vor die Nase hinhalten, rechnet das JA trotzdem mit dem Bruttolohn von dem Jahr 2008 ?
Normalerweise wohl eher nicht. Fragen wir uns doch mal, warum sich das JA überhaupt für den Steuerbescheid interessiert.
Nun, bei manchen Leuten erzählt die Gehaltsabrechnung nicht die ganze Wahrheit. Wenn jemand irgendwelche größeren Steuervorteile in Anspruch nehmen kann, diese aber nicht als Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eintragen lässt, dann bekommt er (a) während des Jahres nur das normale Netto ohne Berücksichtigung des Steuervorteils, aber (b) jedes Jahr eine fette Steuererstattung. Diese Steuererstattung fließt ebenfalls in die Unterhaltsberechnung ein, aber so etwas sieht man nicht auf den Gehaltszetteln, sondern nur im Steuerbescheid.
Außerdem erkennt man im Steuerbescheid auch ganz wunderbar weitere Einkunftsquellen, die sich unterhaltssteigernd auswirken. Könnte ja sein, dass jemand neben seiner Erwerbsarbeit z.B. auch noch Einnahmen aus Vermietung/Verpachtung hat, meinetwegen aus einem geerbten und schuldenfreien Mehrfamilienhaus. Aus irgendwelchen Gründen, die ich nie verstanden habe noch verstehen werde, vermutet mal bei Zahlvätern immer irgendwelche verborgenen Reichtümer, während alleinerziehende Mütter bereits per Definition als arm, bedürftig, und in jeder Hinsicht unterstützungswürdig gelten.
Aber all das wird bei deinem Steuerbescheid ja nicht gegeben sein. Die Gefahr besteht aber, dass sich ein übereifriger JA-Mitarbeiter einbildet, du hättest bewusst und in bösartiger Absicht dein Einkommen reduziert, um weniger Unterhalt zahlen zu müssen, und dir mal flugs unterstellt, du könntest jederzeit wieder so viel verdienen wie damals, und deshalb deinen Unterhalt zu berechnen versucht auf Basis eines fiktiven Einkommens, das ungefähr deinem damaligen Einkommen entspricht. Und genau diesem Ärger, dem JA-Mitarbeiter seine feuchten Träume wieder auszutreiben zu müssen, solltest du von vornherein aus dem Weg gehen, indem du möglichst bald den Steuerbescheid für 2009 vorlegen kannst.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.